9570/J XXVII. GP

Eingelangt am 27.01.2022
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Anfrage

des Abgeordneten Alois Kainz

und weiterer Abgeordneten

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Neue Antikörpertherapie gegen Covid-19

 

Am 18. Jänner 2022 wurde auf www.noe.orf.at folgendes berichtet:

 

„Neue Antikörpertherapie in fünf Kliniken

 

Für Hochrisikopatienten, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, gibt es jetzt in fünf Landeskliniken eine neue Antikörpertherapie. Angeboten wird die Therapie in Wiener Neustadt, St. Pölten, Stockerau, Waidhofen an der Thaya und Melk.

 

Die Zahl der Coronavirus-Patientinnen und -patienten in Spitälern ist in Niederösterreich im Steigen. Von Montag auf Dienstag mussten 20 Menschen mehr in Krankenhäusern behandelt werden – nun sind es 137. Der Anstieg betrifft vor allem Normalstationen mit derzeit 102 Patienten. Intensivmedizinische Betreuung benötigten am Dienstag 35 Patienten, um drei mehr als am Montag.

 

Für Hochrisikopatienten mit einer Coronavirus-Infektion, die definierte Vorerkrankungen haben, gibt es jetzt eine neue Antikörperbehandlung mittels Infusion. An den fünf Standorten ist es möglich, vorab einen Termin zu vereinbaren. „Diese Termine werden nach vorheriger Abklärung durch ärztliches Personal über Notruf Niederösterreich in Abstimmung mit den Kliniken vereinbart“, informierte die Landesgesundheitsagentur (LGA) in einer Aussendung am Dienstag. Prinzipiell möglich ist die Therapie für Hochrisikopatienten und -patientinnen mit einem positiven PCR-Test und Symptomen, heißt es.

 

Bei der neuen Therapie werden den Patienten über eine Infusion Antikörper verabreicht. Hierfür wird der in Österreich zugelassene Wirkstoff Sotrovimab verwendet. Die Behandlung erfolgt ambulant und „im besten Fall schon in den ersten Tagen der Infektion“, heißt es in der Aussendung. Für diese Therapieform müssen die Patienten vorab einen Onlinefragebogen ausfüllen und ihre Vorerkrankungen bekanntgeben. „Die endgültige Entscheidung über eine Antikörpertherapie wird dann nach Bewertung der zugrundeliegenden Erkrankung und ausführlicher Aufklärung in einem ärztlichen Gespräch getroffen“, betonte die LGA.

 

Bereits vier Patienten erhielten neue Therapie

Aktuell nahmen diese Behandlungsform bereits vier Patienten und Patientinnen über die Plattform von Notruf Niederösterreich in Anspruch. „Der Link zur Anmeldeseite, wo auch die Risikofaktoren angegeben werden müssen, ist in der Übermittlung des Bescheids einer positiven PCR-Testung der Gesundheitsbehörde enthalten. In Kürze sollte auch eine weitere Therapie zur Verhinderung der Virusvermehrung mittels oraler Medikamente zur Verfügung stehen. Wir hoffen, dass wir dadurch viele PatientInnen vor einem schweren Verlauf schützen können“, so Niederösterreichs Impfkoordinator, Christof Constantin Chwojka.

„Die Therapie ist eine gute Möglichkeit, alle Hochrisikopatienten, wie beispielsweise jene Personen mit einem geschwächten Immunsystem nach einer Chemotherapie oder mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronischer Niereninsuffizienz, vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen", so der für die Landeskliniken zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Eine Impfung würde diese Therapie aber nicht ersetzen.“ [1]

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

1)    Seit wann ist die Antikörperbehandlung mittels Infusion in Österreich zugelassen?

2)    Welche Teststudien gibt es in Bezug auf die Antikörperbehandlung mittels Infusion? Bitte auch um konkrete Angabe der jeweiligen Erkenntnisse.

3)    Wie sieht die Antikörperbehandlung mittels Infusion konkret aus?

4)    Warum wird die Antikörperbehandlung mittels Infusion derzeit nur in fünf Kliniken angeboten?

5)    Planen Sie die Erweiterung des Angebots für die Antikörperbehandlung mittels Infusion?
a.) Falls ja, wie sieht die Angebotserweiterung konkret aus?
b.) Falls ja, soll ultimativ jede Klinik die Antikörperbehandlung mittels Infusion anbieten können?
c.) Falls nein, warum nicht?

6)    Wie viele Personen wurden in Österreich bis dato erfolgreich mit der Antikörperbehandlung mittels Infusion behandelt?

7)    Welche Kriterien muss man konkret erfüllen um für die Antikörperbehandlung mittels Infusion in Frage zu kommen? Bitte um konkrete Auflistung.

8)    Bei welchen Vorerkrankungen ist die Antikörperbehandlung mittels Infusion besonders empfehlenswert?

9)    Gibt es Vorerkrankungen, welche eine Antikörperbehandlung mittels Infusion komplett ausschließen?
a.) Falls ja, bitte um konkrete Angabe welche Vorerkrankungen dies sind.

10) Wird die Antikörperbehandlung mittels Infusion von der Krankenkasse übernommen?
a.) Falls nein, wie hoch sind die Kosten für eine derartige private Behandlung?

11) Wann wird die Therapie zur Verhinderung der Virusvermehrung mittels oraler Medikamente zur Verfügung stehen?
a.) Für wen wird eine derartige Behandlung möglich sein?

b.) Gibt es hier Vorerkrankungen, welche eine Behandlung mittels oraler Medikamente ausschließt?



[1] https://noe.orf.at/stories/3139152/