Vorblatt
Ziel(e)
- Funktionierendes Pfandsystem
- Erhöhung der Effizienz bei abfallrechtlichen Anbringen und Meldungen
Inhalt
Das Vorhaben umfasst hauptsächlich folgende Maßnahme(n):
- Aufsichtsrechte des BMK
- Vollelektronischer Begleitschein
- Strukturierte Antragsunterlagen für Erlaubnisse und Genehmigungen
Finanzielle Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und andere öffentliche Haushalte:
Durch Aufsichts- und Kontrollrechte können dem Bund ab 2025 geringfügig Mehrkosten (zB durch Erstellung einer Empfehlung oder eines Auftrages) entstehen.
Mit der AWG-Novelle sollen folgende Digitalisierungsschritte im AWG 2002 verankert werden:
– Vollelektronischer Begleitschein
– Klarstellungen bei der Archivierung von Daten
– Erhöhung der Effizienz in Verfahren zur Erlangung von Erlaubnissen und Genehmigungen durch die Verpflichtung auf Verlangen der Behörde bestimmte Antragsunterlagen elektronisch vorzulegen, die Anbindung an USP und die Schaffung einer Grundlage zur Ermöglichung von Pilotprojekten zur digitalen Abwicklung von Genehmigungsverfahren
Diese Maßnahmen sollen zu einer wesentlichen Beschleunigung im Genehmigungs- bzw. Erlaubnisverfahren zB durch die Möglichkeit für die Behörden Teile der Antragsunterlagen medienbruchfrei in die Genehmigung aufzunehmen. Hinsichtlich der Kosten von "Vollelektronischer Begleitschein", und "elektronisches Genehmigungsverfahren" einschließlich medienbruchfreie Übermittlungen an die Behörde wird auf die WFA "EDM 2019-2023" verwiesen.
In den weiteren Wirkungsdimensionen gemäß § 17 Abs. 1 BHG 2013 treten keine wesentlichen Auswirkungen auf.
Verhältnis zu den Rechtsvorschriften der Europäischen Union:
Die vorgesehenen Regelungen fallen nicht in den Anwendungsbereich des Rechts der Europäischen Union.
Besonderheiten des Normerzeugungsverfahrens:
Keine
Datenschutz-Folgenabschätzung gem. Art 35 EU-Datenschutz-Grundverordnung:
Keine
Wirkungsorientierte Folgenabschätzung
Bundesgesetz mit dem das Abfallwirtschaftsgesetzes 2002 geändert wird (AWG Novelle Digitalisierung)
Einbringende Stelle: |
BMK |
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Vorhabensart: |
Bundesgesetz |
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Laufendes Finanzjahr: |
2023 |
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Inkrafttreten/ Wirksamwerden: |
2023 |
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Beitrag zu Wirkungsziel oder Maßnahme im Bundesvoranschlag
Das Vorhaben trägt zur Maßnahme "Forcierung der Abfallvermeidung" für das Wirkungsziel "Nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Forcierung der Kreislaufwirtschaft, Entkoppelung des Anteils an zu beseitigenden Abfällen vom Wirtschaftswachstum" der Untergliederung 43 Klima, Umwelt und Energie im Bundesvoranschlag des Jahres 2023 bei.
Problemanalyse
Problemdefinition
Eine notwendige Steigerung der Effizienz in der Abfallwirtschaft machen weitere Digitalisierungsschritte erforderlich.
Weiters sollen nähere gesetzliche Bestimmungen zum ab 2025 geltenden Einwegpfand festgelegt werden. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme ergibt sich neben den Zielvorgaben der Richtlinie (EU) 2019/904 über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt (SUP-Richtlinie), auch aus den Recyclingzielvorgaben der Verpackungsrichtlinie und dem Durchführungsbeschluss (EU) 2021/1752 mit Vorschriften für die Anwendung der Richtlinie (EU) 2019/904 in Bezug auf die Berechnung, die Überprüfung und die Übermittlung von Daten über die getrennte Sammlung zu entsorgender Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff.
Erforderlich sind ebenfalls Klarstellungen hinsichtlich der Beteiligung von Umweltorganisationen im Genehmigungsverfahren für Behandlungsanlagen.
Nullszenario und allfällige Alternativen
Die SUP-Richtlinie wurde am 12. Juni 2019 im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht und trat am 2. Juli 2019 in Kraft. Eine der Vorgaben dieser Richtlinie ist das Ziel, ab 2027 zumindest 77% und ab 2030 zumindest 90% aller Kunststoffeinwegflaschen zu erfassen, um sie einem Recycling zuzuführen und damit die gewonnenen Packstoffe möglichst wieder in Getränkegebinden einzusetzen. Die Bestimmungen zum Pfandsystem sollen nun diese Verpflichtungen konkretisieren.
Ohne das Pfandsystem auf Einweggetränkeverpackungen sind die von der EU gesetzten Ziele nicht zu erreichen.
