9691/J XXVII. GP

Eingelangt am 09.02.2022
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Gerald Hauser

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort

 

betreffend Präsentation Österreichs an der Expo 2020 in Dubai

 

Die Fläche für den österreichischen Beitrag auf der Expo 2020 in Dubai beträgt 2.400 m² und befindet sich zwischen der Schweiz und China im Bereich "Opportunity - unlocking the potential within individuals and communities to shape the future“.[1] 

 

43 Teams haben sich um dieses Projekt bemüht. Die Aufgabenstellung umfasste sowohl die Architektur des Pavillons, die Konzeption der Ausstellung als auch die Gestaltung und Einbeziehung der Außenräume in das Ausstellungsgeschehen. Eine interdisziplinär besetzte Expertenjury hat das Projekt „Austria makes sense“ unter der Leitung von querkraft Architekten zur Ausführung empfohlen.[2] 

 

Gewonnen hat ein Pavillon bestehend aus ineinander verschnittenen Kegeln, die mit Lehmputz verkleidet sind. Die Kegelstümpfe sind in unterschiedlichen Höhen abgeschnitten, wodurch sich unterschiedlich große Lichtöffnungen ergeben. Hier ein Foto des Projektes:

 

Expo 2020 in Dubai: Modischer Auftritt Österreichs

Quelle: Expo 2020 in Dubai: Modischer Auftritt Österreichs (messe-event.at)

 

Da fragen sich zu Recht viele, was hat das mit Österreich zu tun. „‘Die Architektur ist von arabischen Windtürmen inspiriert und damit eine Hommage an das Gastgeberland. Es soll traditionelle Bautechnik mit Know-how aus Österreich neu verbinden‘, erklärt Schramel. Die 38 Kegel wurden dabei nicht nebeneinander, sondern ineinander verschnitten aufgebaut, was das Innere wie eine Säulenhalle wirken lässt.“ 3

 

Das ist aber für das Gastgeberland nichts Besonderes (weil bekannt), somit eher uninteressant. Gleichzeitig nützt man nicht die Gelegenheit, Österreich mit seiner Architektur zu präsentieren. Und das Ganze um sehr viel Steuergeld: „Knapp 17 Millionen Euro, finanziert vom Wirtschaftsministerium und der Wirtschaftskammer“. 4

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Was hat die Architektur des österreichischen Pavillons auf der Expo 2020 in Dubai mit Österreich zu tun?

2.    Sind Schlote ein typisches Merkmal der österreichischen Architektur?

3.    Sollte man auch bei modernen Themen nicht auf typische österreichische Architektur setzen?

4.    In welcher Weise ist dieses Projekt eindeutig mit Österreich identifizierbar?

5.    Wie beurteilen Sie den Erfolg dieses Projektes bis jetzt?

6.    Sollte man solche Projekte nicht immer auch nützen, um Österreich als Reiseziel zu präsentieren?

a.    Wenn ja, glauben Sie, dass dieses Projekt dieser Funktion gerecht wird?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 

 

3 Expo 2020: Warum Österreichs Pavillon in Dubai "polarisiert" | kurier.at

4 Expo 2020: Warum Österreichs Pavillon in Dubai "polarisiert" | kurier.at

 



[1] Österreich-Beitrag | Expo 2020 Dubai - WKO.at

[2] Österreich-Pavillon | Expo 2020 Dubai - WKO.at