8922/J XXVII. GP

Eingelangt am 09.12.2021
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Anfrage

 

des Abgeordneten Mario Lindner, Genossinnen und Genossen,

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

 

betreffend Stationsschließungen in Krankenhäusern durch die Corona-Pandemie

 

Mehr als 60.000 Corona-Transporte wurden von Rettungs- und Einsatzorganisationen allein im Jahr 2020 laut der parl. Anfragebeantwortung 7142/AB durchgeführt. Die Zahlen der SVS-Versicherten sind in dieser Zahl noch gar nicht eingerechnet.

 

Die fortwährende Pandemie stellt damit insbesondere die haupt- und ehrenamtlichen Sanitäter*innen der Rettungs- und Einsatzorganisationen vor besondere Schwierigkeiten. Zusätzlich zum persönlichen Risiko, das zahlreiche Corona-Transporte bzw. solche mit Corona-Verdachtsfällen mit sich bringen, stellen die wiederkehrenden Aufnahmestopps von einzelnen Krankenhausstationen gerade in ländlichen Regionen eine zusätzliche Belastung dar. Sie führen zu längeren Transportwegen, Unsicherheiten für Angehörige und insbesondere höhere Risiken für Patient*innen. Es ist die Aufgabe der Politik und Verwaltung, gerade in Hinblick auf diese Situation schnelle Informationsflüsse und eine Minimierung allfälliger Risiken zu garantieren.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

Anfrage:

 

1.    Welche Stationen in österreichischen Krankenhäusern waren seit Beginn der Pandemie an wie vielen Tagen für die Aufnahme neuer Patient*innen gesperrt?

a.    Bitte um Auflistung nach Krankenhausstandort (bzw. wenn das nicht möglich ist, nach politischem Bezirk oder Bundesland).

b.    Bitte um Auflistung der Gründe allfälliger Aufnahmestopps.

c.    Wenn Ihnen diese Daten nicht vorliegen, begründen Sie bitte, warum eine so zentrale Datenlage für das Bundesministerium nicht zugänglich ist?

2.    Liegen Ihnen Daten darüber vor, wie viele Transporte von Rettungs- und Einsatzorganisationen verzögert bzw. verlängert wurden, da einzelne Krankenhausstationen für die Aufnahme neuer Patient*innen gesperrt waren?

a.    Bitte um Auflistung nach pol. Bezirk bzw. Bundesland und Monat.

b.    Wenn Ihnen diese Daten nicht vorliegen, begründen Sie bitte, warum eine so zentrale Datenlage für das Bundesministerium nicht zugänglich ist?

3.    Mit welcher Methode werden allfällige Aufnahmesperren einzelner Krankenhausstationen den Rettungs- und Einsatzorganisationen zugänglich gemacht, um verzögerte Transporte, Umwege bei denselben und eine Erhöhung des Risikos für Patient*innen zu verhindern? Bitte um detaillierte Antwort.

4.    Welche Methode wird angewandt, um die in Frage 3 beschriebenen Ziele insbesondere bei solchen Transporten, bei denen Bundesländergrenzen überschritten werden, zu erreichen?

5.    Liegen Ihrem Ministerium Daten dazu vor, wie viele bereits geplante Operationen seit dem ersten Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie im März 2020 an österreichischen Krankenhäusern verschoben werden mussten?

a.    Wenn ja, bitte um Auflistung nach Bundesland und Monat.

b.    Wenn nein, warum sind diese – für das Gesundheitsmanagement während einer Pandemie zentralen – Daten noch immer nicht zugänglich?