Entwurf
Vorblatt
Ziel(e)
- Entlastung und Stärkung von Unternehmen
- Forschungsförderung
- Entlastung der Bürgerinnen und Bürger
- Verwaltungsvereinfachung und Reduzierung der Rechtsbefolgungskosten
- Anpassung des nationalen Rechts an unionsrechtliche Vorgaben
- Betrugsbekämpfung und Förderung der Steuergerechtigkeit
- Strukturelle Bereinigung
Inhalt
Das Vorhaben umfasst hauptsächlich folgende Maßnahme(n):
- Pauschale Betriebsausgaben bei Öffi-Tickets
- Ausweitung der geltenden Bahnstrombegünstigungen
- Erweiterung der Bemessungsgrundlage für die Forschungsprämie sowie Neuregelung der Antragsfrist und der Auszahlungsmöglichkeiten
- Steuerbefreiung von Zuschüssen und sonstigen Leistungen von bestimmten Sozialfonds der Kollektivertragsparteien an aktive oder ehemalige Arbeitnehmer
- Übergang vom Zufluss- zum Anspruchsprinzip bei der Besteuerung von Rehabilitationsgeld und Krankengeld
- Verlängerung der Erhöhung des Jahressechstels bei Kurzarbeit für 2022
- Umsatzsteuerbefreiung des Inlandsanteils internationaler Bahntickets
- Vereinheitlichung der steuerlichen Behandlung von Wohnmobilen
- Schaffung der Möglichkeit der Steuererstattung in einem einheitlichen Veranlagungsverfahren für unbeschränkt Steuerpflichtige mit DBA-befreiten Einkünften
- Pauschalierung von Gebühren und Bundesverwaltungsabgaben
- Kein schriftlicher Nachweis der Vertretungsbefugnis im zollrechtlichen elektronischen Entscheidungssystem
- Aufnahme einer Regelung betreffend Nichtfestsetzung der Einfuhrumsatzsteuer bei Festsetzung der Zollabgaben im Zusammenhang mit der endgültigen Einführung einer zunächst vorläufigen handelspolitischen Maßnahme soweit der Empfänger vorsteuerabzugsberechtigt ist
- Keine Hemmung der Einbringung bereits mit Antrag auf Aussetzung der Vollziehung im Zollrecht
- Schaffung der Möglichkeit einer „Multilateralen Risikobewertung“ im Einklang mit den OECD- und EU-Modellen
- Ausweitung der Umsatzsteuerregelung für Dreiecksgeschäfte
- Definition des Zeitpunktes, in dem das Recht auf Vorsteuerabzug entsteht, bei Leistungsbezug von Unternehmern, die die Umsätze nach vereinnahmten Entgelten versteuern
- Schaffung einer Umsatzsteuerverzinsung, die den unionsrechtlichen Vorgaben entspricht
- Streichung der Regelung des zollrechtlichen Schuldnerwechsels
- Einsichtnahme in das Schengener Informationssystem (SIS)
- Umsetzung der EU-Richtlinie betreffend den verpflichtenden automatischen Informationsaustausch (DAC7)
- Qualitätssicherungsmaßnahme durch Kreditinstitute
- Kennzeichnung von Konten und Depots als gelöscht
Finanzielle Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und andere öffentliche Haushalte:
Die Umsetzung der Richtlinie DAC7 führt bedingt durch eine höhere Steuerehrlichkeit zu einem Mehraufkommen von bis zu 50 Mio. Euro jährlich.
Durch die Einführung der Steuerentlastungs- und Fördermaßnahmen kommt es im Betrachtungszeitraum zu einer kumulierten Entlastungswirkung (bzw. zu Steuermindereinnahmen) in Höhe von rund 377 Mio. Euro.
In den einzelnen Jahren entwickeln sie sich wie in der Tabelle dargestellt:
Finanzierungshaushalt für die ersten fünf Jahre
|
in Tsd. € |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Nettofinanzierung Bund |
‑63.190 |
‑29.571 |
‑16.171 |
‑17.529 |
‑18.887 |
|
Nettofinanzierung Länder |
‑19.499 |
‑8.856 |
‑4.858 |
‑5.279 |
‑5.701 |
|
Nettofinanzierung Gemeinden |
‑11.130 |
‑4.920 |
‑2.594 |
‑2.835 |
‑3.077 |
|
Nettofinanzierung Gesamt |
‑93.819 |
‑43.347 |
‑23.623 |
‑25.643 |
‑27.665 |
Finanzielle Auswirkungen pro Maßnahme
|
Maßnahme (in Tsd. €) |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Forschungsprämie |
0 |
‑5.000 |
‑5.000 |
‑5.000 |
‑5.000 |
|
Übergang vom Zufluss- zum Anspruchsprinzip bei der Besteuerung von Rehabilitationsgeld und Krankengeld |
‑5.000 |
‑5.000 |
‑5.000 |
‑5.000 |
‑5.000 |
|
Pauschale Betriebsausgaben bei Öffi-Tickets |
0 |
‑10.000 |
‑10.000 |
‑10.000 |
‑10.000 |
|
Steuerbegünstigung für „Bahnstrom“ bei Straßenbahnen, U-Bahnen, O-Busse |
‑10.000 |
‑10.000 |
‑10.000 |
‑10.000 |
‑10.000 |
|
Steuerfreiheit Sozial- und Weiterbildungsfonds |
‑1.000 |
‑1.000 |
‑5.000 |
‑10.000 |
‑15.000 |
|
Umsetzung DAC7 |
0 |
35.000 |
40.000 |
45.000 |
50.000 |
|
Verlängerung Erhöhung Jahressechstel bei Kurzarbeit 2022 |
‑75.000 |
‑25.000 |
0 |
0 |
0 |
|
Vereinheitlichung der steuerlichen Behandlung von Wohnmobilen |
‑1.000 |
‑5.000 |
‑7.000 |
‑9.000 |
‑11.000 |
|
Pauschalierung Beilagengebühren |
‑125 |
‑500 |
‑500 |
‑500 |
‑500 |
|
USt-Befreiung Inlandsanteils internationaler Bahntickets |
0 |
‑15.000 |
‑20.000 |
‑20.000 |
‑20.000 |
Auswirkungen auf die Verwaltungskosten für Bürger/innen:
Die Schaffung der Möglichkeit der Steuererstattung in einem einheitlichen Veranlagungsverfahren für unbeschränkt Steuerpflichtige mit DBA-befreiten Einkünften bedeutet eine wesentliche Verwaltungsvereinfachung für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger in nicht quantifizierbarem Ausmaß.
Auswirkungen auf die Verwaltungskosten für Unternehmen:
Die rechtsetzende Maßnahme enthält 1 neue sowie 2 geänderte Informationsverpflichtung/en für Unternehmen. Es wird durch diese insgesamt eine Belastung von rund € 303.000,- pro Jahr verursacht.
Die Ausweitung der Vereinfachungsregelungen für Dreiecksgeschäfte führt zu einem Entfall von umfangreichen Registrierungs- und Erklärungspflichten im Ausland und damit zu einer wesentlichen Verwaltungsvereinfachung für rund 2.000 Unternehmen in Höhe von rund 150.000 Euro.
Unternehmen profitieren von der Berücksichtigung des Unternehmerlohns in der Bemessungsgrundlage für die Forschungsprämie. Diese Maßnahme betrifft rund 500 Einzelunternehmer, Gesellschafter einer Personengesellschaft oder unentgeltlich tätige Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft, die forschend im Unternehmen tätig sind. Die Berücksichtigung des Unternehmerlohns ist nur mit unwesentlichem Mehraufwand in Höhe von rund 6.600 Euro verbunden.
Plattformbetreiber sind durch die Umsetzung der EU-Richtlinie betreffend den automatischen Informationsaustausch (DAC7) zur Meldung von Informationen über sich selbst, sowie auf der Plattform aktiver Anbieter, an die österreichische zuständige Behörde innerhalb eines bestimmten Zeitraumes verpflichtet. Dies betrifft schätzungsweise 40 Plattformen mit Sitz in Österreich und ist für diese mit einem Mehraufwand von rund 450.000 Euro verbunden.
Bereits bisher ist es für die Ausübung des Vorsteuerabzuges grundsätzlich erforderlich, zwischen dem Zeitpunkt der Leistungserbringung und dem Zeitpunkt der Zahlung zu differenzieren. Auch zukünftig werden diese beiden Erfassungszeitpunkte herangezogen. So kann ein Unternehmer, der nicht nach vereinnahmten Entgelten versteuert, Vorsteuerbeträge für Lieferungen oder sonstige Leistungen, die im Inland für sein Unternehmen ausgeführt worden sind, bei Vorliegen der übrigen Voraussetzungen des § 12 Abs. 1 Z 1 lit. a UStG 1994, zum Zeitpunkt der Leistungserbringung geltend machen. Im Gegensatz dazu ist der Vorsteuerabzug bei An- und Vorauszahlungen zum Zeitpunkt der Zahlung zulässig. Dies gilt nun auch für Lieferungen oder sonstige Leistungen, die von Unternehmern erbracht werden, die nach vereinnahmten Entgelten versteuern. Hierdurch kommt es zu Verschiebungen beim Zeitpunkt der Vorsteuerabzugsberechtigung. Die Infrastruktur hierfür besteht aber bereits und wird lediglich neu strukturiert. Die Umstellung sollte daher zu keinen wesentlichen Auswirkungen bei den betroffenen Unternehmen führen.
Auswirkungen auf Unternehmen:
Mit dem AbgÄG 2022 profitieren Unternehmen, insbesondere Start-Ups, von den Neuregelungen im Bereich der Forschungsprämie. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die F&E-Tätigkeit stärken, sondern auch wichtige Investitionsanreize schaffen.
Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen:
Durch treffsichere wirtschaftliche Maßnahmen sollen sowohl Unternehmen als auch Bürgerinnen und Bürger entlastet werden und auch diejenigen unterstützt werden, die noch immer schwer von der COVID-19-Krise betroffen sind. Dadurch werden positive Effekte auf Investitionen und den Konsum erwartet.
Weiters werden positive Effekte auf die Produktivität und den Wirtschaftsstandort Österreich über die Ausweitung bei der Forschungsprämie angenommen.
In den weiteren Wirkungsdimensionen gemäß § 17 Abs. 1 BHG 2013 treten keine wesentlichen Auswirkungen auf.
Verhältnis zu den Rechtsvorschriften der Europäischen Union:
Ausweitung der Regelung für Dreiecksgeschäfte im Umsatzsteuergesetz:
Zur Vermeidung von Disparitäten im Verhältnis zu anderen Mitgliedstaaten und zur Reduzierung der Rechtsbefolgungskosten für Unternehmer soll Art. 25 an die Leitlinie des Mehrwertsteuerausschusses (Leitlinie aus der 113. Sitzung des Mehrwertsteuerausschusses vom 3. Juni 2019, Dokument D – taxud.c.1(2019)7899573 – 975) und die in den „Explanatory notes“ der Kommission (Europäische Kommission, Erläuterungen zu den Änderungen der EU-Mehrwertsteuervorschriften in Bezug auf Konsignationslagerregelungen, Reihengeschäfte und die Steuerbefreiung für innergemeinschaftliche Lieferungen von Gegenständen ("Quick Fixes 2020"), 72 ff) vertretene Ansicht angepasst werden.
Gebührengesetz:
Die Einführung einer neuen Tarifpost im Gebührengesetz für Verwaltungskosten bei grenzüberschreitenden Abfallverbringungen dient der effizienten Vollziehung von unmittelbar anwendbarem Unionsrecht in Österreich. Sie entspricht den Vorgaben des Unionsrechtes.
Zollrechts-Durchführungsgesetz:
- Die Vorhaben enthalten die erforderlichen flankierenden Regelungen zu Verordnungen der Europäischen Union.
- Anpassungen an die Verordnung (EU) 2018/1862.
Elektrizitätsabgabegesetz:
Die geltende Begünstigung wurde mit 1. Juli 2021 nach der Verordnung (EU) Nr. 651/2014 zur Feststellung der Vereinbarkeit bestimmter Gruppen von Beihilfen mit dem Binnenmarkt in Anwendung der Artikel 107 und 108 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union, ABl. Nr. L 187 vom 26.6.2014 S. 1, zuletzt geändert durch Verordnung (EU) Nr. 2021/1237, ABl. Nr. L 270 vom 29.7.2021 S. 39 (AGVO) freigestellt. Die freigestellte Beihilfenmaßnahme wurde im Beihilfenregister der EK unter der Nummer SA.62635 (2021/X) verzeichnet. Die Ausweitung des Anwendungsbereichs erfordert eine weitere Freistellung.
Die Begünstigung für Bahnstrom beruht auf Art. 15 Abs. 1 lit. e der EU Energiebesteuerungsrichtlinie 2003/96. Nach Art. 6 ETD steht es den Mitgliedstaaten frei, die in der ETD vorgesehenen Steuerbefreiungen oder -ermäßigungen direkt oder im Wege einer Steuererstattung bzw. -vergütung zu gewähren.
Bundesabgabenordnung:
- Der Vorschlag betreffend die Multilaterale Risikobewertung entspricht den auf der Website der Europäischen Kommission veröffentlichten Informationen zum European Trust and Cooperation Approach (ETACA).
- Mit der Neuregelung des § 205c BAO betreffend Umsatzsteuerzinsen erfolgt die Umsetzung des EuGH-Urteils vom 12. Mai 2021 (Rechtssache C-844/19) bzw. der VwGH Erkenntnisse vom 30. 6. 2021, Ro 2017/15/0035, und vom 7. 9. 2021, Ro 2018/15/0026.
Digitale Plattformen-Meldepflichtgesetz:
Das Digitale Plattformen-Meldepflichtgesetz dient der Umsetzung der Richtlinie (EU) 2021/514 zur Änderung der Richtlinie (EU) 2011/16 über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden im Bereich der Besteuerung (DAC7), ABl. Nr. L 104/1 vom 22.03.2021 S. 1, in nationales Recht.
Besonderheiten des Normerzeugungsverfahrens:
Keine
Datenschutz-Folgenabschätzung gem. Art. 35 EU-Datenschutz-Grundverordnung:
Das BMF soll die Berechtigung erhalten, im Kontenregister enthaltene Konten, Depots oder Schließfächer von Kreditinstituten, deren Konzession zurückgenommen oder entzogen wurde oder erloschen ist, als aufgelöst zu kennzeichnen.