Die Klarstellungen hinsichtlich der Beteiligung von Umweltorganisationen im Genehmigungsverfahren für Behandlungsanlagen ist aufgrund eines bestehenden Vertragsverletzungsverfahrens gegen Österreich erforderlich. Ansonsten wäre eine Verurteilung nicht auszuschließen.
Interne Evaluierung
Zeitpunkt der internen Evaluierung: 2028
Evaluierungsunterlagen und -methode: Die Pfandverordnung soll Anfang 2023 in Kraft treten, um den betroffenen Wirtschaftsunternehmen genügend Zeit zum Aufbau des Pfandsystems zu geben, das Anfang 2025 starten soll. 2028 läuft das System dann bereits drei volle Jahre, was eine sinnvolle Evaluierung ermöglicht.
Die für eine Evaluierung der Verordnung erforderlichen Daten und Informationen sollen durch die laufende Berichterstattung der zentralen Stelle und den geforderten Auswertungen aus deren Datenbank sichergestellt werden. Organisatorische Maßnahmen sind dazu nicht erforderlich.
Ziele
Ziel 1: Funktionierendes Pfandsystem
Beschreibung des Ziels:
Die Festlegung einer Pfandeinhebung auf Einweg Getränkegebinde wurde im § 14c AWG 2002 verankert. Ab 2025 soll gemäß § 14c AWG 2002 ein funktionierendes Pfandsystem für Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall in Österreich starten.
Dazu sollen im Gesetz zusätzliche Vorgaben (Gebindegrößen, Aufsichts- und Kontrollrechte des BMK, Abgeltung für im Restmüll verbleibende Gebinde) festgelegt werden. Der Rücklauf soll von 70 % auf zumindest 80% (2025) bzw. 90% (2029) gesteigert werden.
Wie sieht Erfolg aus:
Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
70% der Einweg Getränkeverpackungen werden getrennt gesammelt |
zumindest 80 % der Einweg Getränkeverpackungen werden getrennt gesammelt |
Ziel 2: Erhöhung der Effizienz bei abfallrechtlichen Anbringen und Meldungen
Beschreibung des Ziels:
- Umstieg von papierbezogenen Begleitscheinen auf eine vollelektronische Abwicklung, bei der der Begleitschein in einem kooperativen System entsteht.
- Bestimmte Antragsunterlagen sollen in einem für die Behörde weiterbearbeitbaren Datenformat übermittelt werden
- Engere Anbindung an andere eGovernment-Register (Single-Sign-On)
Wie sieht Erfolg aus:
Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
- Das Begleitscheinsystem ist weitgehend noch papierbezogen. Eine vollelektronische Abwicklung wird in Pilotverfahren getestet. - Sowohl bei Erlaubnis- als auch bei Genehmigungsanträgen werden im Regelfall unstrukturierte Listen an Abfallarten etc. übermittelt. Für die Datenübernahme in andere Systeme (ELAK, EDM) müssen diese manuell übertragen werden. - Im Genehmigungsverfahren bestehen derzeit mehrere Medienbrüche, bei denen Daten manuell in unterschiedliche Systeme übertragen werden. |
- Schaffung der Möglichkeit einer österreichweiten Ausrollung des aktuell im Pilotbetrieb befindlichen vollelektronischen Begleitscheinverfahrens. - Bei Erlaubnis- und bei Genehmigungsanträgen werden vom Antragsteller strukturierte Daten übermittelt werden, welche medienbruchfreie in Bearbeitung (insbesondere für die Bescheidausstellung) genommen werden können. - Medienbrüche im Genehmigungsverfahren sind verringert. |
Maßnahmen
Maßnahme 1: Aufsichtsrechte des BMK
Beschreibung der Maßnahme:
Die Aufsicht über die zentrale Stelle soll durch die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie erfolgen. Inhaltlich soll die Erfüllung der gesetzlichen bzw. der verordneten Verpflichtungen der zentralen Stelle beaufsichtigt werden. Folgende Aufsichtsmittel sollen dafür zur Verfügung stehen:
. Übermittlung von Unterlagen auf Verlangen
. Möglichkeit Empfehlungen zu erteilen
. Möglichkeit Aufträge zu erteilen
Umsetzung von Ziel 1
Maßnahme 2: Vollelektronischer Begleitschein
Beschreibung der Maßnahme:
Verordnungsermächtigung zur Regelung des vollelektronischen Begleitscheins, bei dem der Begleitschein in einem kooperativen System durch Datenaustausch und -meldungen unterschiedlicher Akteure entsteht
Umsetzung von Ziel 2
Wie sieht Erfolg aus:
Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
Rund 500.000 Begleitscheine werden pro Jahr gemeldet, davon werden weniger als 1% in Rahmen von Pilotprojekten vollelektronisch abgewickelt. |
Mindestens 25% der Begleitscheine werden vollelektronisch abgewickelt. |
Maßnahme 3: Strukturierte Antragsunterlagen für Erlaubnisse und Genehmigungen
Beschreibung der Maßnahme:
Bei Erlaubnis- und bei Genehmigungsanträgen sollen vom Antragsteller bestimmte Daten, die einer Weiterverarbeitung bedürfen wie zB Abfallartenliste, strukturiert in einem weiterverarbeitbaren Format übermittelt werden und so eine medienbruchfreie Weiterbearbeitung (insbesondere für die Bescheidausstellung) ermöglicht werden.
