8826/J XXVII. GP

Eingelangt am 01.12.2021
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mag. Gerald Hauser

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Corona-Tote in der Statistik

 

 

Exxpress.at berichtet, dass die Aufzeichnung der Corona-Todesfälle sich in einzelnen Ländern unterscheidet:

 

„Häussler erklärt, dass bei gut 80 Prozent der “offiziellen” Covid-Toten, die in Deutschland seit Anfang Juli gemeldet wurden, die zugrundeliegende Infektion schon länger als fünf Wochen zurückliege und man “daher eher davon ausgehen muss, dass Corona nicht die wirkliche Todesursache war”, so der Experte. In Deutschland haben mittlerweile etwa 3,8 Millionen Menschen eine Corona-Infektion überstanden und rein rechnerisch sterben täglich etwa 100 dieser Genesenen an regulären Todesursachen. Das ist Fakt – ebenso wie die Tatsache, dass solche Fälle ab und an im Gesundheitsamt einer vor Monaten gemeldeten Coronainfektion zugeordnet werden und dann so in  die Corona-Sterbestatistik des RKI einfließen. “Da kann es sich dann auch um einen alten Menschen handeln, der sich zwar 2020 infiziert hat, jetzt aber an Herzversagen gestorben ist”, erläutert Häussler.

 

Deutsche Sterbestatistik: RKI will "sichergehen, dass kein Corona-Toter fehlt"

Das RKI weiß um diesen Fehler in der Sterbestatistik Bescheid und bestätigt ihn auch. “Sie wollen aber sichergehen, dass in der Statistik kein Corona-Toter fehlt”, so Häussler. Da sich solche Meldungen häufen, wird die Corona-Statistik in Deutschland zunehmend verzerrter.

Nicht zuletzt aus diesem Grund bevorzugt der Mediziner das britische System, wo – wie in vielen anderen Ländern auch – mit einer klaren Vier-Wochen-Frist gearbeitet wird: Wenn sich in Großbritannien jemand mit Covid-19 infiziert hat und innerhalb von vier Wochen stirbt, dann gilt er als Covid-Toter. Stirbt er später, geht er nicht in die Statistik der Corona-Todesfälle ein.“

 

 

In Österreich sollte sichergestellt werden, dass die offiziellen Zahlen der Covid-19-Toten der Wirklichkeit entsprechen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

 

Anfrage

 

 

1)    Welche Todesfälle werden als Covid-19-Tote gezählt?

2)    Wie viele Wochen bzw. Tage nach der Infektion wird ein Todesfall als Covid-Tote gezählt?

3)    Wurden auch bereits als negativ getestete Personen als Covid-Tote gezählt?

4)    Werden Personen, welche zwar positiv getestet wurden, aber an einer anderen Krankheit gestorben sind, als Covid-Tote gezählt?

a)    Falls ja, wie hoch ist der Anteil dieser Personen?

b)    Falls ja, wird es entsprechend vermerkt, so dass man diese Tatsache erkennen kann?

5)    Falls man bei positiv getesteten Personen die Sterbeursache nicht eindeutig feststellen kann, werden diese obduziert und wird so die Todesursache festgestellt?

6)    Wie viele der Covid-Toten werden obduziert (bitte um Angabe des prozentuellen Anteils)?

7)    Wie viele Obduktionen an Corona-Toten wurden seit Beginn der Pandemie in den einzelnen Monaten durchgeführt?