9240/J XXVII. GP

Eingelangt am 11.01.2022
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Anfrage

 

des Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

 

betreffend Folgeanfrage zur Anfrage „Auslastung der Bundesmuseen seit Wiedereröffnung im Vergleich zum Vorjahr“

 

Das soziale Leben in Österreich bewegt sich seit nunmehr fast zwei Jahren von Lockdown zu Lockdown. So sind das gesellschaftliche Leben der Bürger wie auch das wirtschaftliche Überleben von Gastronomie und Tourismuswirtschaft der stetig wechselnden und sich auch häufig widersprechenden Willkür der durch die Regierung verordneten Covid-19-Maßnahmen hilflos ausgeliefert.

 

Österreich befindet sich derzeit immer noch (zumindest für Ungeimpfte) im 4. Lockdown und in der Vorbereitung für die möglicherweise im Jänner folgende 5. Ausgangssperre.

 

Neben den vielen Gastronomiebetrieben schrieb die Tageszeitung Kurier in ihrer Ausgabe vom 19.11.2021 ebenfalls über das harte Los der österreichischen Kulturszene. Dabei wurde am Beispiel der Wiener Albertina über massive Einnahmeverluste berichtet. Grundlage dafür waren die wiederholten Ausgangssperren und das damit verbundene Fernbleiben der Besucher, die leeren Versprechungen der Bundesregierung über ein Ende der Einschränkungen, wie auch die darauf vertrauend getätigten Investitionen und Ausstellungseröffnungen.

 

"Es ist schlicht und ergreifend verheerend", sagt Klaus Albrecht Schröder. Der Direktor der Albertina ist von der Ankündigung der ab Montag geltenden Schließung, die selbstverständlich auch die Museen betrifft, hörbar getroffen, als ihn der KURIER am Telefon erreicht. "Die Regierung hat uns versichert, dass es keinen Lockdown geben wird", sagt Schröder. "Auf dieser Basis haben wir im Juni entschieden, unsere Modigliani-Ausstellung im Herbst zu machen. Da jetzt der Lockdown da ist, bedeutet das für uns eine Mindereinnahme von 1-1,5 Millionen Euro."[1]

 

So wird mit einem Minus von etwa 2,5 bzw. 2,8 Mio. Euro für das Jahr 2021 gerechnet. Ein wirtschaftlicher Verlust, der nicht zuletzt auch durch das Vertrauen auf das versprochene Ende der unsäglichen Maßnahmenverordnungen entstanden war.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport nachstehende

 

Anfrage

 

1.     Wie hoch ist der Anteil an heimischen Besuchern und der Anteil an ausländischen Touristen im Jahr 2021 in den Bundesmuseen, verglichen mit den Jahren 2020 und 2019 (aufgeschlüsselt auf die einzelnen Bundesmuseen)?

2.     Wie hoch sind die monatlichen Besucherzahlen im Jahr 2021 in den einzelnen Bundesmuseen, verglichen mit den Jahren 2020 und 2019?

3.     Hat sich die Altersstruktur der Besucher im Jahr 2021 in den Bundesmuseen verändert, verglichen mit den Jahren 2020 und 2019?

a.        Wenn ja, wie?

4.     Welche Maßnahmen wurden seitens der einzelnen Bundesmuseen im Jahr 2021 gesetzt, um dem Besucherrückgang entgegenzuwirken?

5.     Konnten im Jahr 2021 trotz der neuerlichen Ausgangsperren neue Altersgruppen bzw. neue Zielgruppen als Besucher verstärkt angesprochen werden und wenn ja, welche und in welchen Bundesmuseen?



[1] https://kurier.at/kultur/lockdown-in-museen-wir-koennen-das-nicht-wettmachen/401812174, abgerufen, am 23.12.21