Mit Beendigung der Konzession erlischt das Kreditinstitut und damit seine Meldeverpflichtungen. Insbesondere bei Konkurseröffnung über das Vermögen von Kreditinstituten und der damit einhergehenden Beendigung der Konzession können vor allem aktive (bestehende) Konten und Depots faktisch nicht mehr als beendet oder aufgelöst gemeldet werden. Das Kontenregister würde mit der Darstellung von aktiven Konten die Existenz eines Kreditinstitutes suggerieren. Die Maßnahme ist notwendig und verhältnismäßig, weil erst mit der Kennzeichnung dieser Konten und Depots als aufgelöst durch das BMF die Symmetrie zwischen Kontenregister und aufgelöstem Kreditinstitut wiederhergestellt werden kann. Ebenso soll im Fall der Einstellung des Geschäftsbetriebs durch gewerbliche Schließfachanbieter das BMF die Berechtigung erhalten, im Kontenregister enthaltene Schließfächer als aufgelöst zu kennzeichnen.
Die Notwendigkeit einer Datenschutz-Folgenabschätzung ist gemäß DSFA-AV A06 Register, Evidenzen, Bücher nicht gegeben.
Wirkungsorientierte Folgenabschätzung
BÜNDELUNG
Abgabenänderungsgesetz 2022 (AbgÄG 2022) sowie die Verordnung des Bundesministers für Finanzen mit der die Forschungsprämienverordnung geändert wird
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Einbringende Stelle: |
Bundesministerium für Finanzen |
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Vorhabensart: |
Bundesgesetz |
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Laufendes Finanzjahr: |
2022 |
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Inkrafttreten/ Wirksamwerden: |
2022 |
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Beitrag zu Wirkungsziel oder Maßnahme im Bundesvoranschlag
Das Vorhaben trägt zur Maßnahme „Aufrechterhaltung der abgabenrechtlichen Prüfungs- und Kontrollmaßnahmen in den Bereichen Steuer und Zoll“ für das Wirkungsziel „Sicherstellung der Gleichmäßigkeit der Abgabenerhebung und Stärkung der Abgabenmoral.“ der Untergliederung 15 Finanzverwaltung im Bundesvoranschlag des Jahres 2022 bei.
Das Vorhaben trägt dem Wirkungsziel „Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs durch eine einfache, transparente und leistungsgerechte Gestaltung des Steuersystems im internationalen Kontext unter Wahrung eines angemessenen Abgabenaufkommens.“ der Untergliederung 16 Öffentliche Abgaben im Bundesvoranschlag des Jahres 2022 bei.
Problemanalyse
Problemdefinition
Einkommensteuer:
- Derzeit steht für die Forschungsleistung, die von einem Einzelunternehmer, einem Gesellschafter einer Personengesellschaft oder einem unentgeltlich tätigen Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft erbracht wird, keine Forschungsprämie zu, weil die eigene Forschungsleistung in der Bemessungsgrundlage nicht berücksichtigt wird.
Weiters ist die Antragsfrist für die Forschungsprämie derzeit mit der Erlassung des Einkommensteuer-, Körperschaftsteuer- oder Feststellungsbescheides verknüpft, um die Prüfung des Prämienantrages mit der Prüfung der Steuererklärung zu verbinden. In der Praxis geht dies aber weitestgehend ins Leere, da Prämienanträge regelmäßig früher eingereicht werden als die Steuererklärungen.
Weiters kann nach derzeitiger Rechtslage über einen Prämienantrag nur einheitlich abgesprochen werden, weshalb sich die Auszahlung der Prämie für den unstrittigen Teil unter Umständen erheblich verzögern kann.
- Beim Rehabilitationsgeld, Krankengeld, Wiedereingliederungsgeld, Umschulungsgeld, Arbeitslosengeld und der Notstandshilfe sowie bei Rückzahlung von derartigen Leistungen wird momentan das Zuflussprinzip angewendet. Ohne Umstellung auf das Anspruchsprinzip kommt es auch künftig zu ungewollten steuerlichen Anhäufungen und einer entsprechend höheren Belastung der Bürgerinnen und Bürger.
- Unbeschränkt Steuerpflichtigen mit DBA-befreiten Einkünften ist es bisher nicht möglich, sich die vom Arbeitgeber einbehaltene und abgeführte Lohnsteuer im Veranlagungswege erstatten zu lassen, weil es sich nicht um eine einbehaltene Steuer, die auf veranlagte Einkünfte entfällt, handelt. Die Steuerpflichtigen müssen daher, um die zu viel einbehaltene Lohnsteuer rückerstattet zu bekommen, zwei verschiedene Verfahrenswege beschreiten, was für die Bürgerinnen und Bürger mit erheblicher Komplexität und erheblichem Verwaltungsaufwand verbunden ist.
- Der Verkehrsbereich ist einer der größten Treibhausgasemittenten in Österreich. Zur Erreichung der Klimaziele muss es hier zu erheblichen Emissionsreduktionen kommen. Hierfür ist es nötig, den öffentlichen Verkehr noch stärker zu attraktivieren. Hierbei wurden besonders durch die Einführung des Klimatickets und daran anknüpfende steuerliche Begünstigungen für Arbeitnehmer bereits weitreichende Maßnahmen ergriffen. Für Selbstständige und Unternehmer ist es bisher bei Nutzung einer Jahresnetzkarte immer noch nötig, die Kosten hierfür in einen betrieblichen und privaten Teil aufzuteilen und lediglich den Teil der betrieblichen Nutzung als Betriebsausgabe geltend zu machen. Das führt aufgrund der steigenden Bedeutung von Jahresnetzkarten im öffentlichen Verkehr zu erheblichem Verwaltungsaufwand und könnte der zunehmenden Akzeptanz dieser Verkehrsangebote entgegenstehen.
- Zuschüsse oder sonstige Leistungen (zB für Weiterbildungs- oder Umschulungsmaßnahmen) an aktive oder ehemalige Arbeitnehmer sind bei kollektivvertraglich errichteten Sozialfonds für das Bewachungsgewerbe und für das Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigungsgewerbe sowie vergleichbaren Einrichtungen einkommensteuerpflichtig. Dies erschwert die Bildung von sozialen Absicherungen in diesen Branchen.
- Bei Kurzarbeit kommt es aufgrund von Einkommensrückgängen auch zu Rückgängen bei der für das Jahressechstel relevanten Bemessungsgrundlage, wodurch das Jahressechstel teilweise mit dem Regelsteuersatz besteuert wird. Dies führt zu einer erheblichen steuerlichen Mehrbelastung der Betroffenen.
Umsatzsteuergesetz:
- In Umsetzung der Leitlinie des Mehrwertsteuerausschusses und der in den „Explanatory notes“ der Kommission vertretenen Ansicht betreffend die Regelungen für Dreiecksgeschäfte (Artikel 25 UStG) bedarf es einer Anpassung der entsprechenden nationalen Vorschriften.
- Aufgrund des Urteils des EuGH vom 10.2.2022, Rs C-9/20, Grundstücksgemeinschaft Kollaustraße 136, bedarf es einer Definition hinsichtlich des Zeitpunkts des Entstehens des Rechts auf Vorsteuerabzug.
- Auf Grund der geografischen Lage Österreichs im Zentrum von Europa braucht es insbesondere in unserem Land wirkungsvolle Maßnahmen, um den Schienenpersonenverkehr auf Fern- und grenzüberschreitenden Strecken auszubauen und so zur Förderung von nachhaltiger und intelligenter Mobilität in Europa beizutragen. Insbesondere aus ökologischen Gründen sollen daher grenzüberschreitende Personenbeförderungen mit Eisenbahnen für den österreichischen Streckenteil von der Umsatzsteuer befreit werden.
Gebührengesetz:
- Die geltende Rechtslage führt bei der Erhebung von Gebühren und Bundesverwaltungsabgaben insbesondere im Rahmen des Ausländerbeschäftigungsverfahrens, des grenzüberschreitenden Abfallverbringungsverfahrens und im Zivilluftfahrtwesen zu erheblichem Verwaltungsaufwand. Im Interesse der Verwaltungsvereinfachung und erhöhten Gebührentransparenz bedarf es einer Anpassung des Gebührengesetzes.
Kraftfahrzeugsteuergesetz und Versicherungssteuergesetz:
- Nach derzeitiger Rechtslage werden Wohnmobile, je nach Höhe ihres Gewichtes und der damit zusammenhängenden Verpflichtung den CO2-Ausstoß nach dem WLTP Messverfahren zu ermitteln, unterschiedlich besteuert. Je nach Ausgestaltung und dahinterliegender kraftfahrrechtlicher Einstufung, die auch durch den Fahrzeughersteller gestaltet werden kann, kommt ein unterschiedliches Ausmaß der Besteuerung zustande.
Bundesabgabenordnung:
- Die österreichische Finanzverwaltung möchte an den internationalen Programmen zur multilateralen Risikobewertung der OECD und der EU teilnehmen. Dafür fehlen begleitende nationalstaatliche Bestimmungen.
- Die österreichische Rechtsordnung sieht derzeit keine Verzinsung für Vorsteuerüberhänge bzw. für zu erstattende Umsatzsteuerbeträge vor, obwohl das nach der Judikatur des EuGH erforderlich ist.
Zollrechts-Durchführungsgesetz:
- Da das Unionszollrecht das Erfordernis des elektronischen Informationsaustausches im zollrechtlichen Verfahren normiert, hat die österreichische Zollverwaltung ein neues elektronisches Entscheidungssystem erstellt. Die bisherigen nationalen Regeln für den Nachweis der Vertretungsbefugnis im zollrechtlichen Verfahren stimmen mit dem neuen elektronischen Entscheidungssystem nicht mehr überein. Nach den derzeitigen Regelungen hat ein zollrechtlicher Vertreter, sofern es sich nicht im die Abgabe einer Zollanmeldung handelt, grundsätzlich einen schriftlichen Nachweis seiner Vertretungsbefugnis vorzulegen, wenn diese nicht amtsbekannt ist oder eine gesetzliche Ausnahmeregelung – wie für Notare, Rechtsanwälte und Wirtschaftstreuhänder – besteht. Im elektronischen Verfahren ist das Erfordernis der Vorlage eines schriftlichen Nachweises der Vertretungsbefugnis allerdings nicht zielführend.
- Nach der unionsrechtlichen Regelung des Zollkodex hat die Einlegung eines Rechtsbehelfs keine aufschiebende Wirkung; die Zollbehörde setzen jedoch die Vollziehung ganz oder teilweise aus, wenn sie begründete Zweifel an der Rechtsmäßigkeit der angefochtenen Entscheidung haben oder dem Beteiligten ein unersetzbarer Schaden entsteht. Daraus geht bereits hervor, dass eine Aussetzung der Vollziehung in Zusammenhang mit einem Rechtsbehelf nicht ohne vorherige Prüfung der Aussetzungsvoraussetzungen erfolgen darf. Da grundsätzlich auch in zollrechtlichen Verfahren die Bundesabgabenordnung anzuwenden ist und gem. § 230 Abs. 6 BAO bereits aufgrund eines Antrages auf Aussetzung der Einhebung Einbringungsmaßnahmen bis zur Entscheidung über den Antrag nicht mehr erfolgen dürfen, ist eine entsprechende Regelung im ZollR-DG erforderlich.
- Die bisherige Regelung, dass mit Bewilligung des Zollamtes anstelle des bisherigen Zollschuldners eine andere Person dessen Zollschuld übernehmen kann, und dadurch der bisherige Zollschuldner wegfällt (Schuldnerwechsel) ist im Unionszollrecht nicht vorgesehen.
- In bestimmten Fällen einer nicht sofortigen Abgabenfestsetzung ist national vorgesehen, dass bei der letztlich erfolgenden Erhebung des Zollbetrages die Einfuhrumsatzsteuer nicht auch festzusetzen ist, wenn der Warenempfänger ohnehin zum umsatzsteuerrechtlichen Vorsteuerabzug berechtigt ist und er auch keine Festsetzung ausdrücklich wünscht. Davon zurzeit nicht ausdrücklich erfasst ist jedoch der Fall, dass der Zollbetrag zunächst aufgrund einer vorläufigen handelspolitischen Maßnahme nicht erhoben worden ist, sondern erst mit Erlass der unionsrechtlichen Verordnung über die endgültige handelspolitische Maßnahme festzusetzen ist.
- Gemäß Artikel 44 Abs. 1 lit. b der Verordnung (EU) 2018/1862 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 28. November 2018 über die Einrichtung, den Betrieb und die Nutzung des Schengener Informationssystems (SIS) im Bereich der polizeilichen Zusammenarbeit und der justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen, erhalten die nationalen zuständigen Behörden Zugriff auf die in das SIS eingegebenen Daten mit dem Recht, diese unmittelbar für zollrechtliche Überprüfungen abzufragen. Im neuen Unterabschnitt 6 soll die Berechtigung des Zollamtes Österreich und dessen Organe festgelegt werden, zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben bestimmte Ausschreibungen von Personen und Sachen im Schengener Informationssystem einzusehen
Kontenregister- und Konteneinschaugesetz:
- Aktuell befinden sich im Kontenregister ca. 9 Millionen Einträge von natürlichen Personen mit Ersatzdaten (unvollständige, unrichtig eingetragene Vornamen, Nachnamen, Geburtsdaten, etc.), die nicht eindeutig den Subjektdaten der Finanzverwaltung zugeordnet werden können. Außerdem bleiben Konten, Depots oder Schließfächer von Kreditinstituten, deren Konzession zurückgenommen oder entzogen wurde oder erloschen ist, im Kontenregister als aktiv gemeldet, wenn nicht eine Schließungsmeldung erfolgt.
Digitale Plattformen-Meldepflichtgesetz:
- Die Gewährleistung der Einhaltung der Steuervorschriften gestaltet sich aufgrund der grenzüberschreitenden Dimension von Dienstleistungen und Warenverkäufen, die mithilfe von Plattformbetreibern durchgeführt werden, häufig schwierig. Die Steuerverwaltung kann nicht alle Geschäftsvorgänge auf digitalen Plattformen korrekt bestimmen und kontrollieren. Das bisherige individuelle Anfordern von konkreten Daten führt zu erheblichen Verwaltungs- und Befolgungskosten für die Finanzverwaltung und die Plattformbetreiber und erlaubt keine umfassende Kontrolle. Die fortschreitende Digitalisierung lässt dabei die Relevanz der Geschäftstätigkeit auf digitalen Plattformen kontinuierlich und schnell zunehmen.
Elektrizitätsabgabegesetz:
- Der Verkehrsbereich ist einer der größten Treibhausgasemittenten in Österreich. Zur Erreichung der Klimaziele muss es hier zu erheblichen Emissionsreduktionen kommen. Hierfür ist es nötig den öffentlichen Verkehr noch stärker zu attraktivieren, wozu auch eine Senkung von Abgaben auf emissionsarme Energieformen zählt.
