20.15

Abgeordnete Mag. Dr. Petra Oberrauner (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Kol­leginnen und Kollegen! Zuschauer von zu Hause! 14 Anträge, 13 vertagt, eine Stellung­nahme der Ministerin: So hat unsere Sitzung des Gleichbehandlungsausschusses aus­geschaut. Wenn dann Kollege Lausch sagt, da waren ja nur Anträge von der Opposition auf der Tagesordnung, muss ich sagen: Ja, traurig! Dann höre ich vom Kollegen Marchetti: In der Regierung zu sein, ist nicht immer ein Spaß. – Ich will gar nicht, dass Sie Spaß haben, ganz ehrlich, ich will, dass Sie Ihre Arbeit erledigen! (Beifall bei der SPÖ.)

Ich glaube, da wäre es wichtig, einmal hinzuschauen, Empathie und auch Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen zu haben, die zwar in der Opposition sind, aber deshalb genauso mitdenken können. Manchmal ist es auch so, dass auch andere Menschen gute Ideen haben, weil sie vielleicht auch mit Menschen in Kontakt sind. Es fällt Ihnen überhaupt keine Perle aus der Krone, wenn Sie einmal mehrheitlich einem Antrag von uns zustimmen, weil er den Frauen zugutekommt. Ich verstehe überhaupt nicht, wo das Problem ist. Geht es um das Ego oder geht es um Frauenpolitik? Das müssen wir auch klären.

Das Zweite, das ich gerne sagen möchte: Wenn wir weiter so behandelt werden (Zwi­schenruf der Abg. Greiner), dann werden wir zu jedem Antrag, der vertagt wird – Frau Ministerin, Sie hören mir hoffentlich zu? –, eine Anfrage an die Ministerin stellen, damit sie wenigstens über die Anfrage mit uns reden muss, wenn sie es nicht freiwillig tut. (Beifall bei der SPÖ.)

Das werden wir konsequent durchziehen, bis wir in eine Kommunikation kommen. Wenn Sie lieber schreiben, lieber die Beamten beschäftigen und zwei Monate lang Ihre Sachen zu 14 Tagesordnungspunkten ausarbeiten, dann geht das für uns auch, das macht uns überhaupt nichts.

Ich möchte auch noch einmal zu einem Thema kommen, das mir wirklich am Herzen liegt. Wir haben zwei Themen nicht besprochen – besprochen schon, aber in einer Art und Weise, die nicht ausreichend war –, da wir sie vertagt haben: Es geht um die Frauenquoten in Vorständen und es geht auch um die alleinerziehenden Frauen mit Kin­dern, das betrifft in Österreich – das muss man sich auch einmal geben – 162 000 Frauen und 338 000 Kinder, ein Drittel davon armutsgefährdet. Bei den Indikatoren für Kinder in Armut ist alleinerziehender Haushalt einer unter den top drei. Das sind Themen, die Sie vertagen. Ich glaube, Sie sollten dringend darüber nachdenken, was Sie tun, für wen Sie es tun, ob Sie es tun und wofür Sie bezahlt werden. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

20.18