23.06

Abgeordneter Alois Kainz (FPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! Wissen Sie, woher der Wein stammt, den Sie vielleicht am Abend trinken? Wissen Sie, woher der Farmerschinken kommt, den Sie zum Wein dazu essen? Und falls Sie das teure Vergnügen haben, sich Austern oder Trüffeln leisten zu können: Wissen Sie, woher diese kommen? – Diese Fragen können die Endverbraucher mit einem klaren Ja beantworten.

Wissen Sie, woher das Hühnerfleisch stammt, das in den Chickennuggets für Ihre Kinder verarbeitet wurde? Oder wissen Sie, woher die Zutaten für Ihre Tiefkühlpizza aus dem Diskonter stammen? – Eher nicht. Genau da liegt das Problem. Bei einer teuren Flasche Wein achten wir genau auf die Herkunft, auf Produktionsverfahren, ob bio oder nicht und so weiter.

Warum ist die Herkunftskennzeichnung bei den Lebensmitteln aber so wichtig? – Zuallererst geht es wohl um den Faktor Sicherheit beziehungsweise Vertrauen. Wir Österreicher vertrauen in unsere Produkte. Wenn wir wissen, dass das Brot aus der Nachbarortschaft kommt, dort produziert worden ist, dann haben wir sehr viel Vertrauen in die Qualität und stellen grundsätzlich keine weiteren Fragen. Wir vertrauen einfach auf die Regionalität.

Neben diesem Vertrauensvorsprung, den die regionalen Produkte genießen, gehen aber viele andere Vorteile mit der Herkunftskennzeichnung einher: kurze Transportwege, die regionale Wertschöpfung wird massiv gesteigert, und natürlich steigt auch die Versorgungssicherheit in unserem Land, was gerade in diesen Zeiten multipler Krisen von ganz besonderer Wichtigkeit und Bedeutung ist. All diese positiven Effekte lassen sich mit einer klaren Herkunfts­kennzeichnung von Lebensmitteln erzielen, ohne dass man hier in die Wirtschaft, in den Markt eingreifen müsste. – Danke. (Ruf bei der ÖVP: Bitte klatschen! – Beifall bei der FPÖ.)

23.08