Nullszenario und allfällige Alternativen
Einkommensteuergesetz:
- Ohne die Erweiterung der Bemessungsgrundlage sowie Neuregelung der Antragsfrist und der Auszahlungsmöglichkeiten für die Forschungsprämie kommt es zu keiner Unterstützung von Unternehmen, insbesondere Start-Ups, die das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft bilden und mit ihren Forschungsleistungen wesentlich zur Innovationsfähigkeit des Landes beitragen.
- Ohne Umstellung auf das Anspruchsprinzip kommt es weiterhin zu ungewollten steuerlichen Ballungen und einer entsprechend höheren Belastung der Bürgerinnen und Bürger.
- Ohne die Ermöglichung einer pauschalen Berücksichtigung von partiellen Kosten für Jahresnetzkarten als Betriebsausgaben wird die steuerliche Regelung hierzu nicht entscheidend vereinfacht und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs in diesem Bereich nicht weiter attraktiviert.
- Ohne die Steuerfreiheit der Zuschüsse oder sonstigen Leistungen (zB für Weiterbildungs- oder Umschulungsmaßnahmen) von kollektivvertraglich errichteten Sozialfonds für das Bewachungsgewerbe und für das Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigungsgewerbe sowie vergleichbaren Einrichtungen an aktive oder ehemalige Arbeitnehmer wird die soziale Absicherung in diesen Branchen nicht erleichtert.
- Ohne die Verlängerung des pauschalen Zuschlags für die Berechnung des Jahressechstels kommt es potenziell zu einer deutlichen steuerlichen Mehrbelastung von Arbeitnehmern in Kurzarbeit.
Umsatzsteuergesetz:
- Ohne die Ausweitung der Umsatzsteuerregelung für Dreiecksgeschäfte kommt es zu keiner Umsetzung der Leitlinie des Mehrwertsteuerausschusses und der in den „Explanatory notes“ der Kommission vertretenen Ansicht.
- Ohne Definition des Zeitpunktes in dem das Recht auf Vorsteuerabzug entsteht, bei Leistungsbezug von Unternehmen die nach vereinnahmten Entgelten versteuern, kommt es zu keiner rechtskonformen Anpassung des Umsatzsteuergesetzes an EuGH Rechtsprechung.
- Wird die Umsatzsteuerbefreiung des Inlandsanteils internationaler Bahntickets nicht umgesetzt, wird diese umweltfreundliche Mobilitätsform nicht zusätzlich steuerlich gefördert.
Gebührengesetz:
- Werden die geplanten Maßnahmen nicht umgesetzt, kommt es zu keiner Vereinfachung im Rahmen der Berechnung von Gebühren und Bundesverwaltungsabgaben und damit zu keiner Verwaltungsvereinfachung.
Kraftfahrzeugsteuergesetz und Versicherungssteuergesetz:
- Ohne eine Anpassung bleibt das unterschiedliche Ausmaß der Besteuerung erhalten und Wohnmobile, die gem. Klassifikation nach dem CO2-Ausstoß nach dem WLTP Messverfahren besteuert werden, werden weiterhin signifikant höher durch die Kfz-Steuer sowie die motorbezogene Versicherungssteuer belastet.
Bundesabgabenordnung:
- Ohne begleitende nationale Gesetzesbestimmungen kann die österreichische Finanzverwaltung nicht optimal an den internationalen Programmen zur multilateralen Risikobewertung teilnehmen.
- Ohne die Schaffung nationaler Rechtsgrundlagen für die Verzinsung von Vorsteuerbeträgen oder zu erstattende Umsatzsteuerbeträge erfüllt Österreich seine unionsrechtlichen Verpflichtungen nicht und hätte die daraus resultierenden Konsequenzen zu befürchten.
Zollrechts-Durchführungsgesetz:
- Die Vorlage eines schriftlichen Nachweises der Vertretungsbefugnis im elektronischen Entscheidungsverfahren ist nicht zielführend und führt zu einem zusätzlichen Aufwand sowohl für den Antragsteller als auch die Behörde.
- Eine aufschiebende Wirkung der Vollziehung einer mit Rechtsbehelf angefochtenen zollrechtlichen Entscheidung bereits mit Einbringung eines Aussetzungsantrages steht der unionszollrechtlichen Regelung entgegen.
- Die Beibehaltung der Möglichkeit eines Schuldnerwechsels im zollrechtlichen Abgabenverfahren entspricht nicht dem Unionszollrecht und könnte, da es sich beim Zoll um Eigenmittel der EU handelt für den Fall, dass die Abgabenschuld beim neuen Schuldner nicht einbringbar ist, zu einer Haftung der Republik gegenüber der Europäischen Union führen.
- Die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer stellt für die Zollbehörden einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand dar.
- Die Nichtumsetzung würde für die einschreitenden Beamten ein Informationsdefizit bedeuten, da ohne Adaptierung der gesetzlichen Grundlagen weniger Informationen zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Aufgaben zur Verfügung stünden. Damit wäre unter anderem das durch die Verordnungen verfolgte Ziel der stärkeren Bekämpfung von Terrorismus und schweren Straftaten gefährdet.
Kontenregister- und Konteneinschaugesetz:
- Ohne die geplanten Maßnahmen können die ca. 9 Millionen Einträge von natürlichen Personen im Kontenregister nicht eindeutig den Subjektdaten der Finanzverwaltung zugeordnet werden, um die Gleichmäßigkeit der Abgabeneinhebung zu gewährleisten.
- Außerdem enthält das Kontenregister weiterhin Konten, Depots oder Schließfächer von Kreditinstituten, obwohl deren Konzession zurückgenommen oder entzogen wurde oder erloschen ist.
Digitale Plattformen-Meldepflichtgesetz:
Ohne die Umsetzung der EU-Richtlinie DAC7 kommt es zu keiner umfassenden Erhebung von Daten digitaler Plattformbetreiber und darauf aktiver Anbieter sowie ebenfalls zu keinem verpflichtenden automatischen Informationsaustausch dieser Daten mit anderen Mitgliedstaaten oder am Informationsaustausch teilnehmenden Drittländern. Eine flächendeckende Kontrolle der Geschäftstätigkeit auf diesen Plattformen kann somit nicht gewährleistet werden.
Elektrizitätsabgabegesetz:
Werden die Steuerbegünstigungen auf Bahnstrom nicht auf weitere, insbesondere lokal verkehrende öffentliche Eisenbahnen wie Straßen- und U-Bahnen sowie andere elektrische Energie als Bahnstrom im engeren Sinn ausgeweitet, wird der öffentliche Personennahverkehr nicht gefördert und so die Ökologisierung des Verkehrsbereichs nicht weiter vorangetrieben.
Interne Evaluierung
Zeitpunkt der internen Evaluierung: 2027
Evaluierungsunterlagen und -methode: Einkommensteuer:
Die Evaluierung der Forschungsprämienanträge soll auf Basis einer FFG-Auswertung erfolgen.
Bundesabgabenordnung:
Die Evaluierung der Multilateralen Risikobewertung soll auf Basis einer Auswertung des FAG erfolgen.
Zollrechts-Durchführungsgesetz:
Im Bereich des SIS sind innerstaatlich Statistiken zu führen, die bei Bedarf herangezogen werden können und die regelmäßig von einem Administrator des Sirene -Büros an die betreffenden Stellen weitergeleitet werden. Berichte werden meist bezugnehmend auf den von der Kommission verwendeten „Action Plan“ der Umsetzung im Rahmen der 5 -jährig stattfindenden Schengen-Evaluierungen verfasst und der Kommission übermittelt.
Kontenregister- und Konteneinschaugesetz:
Die Evaluierung der Einträge von natürlichen Personen mit Ersatzdaten, die nicht eindeutig den Subjektdaten der Finanzverwaltung zugeordnet werden können, soll auf Basis von Datenauswertungen zu Subjektzuordnungen bzw. Schließungsmeldungen erfolgen.
Ziele
Ziel 1: Entlastung und Stärkung von Unternehmen
Wie sieht Erfolg aus:
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Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA beschränkt sich der Anwendungsbereich der steuerlichen Begünstigungen von Bahnstrom auf Eisenbahnunternehmen, die Bahnstrom im engeren Sinn (elektrische Energie mit einer Nennfrequenz von 16,7 Hertz) einsetzen und die Haupt- und Nebenbahnen betreiben. |
Zum Zeitpunkt der Evaluierung der WFA erstreckt sich der Anwendungsbereich der steuerlichen Begünstigungen von Bahnstrom auch auf weitere, insbesondere lokal verkehrende öffentliche Eisenbahnen wie Straßen- und U-Bahnen sowie andere elektrische Energie als Bahnstrom im engeren Sinn. |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA können Jahresnetzkarten für den öffentlichen Verkehr, die sowohl für betrieblich veranlasste als auch private Fahrten genutzt werden, nur mit dem (nachgewiesenen) betrieblichen Anteil als Betriebsausgaben geltend gemacht werden. |
Zum Zeitpunkt der Evaluierung der WFA nehmen mehr als 100.000 Selbstständige die steuerliche Begünstigung in Anspruch und machen 50% der Kosten für die Jahresnetzkarten ohne weiteren Nachweis pauschal als Betriebsausgaben geltend. |
Ziel 2: Forschungsförderung
Wie sieht Erfolg aus:
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Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
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Im Durchschnitt der letzten Jahre (2016 – 2020) wurden jährlich rund 140 Mio. Euro an Forschungsprämie an natürliche Personen und Personengesellschaften ausbezahlt. |
Die Erweiterung der Bemessungsgrundlage sowie die Neuregelung der Antragsfrist und der Auszahlungsmöglichkeiten führt zu einer verstärkten Inanspruchnahme der Forschungsprämie, wodurch das durchschnittliche Volumen an ausbezahlter Forschungsprämie (an natürliche Personen und Personengesellschaften) im Vergleichszeitraum zum Evaluierungszeitpunkt über dem durchschnittlichen Volumen an ausbezahlter Forschungsprämie zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA liegt. |
Ziel 3: Entlastung der Bürgerinnen und Bürger
Wie sieht Erfolg aus:
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Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
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Beim Rehabilitationsgeld, Krankengeld, Wiedereingliederungsgeld, Umschulungsgeld, Arbeitslosengeld und der Notstandshilfe kommt zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA das Zuflussprinzip zur Anwendung. |
Für Zahlungen, Nachzahlungen und Rückzahlungen von Rehabilitationsgeld, Krankengeld, Wiedereingliederungsgeld, Umschulungsgeld, Arbeitslosengeld und der Notstandshilfe kommt ab 1. Jänner 2022 das Anspruchsprinzip zur Anwendung. |
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Zuschüsse oder sonstige Leistungen (zB für Weiterbildungs- oder Umschulungsmaßnahmen) durch kollektivvertraglich errichtete Sozialfonds für das Bewachungsgewerbe und für das Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigungsgewerbe an aktive oder ehemalige Arbeitnehmer sind zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA einkommensteuerpflichtig. |
Zuschüsse oder sonstige Leistungen (zB für Weiterbildungs- oder Umschulungsmaßnahmen) der kollektivvertraglich errichteten Sozialfonds für das Bewachungsgewerbe und für das Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigungsgewerbe sowie vergleichbarer Einrichtungen an aktive oder ehemalige Arbeitnehmer, auf die kein Rechtsanspruch besteht, sind zum Zeitpunkt der Evaluierung innerhalb der gesetzlich genannten Höchstgrenzen von der Einkommensteuer befreit. |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA ist für Arbeitnehmer, welchen im Kalenderjahr 2020 und 2021 auf Grund von COVID-19-Kurzarbeit reduzierte laufende Bezüge zugeflossen sind, das Jahressechstel gemäß § 67 Abs. 2 pauschal um 15% zu erhöhen. |
Bei der Berechnung des Jahressechstels werden auch im Kalenderjahr 2022 ein pauschaler Zuschlag von 15% bei reduzierten laufenden Bezügen auf Grund von Kurzarbeit berücksichtigt. Im Jahr 2022 profitieren davon rund 500.000 Arbeitnehmer. |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA unterliegt der österreichischen Streckenteil internationaler Bahntickets der Umsatzsteuer in Höhe von 10 %. |
Zum Zeitpunkt der Evaluierung der WFA ist der österreichischen Streckenteil internationaler Bahntickets seit 1.1.2023 von der Umsatzsteuer befreit. |
Ziel 4: Verwaltungsvereinfachung und Reduzierung der Rechtsbefolgungskosten
Wie sieht Erfolg aus:
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Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
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Für unbeschränkt Steuerpflichtige mit DBA-befreiten Einkünften ist es bisher gesetzlich nicht vorgesehen, die vom Arbeitgeber dafür einbehaltene und abgeführte Lohnsteuer im Veranlagungswege erstatten zu lassen, weil es sich nicht um eine einbehaltene Steuer, die auf veranlagte Einkünfte entfällt, handelt. Die Steuerpflichtigen müssen daher, um zu viel einbehaltene Lohnsteuer rückerstattet zu bekommen, zwei verschiedene Verfahrenswege (Veranlagungsverfahren gemäß § 39 EStG 1988 und Erstattungsverfahren gemäß § 240 BAO) beschreiten. |
Mit der Erweiterung des § 46 Abs. 1 EStG 1988 ist es bei unbeschränkt Steuerpflichtigen möglich, die vom Arbeitgeber einbehaltene Lohnsteuer im Rahmen der Veranlagung gemäß § 39 EStG 1988 auf die Einkommensteuerschuld anzurechnen, auch wenn die dem Lohnsteuerabzug zu Grunde liegenden Einkünfte nicht in die Veranlagung einfließen, weil sie aufgrund eines DBA oder gemäß § 48 Abs. 5 BAO aus der inländischen Steuerbemessungsgrundlage auszuscheiden sind. |
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Im Rahmen des Ausländerbeschäftigungsverfahren werden einzelne Schriften derzeit gemäß den Bestimmungen des Gebührengesetzes und der Bundesverwaltungsabgabenverordnung getrennt vergebührt. |
Ab 1. Jänner 2023 sind die Gebühren und Verwaltungsabgaben des Bundes, die in den in § 14 Tarifpost 12 Abs. 1 Gebührengesetz angeführten Verfahren anfallen, zusammengefasst und im Vergleich zu der bislang bestehenden Regelung kostenneutral pauschaliert. |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA widerspricht die Höhe der Gebühr und die Abgabe bei grenzüberschreitenden Abfallverbringungen den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Effizienz. |
