9605/J XXVII. GP
Eingelangt am 28.01.2022
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Julia Seidl, Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Landesverteidigung
betreffend Direktion des Heeresgeschichtlichen Museums
Das Heeresgeschichtliche Museum sorgt seit mehr als zwei Jahren wegen zahlreicher Missstände im Managementbereich bzw. der nicht mehr zeitgemäßen, unkritischen Aufbereitung der Sammlung für Schlagzeilen. Zahlreiche Missstände wurden vom Rechnungshof untersucht und bestätigt. Aufgrund der vielen gravierenden Baustellen und der nachvollziehbaren öffentlichen Kritik von vielen Seiten wurde eine Expertenkommission eingesetzt, die zu eindeutigen Schlüssen kam. Das HGM muss vollständig überarbeitet und die Leitung neu ausgeschrieben werden. Auch die Diskussion über eine Ausgliederung aus dem Bundesministerium für Landesverteidigung kam auf, wurde jedoch sofort von der Ministerin abgedreht. Seit längerem spricht Verteidigungsministerin Klaudia Tanner davon, dass die Ausschreibung der Leitung in Kürze folgen soll. Nun haben wir bereits Anfang des Jahres 2022 und die Ausschreibung für die Direktion des HGM gibt es immer noch nicht.
Grund dafür scheint eine ausgiebige Abstimmung zwischen dem Präsidium (ein Ende 2021 eingesetztes vierköpfiges Team aus Expert_innen, die das HGM laufend beraten) und dem Ministerium zu sein. Die Ausschreibung wurde vom Präsidium begutachtet und liegt jetzt - mit Kommentaren versehen - wieder im Ministerium. Nachdem dieser Prozess auch extern begleitet wird (Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000132700217/heeresgeschichtliches-ausschreibung-der-direktion-verzoegert-sich) wird dieser wohl noch ein bisschen dauern.
Besonders aufgrund des schon unter Kritik stehenden Hauses ist diese erneute Verzögerung sowie die völlig fehlende Transparenz alles andere als nachvollziehbar, geschweige denn zielführend oder vertrauensstiftend. Ganz im Gegenteil zeugt dieses Vorgehen davon, dass das Ministerium mit der Aufgabe das HGM zu modernisieren, die Missstände zu beheben und die Sammlung im Sinne moderner Museumspädagogik aufzubereiten, völlig überfordert ist. Außer immer weiter aufgeschobener Ankündigungen, hat sich trotz berechtigter Kritik seit zwei Jahren nichts weiter getan.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Aus welchen Gründen?
i. Wenn ja, wer sind die Mitglieder dieses Gremiums?
i. Wann und in welcher Regelmäßigkeit trifft sich dieser?
ii. Welche Ziele werden durch die Einsetzung des Beirats verfolgt?
iii. Wurde auf eine geschlechterparitätische Zusammensetzung des Beirats geachtet?
iv. Nach welchen Kriterien erfolgte die Zusammensetzung des Beirats?