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Abgeordnete Bedrana Ribo, MA (Grüne): Herr Präsident! Geschätzter Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseher:innen auf der Galerie und zu Hause! Während unserer Dialogtour hat einmal eine Pflegerin zu uns gesagt: In der Pflege braucht es ein großes Herz und Hirn! – Und ja, Pflegekräfte ha­ben ein extrem breites Know-how: medizinisch, technisch und sozial.

Ich kann mich an eine Zeit in der Pandemie erinnern, als wir auf den Intensivstationen zu wenig Personal hatten und ein paar Leute einfach vorge­schlagen haben: Schulen wir die Pfleger:innen schnell um!, so quasi von einer Welle zur nächsten. Das ging natürlich nicht. Eine gute Pflegeausbildung braucht ihre Zeit, und diese Ausbildung muss uns etwas wert sein; und ge­nau da setzen wir als Regierung auch mit der Pflegereform an. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Wöginger.)

Meine Damen und Herren! 1 Milliarde Euro für die Pflege, das ist viel Geld, und das ist gut so. Ein Teil dieser Milliarde soll sofort helfen: Gehaltserhöhungen, bessere Bezahlung. Mit einem weiteren Teil machen wir die Pflege zukunftsfit. Es werden immer wieder Zahlen genannt, wie viele Personen es in der Pfle­ge bis 2030 brauchen wird – 75 000, 100 000 –: Es sind viele.

Wir wissen auch, dass diese Personen nicht vom Himmel fallen werden. Wenn wir die Pflege attraktiver machen wollen – und ich nehme an, das wollen wir alle hier –, dann müssen wir bei der Ausbildung anfangen. Das haben wir mit der Pfle­gereform auch gemacht: 600 Euro für die Erstausbildung im Pflegebereich. Mich freut es sehr, dass da auch die Sozialberufe dabei sind. Weiters: Wenn man sich später dazu entscheidet, in die Pflege einzusteigen, gibt es jetzt über das AMS ein Pflegestipendium: 1 400 Euro pro Monat für die Deckung der Lebens­haltungskosten. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Zusätzlich verbessern wir das Ausbildungsangebot strukturell. Wir überführen – das wurde heute schon mehrmals gesagt – die drei- und fünfjährigen Schulen, die bis jetzt Pilotprojekte waren, ins Regelschulwesen. Wir reden hier von einer neuen, eigenständigen Schulform, die wirklich fast 8 000 Schüler:innen zur Verfügung stehen wird. Neue Ausbildungsplätze: All diese Angebote sind einfach total wichtig, weil wir wissen, dass Jugendliche bereits mit 15 Jahren ent­scheiden, in welche Richtung sie gehen möchten. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Jetzt gibt es eben auch in der Pflege dieses attraktive, hochwertige Angebot, das durchlässig ist, das viele Karrieremöglichkeiten bietet – nicht nur für die Schüler:innen, sondern auch für die Expertinnen und Experten aus der Pflege, die dort letztendlich auch unterrichten werden. Das freut mich sehr. Wir schaffen hier wirklich Rahmenbedingungen für eine zukunftsfitte Pflege.

Ich möchte mich ausdrücklich bei beiden Ministerien, bei Minister Polaschek und auch bei Minister Rauch dafür bedanken, dass das so schnell ging, dass uns das gelungen ist. Ich freue mich sehr und bin sehr stolz auf dieses Pa­ket. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

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