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Abgeordneter Ing. Josef Hechenberger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Ge­schätzte Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ge­schätzte Zuseherinnen und Zuseher hier und auch zu Hause vor den Bildschir­men! Ich denke, zu diesem Umweltförderungsgesetz ist mit dem, was jetzt von den verschiedenen Kolleginnen und Kollegen bereits beleuchtet wurde, schon vieles gesagt. Ich möchte das von einer anderen Seite beleuchten.

Wenn wir der Klimakrise begegnen wollen, dann müssen wir auf erneuerbare Energie setzen, und ich denke, auf erneuerbare Energie zu setzen ist das eine, aber wir haben auch viel Potenzial in der Gebäudeinfrastruktur, um den Energieverbrauch eindämmen zu können; ob das das Isolieren ist und vieles andere mehr.

Ich glaube, auch das Thema Mobilität ist durchaus ein Thema, das wir noch stärker in den Fokus rücken müssen. Jetzt weiß ich schon, es gibt Regionen, wo der öffentliche Nahverkehr nicht ausgebaut werden kann, wie in den Sei­tentälern, aber natürlich dort, wo es möglich ist, ist, glaube ich, die Investition in den öffentlichen Nahverkehr eine richtige und gute. Zum einen hat ja gera­de diese Bundesregierung mit dem Klimaticket einen durchaus wichtigen Beitrag in diese Richtung geleistet. Zum anderen aber, für unser Bundesland Tirol gesprochen: Der Taktverkehr im Inntal ist wirklich nicht so, dass die Schülerin­nen und Schüler und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehr gut mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Schulen beziehungsweise an die Arbeits­plätze gelangen können.

Mir ist aber auch wichtig, dass man beim Thema erneuerbare Energie durchaus auch Themen bespricht, die für unser Bundesland Tirol von großer Bedeu­tung sind. Ich bin selber ein großer Befürworter der Wasserkraft, und gerade un­ser Langzeitlandeshauptmann Eduard Wallnöfer hat bereits in den Sechziger- und Siebzigerjahren in die Wasserkraft investiert, und diese Wasserkraftwerke produzieren jetzt Strom, der den Konsumentinnen und Konsumenten mehr oder weniger kostengünstig angeboten werden kann. Auch unser jetziger Landeshauptmann Anton Mattle hat letztes Jahr mit dem GKI ein weiteres Wasserkraftwerk eröffnen können.

Was, glaube ich, in dieser Sache sehr wichtig ist, sind einfach die Zahlen, und ich habe mir die Mühe gemacht und mir die Zahlen angeschaut. Zum Beispiel be­zahlt ein Kunde der Tiwag im ÖVP-geführten Tirol 19,24 Cent für die kWh. Im Gegensatz dazu bezahlt ein Kunde im SPÖ-geführten Burgenland für die kWh 50,68 Cent. (Ruf bei der ÖVP: Wahnsinn!) Oder: Bei der Wien Energie bezahlt man 46,39 Cent. Das sind für Familien mehr oder weniger vier­stellige Eurobeträge, um die die Energie mehr kostet.

Das heißt für mich, Investitionen aus der Vergangenheit greifen jetzt und nützen uns in der Zukunft. Genau deshalb ist die Energiewende eine Herausforde­rung jetzt, ist aber, glaube ich, gerade für die nächsten Generationen wichtig und schont das Klima und bremst die Klimakrise. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Grünen.)

Ich möchte aber auch noch auf einen zweiten Aspekt eingehen, und das ist die Biomasse. Für mich nicht nachvollziehbar ist, dass man in der EU jetzt mehr oder weniger festgestellt hat, mit dem Programm RED III, dass Biomasse nicht mehr nachhaltig sei. – Es gibt nichts Intelligenteres, als das Holz, das so­wieso zuwächst, nachhaltig zu nützen und daraus Energie zu produzieren. Ge­rade für uns in den ländlichen Regionen ist Biomasse ein wichtiger Roh­stoff, um Energie zu produzieren. Gerade bei uns in Tirol nutzen wir derzeit 100 000 Festmeter Holz, das jährlich zuwächst, noch nicht. Das heißt, wir hätten noch Potenzial und wären dann immer noch extrem nachhaltig.

Letztes Thema meinerseits ist das Thema Fotovoltaik. Das ist eine tolle Möglichkeit, um aus Sonnenlicht Energie zu produzieren, aber eines ist für mich auch klar und wichtig: Wir nutzen derzeit nur 10 Prozent der Dachflächen und wir haben bereits sehr viele versiegelte Flächen, deshalb ist ganz klar: Dächer vor Äcker!, wenn es um das Thema Fotovoltaikumsetzung geht.

Wir haben da durchaus Potenzial, ich glaube nur, dass wir vielleicht bei der Förderungsabwicklung noch etwas weiterkommen müssen. Da gibt es zum Teil, gerade bei den Interessierten, durchaus den Bedarf, dass die Projekte schneller umgesetzt werden. Aber wir sind auf einem guten Weg, Frau Bundes­minister, und ich bin überzeugt, dass wir das letztendlich auch erreichen können beziehungsweise auch das Potenzial im Bereich Sonnenenergie, Fotovol­taik durchaus noch mehr ausschöpfen können, denn letztendlich ist der Energiemix die Chance für die Zukunft.

Das heißt, die Energiewende ist eine Herausforderung, gleichzeitig aber eine Chance für die nächsten Generationen. Das heißt für diese Bundesregie­rung: Wenn man für die nächsten Generationen zukunftsweisende Politik macht, müssen wir die Energiewende vorantreiben. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

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