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Abgeordnete Pia Philippa Strache (ohne Klubzugehörigkeit): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren hier im Hohen Haus! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseher! Zahlreiche Menschen im Iran gehen derzeit unter lebensbedrohenden Umständen auf die Straße. Der Motor dieser Proteste im Iran waren Frauen, unvorstellbar mutige, lebensbejahende Frauen.
Das Leben der Frauen im Iran ist aber derzeit von Verzweiflung und Ohnmacht geprägt, aber auch von unfassbarer Stärke und unfassbarem Mut – Mut, der im Iran im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Jetzt können wir in Europa möglicherweise nicht verstehen, warum Frauen, Mütter, Töchter und zahlreiche weitere Menschen im Iran ihr Leben riskieren, aber sie tun es aus keinem geringeren Grund, als ihre Freiheit zu erlangen, frei und selbstbestimmt leben zu können.
Der Iran erlebt jetzt gerade eine feministische Revolution, doch der Kampf der zahlreichen mutigen Menschen begann bereits 2009, damals noch als grüne Bewegung bezeichnet. Ziel war es, im Zuge dieser Reformpartei einen Boden für einen gemäßigten Islam zu schaffen. Doch diese Bewegung wurde bereits in ihren Anfängen brutal niedergeschlagen. Im Iran werden die Körper von Frauen als ideologisches, religiöses Schlachtfeld missbraucht.
Bei einem derart brutalen Regime wie im Iran braucht es mehr als mediale Initiativen und irgendwelche Hashtags. Die Frauen im Iran kämpfen gegen ein brutales faschistisches Regime, und die Frauen dabei zu unterstützen, sich solidarisch zu zeigen, ist gut und richtig. Es muss aber auch der Druck der jeweiligen Regierungen eines Landes auf den Iran erhöht werden. Da muss eine ganz klare Botschaft ankommen. Was die Frauen, die Menschen im Iran als Unterstützung aus dem Ausland brauchen, sind gezielte Sanktionen gegen die totalitären Machthaber – und zwar jetzt.
Überhören wir bitte die Revolution dieser tapferen Frauen nicht! Wenn die Menschen im Iran ihre Stimme erheben können, wenn zahlreiche Menschen im Iran, obwohl sie sich mit dem Tod bedroht sehen, ihre Stimme erheben können, können wir das in unserem geschützten Umfeld erst recht. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS.)
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