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Abgeordnete MMag. Dr. Agnes Totter, BEd (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Was wir in unserer Gesellschaft sehr dringend brauchen – diesbezüglich sind wir uns, glaube ich, alle einig –, ist ein positiver Zugang zum lebenslangen Lernen.
Schon im Kindergarten und in der Schule beginnen unsere gut ausgebildeten und kompetenten Pädagoginnen und Pädagogen, unsere Kinder dorthin zu führen, ganz im Sinne von Benjamin Britten: Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück. – Die Pädagoginnen und Pädagogen sowie Schulleitungen leisten tagtäglich Großartiges, um unseren Kinder und Jugendlichen Wissen und Fertigkeiten zu vermitteln und sie für das lebenslange Lernen zu begeistern. Vielen Dank für den sehr wertvollen Einsatz. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Geschätzte Damen und Herren, im vorliegenden Antrag fordert die SPÖ die Umsetzung eines gesamtheitlichen Erwachsenenbildungspakets. Darin sind einige Forderungen an das Bildungsministerium enthalten, die aber größtenteils bereits in Umsetzung sind. Ich möchte nur einige dieser Maßnahmen wiederholen – einiges ist schon gesagt worden –: Die Initiative Erwachsenenbildung wird gemeinsam mit den Ländern bereits umgesetzt. Die Valorisierung der Förderungen für die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs ist Mitte 2022 mit einem Plus von 5 Prozent erfolgt. Auch die Finanzierung der Erwachsenenbildung wird zukünftig in den Verhandlungen mit den Ländern bedacht. Darüber hinaus ist eine langfristige Weiterentwicklung der österreichischen Strategie zum lebensbegleitenden Lernen geplant.
Geschätzte Damen und Herren, wir haben einen Mangel an Lehrkräften an unseren Schulen; speziell hinsichtlich der anstehenden Pensionierungswelle der Babyboomergeneration gibt es große Herausforderungen. Umso bedeutender ist es – danke, Herr Minister –, dass wir unterschiedliche Maßnahmen zu deren Abfederung setzen. Dazu zählt etwa die Verkürzung der Ausbildungszeit, die ich persönlich auch sehr begrüße. Auch die Möglichkeit, Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger ins Bildungssystem zu bringen, ist wichtig und richtig.
Wir brauchen aber auch rasche und einfache Nostrifizierungsverfahren. Erst unlängst ist eine junge Dame an mich herangetreten, die als Österreicherin in Südafrika lebte, dort die Ausbildung zur Pädagogin absolvierte und dann unterrichtete. Nun ist sie nach Österreich zurückgekehrt und arbeitet als Lehrerin, allerdings derzeit mit einem Sondervertrag und einer schlechteren Bezahlung, weil eben das Nostrifizierungsverfahren noch immer nicht abgeschlossen ist. Da müssen wir deutlich effizienter werden, um für diese Lehrkräfte auch interessant und attraktiv zu sein.
Weiterbildung, meine geschätzten Damen und Herren, muss in einer Gesellschaft immer einen hohen Stellenwert haben. Daher ist es auch richtig und wichtig, dass sich auch Pädagoginnen und Pädagogen im Ausmaß von mindestens 15 Stunden pro Jahr weiterbilden müssen. Die Verwaltung hat dafür entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen und etwa auch Reisekosten entsprechend unbürokratisch und rasch abzugelten. Nur gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die sich ständig weiterbilden, können Wissen und Fähigkeiten optimal vermitteln. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Disoski und Hamann.)
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