Diese zersplitterte und mit erheblichem Verwaltungsaufwand verbundene Rechtslage ist zum Zeitpunkt der Evaluierung der WFA durch eine eigene Tarifpost im Gebührengesetz bereinigt, in der die im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Abfallverbringungen anfallenden Kosten in Form von Pauschalgebühren abgegolten werden. |
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Für die Bewilligung und Beantragung von Außenlandungen und Außenabflügen fallen zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA gemäß Tarifpost 382 der Bundesverwaltungsabgabenverordnung 1983 Bundesverwaltungsabgaben sowie Gebühren nach dem Gebührengesetz 1957 an. Die geltende Rechtslage verursacht auf Seiten der Behörden einen wesentlichen Verwaltungsaufwand. |
Zum Zeitpunkt der Evaluierung der WFA wird ausschließlich eine Erledigungsgebühr für die Bewilligung einer Außenlandung und eines Außenabfluges gemäß § 9 Abs. 2 LFG sowie für die Bewilligung des Abwerfens von Sachen gemäß § 133 Abs. 2 LFG eingehoben. Zudem ist die Höhe der Gebühr pro bewilligten Ort und Zeitraum – unabhängig von der Anzahl der bewilligten Luftfahrzeuge – gedeckelt. Durch die geänderten Rechtslage kommt es zu einer wesentlichen Verwaltungsentlastung der Behörden in Höhe von rund 4.600 h pro Jahr. |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA sind automationsunterstützt oder in jeder anderen technisch möglichen Weise eingebrachte Eingaben und Beilagen sowie Erledigungen, Ausfertigungen, Protokolle und Zeugnisse den entsprechenden Schriften gleichgestellt. Die Höhe der Beilagengebühr richtet sich nach der Anzahl der eingebrachten Bögen, wobei sich die Definition des § 5 Abs. 2 Gebührengesetz auf Papierbögen bezieht. |
Da die Definition eines Bogens laut Gebührengesetz nicht auf digitale Beilagen (zB PDF-Anhang einer E-Mail) übertragen werden kann, ist das Ziel erreicht, wenn zum Zeitpunkt der Evaluierung der WFA Beilagen, die auf elektronischem Wege einer gebührenpflichtigen Eingabe (einem Protokoll) beigelegt werden, je Beilage mit 3,90 Euro pauschal vergebührt werden. Durch die geänderten Rechtslage kommt es zu einer wesentlichen Verwaltungsentlastung der Behörden in Höhe von rund 4.200 h pro Jahr. |
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Seit 1. Jänner 2022 wird der Ausweis für das Personenbeförderungsgewerbe mit Pkw (Taxi) in Scheckkartenformat ausgegeben. Dabei fällt sowohl eine Eingabengebühr für jedes Ansuchen um Ausstellung eines Ausweises für Personenbeförderungsgewerbe mit Pkw (Taxi) und andererseits eine Erledigungsgebühr für die positive Erledigung des Ansuchens an. |
Im Interesse einer Verwaltungsvereinfachung und um mehrere Behördenwege des Antragstellers zu vermeiden, ist es zum Evaluierungszeitpunkt möglich, dass eine Vorauszahlung in Höhe der Erledigungsgebühr bereits bei Antragstellung entrichtet wird, wenn die positive Erledigung des Ansuchens aufgrund der Aktenlage im Zeitpunkt der Antragstellung wahrscheinlich ist. Davon profitieren jährlich rund 2.000 Antragsteller. |
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Einem Berufskraftfahrer aus einem anderen Mitgliedstaat, der im benachbarten EU-Ausland wohnhaft ist, aber in Österreich arbeitet und hier auch seine Weiterbildung absolviert, kann zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA mangels österreichischen Führerscheins der Unionscode von den österreichischen Behörden nicht eingetragen werden bzw. kann ihm kein Fahrerqualifizierungsnachweis ausgestellt werden, wenn die Behörden seines Wohnsitzmitgliedstaates die österreichische Weiterbildungsbescheinigung nicht anerkennen. |
Zum Zeitpunkt der Evaluierung der WFA muss ein Mitgliedstaat, der den Unionscode nicht auf den Führerschein vermerken kann, dem Fahrer einen Fahrerqualifizierungsnachweis im Scheckkartenformat ausstellen. Dieser hat hinsichtlich der Sicherheitsmerkmale einem Führerschein zu entsprechen. Davon sind jährlich rund 3.000 Antragsteller betroffen. |
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Ein zollrechtlicher Vertreter hat – ausgenommen bei Abgabe der Zollanmeldung – grundsätzlich einen schriftlichen Nachweis seiner Vertretungsbefugnis vorzulegen, wenn diese nicht amtsbekannt ist oder eine gesetzliche Ausnahmeregelung – wie für Notare, Rechtsanwälte und Wirtschaftstreuhänder – besteht. Diese Regelung gilt auch im elektronischen Verfahren. |
Im zollrechtlichen elektronischen Verfahren gelten im Evaluierungszeitpunkt hinsichtlich des Nachweises der Vertretungsbefugnis die entsprechenden Regelungen des jeweiligen Portals, zB des Unternehmensserviceportals. Damit fällt die Hinterlegung eines schriftlichen Nachweises für das zollrechtliche elektronische Entscheidungssystem weg. |
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Da im ZollR-DG keine ausdrückliche Regelung enthalten ist, sieht der VwGH die Regelung des § 230 Abs. 6 BAO als anwendbar, demnach bis zur Entscheidung über den Antrag Einbringungsmaßnahmen weder eingeleitet noch fortgesetzt werden dürfen. |
Es ist national eindeutig geregelt, dass die Einbringung eines Antrages auf Aussetzung der Vollziehung noch keine Hemmung der Einbringung bewirkt. |
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Bei erstmaliger Festsetzung eines zunächst aufgrund einer vorläufigen handelspolitischen Maßnahme nicht festgesetzten Zollbetrages nach dem Veröffentlichen der Verordnung zur Einführung der endgültigen Maßnahme ist die Einfuhrumsatzsteuer ebenfalls festzusetzen, auch wenn der Warenempfänger nach den umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften zum vollen Vorsteuerabzug berechtigt ist. |
Die Festsetzung der Einfuhrumsatzsteuer unterbleibt, außer der Warenempfänger wünscht die Festsetzung ausdrücklich. |
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Nach derzeitiger Rechtslage werden Wohnmobile, je nach Höhe ihres Gewichtes und der damit zusammenhängenden Verpflichtung den CO2-Ausstoß nach dem WLTP Messverfahren zu ermitteln, unterschiedlich besteuert. Je nach Ausgestaltung und dahinterliegender kraftfahrrechtlicher Einstufung, die auch durch den Fahrzeughersteller gestaltet werden kann, kommt ein unterschiedliches Ausmaß der Besteuerung zustande. |
Rückwirkend ab Oktober 2020 profitieren eine jährlich ansteigende Anzahl an Wohnmobilbesitzern von der steuerlichen Harmonisierung gemäß einer Bemessung ausschließlich nach der Leistung des Verbrennungsmotors in Kilowatt. Im Durchschnitt wird mit einer jährlichen Zunahme um 4.000 neu zugelassenen Wohnmobilen gerechnet. |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA besteht keine spezifische innerstaatliche Rechtsgrundlage zur Teilnahme der österreichischen Finanzverwaltung an den Programmen ICAP und ETACA, die ein Instrument zur gemeinsamen Bewertung und grenzüberschreitender Besteuerungsrisiken durch mehrere gemeinsame Steuerverwaltungen gemeinsam mit dem betroffenen Unternehmen vorsehen. |
Aufgrund der begleitenden Bestimmungen im nationalen Recht besteht die Möglichkeit, die Bewertung grenzüberschreitender Besteuerungsrisiken großer Unternehmen auf der Grundlage der OECD- und EU-Vorgaben optimal durchzuführen. Dadurch können sich Unternehmen aufwendige Außenprüfungs- und/oder Rechtsmittelverfahren im Nachhinein ersparen. |
Ziel 5: Anpassung des nationalen Rechts an unionsrechtliche Vorgaben
Wie sieht Erfolg aus:
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Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA ist die Vereinfachungsregelung für Dreiecksgeschäfte (insbesondere Steuerbefreiung des innergemeinschaftlichen Erwerbs des Erwerbers) nur innerhalb von Reihengeschäften mit drei Unternehmern in drei verschiedenen Mitgliedstaaten anwendbar. |
Das Ziel ist erreicht, wenn Art. 25 UStG an die Leitlinie des Mehrwertsteuerausschusses und die in den „Explanatory notes“ der Kommission vertretene Ansicht angepasst ist und die Vereinfachungsregeln für Dreiecksgeschäfte auch innerhalb von Reihengeschäften mit mehr als drei Personen Anwendung finden können. |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA besteht insofern ein unionsrechtswidriger Zustand, als nach der Judikatur des EuGH Vorsteuerbeträge oder zu erstattende Umsatzsteuer verzinst werden müssen. |
Das Ziel ist erreicht, wenn Österreich seine unionsrechtlichen Verpflichtungen im Hinblick auf die Umsatzsteuerverzinsung in vollem Umfang erfüllt. |
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Mit Bewilligung des Zollamtes kann anstelle des bisherigen Zollschuldners eine dritte Person treten, sodass der bisherige Zollschuldner nicht mehr heranziehbar ist. |
Der bisherige Zollschuldner hat jedenfalls Zollschuldner zu bleiben. |
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Zollbehörden haben mangels Abfrageberechtigung keinen Zugang zu SIS Daten. |
Den Zollbehörden werden Zugriffsrechte auf die SIS Datensätze gewährt. |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA entsteht das Recht auf Vorsteuerabzug grundsätzlich mit Ausführung der Lieferung oder sonstigen Leistung, unabhängig davon, ob der leistende Unternehmer nach vereinnahmten Entgelten besteuert oder nach vereinbarten Entgelten. |
Das Recht auf Vorsteuerabzug entsteht bei Leistungsbezug von einem Unternehmer, der seine Umsätze nach vereinnahmten Entgelten besteuert, sobald die Zahlung geleistet wurde. |
Ziel 6: Betrugsbekämpfung und Förderung der Steuergerechtigkeit
Wie sieht Erfolg aus:
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Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA werden innerhalb der EU ertragssteuerrelevante Informationen über digitale Plattformen und darauf aktiven Anbietern nicht umfassend erhoben und auch nicht verpflichtend automatisch zwischen den Mitgliedstaaten und am Informationsaustausch teilnehmenden Drittländern ausgetauscht. |
Zum Evaluierungszeitpunkt der WFA werden innerhalb der EU ertragssteuerrelevante Informationen über digitale Plattformen und darauf aktiven Anbietern erhoben und im Rahmen eines automatischen Informationsaustausches mit anderen Mitgliedstaaten und am Informationsaustausch teilnehmenden Drittländern ausgetauscht. |
Ziel 7: Strukturelle Bereinigung
Wie sieht Erfolg aus:
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Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
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Aktuell befinden sich im Kontenregister ca. 9 Millionen Einträge von natürlichen Personen mit Ersatzdaten (unvollständige, unrichtig eingetragene Vornamen, Nachnamen, Geburtsdaten, etc.), die nicht eindeutig den Subjektdaten der Finanzverwaltung zugeordnet werden können. |
Die Anzahl der im Kontenregister hinterlegten Daten wird von ca. 9 Millionen Einträgen mit Ersatzdaten von natürlichen Personen durch Meldung von vbPK SA Daten wesentlich verringert. |
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Zum Zeitpunkt der Erstellung der WFA befinden sich Konten, Depots oder Schließfächer von Kreditinstituten, deren Konzession zurückgenommen oder entzogen wurde oder erloschen ist, im Kontenregister. |
Im Kontenregister enthaltene Konten, Depots oder Schließfächer von Kreditinstituten, deren Konzession zurückgenommen oder entzogen wurde oder erloschen ist, sind zum Zeitpunkt der Evaluierung der WFA als aufgelöst gekennzeichnet. |
Maßnahmen
Maßnahme 1: Pauschale Betriebsausgaben bei Öffi-Tickets
Beschreibung der Maßnahme:
Bei Jahresnetzkarten für den öffentlichen Verkehr, die sowohl für betrieblich veranlasste als auch private Fahrten genutzt werden (können), sollen rückwirkend mit 1. Jänner 2022 50% der Ausgaben für eine nicht übertragbare Jahreskarte der 2. Klasse für Einzelpersonen ohne weiteren Nachweis pauschal als Betriebsausgaben abgesetzt werden können, um Steuerpflichtigen Aufzeichnungen über die betriebliche Nutzung zu ersparen und einen Anreiz für eine verstärkte Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu bieten.
Umsetzung von Ziel 1
Maßnahme 2: Ausweitung der geltenden Bahnstrombegünstigungen
Beschreibung der Maßnahme:
Der Anwendungsbereich der steuerlichen Begünstigungen von Bahnstrom soll mit Wirkung ab 1. Jänner 2022 auf weitere, insbesondere lokal verkehrende öffentliche Eisenbahnen wie Straßen- und U-Bahnen sowie andere elektrische Energie als Bahnstrom im engeren Sinn ausgeweitet werden.
Umsetzung von Ziel 1
Maßnahme 3: Erweiterung der Bemessungsgrundlage für die Forschungsprämie sowie Neuregelung der Antragsfrist und der Auszahlungsmöglichkeiten
Beschreibung der Maßnahme:
Derzeit steht für die Forschungsleistung, die von einem Einzelunternehmer, einem Gesellschafter einer Personengesellschaft oder einem unentgeltlich tätigen Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft erbracht wird, keine Forschungsprämie zu, weil die eigene Forschungsleistung in der Bemessungsgrundlage nicht berücksichtigt wird. Das betrifft insbesondere Start-Ups und KMU. Um diese Unternehmer, die nachweislich forschend im Unternehmen tätig sind, besser zu unterstützen, soll in der die Bemessungsgrundlage regelnden Forschungsprämienverordnung vorgesehen werden, dass ein fiktiver Unternehmerlohn berücksichtigt werden kann.
In der zugehörigen Verordnung wird vorgesehen, dass bei Einzelunternehmern, Mitunternehmern, bei denen Löhne und Gehälter steuerlich einen Gewinnbestandteil darstellen, sowie bei unentgeltlich tätigen Gesellschaftern einer Kapitalgesellschaft ein Betrag von 45 Euro für jede im maßgebenden Wirtschaftsjahr geleistete Tätigkeitsstunde in begünstigter eigenbetrieblicher Forschung und experimenteller Entwicklung, maximal jedoch 77.400 Euro für jede Person pro Wirtschaftsjahr, berücksichtigt werden können.
