20.17

Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann (ÖVP): Österreich ist das Land der Gast­lichkeit. Liebe KollegInnen! Geschätzte Frau Minister! Sehr geehrter Herr Präsident! Viel­leicht gibt es noch Zuseher, die diese Debatte daheim verfolgen. Wir debattieren heute unter diesem Tagesordnungspunkt den Bericht Tourismus in Österreich 2020, und da können wir nichts schönreden, denn das Jahr 2020 war wirklich ein sehr erschütterndes.

Die Anzahl der Gäste hat sich halbiert, die Anzahl der Nächtigungen ist um bis zu 75 Pro­zent zurückgegangen, und die Arbeitslosenzahl im Tourismus hat sich im Jahr 2020 ver­doppelt; aber: Unter der Federführung unserer Ministerin Elisabeth Köstinger hat die Bundesregierung und haben wir hier Maßnahmenpakete beschlossen, die unsere Gastro­betriebe, unsere Tourismusbetriebe, unsere Freizeitbetriebe, unsere Veranstalter, unse­re Reisebüros so durch die Coronapandemie getragen haben, dass es möglich war, einerseits für die Unternehmer, andererseits aber auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, diese schwierige Zeit zu durchtauchen.

Die betrieblichen Förderungen, die Haftungsübernahmen, die Sichere Gastfreundschaft, Frau Minister, die Sie letztes Jahr eingeführt haben und die wir heuer weiterführen, der Schutzschirm für die Veranstaltungen, das Wirtepaket, die Mehrwertsteuersenkung und vor allem auch die Kurzarbeit haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Tou­rismusbranche gehalten.

Ja, Österreich ist das Land der Gastlichkeit, und daher werden wir den Tourismus auch weiter stärken und unterstützen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.) Mit 19. Mai, meine Damen und Herren, ist ein Aufatmen durch Österreich gegangen. Warum? (Zwischenruf des Abg. Loacker.) – Weil wir endlich wieder großflächig aufsper­ren konnten.

Seit 1. Juli – ich habe das auch in Salzburg genossen, ich bin zum Wirt gegangen und habe mir ein gutes Mittagessen kochen lassen – ist alles wieder offen, und das bei hohen Sicherheitsmaßnahmen.

Frau Ministerin, ich bin sehr froh, dass Sie sich derartig eingesetzt haben. Sie haben ein Hilfspaket entwickelt, das europaweit einzigartig ist. (Ruf bei der SPÖ: ... Köstinger! – Zwischenruf bei der FPÖ.) Wer das so nicht akzeptiert, der kennt nur die halbe Wahr­heit – und die halbe Wahrheit sitzt manchmal vor mir. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Grünen. – Zwischenruf bei der SPÖ.)

Als Salzburgerin bin ich stolz. Salzburg ist ein starkes touristisches Bundesland, aber auch die anderen. Wir haben starke Betriebe. Wir haben eine hohe Qualität. Wir haben eine hohe Regionalität und Nachhaltigkeit. Frau Ministerin (Zwischenruf der Abg. Yıl­maz), mit dem Plan T haben Sie letztes Jahr einen Plan für eine nachhaltige Weiterent­wicklung im Tourismus vorgelegt, und diesen werden wir am Tourismusstandort Öster­reich auch fortführen.

Lassen Sie mich zum Schluss auf einen wesentlichen Punkt kommen! (Ruf bei der SPÖ: Danke!) Der Salzburger Almsommer wurde gerade eröffnet, und ich bin sehr gerne auf den Almen unterwegs. Warum? – Die saftigen Wiesen, die Kuhherden, die dort weiden, die Schafherden, die dort sind, das ist ein wunderschöner Anblick. (Heiterkeit bei den NEOS.) – Ja, ihr könnt lachen. Geht einmal auf die Alm, dann wisst ihr es! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Loacker: Ich bin öfter auf der Alm als du!)

Diese Kulturlandschaft haben wir, weil wir ein gutes Miteinander von Tourismus und Landwirten haben. (Abg. Loacker: Gehst du einmal mit mir mountainbiken? ... fahren!) Ich bedanke mich an dieser Stelle einmal ganz ausdrücklich bei allen Bäuerinnen und Bauern, die diese Kulturlandschaft derartig gut pflegen, dass unsere Heimat einfach auch wirklich schön anzuschauen ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Aber: Dieses Ökosystem ist ein sensibles. Als Pinzgauerin sage ich euch hier: Es gibt drei unterschiedliche Wölfe, die nachgewiesen wurden – darunter ein Wolf, der in Bruck an der Glocknerstraße auf dem Radweg spazieren geht –, über 100 Schafe, die in Salz­burg allein auf den Almen schon gerissen worden sind, obwohl der Almsommer erst an­gefangen hat, über 200 Schafe, die alleine in Tirol gerissen worden sind, über 200 Scha­fe, die in Tirol noch vermisst werden. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) Meine Damen und Herren, da können wir nicht mehr zuschauen, da müssen wir etwas tun! Der Wolf hat keinen Platz bei uns. (Beifall bei der ÖVP sowie Bravoruf des Abg. Hörl.)

Österreich ist das Land der Gastlichkeit. Ich wünsche allen einen guten und erholsamen Sommer. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

20.22