19.25

Abgeordneter Ing. Johann Weber (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Aber vor allem geschätzte Damen und Herren zu Hause vor den Bildschirmen und auch hier auf der Galerie! Die Bildungseinrichtungen erfüllen heute wirklich vielfältige Aufgaben. Die breite Palette umfasst nicht nur die Vermittlung von Wissen und sozialer Kom­petenz, sie umfasst genauso die Erziehung bis hin zur entscheidenden Be­rufsorientierung, die eben Thema dieses Tagesordnungspunktes ist.

All diese Aufgaben kann aber die Schule niemals alleine erfüllen, dazu braucht es mehr. Da sind auch die Eltern, die Erziehungsberechtigten sowie das ganze soziale Umfeld und auch die Gesellschaft als Gesamtes gefordert, ihren Beitrag dazu zu leisten. Gerade in den Schulen gibt es die unterschiedlichsten Maß­nahmen in den verschiedenen Stufen. Das haben wir von den Vorrednern schon alles gehört, ich möchte das jetzt aus Zeitgründen nicht mehr wiederholen.

Die Schulen sind aber darüber hinaus angehalten, auch mit außerschulischen Partnern wie eben dem AMS, den Sozialpartnern, den hochschulspezifi­schen Beratungseinrichtungen, regionalen Anbietern et cetera Kooperationen einzugehen. Besonders die Sozialpartner bieten ein vielfältiges Angebot und sind mit dem Bildungsministerium auch sehr gut vernetzt.

Ich möchte jetzt ein paar Beispiele bringen, die zeigen, wo das sehr gut funktioniert, und zwar aus meiner Heimat. Ich komme aus dem schönen Lavant­tal und bei uns gibt es beispielsweise den Verein Lavanttaler Wirtschaft. Dieser leistet in diesem Zusammenhang wirklich Großartiges. Bei Besuchen in den Schulen stellen sie nicht nur die möglichen Arbeitgeber vor, sie legen auch direkt einen Bildungskatalog auf, in dem die Betriebe, die in der Region vor­handen sind, vorgestellt werden.

Im Oktober zum Beispiel lud die Berufs- und Bildungsorientierung Kärnten zu einer Reise durch das Lavanttal ein, um den jungen Menschen die Berufs- und Bildungsmöglichkeiten vor Augen zu führen. Bei dieser Veranstaltung in den Kultur- und Stadtsälen in Wolfsberg waren Hunderte von Interessierten an­wesend. Dabei stellten zahlreiche Lehrbetriebe, weiterführende Schu­len und auch beratende Institutionen den Hunderten Interessenten das ganze Programm und die vorhandenen Möglichkeiten vor.

Im November lud dann auch noch die HTL Wolfsberg – der Herr Bundesminister hat diese Schule unlängst besichtigt – 60 Betriebe zu sich in die Schule ein, um den Betrieben vor Ort die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentie­ren, sich vorzustellen. Die Schüler konnten bei der Gelegenheit auch die techni­schen Berufe näher kennenlernen. Die attraktiven Arbeitgeber wurden eben vorgestellt und die Chancen in der Berufswelt dabei entsprechend aufge­zeigt. Die Wirtschaftskammer hat das Ganze auch noch mit begleitet und Informationen gegeben, wie ein Weg in die Selbstständigkeit aussehen kann.

Ich fasse zusammen: Was sehen wir daran? Wo ein Wille, da ein Weg – und dass auch im ländlichen Raum Bildungs- und Berufsorientierung sehr wohl wun­derbar funktioniert und nicht immer Geld im Spiel sein muss, um den jungen Men­schen berufliche Wege aufzuzeigen.

Vielen Dank an alle, die sich in diesem Bereich sehr stark engagieren. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

19.28