9314/J XXVII. GP
Eingelangt am 17.01.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundeskanzler
betreffend Intransparenz der GECKO
Die Einführung der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (GECKO) wurde am 22.Dezember 2021 im Ministerrat beschlossen. Die angespannte Lage der Pandemie und die Vielzahl an Gremien führte die Regierung zu der Erkenntnis, das es eine koordinierte Vorgehensweise braucht. Konkrete Aufgaben der GECKO sind der Ministerratsvorlage zufolge:
Um diese Aufgabe bestmöglich zu erfüllen, soll GECKO mindestens einmal die Woche tagen und mindestens alle zwei Wochen an Bundeskanzler, Vizekanzler und den Bundesminister für Soziales, Pflege, Gesundheit und Konsumentenschutz zu berichten. Spätestens im Rahmen des Austauschs mit den Mitgliedern der Bundesregierung soll GECKO "unter anderem auch Empfehlungen (inkl. etwaiger „dissenting opinions“ von einzelnen Mitgliedern) vorgestellt und schriftlich vorgelegt werden." (1)
So stellt GECKO nun die führendenAutoritäten in der Pandemiebekämpfung dar, andererseits sind die Empfehlungen von der Regierung nicht verpflichtend zu beachten und können auch abweichende Meinungen beinhalten. Aufgrund der mangelnden Transparenz wird daher nicht ordentlich ersichtlich, wann welche Entscheidungen auf welcher Basis getroffen wurden.
Darüber hinaus ist nicht nachvollziehbar, welche der Mitglieder des Gremiums an den jeweiligen Sitzungen teilgenommen haben oder auf welcher Basis Entscheidungen getroffen werden. Eine Offenlegung der Datenbasis wäre auch empfehlenswert für eine Nachvollziehbarkeit der medizinischen Debatte, da Kabinettsmitglieder des Gesundheitsministers im Hauptausschuss am 10. Jänner freiheraus erklärt haben, dass die Maskenpflicht im Freien keine Evidenz als Basis hat. Insofern ist und wird auch in der zukünftigen Pandemiebekämpfung unklar sein, auf welchen Grundlagen Entscheidungen von GECKO getroffen werden, welche und wie intensive Diskussionen zur Entscheidungsfindung beitragen und ob es im Sinne eines transparenten Staates und zur Absicherung der Bevölkerung nicht klüger wäre, vollständige Protokolle der Sitzungen offenzulegen.
(1) https://www.bundeskanzleramt.gv.at/dam/jcr:7c687db3-09c1-473d-a70a-34fa936a1c65/9_GECKO_mrv.pdf
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
a. Falls ja: Bitte um Übermittlung aller Protokolle
b. Falls nein: Warum nicht?
5. Bitte um Offenlegung der Empfehlungen, die GECKO dem Bundeskanzler, dem Vizekanzler und dem Bundesminister für Soziales, Pflege, Gesundheit und Konsumentenschutz sowie etwaigen anderen Regierungsmitgliedern bei den minstens zweiwöchigen Austauschterminen vorlegt.