Umsetzung von Ziel 2
Wie sieht Erfolg aus:
Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA |
Zielzustand Evaluierungszeitpunkt |
Bei Erlaubnis- als auch bei Genehmigungsanträgen werden im Regelfall unstrukturierte Listen an Abfallarten etc. übermittelt. Für die Datenübernahme in andere Systeme (ELAK, EDM) müssen diese manuell übertragen werden. |
Bei Erlaubnis- und bei Genehmigungsanträgen werden vom Antragsteller strukturierte Daten übermittelt werden, welche medienbruchfreie in Bearbeitung (insbesondere für die Bescheidausstellung) genommen werden können. |
Abschätzung der Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und andere öffentliche Haushalte
Durch Aufsichts- und Kontrollrechte können dem Bund ab 2025 geringfügig Mehrkosten (zB durch Erstellung einer Empfehlung oder eines Auftrages) entstehen.
Mit der AWG-Novelle sollen folgende Digitalisierungsschritte im AWG 2002 verankert werden:
– Vollelektronischer Begleitschein
– Klarstellungen bei der Archivierung von Daten
– Erhöhung der Effizienz in Verfahren zur Erlangung von Erlaubnissen und Genehmigungen durch die Verpflichtung auf Verlangen der Behörde bestimmte Antragsunterlagen elektronisch vorzulegen, die Anbindung an USP und die Schaffung einer Grundlage zur Ermöglichung von Pilotprojekten zur digitalen Abwicklung von Genehmigungsverfahren
Diese Maßnahmen sollen zu einer wesentlichen Beschleunigung im Genehmigungs- bzw. Erlaubnisverfahren zB durch die Möglichkeit für die Behörden Teile der Antragsunterlagen medienbruchfrei in die Genehmigung aufzunehmen. Hinsichtlich der Kosten von "Vollelektronischer Begleitschein", und "elektronisches Genehmigungsverfahren" einschließlich medienbruchfreie Übermittlungen an die Behörde wird auf die WFA "EDM 2019-2023" verwiesen.
Auswirkungen auf die Verwaltungskosten für Bürger/innen und für Unternehmen
Auswirkungen auf die Verwaltungskosten für Unternehmen
Das Vorhaben hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Verwaltungslasten für Unternehmen.
Erläuterung:
Mit der AWG-Novelle sollen folgende Digitalisierungsschritte im AWG 2002 verankert werden:
– Vollelektronischer Begleitschein
– Klarstellungen bei der Archivierung von Daten
– Erhöhung der Effizienz in Verfahren zur Erlangung von Erlaubnissen und Genehmigungen durch die Verpflichtung auf Verlangen der Behörde bestimmte Antragsunterlagen elektronisch vorzulegen, die Anbindung an USP und die Schaffung einer Grundlage zur Ermöglichung von Pilotprojekten zur digitalen Abwicklung von Genehmigungsverfahren
Diese Maßnahmen führen hinsichtlich der Informationsverpflichtungen zu unwesentlichen Auswirkungen bei den Unternehmen, da sich der Umfang der Antragsunterlagen nicht ändert. Die Vorteile für die Unternehmen ergeben sich jedoch durch eine wesentliche Beschleunigung im Genehmigungs- bzw. Erlaubnisverfahren zB durch die Möglichkeit für die Behörden Teile der Antragsunterlagen medienbruchfrei in die Genehmigung aufzunehmen. Hinsichtlich der Kosten von "Vollelektronischer Begleitschein", und "elektronisches Genehmigungsverfahren" einschließlich medienbruchfreie Übermittlungen an die Behörde wird auf die WFA "EDM 2019-2023" verwiesen.
Angaben zur Wesentlichkeit
Nach Einschätzung der einbringenden Stelle sind folgende Wirkungsdimensionen vom gegenständlichen Vorhaben nicht wesentlich betroffen im Sinne der Anlage 1 der WFA-Grundsatzverordnung.
Wirkungsdimension |
Subdimension der Wirkungsdimension |
Wesentlichkeitskriterium |
Verwaltungs- kosten |
Verwaltungskosten für Unternehmen |
Mehr als 100 000 € an Verwaltungskosten für alle Betroffenen pro Jahr |
Diese Folgenabschätzung wurde mit der Version 5.12 des WFA – Tools erstellt (Hash-ID: 897458575).