998/J XXVII. GP

Eingelangt am 24.02.2020
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Anfrage

 

der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Bildung/Wissenschaft und Forschung

betreffend Mobile Endgeräte an Schulen

 

In einem Artikel vom 7.2.2020 berichtet die Süddeutsche Zeitung über deutsche Schulen, die aufgrund mangelnder staatlicher Unterstützung auf privatwirtschaftliche Angebote für Geräte von Firmen wie Apple oder Microsoft zurückgreifen, die Soft- bzw. Hardware teilweise sogar verschenken und Lehrpersonal auch schulen.

Da fortschreitende Digitalisierung an österreichischen Schulen ebenso wie an deutschen Schulen selbstverständlich ausdrücklich erwünscht ist und auch im Regierungsprogramm Niederschlag gefunden hat, ist die derzeitige bzw. zukünftige Hardware-Ausstattung von hoher Relevanz. Auf der Website des BMBWF finden sich Lizenz- und Rahmenvereinbarungen mit Software- und Telekommunikationsfirmen (Adobe, Microsoft, Nessus, Novell, Telekom, Magenta, Video Broadcast, Ikarus, McAffee). Fraglich ist allerdings, welche Anbieter an Schulen Hardware zur Verfügung stellen und ob diesbezüglich Zahlen erhoben werden bzw. welche Strategie die Bundesregierung diesbezüglich künftig verfolgt.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:



1.    Welche Hersteller mobiler Endgeräte bzw. Desktopcomputern statten österreichische Schulen mit Hardware aus? Bitte um Auflistung nach Bundesland, Gesamtzahlt der Geräte, Anteil der Hersteller an der Gesamtzahl der Geräte und angefallene Kosten.

2.    Gibt es hierzu öffentlich einsehbare Lizenz- bzw. Rahmenvereinbarungen?
a. Wenn ja, wo sind diese einsehbar?
b. Wenn nein, warum nicht?

3.    Gab es hierzu öffentliche Ausschreibungen?
a. Wenn ja, in welchem Zeitraum?
b. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
c. Wenn nein, warum nicht?

4.    Inwiefern ist es Schulen erlaubt, autonom privatwirtschaftliche Angebote für Hardware einzuholen und zu nutzen?

5.    Werden Lehrpersonal und Schüler_innen im Umgang mit diesen Geräten geschult?
a. Wenn ja, wer führt diese Schulungen durch? Bitte um Auflistung der Anbieter_innen und um Darstellung der angefallenen Kosten.
b. Wenn nein, warum nicht?

6.    Welche Cloud-Dienste werden von Lehrpersonal und Schüler_innen im Zuge der Nutzung von Geräten, die nicht in Privatbesitz sind, verwendet?
a. Wie wird die DSGVO-Konformität vonseiten des BMBWF gewährleistet?

7.    Werden mobile Endgeräte von Apple, Google, Samsung, Huawei, LG, HTC, Sony und vergleichbaren Herstellern an Schulen gratis zur Verfügung gestellt?
a. Wenn ja, werden Lehrpersonal und/oder Schüler_innen im Umgang mit diesen Endgeräten geschult?
    i. Wer führt diese Schulungen durch?
    ii. Gibt es Vereinbarungen mit jenen Unternehmen, die mobile Endgeräte gratis zur Verfügung stellen, solche Schulungen durchzuführen?
b. Wenn ja, werden hierzu vonseiten des BMBWF Zahlen erhoben? Bitte um Auflistung nach Bundesland, wenn dies der Fall ist.
    i. Wenn nein, warum werden keine Zahlen erhoben?

8.    Ist dem BMBWF bekannt, ob Samsungs Initiative "Digitale Bildung neu denken" oder Googles "Zukunftswerkstatt" in Österreich (wie auch in Deutschland) Lehrkräfte fortbilden bzw. ob hier mit Stifungen kooperiert wird?

9.    Ist vonseiten des BMBWF eine Strategie für die Ausrüstung von Schulen mit Hardware-, Software- und Cloudlösungen geplant bzw. in Erarbeitung?
a. Wenn ja, wann wird diese fertiggestellt?
b. Wenn ja, welche Zielwerte für die Ausstattung von Lehrpersonal und Schüler_innen mit mobilen Endgeräten werden angestrebt?
c. Wenn ja, erfolgt dies in Kooperation mit dem BMDW und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie?
    i. Wenn nein, warum nicht?
d Wenn nein, warum nicht?