Als weitere Unterstützungsmaßnahme wird die Antragsfrist für die Forschungsprämie von der Erlassung des Einkommensteuer-, Körperschaftsteuer- oder Feststellungsbescheides entkoppelt. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die Steuerveranlagung bzw. Einkünftefeststellung ein vom Prämienverfahren abgesondertes Verfahren ist. Am Zeitraum für die Prämiengewährung (jeweils das Kalenderjahr) und an der Erfassung der prämienbegünstigten Forschungsaufwendungen in der Bemessungsgrundlage (jeweils das Wirtschaftsjahr) soll dabei keine Änderung eintreten. Wie bisher erfolgt daher die Antragstellung und Gewährung der Prämie für ein bestimmtes Kalenderjahr; in der Bemessungsgrundlage sind dabei die prämienbegünstigten Forschungsaufwendungen aus dem/den Wirtschaftsjahr(en) zu erfassen, die in dem betreffenden Kalenderjahr enden.
Weiters ist künftig eine Teilauszahlung der Forschungsprämie möglich, wenn einem Prämienantrag nur in Bezug auf ein oder wenige Projekt(e)/Schwerpunkt(e) nicht vollinhaltlich entsprochen werden kann. Es muss somit nicht mehr – wie bisher – der gesamte Antrag entscheidungsreif sein, um über ihn entscheiden zu können.
Umsetzung von Ziel 2
Maßnahme 4: Steuerbefreiung von Zuschüssen und sonstigen Leistungen von bestimmten Sozialfonds der Kollektivertragsparteien an aktive oder ehemalige Arbeitnehmer
Beschreibung der Maßnahme:
Zuschüsse oder sonstige Leistungen (zB Weiterbildungs- oder Umschulungsmaßnahmen) der kollektivvertraglich errichteten Sozialfonds für das Bewachungsgewerbe und für das Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigungsgewerbe an aktive oder ehemalige Arbeitnehmer, auf die kein Rechtsanspruch besteht, sollen künftig innerhalb der gesetzlich genannten Höchstgrenzen von der Einkommensteuer befreit werden. Die Beiträge des Arbeitgebers an den Sozialfonds sollen dabei nicht mehr als 0,5 Prozent der allgemeinen Beitragsgrundlage gemäß § 49 ASVG betragen dürfen.
Umsetzung von Ziel 3
Maßnahme 5: Übergang vom Zufluss- zum Anspruchsprinzip bei der Besteuerung von Rehabilitationsgeld und Krankengeld
Beschreibung der Maßnahme:
Beim Rehabilitationsgeld, Krankengeld, Wiedereingliederungsgeld, Umschulungsgeld, Arbeitslosengeld und der Notstandshilfe sowie bei Rückzahlung von derartigen Leistungen gilt künftig das Anspruchsprinzip statt des Zuflussprinzips. Die Maßnahme trägt dazu bei, Steuernachzahlungen auf Grund geballter Zahlungen zu vermeiden.
Umsetzung von Ziel 3
Maßnahme 6: Verlängerung der Erhöhung des Jahressechstels bei Kurzarbeit für 2022
Beschreibung der Maßnahme:
Für Zeiten der Kurzarbeit soll auch für 2022 – unabhängig davon, wie lange der Arbeitnehmer in Kurzarbeit war – bei der Berechnung des Jahressechstels ein pauschaler Zuschlag von 15% berücksichtigt werden.
Umsetzung von Ziel 1, 3
Maßnahme 7: Umsatzsteuerbefreiung des Inlandsanteils internationaler Bahntickets
Beschreibung der Maßnahme:
Aus ökologischen Gründen und als Schritt zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit internationaler Bahnverbindungen sollen grenzüberschreitende Beförderungen von Personen mit Eisenbahnen für den österreichischen Streckenteil von der Umsatzsteuer befreit werden. Wie bei grenzüberschreitenden Beförderungen von Personen mit Schiffen und Luftfahrzeugen soll kein Ausschluss vom Vorsteuerabzug eintreten.
Diese Maßnahme soll ab dem 1.1.2023 gelten.
Umsetzung von Ziel 3
Maßnahme 8: Vereinheitlichung der steuerlichen Behandlung von Wohnmobilen
Beschreibung der Maßnahme:
Wohnmobile, die durch Aufbau auf einem unvollständigen Kraftfahrzeug der Klasse N vervollständigt werden, sollen bzgl. ihrer Behandlung in der Kfz-Steuer und in der motorbezogenen Versicherungssteuer anderen Wohnmobilen gleichgestellt werden. Hierfür soll die Kraftfahrzeugsteuer und die motorbezogene Versicherungssteuer für Wohnmobile künftig ausschließlich nach der Leistung des Verbrennungsmotors in Kilowatt und somit unabhängig davon, ob ein CO2-Wert nach WLTP vorliegt, bemessen werden.
Umsetzung von Ziel 3, 4
Maßnahme 9: Schaffung der Möglichkeit der Steuererstattung in einem einheitlichen Veranlagungsverfahren für unbeschränkt Steuerpflichtige mit DBA-befreiten Einkünften
Beschreibung der Maßnahme:
Unbeschränkt Steuerpflichtigen ist es künftig möglich, die vom Arbeitgeber einbehaltene Lohnsteuer im Rahmen der Veranlagung gemäß § 39 EStG 1988 auf die Einkommensteuerschuld anzurechnen, auch wenn die dem Lohnsteuerabzug zu Grunde liegenden Einkünfte nicht in die Veranlagung einfließen, weil sie aufgrund eines Doppelbesteuerungsabkommens (DBA) oder gemäß § 48 BAO aus der inländischen Steuerbemessungsgrundlage auszuscheiden sind.
Umsetzung von Ziel 4
Maßnahme 10: Pauschalierung von Gebühren und Bundesverwaltungsabgaben
Beschreibung der Maßnahme:
Im Interesse einer Verwaltungsvereinfachung und einer Gebührentransparenz werden die im Ausländerbeschäftigungsverfahren, im grenzüberschreitenden Abfallverbringungsverfahren sowie im Zivilluftfahrtwesen anfallenden Gebühren und Bundesverwaltungsabgaben in einem Betrag zusammengefasst und im Vergleich zu der bisherigen Abgabenbelastung kostenneutral in jeweils einer eigenen Tarifpost pauschaliert. Weiters werden Beilagen, die auf elektronischem Wege einer gebührenpflichtigen Eingabe (einem Protokoll) beigelegt werden, begünstigt und im Sinne einer Verwaltungsentlastung pauschaliert.
Im Interesse einer Verwaltungsvereinfachung und einer Gebührentransparenz sollen die Gebühren und die Verwaltungsabgaben des Bundes für die Ausstellung des Ausweises für das Personenbeförderungsgewerbe mit Pkw (Taxi) zusammengefasst werden. Ebenso soll für das Ansuchen um Ausstellung eines Fahrerqualifizierungsnachweises, dessen Ausstellung aufgrund einer Änderung der zugehörigen EU-Richtlinie notwendig wurde, ausschließlich eine pauschalierte Eingabengebühr anfallen.
Umsetzung von Ziel 4
Maßnahme 11: Kein schriftlicher Nachweis der Vertretungsbefugnis im zollrechtlichen elektronischen Entscheidungssystem
Beschreibung der Maßnahme:
Aufgrund der geänderten Regelung wird ein schriftlicher Nachweis nicht mehr verlangt.
Umsetzung von Ziel 4
Maßnahme 12: Aufnahme einer Regelung betreffend Nichtfestsetzung der Einfuhrumsatzsteuer bei Festsetzung der Zollabgaben im Zusammenhang mit der endgültigen Einführung einer zunächst vorläufigen handelspolitischen Maßnahme soweit der Empfänger vorsteuerabzugsberechtigt ist
Beschreibung der Maßnahme:
Bei der buchmäßigen Erfassung und Festsetzung eines Zollbetrages, der zunächst aufgrund einer vorläufigen EU-rechtlichen handelspolitischen Maßnahme nicht buchmäßig erfasst und festgesetzt worden ist, bei Erlass der EU-Verordnung zur Einführung der endgültigen handelspolitischen Maßnahme wird von der Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer abgesehen, wenn der Warenempfänger ohnehin zum umsatzsteuerrechtlichen Vorsteuerabzug berechtigt ist und die Festsetzung nicht ausdrücklich verlangt.
Umsetzung von Ziel 4
Maßnahme 13: Keine Hemmung der Einbringung bereits mit Antrag auf Aussetzung der Vollziehung im Zollrecht
Beschreibung der Maßnahme:
Aufgrund der ausdrücklichen Normierung hat das Stellen eines Antrages auf Aussetzen der Vollziehung im Zusammenhang mit einem zollrechtlichen Rechtsbehelf noch keine aufschiebende Wirkung.
Umsetzung von Ziel 4
Maßnahme 14: Schaffung der Möglichkeit einer „Multilateralen Risikobewertung“ im Einklang mit den OECD- und EU-Modellen
Beschreibung der Maßnahme:
Nationale BAO-Bestimmungen im Zusammenhang mit der „Multilateralen Risikobewertung“ ermöglichen die optimale Umsetzung der Instrumente der OECD bzw. der EU zur gemeinsamen Bewertung und Analyse grenzüberschreitender Besteuerungsrisiken durch mehrere Steuerverwaltungen gemeinsam mit dem betroffenen Unternehmen.
Umsetzung von Ziel 4
Maßnahme 15: Ausweitung der Umsatzsteuerregelung für Dreiecksgeschäfte
Beschreibung der Maßnahme:
Die Vereinfachungsregel für Dreiecksgeschäfte soll auch innerhalb von Reihengeschäften mit mehr als drei Personen Anwendung finden. Dies soll zur Vermeidung von Disparitäten im Verhältnis zu anderen Mitgliedstaaten und zur Reduzierung der Rechtsbefolgungskosten beitragen. Wie bisher kann immer nur einer der am Reihengeschäft beteiligten Unternehmer potenziell in den Genuss der Vereinfachung für Dreiecksgeschäfte kommen, und zwar der Steuerpflichtige innerhalb der Reihe, der den innergemeinschaftlichen Erwerb tätigt, also der Empfänger der bewegten Lieferung ist.
Umsetzung von Ziel 4, 5
Maßnahme 16: Definition des Zeitpunktes, in dem das Recht auf Vorsteuerabzug entsteht, bei Leistungsbezug von Unternehmern, die die Umsätze nach vereinnahmten Entgelten versteuern
Beschreibung der Maßnahme:
Aufgrund des Urteils des EuGH ist bei Leistungsbezug von einem Unternehmer, der seine Umsätze nach vereinnahmten Entgelten besteuert, zusätzliche Voraussetzung für das Recht auf Vorsteuerabzug, dass die Zahlung geleistet wurde. In Umsetzung dieses Urteils soll daher der Zeitpunkt, in dem das Recht auf Vorsteuerabzug entsteht, definiert werden.
Umsetzung von Ziel 5
Maßnahme 17: Schaffung einer Umsatzsteuerverzinsung, die den unionsrechtlichen Vorgaben entspricht
Beschreibung der Maßnahme:
§ 205c BAO sieht Umsatzsteuerzinsen sowohl für die Erstattung von Vorsteuer bzw. Umsatzsteuer als auch für Nachforderungen an Umsatzsteuer vor. Die Regelung der Umsatzsteuerverzinsen wird in den bestehenden Regelungsbestand hinsichtlich Verspätungszuschläge und Verjährungsbestimmungen systemkonform eingepasst.
Umsetzung von Ziel 5
Maßnahme 18: Streichung der Regelung des zollrechtlichen Schuldnerwechsels
Beschreibung der Maßnahme:
Aufgrund der Streichung der bisherigen Regelung darf vom Zollamt ein Schuldnerwechsel für Zollschulden nicht mehr bewilligt werden.
Umsetzung von Ziel 5
Maßnahme 19: Einsichtnahme in das Schengener Informationssystem (SIS)
Beschreibung der Maßnahme:
Die Zollbehörden haben Zugriff auf die in das SIS eingegebenen Daten mit dem Recht, diese für Zwecke der zollrechtlichen Überprüfung abzufragen.
Umsetzung von Ziel 5
Maßnahme 20: Umsetzung der EU-Richtlinie betreffend den verpflichtenden automatischen Informationsaustausch (DAC7)
Beschreibung der Maßnahme:
Mit der Maßnahme soll die Umsetzung der Richtlinie (EU) 2021/514 zur Änderung der Richtlinie (EU) 2011/16 bezüglich des verpflichtenden automatischen Informationsaustausches betreffend meldepflichtige Plattformbetreiber, ABl. Nr. L 104/1 vom 22.03.2021 S. 1, in österreichisches Recht erfolgen und des Weiteren die Durchführung der Amtshilfe zwischen Österreich und Drittländern im Bereich der Besteuerung bezüglich der von Plattformbetreibern gemeldeten Informationen im Rahmen des globalen Standards für den automatischen Informationsaustausch geregelt werden. Diese Maßnahme verpflichtet Plattformbetreiber zur Meldung von Informationen über sich selbst sowie auf der Plattform aktiver Anbieter an die österreichische zuständige Behörde innerhalb eines bestimmten Zeitraumes und regelt den automatischen Informationsaustausch der eingelangten Meldungen mit den zuständigen Behörden der anderen Mitgliedstaaten und Drittländer.
Umsetzung von Ziel 5, 6
Maßnahme 21: Qualitätssicherungsmaßnahme durch Kreditinstitute
Beschreibung der Maßnahme:
Kreditinstitute haben die nach § 2 Kontenregister- und Konteneinschaugesetz erforderlichen Daten primär als verschlüsseltes bereichsspezifisches Personenkennzeichen für Steuern und Abgaben (vbPK SA) zu übermitteln. Dennoch befinden sich aktuell im Kontenregister über 9 Millionen Einträge von natürlichen Personen mit Ersatzdaten (unvollständige, unrichtig eingetragene Vornamen, Nachnamen, Geburtsdaten, etc.), die nicht eindeutig den Subjektdaten der Finanzverwaltung zugeordnet werden können. Um diese Ersatzdaten einer vollständigen Kundenidentifizierung zu unterziehen, sollen Kreditinstitute geeignete Kontrollmaßnahmen ergreifen, um einen Abgleich mit dem Stammzahlenregister zu ermöglichen und die Daten als vbPK SA an das Kontenregister zu melden.
Umsetzung von Ziel 7
Maßnahme 22: Kennzeichnung von Konten und Depots als gelöscht
Beschreibung der Maßnahme:
Das Kontenregister folgt dem Grundsatz, dass nur jene Daten darin abgebildet werden, die von Kredit- oder Finanzinstituten gemeldet werden. Mit Beendigung der Konzession erlischt das Kreditinstitut und damit seine Meldeverpflichtungen. Insbesondere bei Konkurseröffnung über das Vermögen von Kreditinstituten und der damit einhergehenden Beendigung der Konzession können vor allem aktive (bestehende) Konten und Depots faktisch nicht mehr als beendet oder aufgelöst gemeldet werden. Das Kontenregister würde mit der Darstellung von aktiven Konten die Existenz eines Kreditinstitutes suggerieren. Das BMF soll daher die Berechtigung erhalten, im Kontenregister enthaltene Konten, Depots oder Schließfächer von Kreditinstituten, deren Konzession zurückgenommen oder entzogen wurde oder erloschen ist, als aufgelöst zu kennzeichnen.
