Eingelangt am 15.12.2021
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Anfrage
der Abgeordneten Henrike Brandstötter,
Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin im Bundeskanzleramt
Susanne Raab
betreffend Zukunft des ORF
Die schriftliche Anfragebeantwortung vom 8.
September 2021 des ehemaligen Bundeskanzlers Kurz zum Thema "Fahrplan ORF
Novelle" war leider nicht zufriedenstellend. Weder wurde auf die einzelnen
Fragen eingegangen, noch gab es irgendwelche erkennbaren Überlegungen zur
Zukunft des ORF (7280/AB). Nachdem in der Zwischenzeit sowohl der zu diesem
Zeitpunkt noch amtierende Bundeskanzler als auch der damalige Kanzlerbeauftragte
für Medien, Gerald Fleischmann, nicht mehr im Amt bzw. im Bundeskanzleramt
tätig sind und die Medienagenden seit Dezember 2021 bei Bundesministerin
Susanne Raab liegen, erlauben wir uns noch einmal bei diesem sehr wichtigen
Thema nachzufragen und bitten um gewissenhafte Beantwortung der einzelnen
Fragen.
Die Novelle des ORF Gesetz lässt immer
noch auf sich warten. Immer wieder hört man von Plänen, Treffen und
Ideen - zuletzt von Bundesminister Schallenberg im Budgetausschuss, der
wiederum zu diesem Zeitpunkt Bundeskanzler war – aber bis jetzt kam es zu
keinem Ergebnis. Das wiederum führt dazu, dass der ORF auch in Sachen
Digitalisierung nicht auf der Höhe der Zeit ist und seinem Publikum keine
adäquaten Angebote im Digitalbereich machen kann.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Wie sieht der genaue Fahrplan zur Umsetzung
der ORF-Novelle aus?
- Welche Personen werden wann in diesen
Prozess eingebunden? Bitte um genaue Zeitleiste und Projektplan.
- Welche Schritte wurden bereits in Richtung
der ORF-Novelle gesetzt?
- Gibt es abseits der Digitalisierung noch
weitere Punkte, die reformiert werden sollen?
- Wenn ja, welche sind dies?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Ist es richtig, dass keine Änderungen
bei Anzahl der und Bestellung von Generaldirektor_innen geplant sind?
- Wenn ja, weshalb?
- Gibt es Pläne, Stiftungs- und
Publikumsrat zu reformieren?
- Wenn ja, wie lauten diese?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Wird es zusätzliches Budget für
die Digitalisierungsreform geben?
- Wenn ja, in welcher Höhe und über
welchen Zeitraum?
- Wenn ja, woher kommt dieses Budget?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Ist geplant, den Öffentlich-rechtlichen
Kernauftrag zu schärfen?
- Wird der ORF eine transparente und
nachprüfbare Programmstruktur erhalten, die sicherstellt, dass jedes
ORF-Programm dem Programmauftrag entspricht?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Gibt es Überlegungen, dass die
derzeitige orf.at Startseite von der Startseite des Players
abgelöst wird?
- Wann wird das 7-days-catch-up eingestellt?
- Dem ORF kommt als Chronist der Zeitgeschichte
eine besondere Rolle in der österreichischen Medienlandschaft zu. Ist
daher geplant, einen Großteil des ORF-Archivs der
Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, die ja für die
Produktion der Materialien auch bezahlt hat?
- Wenn ja, gibt es schon Pläne, wie ein
entsprechender Modi aussehen kann?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Wird sichergestellt, dass der
zukünftige multimediale Newsroom niemals nur einen oder eine
einzige_n Chefredakteur_in bekommt, sondern ein klares Bekenntnis zu
Vielfalt und Pluralität im Gesetz festgeschrieben wird?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Gibt es Ideen, die Werbezeiten zu
beschränken, um der extremen Marktverzerrung entgegen zu wirken und
für einen faireren Wettbewerb mit den Privaten zu sorgen?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Gibt es Ideen, das Anhörungsrecht der
Landeshauptleute abzuschaffen?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Ist eine Neugestaltung der ORF-Finanzierung
geplant, um beispielsweise die Streaming-Lücke zu schließen?
- Wenn ja, wie wird die Neugestaltung
aussehen?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Für den Player braucht es eine neue
rechtliche Grundlage, die es ermöglicht, dass der ORF Content
produziert, der nicht vorab im linearen Programm gelaufen ist. Ist hier
eine Änderung geplant?
- Wenn ja, wie sieht diese aus?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Wie wird der Player in Zukunft
heißen? Austro-Player, ORF-Player oder überhaupt ganz
anders?
- Ist geplant, dass der Player auch von
österreichischen Privaten bespielt wird?
- Wenn ja, wie wird diese Kooperation
aussehen?
- Wenn nein, weshalb nicht?
- Sind weitere Reformen geplant?