8672/J XXVII. GP
Eingelangt am 18.11.2021
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
des Abgeordneten Peter Wurm,
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Verzicht auf Aspiration bei intramuskulärer Injektion hinsichtlich den Empfehlungen des RKI
Im Onlinemagazin „Aerzteblatt.de“ unterhielten sich Fachmediziner auf der Kommentarseite über eine hoch interessante Fragestellung, welche sich im Hinblick auf den Verzicht auf Aspiration bei intramuskulärer Injektion ergeben hat:
Dr.Felsch
am Montag, 21. Dezember 2020 um 19:33
Verzicht auf Aspiration bei i.m. Injektion?
Kommentar zur Nachricht
Ständige Impfkommission
veröffentlicht Empfehlungen zur COVID-19-Impfung
vom Donnerstag, 17. Dezember 2020
In den COVID-19-Impfempfehlungen der STIKO heißt
es: "Die Impfung ist strikt intramuskulär (i.m.) und keinesfalls
intradermal, subkutan oder intravaskulär zu verabreichen." Wohl im
Jahre 2017 wies die STIKO darauf hin, dass eine Aspiration vor der Injektion
nicht notwendig ist und bei intramuskulären Injektionen vermieden werden
soll, um Schmerzen zu reduzieren. Die Blutgefäße an den
Körperstellen, die für die Injektion von Impfstoffen empfohlen sind
(M. vastus lateralis oder M. deltoideus) und in Reichweite der Nadel liegen,
seien zu klein, um eine versehentliche intravenöse Gabe zu ermöglichen.
Meine Frage: gibt es ein Restrisiko, doch versehentlich intravasal zu
injizieren, und - falls ja - wie verträgt sich das mit dem Hinweis auf
strikte i.m. Injektion des COVID-19-Impfstoffes?
Referenzen:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/02_21.pdf?__blob=publicationFile
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Stichwortliste/A/Aspiration.html#:~:text=Die%20STIKO%20weist%20darauf%20hin,vastus%20lateralis%20oder%20M.
HJB2000
am Mittwoch, 17. März 2021 um 10:52
Das Restrisiko versehentlich intravasal zu injizieren
könnte bei dem AZ-Impfstoff die venösen Thromben verursachen. Hans-Jürgen Beringer
Osna007
am Donnerstag, 18. März 2021 um 23:10
Aspiration von Blut in empfohlenen Muskeln kommt vor!
Die Annahme, dass die Gefäße in den empfohlenen Muskeln für eine intravasale Injektion zu klein seien, ist nicht richtig! Aussagen von erfahrenen Hausärzten belegen eine seltene Aspiration von Blut im Deltamuskel. Und selten heißt bei Millionen Impfungen: es kommt mit Sicherheit vor! Ich denke auch, dass dies eine mögliche Ursache der Gerinnungsstörungen ist. Anders kann ich mir eine offensichtliche Verbrauchskoagupathie mit Gerinnseln und Blutungen u.a. im Gehirn nicht erklären. Bei intramuskulärer Injektion zur Desensibilisierung wird auch aspiriert, um einen anaphylaktischen Schock zu verhindern- und bei so einem neuartigen Impfstoff soll das egal sein? Es wird Zeit, diese sinnlose Vorgabe endlich zu ändern, denn Schmerzen verursacht die Aspiration bei Erwachsenen sicher nicht und einen Impfstoff z.B. mit Aluminium möchte ich bei mir und meinen Kindern auch nicht intravasal gespritzt bekommen!
dr.bodenmueller
am Freitag, 19. März 2021 um 17:25
Intravasale Injektion bei Impfung in den M. deltoideus kommt vor
Über viele Jahre hinweg habe ich Reihenimpfungen in großer Zahl durchgeführt, stets mit Aspiration vor der Injektion. Kein Patient hat jemals über Schmerz beim Aspirieren geklagt, viele spürten von der gesamten Impfung nichts. Zur Aspiration von Blut kam es bei weniger als einem Promille der Fälle, vor wenigen Jahren aber zweimal innerhalb eines Vormittags und zwar vergleichbar einer i.v.-Injektion! Warum empfiehlt das RKI leichtfertig, auf eine solch einfache Sicherheitsmaßnahme zu verzichten? Schmerz- und Stressreduktion sind m.E. bei Erwachsenen belanglose Gründe. Könnte nicht gerade dadurch das Risiko einer Vaskulitits mit nachfolgender Sinusthrombose minimiert werden? Eine wissenschaftliche Diskussion eines möglichen Zusammenhangs muss geführt werden.
S. T.
am Mittwoch, 31. März 2021 um 09:13
Rote-Hand-Brief fällig!
Nach meinen Erfahrungen werden die COVID-Impfungen von
den meisten Kollegen ebenfalls ohne Aspiration verimpft. Ich denke, hier
wäre dringend ein Rote-Hand-Brief fällig, der auf die Notwendigkeit
der Vermeidung einer intravasalen Applikation hinweist!
S. Twarock
https://www.aerzteblatt.de/studieren/forum/139505
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende
ANFRAGE
1) Welche Stellungnahme nehmen Sie generell zu dem Umstand ein, dass COVID-Impfungen von den meisten Ärzten offensichtlich ohne Aspiration verimpft werden?
2) Welche Stellungnahme können Sie zur Fragestellung abgeben, ob ein Restrisiko darin besteht, wenn versehentlich intravasal injiziert wird und – falls ja – wie sich das mit dem Hinweis des RKI verträgt, strikt auf intramuskuläre Injektion des COVID-19-Impfstoffes zu achten?
3) Könnte die falsche Injektion zu den bereits bekannten und häufigen Nebenwirkungen, wie etwa venöse Thrombosen, führen?
4) Warum werden die Menschen nicht entsprechend darauf hingewiesen?
5) Welche Stellungnahme geben Sie betreffend eines angeführten Kommentars ab, dass bei intramuskulärer Injektion zur Desensibilisierung auch aspiriert wird, um einen anaphylaktischen Schock zu verhindern, aber bei so einem neuartigen Impfstoff dies ‚egal sein soll‘?
6) Werden Sie aufgrund dieser Aussage weitere Nachforschungen anstellen?
7) Wie können Sie sich erklären, warum das RKI hier offenbar leichtfertig empfiehlt, auf eine sehr einfache Sicherheitsmaßnahme zu verzichten?
8) Werden Sie sich dafür einsetzen, diese Sicherheitsmaßnahme(n) wieder einzuführen?
9) Welche Stellungnahme geben Sie zur Frage ab, ob denn nicht gerade durch eben diese Sicherheitsmaßnahe, das Risiko einer Vaskulitits mit nachfolgender Sinusthrombose minimiert werden könnte?