Umsetzung von Ziel 7
Abschätzung der Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen für alle Gebietskörperschaften und Sozialversicherungsträger
- Langfristige finanzielle Auswirkungen
Die langfristigen finanziellen Auswirkungen sind nicht exakt prognostizierbar, weil sie von einer Reihe von externen Faktoren wie zB konjunkturelle Entwicklung, Unternehmensinsolvenzen etc. abhängig sind und diese auf Grund großer Unsicherheiten nicht zielgenau abgeschätzt werden können.
Finanzielle Auswirkungen für den Bund
– Ergebnishaushalt
|
in Tsd. € |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Erträge |
‑61.497 |
‑27.724 |
‑15.049 |
‑16.386 |
‑17.722 |
|
Personalaufwand |
786 |
764 |
779 |
795 |
811 |
|
Betrieblicher Sachaufwand |
275 |
267 |
273 |
278 |
284 |
|
Werkleistungen |
632 |
815 |
70 |
70 |
70 |
|
Aufwendungen gesamt |
1.693 |
1.846 |
1.122 |
1.143 |
1.165 |
|
Nettoergebnis |
‑63.190 |
‑29.570 |
‑16.171 |
‑17.529 |
‑18.887 |
Finanzielle Auswirkungen für die Länder
– Kostenmäßige Auswirkungen
|
in Tsd. € |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Erlöse |
‑19.499 |
‑8.856 |
‑4.858 |
‑5.279 |
‑5.701 |
Finanzielle Auswirkungen für die Gemeinden
– Kostenmäßige Auswirkungen
|
in Tsd. € |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Erlöse |
‑11.130 |
‑4.920 |
‑2.594 |
‑2.835 |
‑3.077 |
Aus dem Vorhaben ergeben sich keine finanziellen Auswirkungen für Sozialversicherungsträger.
Auswirkungen auf die Verwaltungskosten für Bürger/innen und für Unternehmen
Auswirkungen auf die Verwaltungskosten für Bürger/innen
Die Beschreitung eines Veranlagungsverfahrens gemäß § 39 EStG 1988 und eines Erstattungsverfahrens gemäß § 240 BAO ist auf Grund der Schaffung der Möglichkeit der Steuererstattung in einem einheitlichen Veranlagungsverfahren für unbeschränkt Steuerpflichtige mit DBA-befreiten Einkünften künftig nicht mehr nötig. Dies führt zu wesentlichen Verwaltungsreduktionen für Bürgerinnen und Bürger in nicht feststellbarem Ausmaß.
Auswirkungen auf die Verwaltungskosten für Unternehmen
|
IVP |
Kurzbezeichnung |
Fundstelle |
Be-Entlastung (in Tsd. €) |
|
1 |
Dreiecksgeschäft |
UStG Art. 25 und § 28 Abs. 56 Z 2 |
‑148 |
|
2 |
Forschungsprämie |
EStG 1988 § 108c Abs. 2 Z 1 |
7 |
|
3 |
Umsetzung DAC7 |
Bundesgesetz über den verpflichtenden automatischen Informationsaustausch betreffend meldende Plattformbetreiber im Bereich der Besteuerung (Digitale Plattformen-Meldepflichtgesetz – DPMG) – §13 ff. |
444 |
Die rechtsetzende Maßnahme 'Qualitätssicherungsmaßnahme durch Kreditinstitute' verpflichtet rund 1.000 meldepflichtige Kredit- und Finanzinstitute dazu, geeignete Kontrollmaßnahmen zu ergreifen. Auf Grund der Diversität und unterschiedlichen Betroffenheit der Unternehmen können die Kosten nicht global abgeschätzt werden.
Die Änderungen im Rahmen der rechtsetzenden Maßnahme 'Vereinheitlichung der steuerlichen Behandlung von Wohnmobilen' erfolgen im Rahmen der jährlichen Software-Updates.
Unternehmen
Auswirkungen aufgrund geänderter oder neuer Steuern/Gebühren/Abgaben
Die Erweiterung der Bemessungsgrundlage der Forschungsprämie um einen fiktiven Unternehmerlohn verstärkt die Forschungsförderung. Von der Maßnahme profitieren insbesondere Start-Ups und KMU, weil davon ausgegangen werden kann, dass in Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern auch die Unternehmer forschend tätig sind. Von der Neuregelung profitieren potenziell 500 österreichische Unternehmer, die für F&E-Tätigkeit von bis zu 1.720 h pro Jahr einen fiktiven Unternehmerlohn als zusätzlichen Bestandteil in der Bemessungsgrundlage für die Forschungsprämie berücksichtigen können.
Die korrekte Berechnung der Gebühren im Zusammenhang mit dem Ausländerbeschäftigungsverfahren ist auf Seiten des AMS mit erheblichem Aufwand verbunden. Die Pauschalierung führt zu einer wesentlichen Reduktion dieses Aufwandes in Höhe von zwei AMS-Planstellen.
Auswirkungen auf die Innovationsfähigkeit
Es ist zu erwarten, dass von der Erweiterung der Bemessungsgrundlage für die Forschungsprämie insbesondere Start-Ups und KMUs profitieren. Die Forschungsprämie stellt einen Anreiz für die Steigerung der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit dar, wodurch sich positive Effekte auf die Innovationsfähigkeit dieser Unternehmen erwarten lassen.
Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt finden sich in der Wirkungsdimension Soziales.
Nachfrageseitige Auswirkungen auf private Investitionen
Die Ausweitung der Forschungsprämie fördert gezielt unternehmerische Innovation, insbesondere von Start-Ups und KMU. Vereinfachend wird für die Wirkungsberechnung eine Investitionsquote von 30 % angenommen.
Die Ausweitung der geltenden Bahnstrombegünstigungen entlastet Verkehrsunternehmen. Für die Wirkungsberechnung wird eine Investitionsquote von 30 % unterstellt.
Die pauschale Absetzbarkeit von Öffi-Tickets reduziert die Steuerbelastung von Selbständigen. Es wird eine Investitionsquote von 20 % angenommen.
Aufgrund dieser Maßnahmen wird mit einem kumulierten zusätzlichen Investitionsvolumen von bis zu 6,5 Millionen Euro jährlich gerechnet (siehe Tabelle unten).
Nachfrageseitige Auswirkungen auf den privaten Konsum
Die Verlängerung der Erhöhung des Jahressechstels bei Kurzarbeit erhöht das Nettoeinkommen der von der COVID-19-Krise besonders betroffenen Arbeitnehmer und steigert damit die Kaufkraft. Vereinfachend wird eine marginale Konsumneigung von 0,65 angenommen.
Da die effektive Steuerbelastung durch den Übergang vom Zufluss- zum Anspruchsprinzip bei Rehabilitationsgeld und Krankengeld sinkt, steigert dies die Kaufkraft. Vereinfachend wird eine marginale Konsumneigung von 0,65 angenommen.
Die Steuerbefreiung von Zuschüssen und sonstigen Leistungen von bestimmten Sozialfonds der Kollektivvertragsparteien an aktive oder ehemalige Arbeitnehmer erhöht das Nettoeinkommen. Da es sich bei der betreffenden Branche um eine mit tendenziell geringerer Entlohnung handelt, wird eine Konsumneigung von 0,8 angenommen.
Auch die Umsatzsteuerbefreiung des Inlandsanteils internationaler Bahntickets erhöht die Kaufkraft der Bahnkundinnen und –kunden. Unter der Annahme eines überdurchschnittlichen Einkommens der international Reisenden wird mit einer marginalen Konsumneigung von 0,5 gerechnet.
Veränderung der Nachfrage
|
in Mio. Euro |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
|
Investitionen privat |
Ausrüstung |
1,5 |
1,5 |
1,5 |
1,5 |
1,5 |
|
Sonstige Investitionen |
3,0 |
5,0 |
5,0 |
5,0 |
5,0 |
|
|
Konsum |
Privat |
52,8 |
27,8 |
17,3 |
21,3 |
25,3 |
|
Gesamtinduzierte Nachfrage |
57,3 |
34,3 |
23,8 |
27,8 |
31,8 |
|
Unter Verwendung der 2016 berechneten WIFO JOANNEUM Multiplikatoren, angewandt für den Zeitraum 2020 – 2024, ergeben sich aufgrund der voraussichtlichen Nachfrageänderung folgende gesamtwirtschaftlichen Effekte:
|
Gesamtwirtschaftliche Effekte |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Wertschöpfung in Mio. € |
77 |
55 |
42 |
47 |
53 |
|
Wertschöpfung in % des BIP |
0,02 |
0,02 |
0,01 |
0,02 |
0,02 |
|
Importe *) |
21 |
15 |
12 |
13 |
15 |
|
Beschäftigung (in JBV) |
1.203 |
873 |
683 |
758 |
846 |
*) Ein Teil der Nachfrage fließt über Importe an das Ausland ab.
Insgesamt wirken sich die Maßnahmen positiv auf die privaten Investitionen und den privaten Konsum aus und sorgen damit für einen positiven gesamtwirtschaftlichen Effekt.
Angebotsseitige Auswirkungen auf die Produktivität der Produktionsfaktoren
Durch die Ausweitung bei der Forschungsprämie wird Forschung finanziell attraktiver und damit die Wahrscheinlichkeit von Verbesserungen der gesamtwirtschaftlichen Produktivität erhöht.
Auch die Reduktion der administrativen Kosten der Unternehmen, etwa durch die vereinfachte Beantragung der Forschungsprämie, die Vereinfachung zollrechtlicher Vorschriften oder die pauschale Absetzbarkeit von Öffi-Tickets, wirkt sich positiv auf die Produktivität aus.
Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort
Die Förderung der F&E-Tätigkeit in Unternehmen trägt dazu bei, Österreich als Wirtschaftsstandort zu stärken und zu attraktivieren.
Auswirkungen auf die Umwelt
Auswirkungen auf Luft oder Klima
Das Vorhaben hat keine wesentlichen Auswirkungen auf Emissionen von Staub, Stickstoffoxiden oder Treibhausgasen
Erläuterung
Mit der Umsatzsteuerbefreiung des Inlandsanteils internationaler Bahntickets wird die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln weiter attraktiviert und ein Umstieg weg vom Individualverkehr unterstützt. Die damit bewirkte konkreten Emissionseinsparung ist aber nicht verlässlich abschätzbar, weil weder die Anzahl der betroffenen Bahnfahrten noch die alternative Vorgehensweise bekannt sind.
Außerdem wird mit der Ausweitung der steuerlichen Begünstigungen von Bahnstrom auf weitere, insbesondere lokal verkehrende öffentliche Eisenbahnen wie Straßen- und U-Bahnen der öffentliche Verkehr unterstützt und so die zunehmende Adaption dessen weiter vorangetrieben. Auch hieraus sind konkrete Emissionseinsparungen nicht verlässlich taxierbar.
Soziale Auswirkungen
Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen
Das Vorhaben hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen.
Erläuterung
Von den Regelungen betreffend die Aufrollungsverpflichtung iZm dem Jahressechstel profitieren Arbeitnehmer, die Krankengeld oder Pflegekarenzgeld beziehen bzw. Sterbebegleitung und Begleitung von schwersterkrankten Kindern durchleben, weil diese zukünftig keiner verpflichtenden Aufrollung unterworfen werden.
Auch nicht ausgeschöpfte Jahressechstel von Arbeitnehmern werden zukünftig automatisch berücksichtigt.
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Unter Verwendung der 2016 berechneten WIFO JOANNEUM Multiplikatoren, angewandt für den Zeitraum 2020 – 2024, ergeben sich aufgrund der voraussichtlichen Nachfrageänderung folgende gesamtwirtschaftlichen Effekte:
Quantitative Auswirkung auf die Beschäftigung (in Jahresbeschäftigungsverhältnissen), gerundet
|
Betroffene Personengruppe |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
unselbständig Beschäftigte |
1.007 |
736 |
578 |
640 |
713 |
|
davon 15 bis unter 25 Jahre |
161 |
114 |
87 |
96 |
107 |
|
davon 25 bis unter 50 Jahre |
615 |
445 |
344 |
379 |
420 |
|
davon 50 und mehr Jahre |
231 |
177 |
147 |
165 |
186 |
|
selbständig Beschäftigte |
196 |
137 |
105 |
118 |
133 |
|
Gesamt |
1.203 |
873 |
683 |
758 |
846 |
Auswirkungen auf die Anzahl der unselbständig erwerbstätigen Ausländerinnen/Ausländer
Die Maßnahmen nehmen keinen Einfluss auf unselbstständig tätige Ausländerinnen und Ausländer.
Auswirkungen auf die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Personen
Der positive Beschäftigungseffekt insbesondere im Wege des höheren privaten Konsums und höhere Investitionstätigkeit sollte auch die Arbeitslosenquote positiv beeinflussen.
Anhang
Detaillierte Darstellung der finanziellen Auswirkungen
Bedeckung
|
in Tsd. € |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Auszahlungen/ zu bedeckender Betrag |
1.693 |
1.926 |
1.202 |
1.225 |
1.248 |
|
Einsparungen/reduzierte Auszahlungen |
|
79 |
81 |
82 |
84 |
|
in Tsd. € |
Betroffenes Detailbudget |
Aus Detailbudget |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
gem. BFRG/BFG |
15.02.07 Zentrale Services |
|
0 |
337 |
343 |
350 |
357 |
|
gem. BFRG/BFG |
15.02.01 FA Österreich |
|
0 |
229 |
233 |
238 |
243 |
|
Durch Umschichtung |
15.02.01 FA Österreich |
15.02.01 FA Österreich |
1.061 |
545 |
556 |
567 |
578 |
|
Durch Umschichtung |
15.01.01 Zentralstelle |
15.01.01 Zentralstelle |
632 |
|
|
|
|
|
gem. BFRG/BFG |
15.01.01 Zentralstelle |
|
|
815 |
70 |
70 |
70 |
Erläuterung der Bedeckung
Bedeckung der Personalkosten:
DAC7: Für die Jahre 2023 bis 2026 werden im DB 15.02.01 & 15.02.07 die erwarteten Auszahlungen in die Planung des BFRG 2023-2026 bzw. des BFG 2023 aufgenommen.
Umsatzsteuerzinsen: Der Personalaufwand im DB 15.02.01 wird durch bestehendes Personal geleistet. Die Bedeckung dessen ist aufgrund der Funktionsweise des WFA-IT-Tools eine technische Notwendigkeit.
Bedeckung der IT-Kosten: Die geplanten Auszahlungen im Jahr 2022 im DB 15.01.01 werden im Rahmen des Budgetvollzuges bedeckt, für die Jahre 2023-2026 werden die erwarteten Auszahlungen in die Planung des BFRG 2023-2026 bzw. des BFG 2023 aufgenommen.
Laufende Auswirkungen – Personalaufwand
|
|
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|||||
|
Körperschaft |
Aufw. (Tsd. €) |
VBÄ |
Aufw. (Tsd. €) |
VBÄ |
Aufw. (Tsd. €) |
VBÄ |
Aufw. (Tsd. €) |
VBÄ |
Aufw. (Tsd. €) |
VBÄ |
|
Bund |
785,98 |
13,70 |
764,13 |
9,90 |
779,41 |
9,90 |
795,00 |
9,90 |
810,90 |
9,90 |
Es wird darauf hingewiesen, dass der Personalaufwand gem. der WFA-Finanziellen Auswirkungen-VO valorisiert wird.
|
|
|
|
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Maßnahme / Leistung |
Körpersch. |
Verwgr. |
VBÄ |
VBÄ |
VBÄ |
VBÄ |
VBÄ |
|
Umsatzsteuerzinsen |
Bund |
VB-VD-Gehob. Dienst 3 v2/1-v2/3; b |
13,70 |
6,90 |
6,90 |
6,90 |
6,90 |
|
Steuererstattung in einem einheitlichen Veranlagungsverfahren |
Bund |
VB-VD-Gehob. Dienst 3 v2/1-v2/3; b |
|
‑1,00 |
‑1,00 |
‑1,00 |
‑1,00 |
|
Datascientists des PACC für die Analyse der Daten aus der Umsetzung von DAC7 |
Bund |
VD-Höherer Dienst 3 A1/GL-A1/4; A: DK III-V; PF 1 |
|
2,00 |
2,00 |
2,00 |
2,00 |
|
Prüfung und Nachverfolgung der Fälle aus der Umsetzung von DAC7 |
Bund |
VD-Gehob. Dienst 3 A2/GL-A2/4; B: DK III-IV; PF 2/3 und 3b; PF 3 |
|
2,00 |
2,00 |
2,00 |
2,00 |
Auf Grund des IT-unterstützten Prozesses im Rahmen der Schaffung der Möglichkeit der Steuererstattung in einem einheitlichen Veranlagungsverfahren für unbeschränkt Steuerpflichtige mit DBA-befreiten Einkünften kommt es zur einer Einsparung von einem VBÄ.
Im Rahmen der Umsetzung von DAC7 kommt es zu einem personellen Mehraufwand von 4 VBÄ. 2 VBÄ zur strukturierten Analyse der Daten (PACC) und 2 VBÄ zur Prüfung und Nachverfolgung der hieraus entstehenden Fälle (FAÖ).
Die Bearbeitung all jener Fälle die von der Umsatzsteuerverzinsung betroffen sind, führt zu einem Personalmehrbedarf in Höhe von 13,7 VBÄ im Jahr 2022 bzw. 6,9 VBÄ in den Folgejahren (FAÖ).
Laufende Auswirkungen – Arbeitsplatzbezogener betrieblicher Sachaufwand
|
Körperschaft (Angaben in €) |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Bund |
275.092,88 |
267.444,36 |
272.793,23 |
278.249,11 |
283.814,10 |
Laufende Auswirkungen – Werkleistungen
|
Körperschaft (Angaben in €) |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Bund |
632.000,00 |
815.000,00 |
70.000,00 |
70.000,00 |
70.000,00 |
|
|
|
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|||||
|
Bezeichnung |
Körpersch. |
Menge |
Aufw. (€) |
Menge |
Aufw. (€) |
Menge |
Aufw. (€) |
Menge |
Aufw. (€) |
Menge |
Aufw. (€) |
|
Forschungsprämie |
Bund |
1 |
2.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Umsetzung DAC7 |
Bund |
1 |
365.000,00 |
1 |
730.000,00 |
1 |
70.000,00 |
1 |
70.000,00 |
1 |
70.000,00 |
|
Neue Lohnzettel-Art für Berechnung |
Bund |
1 |
11.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Steuerbegünstigung für Öffi-Tickets bei Selbständigen |
Bund |
1 |
3.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Steuerfreiheit Sozial- und Weiterbildungsfonds |
Bund |
1 |
10.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anrechnung ausl. Steuer bei nichtselbständiger Arbeit |
Bund |
1 |
5.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Pauschalierung von Gebühren |
Bund |
1 |
1.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Folgebescheid nach GPLA-LZ § 295a statt § 303 BAO |
Bund |
1 |
5.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Multilaterale Risikobewertung |
Bund |
1 |
50.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
USt-Zinsen (FSU und VLG) |
Bund |
1 |
135.000,00 |
1 |
40.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
Zuständigkeitsänderung |
Bund |
1 |
5.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Änderung Kontenregister (Qualitätssicherung) |
Bund |
1 |
5.000,00 |
1 |
45.000,00 |
|
|
|
|
|
|
|
Ermöglichung von Rückzahlungen von Quellensteuern auf Lizenzgebühren |
Bund |
1 |
23.333,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Steuererstattung in einem einheitlichen Veranlagungsverfahren |
Bund |
1 |
11.667,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Für die Umsetzung der EU-Richtlinie betreffend den verpflichtenden automatischen Informationsaustausch (DAC7) kommt es aufgrund der benötigten IT-Infrastruktur zur Erhebung und dem automatisierten Austausch der Daten, die von den Betreibern digitaler Plattformen einzumelden sind, zu Projektkosten iHv von 365.000 Euro im Jahr 2022 und 700.000 Euro im Jahr 2023 sowie Betriebskosten von 30.000 Euro im Jahr 2023 bzw. 70.000 Euro ab dem Jahr 2024.
Laufende Auswirkungen – Erträge aus der op. Verwaltungstätigkeit und Transfers
|
Körperschaft (Angaben in €) |
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|
Bund |
‑61.496.636,25 |
‑27.724.055,00 |
‑15.048.775,00 |
‑16.385.515,00 |
‑17.722.255,00 |
|
Länder |
‑19.498.742,50 |
‑8.855.780,00 |
‑4.857.600,00 |
‑5.279.240,00 |
‑5.700.880,00 |
|
Gemeinden |
‑11.129.621,25 |
‑4.920.165,00 |
‑2.593.625,00 |
‑2.835.245,00 |
‑3.076.865,00 |
|
GESAMTSUMME |
‑92.125.000,00 |
‑41.500.000,00 |
‑22.500.000,00 |
‑24.500.000,00 |
‑26.500.000,00 |
|
|
|
2022 |
2023 |
2024 |
2025 |
2026 |
|||||
|
Bezeichnung |
Körperschaft |
Menge |
Ertrag (€) |
Menge |
Ertrag (€) |
Menge |
Ertrag (€) |
Menge |
Ertrag (€) |
Menge |
Ertrag (€) |
|
Steuerbegünstigung für „Bahnstrom“ bei Straßenbahnen, U-Bahnen, O-Busse |
Bund |
1 |
‑6.683.700,00 |
1 |
‑6.683.700,00 |
1 |
‑6.683.700,00 |
1 |
‑6.683.700,00 |
1 |
‑6.683.700,00 |
|
|
Länder |
1 |
‑2.108.200,00 |
1 |
‑2.108.200,00 |
1 |
‑2.108.200,00 |
1 |
‑2.108.200,00 |
1 |
‑2.108.200,00 |
|
|
Gemd. |
1 |
‑1.208.100,00 |
1 |
‑1.208.100,00 |
1 |
‑1.208.100,00 |
1 |
‑1.208.100,00 |
1 |
‑1.208.100,00 |
|
Steuerfreiheit Sozial- und Weiterbildungsfonds |
Bund |
1 |
‑667.420,00 |
1 |
‑667.420,00 |
1 |
‑3.337.100,00 |
1 |
‑6.674.200,00 |
1 |
‑10.011.300,00 |
|
|
Länder |
1 |
‑211.770,00 |
1 |
‑211.770,00 |
1 |
‑1.058.850,00 |
1 |
‑2.117.700,00 |
1 |
‑3.176.550,00 |
|
|
Gemd. |
1 |
‑120.810,00 |
1 |
‑120.810,00 |
1 |
‑604.050,00 |
1 |
‑1.208.100,00 |
1 |
‑1.812.150,00 |
|
Verlängerung Erhöhung Jahressechstel bei Kurzarbeit 2022 |
Bund |
1 |
‑50.056.500,00 |
1 |
‑16.685.500,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Länder |
1 |
‑15.882.750,00 |
1 |
‑5.294.250,00 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Gemd. |
1 |
‑9.060.750,00 |
1 |
‑3.020.250,00 |
|
|
|
|
|
|
|
Vereinheitlichung der steuerlichen Behandlung von Wohnmobilen |
Bund |
1 |
‑668.370,00 |
1 |
‑3.341.850,00 |
1 |
‑4.678.590,00 |
1 |
‑6.015.330,00 |
1 |
‑7.352.070,00 |
|
|
Länder |
1 |
‑210.820,00 |
1 |
‑1.054.100,00 |
1 |
‑1.475.740,00 |
1 |
‑1.897.380,00 |
1 |
‑2.319.020,00 |
|
|
Gemd. |
1 |
‑120.810,00 |
1 |
‑604.050,00 |
1 |
‑845.670,00 |
1 |
‑1.087.290,00 |
1 |
‑1.328.910,00 |
|
Pauschalierung Beilagengebühr |
Bund |
1 |
‑83.546,25 |
1 |
‑334.185,00 |
1 |
‑334.185,00 |
1 |
‑334.185,00 |
1 |
‑334.185,00 |
|
|
Länder |
1 |
‑26.352,50 |
1 |
‑105.410,00 |
1 |
‑105.410,00 |
1 |
‑105.410,00 |
1 |
‑105.410,00 |
|
|
Gemd. |
1 |
‑15.101,25 |
1 |
‑60.405,00 |
1 |
‑60.405,00 |
1 |
‑60.405,00 |
1 |
‑60.405,00 |
|
Übergang vom Zufluss- zum Anspruchsprinzip |
Bund |
1 |
‑3.337.100,00 |
1 |
‑3.337.100,00 |
1 |
‑3.337.100,00 |
1 |
‑3.337.100,00 |
1 |
‑3.337.100,00 |
|
|
Länder |
1 |
‑1.058.850,00 |
1 |
‑1.058.850,00 |
1 |
‑1.058.850,00 |
1 |
‑1.058.850,00 |
1 |
‑1.058.850,00 |
|
|
Gemd. |
1 |
‑604.050,00 |
1 |
‑604.050,00 |
1 |
‑604.050,00 |
1 |
‑604.050,00 |
1 |
‑604.050,00 |
|
Forschungsprämie |
Bund |
|
|
1 |
‑3.337.100,00 |
1 |
‑3.337.100,00 |
1 |
‑3.337.100,00 |
1 |
‑3.337.100,00 |
|
|
Länder |
|
|
1 |
‑1.058.850,00 |
1 |
‑1.058.850,00 |
1 |
‑1.058.850,00 |
1 |
‑1.058.850,00 |
|
|
Gemd. |
|
|
1 |
‑604.050,00 |
1 |
‑604.050,00 |
1 |
‑604.050,00 |
1 |
‑604.050,00 |
|
Pauschale Betriebsausgaben bei Öffi-Tickets |
Bund |
|
|
1 |
‑6.674.200,00 |
1 |
‑6.674.200,00 |
1 |
‑6.674.200,00 |
1 |
‑6.674.200,00 |
|
|
Länder |
|
|
1 |
‑2.117.700,00 |
1 |
‑2.117.700,00 |
1 |
‑2.117.700,00 |
1 |
‑2.117.700,00 |
|
|
Gemd. |
|
|
1 |
‑1.208.100,00 |
1 |
‑1.208.100,00 |
1 |
‑1.208.100,00 |
1 |
‑1.208.100,00 |
|
USt-Befreiung Inlandsteil internationaler Bahntickets |
Bund |
|
|
1 |
‑10.022.700,00 |
1 |
‑13.363.600,00 |
1 |
‑13.363.600,00 |
1 |
‑13.363.600,00 |
|
|
Länder |
|
|
1 |
‑3.258.600,00 |
1 |
‑4.344.800,00 |
1 |
‑4.344.800,00 |
1 |
‑4.344.800,00 |
|
|
Gemd. |
|
|
1 |
‑1.718.700,00 |
1 |
‑2.291.600,00 |
1 |
‑2.291.600,00 |
1 |
‑2.291.600,00 |
|
Umsetzung DAC7 |
Bund |
|
|
1 |
23.359.700,00 |
1 |
26.696.800,00 |
1 |
30.033.900,00 |
1 |
33.371.000,00 |
|
|
Länder |
|
|
1 |
7.411.950,00 |
1 |
8.470.800,00 |
1 |
9.529.650,00 |
1 |
10.588.500,00 |
|
|
Gemd. |
|
|
1 |
4.228.350,00 |
1 |
4.832.400,00 |
1 |
5.436.450,00 |
1 |
6.040.500,00 |
Die finanziellen Auswirkungen einer Ausweitung der steuerlichen Begünstigung von „Bahnstrom“ werden ab 2022 auf einen Betrag, an die 10 Mio. Euro geschätzt. Einem weiteren Ausbau des elektrifizierten öffentlichen Verkehrs stehen erwartete Effizienzsteigerungen gegenüber, weshalb mit einem konstanten Minderaufkommen zu rechnen ist.
Die Befreiung von Zuschüssen und sonstigen Leistungen von Sozialfonds für die Sektoren Bewachung und Reinigung sowie vergleichbaren Einrichtungen an aktive oder ehemalige Arbeitnehmer führt zu einem Minderaufkommen im Betrachtungszeitraum von bis zu 15 Mio. Euro.
Durch die Verlängerung der pauschalen Erhöhung des Jahressechstels für Arbeitnehmer in Kurzarbeit auf das Jahr 2022 kommt es zu einer Entlastung von insgesamt rund 100 Mio. Euro. Aufgrund des Zeitpunkts der Aufrollung verteilt sich die Wirkung auf die Jahre 2022 und 2023.
Die Harmonisierung der steuerlichen Behandlung von Wohnmobilen führt zu einer jährlich steigenden Entlastung von bis zu 11 Mio. Euro im WFA-Zeitraum.
Durch die Pauschalierung der Beilagengebühr für elektronische Beilagen kommt es zu einem reduzierten Aufkommen von ca. 500.000 Euro jährlich ab dem 1. Oktober 2022.
Ab dem 1. Jänner 2022 werden auf Grund des Übergangs vom Zufluss- zum Anspruchsprinzip bei der Besteuerung von Rehabilitationsgeldern und Krankengeldern jährliche Mindereinnahmen in Höhe von 5 Mio. Euro erwartet.
Die Erweiterung der Bemessungsgrundlage der Forschungsprämie um einen fiktiven Unternehmerlohn führt zu geschätzten Mindereinnahmen von bis zu 5 Mio. Euro jährlich.
Bei einer Absetzbarkeit der Kosten von Netzkarten im Ausmaß von 50% als Betriebsausgaben ist mittelfristig mit einem jährlichen Minderaufkommen iHv rd. 10 Mio. Euro zu rechnen. Bei einer (rückwirkenden) Einführung ab dem 1.1.2022 wird der Aufkommenseffekt ab 2023 budgetär wirksam.
Die zu erwartenden Ticketerlöse inkl. etwaiger Zuschläge (z. B. für Schlafwägen) werden für das Jahr 2023 auf rund 244 Mio. Euro prognostiziert. Auf Basis dessen und unter Berücksichtigung der Abfuhrverzögerung der Umsatzsteuer kommt es auf Grund der Umsatzsteuerbefreiung des Inlandsanteils internationaler Bahntickets im Jahr 2023 zu Mindereinnahmen in Höhe von 15 Mio. Euro. Diese steigen in den Folgejahren auf 20 Mio. Euro an.
Die Umsetzung der Richtlinie DAC7 führt bedingt durch eine höhere Steuerehrlichkeit zu einem Mehraufkommen von bis zu 50 Mio. Euro jährlich. Das Aufkommen basiert auf einer Umsatzauswertung von in Österreich tätigen Plattformen sowie Annahmen in Bezug auf Compliance und Anteil des steuerbaren Einkommens. Diese Annahmen wurden mit dem Impact Assessment der Europäischen Kommission plausibilisiert. Außerdem unterstellt das Aufkommen ein strukturelles Wachstum in der Digitalwirtschaft.
Aufgrund des EuGH-Urteils zum Vorsteuerabzug bei Leistungsbezug von einem Unternehmer, der seine Umsätze nach vereinnahmten Entgelten besteuert, kommt es zu temporären Verschiebungen bei der Umsatzsteuerlast. Da vorwiegend kleinere Unternehmen Umsätze nach vereinnahmten Entgelten besteuern und vielfach nur ein kurzer Zeitraum zwischen Leistungserbringung und Zahlung liegt, sind aber lediglich Verschiebungen in einem vernachlässigbaren Ausmaß zu erwarten.
Eine zahlenmäßige Abschätzung der Kosten bzw. Mehreinnahmen aus der Einführung von Umsatzsteuerzinsen ist auf Grund der nicht Auswertbarkeit all jener Fälle, die nicht die Verbuchung bzw. bescheidmäßige Festsetzung der UVA betreffen (sondern den USt-Jahresbescheid oder einen Folgebescheid zB infolge einer Außenprüfung), nur bedingt möglich. Zudem haben die neuen Umsatzsteuerzinsen auch Auswirkungen auf die Beschwerdezinsen (nur mehr subsidiär gegenüber Umsatzsteuerzinsen), welche nicht auswertbar sind.
Es ist allerdings aufgrund der zur Verfügung stehenden Daten davon auszugehen, dass sich die zu erwartenden Zinseinnahmen und der zu erwartende Zinsaufwand annähernd ausgleichen. Weiters ist davon auszugehen, dass aufgrund organisatorischer Vorkehrungen in der Abgabenverwaltung bzw. Verhaltensänderungen der Abgabepflichtigen, die beide auf die Minimierung der sie jeweils belastenden Zinsen ausgerichtet sein werden, die Zinsen gegen Null tendieren werden. Lediglich für das Jahr 2022 wird aufgrund der Anwendbarkeit der Gutschriftsverzinsung (nicht aber der Nachforderungszinsen) auf alle im Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes noch offene Fälle mit einer budgetären Belastung zu rechnen sein. Diese ist aber wegen der nicht vergleichbaren wirtschaftlichen Ausgangslage nicht auf Basis der Vorjahre im Vorhinein abschätzbar.
Verteilung der Erträge und Aufwendungen zwischen den Gebietskörperschaften:
ESt (alle Einhebungsformen) und KöSt: Bund: 66,742%, Länder: 21,177%, Gemeinden: 12,081%
Abg. mit einh. Schlüssel außer USt, ESt u KöSt: Bund: 66,837%, Länder: 21,082%, Gemeinden: 12,081%
Detaillierte Darstellung der Berechnung der Verwaltungskosten für Unternehmen
|
Informationsverpflichtung 1 |
Fundstelle |
Art |
Ursprung |
Verwaltungslasten (in €) |
|
Dreiecksgeschäft |
UStG Art. 25 und § 28 Abs. 56 Z 2 |
geänderte IVP |
International |
‑148.000 |
Begründung für die Schaffung/Änderung der Informationsverpflichtung: Ab 1.1.2023 können die Vereinfachungsregeln für Dreiecksgeschäfte auch innerhalb von Reihengeschäften mit mehr als drei Personen Anwendung finden.
Einbindung des eGovernment-Verfahrens in ein bestehendes Internet-Portal: Ja. FinanzOnline
Elektronische Identifikation der Antragstellerin/des Antragstellers: Ja
Elektronisches Signieren durch Antragstellerin/Antragsteller: Nein
|
Unternehmensgruppierung 1: Unternehmen mit grenzüberschreitendem Warenverkehr |
Zeit (hh:mm) |
Gehalt/h in € |
Externe Kosten |
Afa |
Kosten (in €) |
Lasten (in €) |
|
Verwaltungstätigkeit 1: Registrierung, Eintragung in ein öffentliches Verzeichnis |
-02:00 |
37 |
0,00 |
0 |
‑74 |
‑74 |
|
Unternehmensanzahl |
2.000 |
|
Frequenz |
1 |
|
Sowieso-Kosten in % |
0 |
Erläuterung der Kalkulation und der getroffenen Annahmen:
Bisher waren Unternehmen, die im Rahmen eines Reihengeschäftes mit mehr als drei Unternehmen einen innergemeinschaftlichen Erwerb tätigen verpflichtet, sich im übrigen Gemeinschaftsgebiet erfassen zu lassen und eine USt-Erklärung abzugeben. Die Ausweitung der Vereinfachungsregelungen führt zu einem Entfall von umfangreichen Registrierungs- und Erklärungspflichten im Ausland und damit zu einer wesentlichen Verwaltungsvereinfachung.
2019 belief sich die Anzahl der Unternehmen mit grenzüberschreitendem Warenverkehr mit EU-Mitgliedstaaten auf rund 200.000 (Metainformationen zu den Außenhandelsstatistiken, Statistik Austria). Laut BMF-internen Auswertungen macht rund jedes 100. Unternehmen von den Vereinfachungsregelungen in Zusammenhang mit Dreiecksgeschäften Gebrauch. Es wird erwartet, dass die Ausweitung der Regelung für „Dreiecksgeschäfte“ für jedes 50. Unternehmen, also für rund 2.000 Unternehmen, zu Verwaltungsvereinfachungen führt.
|
Informationsverpflichtung 2 |
Fundstelle |
Art |
Ursprung |
Verwaltungslasten (in €) |
|
Forschungsprämie |
EStG 1988 § 108c Abs. 2 Z 1 |
geänderte IVP |
National |
6.625 |
Begründung für die Schaffung/Änderung der Informationsverpflichtung: Ab 1.1.2023 können Einzelunternehmer, Gesellschafter einer Personengesellschaft oder unentgeltlich tätige Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft die eigene Forschungsleistung in der Bemessungsgrundlage für die Forschungsprämie berücksichtigen und eine Forschungsprämie davon beantragen.
Einbindung des eGovernment-Verfahrens in ein bestehendes Internet-Portal: Ja. Der Steuerpflichtige hat das Gutachten der FFG elektronisch anzufordern, wobei FinanzOnline als Authentifizierungsprovider fungiert.
Elektronische Identifikation der Antragstellerin/des Antragstellers: Nein
Elektronisches Signieren durch Antragstellerin/Antragsteller: Nein
|
Unternehmensgruppierung 1: Einzelunternehmer, Gesellschafter einer Personengesellschaft oder unentgeltlich tätige Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft |
Zeit (hh:mm) |
Gehalt/h in € |
Externe Kosten |
Afa |
Kosten (in €) |
Lasten (in €) |
|
Verwaltungstätigkeit 1: Ausfüllen oder Eingabe von Anträgen, Meldungen, Nachweisen, Ansuchen oder Berichten bzw. Inspektionen |
00:15 |
53 |
0,00 |
0 |
13 |
13 |
|
Unternehmensanzahl |
500 |
|
Frequenz |
1 |
|
Sowieso-Kosten in % |
0 |
Erläuterung der Kalkulation und der getroffenen Annahmen:
Die getroffenen Annahmen beruhen auf Prämissen und Auswertungen zur direkten Forschungsförderung der FFG.
In den Jahren 2016 – 2020 wurden von durchschnittlich 1.700 Unternehmen unterschiedlicher Rechtsformen Jahresgutachten bei der FFG für den Erhalt der Forschungsprämie beantragt. Berücksichtigt wurden hierbei nur Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern (KMU), weil es bis zu dieser Unternehmensgröße laut Einschätzung der FFG plausibel ist, dass ein Geschäftsführer substantiell zur F&E beiträgt. Nachdem vor allem Einzelunternehmen und Personengesellschaften von den Änderungen in Bezug auf einen fiktiven Unternehmerlohn profitieren, weil bei Kapitalgesellschaften davon auszugehen ist, dass ein in F&E tätiger Unternehmer in einem Dienstverhältnis zur Gesellschaft steht und der Ansatz eines fiktiven Unternehmerlohns daher nicht zum Tragen kommt, wurde ein entsprechender Abschlag vorgenommen.
Im Rahmen der direkten Forschungsförderung können für nachweislich am Projekt mitarbeitende GesellschafterInnen (Einzelunternehmen, Beteiligungen an Personengesellschaften unabhängig von der Beteiligungshöhe und größer 25% an Kapitalgesellschaften, mitarbeitende Eigentümer bzw. Geschäftsführer, die Honorarnoten legen) und Vereinsfunktionäre lt. Vereinsregister Personalkosten in Höhe von max. 77.400 Euro geltend gemacht werden. Bei einem max. Stundensatz von 45 Euro ergibt sich eine Deckelung mit 1.720 Mitarbeitsstunden pro Jahr, über die eine Stundenaufzeichnung zu führen ist. Daraus ergeben sich zusätzliche Verwaltungskosten in Höhe von 6.625 Euro.
|
Informationsverpflichtung 3 |
Fundstelle |
Art |
Ursprung |
Verwaltungslasten (in €) |
|
Umsetzung DAC7 |
Bundesgesetz über den verpflichtenden automatischen Informationsaustausch betreffend meldende Plattformbetreiber im Bereich der Besteuerung (Digitale Plattformen-Meldepflichtgesetz – DPMG) – §13 ff. |
neue IVP |
Europäisch |
444.000 |
Begründung für die Schaffung/Änderung der Informationsverpflichtung: Ab 1.1.2023 werden Plattformbetreiber mit Sitz in Österreich zur Meldung von ertragsteuerrelevanten Informationen über sich selbst sowie auf der Plattform aktiver Anbieter an die österreichische zuständige Behörde innerhalb eines bestimmten Zeitraumes verpflichtet.
Einbindung des eGovernment-Verfahrens in ein bestehendes Internet-Portal: Nein. Die bestehenden Portale sind nicht auf diese Massendaten ausgelegt. Eine neue Portallösung ist daher zu schaffen.
Elektronische Identifikation der Antragstellerin/des Antragstellers: Ja
Elektronisches Signieren durch Antragstellerin/Antragsteller: Ja
|
Unternehmensgruppierung 1: Plattformunternehmen |
Zeit (hh:mm) |
Gehalt/h in € |
Externe Kosten |
Afa |
Kosten (in €) |
Lasten (in €) |
|
Verwaltungstätigkeit 1: Sammlung, Aufbereitung und Kontrolle von Rohdaten (Messungen, Tests, Schätzungen) |
300:00 |
37 |
0,00 |
0 |
11.100 |
11.100 |
|
Unternehmensanzahl |
40 |
|
Frequenz |
1 |
|
Sowieso-Kosten in % |
0 |
Erläuterung der Kalkulation und der getroffenen Annahmen:
Die Verwaltungskosten pro Unternehmen beinhalten die Kosten für die Erfüllung der Informationsverpflichtungen entstehend aus dem Digitale Plattformen-Meldepflichtgesetz. Hierzu zählen insbesondere die Strukturierung und Aufbereitung vorhandener Daten, Nachverfolgung bei fehlenden Daten, Berücksichtigung von Ausnahmen und Übermittlung der geforderten Daten. Gegenüber den prognostizierten Kosten der EU-Kommission (siehe Impact Assessment vom 15.7.2020) erwarten wir durchschnittlich deutlich geringere Kosten pro Plattform aus mehreren Gründen. Hierzu zählen insbesondere die bereits bisher geltenden Informationsverpflichtungen in Österreich für Plattformunternehmen (Umsatzsteuerpaket), die Ausnahmen gegenüber dem Stand des Impact Assessments (zB für staatliche Rechtsträger, Hotels, Kleinanbieter) sowie die geringere Größe von in Österreich registrierten Plattformen. Aufgrund der bestehenden Infrastruktur zur Meldung von Informationen (Umsatzsteuerpaket), welche auch Anbieter unterhalb der Meldepflicht zum Bereithalten der Daten verpflichtet, wird außerdem nicht mit signifikanten Einmalkosten für die Plattformen gerechnet.
Angaben zur Wesentlichkeit
Nach Einschätzung der einbringenden Stelle sind folgende Wirkungsdimensionen vom gegenständlichen Vorhaben nicht wesentlich betroffen im Sinne der Anlage 1 der WFA-Grundsatzverordnung.
|
Wirkungsdimension |
Subdimension der Wirkungsdimension |
Wesentlichkeitskriterium |
|
Umwelt |
Luft oder Klima |
- Veränderung der gesamtösterreichischen Emissionen der Feinstaubfraktion PM10 um mehr als 3,5 Tonnen pro Jahr oder von Stickstoffoxiden um mehr als 14 Tonnen pro Jahr oder - Änderung der Treibhausgasemissionen um 10 000 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr |
|
Soziales |
Arbeitsbedingungen |
Mehr als 150 000 ArbeitnehmerInnen sind aktuell oder potenziell betroffen |
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