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Abgeordneter Ing. Johann Weber (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Verehrte Damen und Herren auf der Galerie und auch zu Hause vor den Bildschirmen! Wir debattieren hier den Grünen Bericht 2023.
Der Grüne Bericht wird jedes Jahr vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft herausgegeben. Er zeigt uns jährlich die Analyse der Entwicklung der sozialen und wirtschaftlichen Situation der österreichischen Land- und Forstwirtschaft. Die Auswertungen der Buchführungsdaten der fast 2 000 freiwillig teilnehmenden Betriebe über das Kalenderjahr 2022 zum Beispiel bildet eben jetzt die zentrale Basis für die Erstellung des Grünen Berichtes 2023.
Die Sicherstellung der Versorgung mit heimischen Lebensmitteln hat oberste Priorität in der österreichischen Agrarpolitik. In den Krisen der vergangenen Jahre haben unsere Bäuerinnen und Bauern stets bewiesen, dass sie in der Lage sind, die heimische Bevölkerung mit besten, hochwertigsten Lebensmitteln zu versorgen. Auf unsere Bauern ist nämlich eindeutig Verlass. Das haben sie in dieser Situation, in diesen Krisenphasen eindrucksvoll bewiesen, und dafür gebührt ihnen ein großes Dankeschön. (Beifall bei der ÖVP.)
Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft erhöhen sich im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr 2021 um 42 Prozent auf durchschnittlich 45 757 Euro je Betrieb. Allerdings wird im mehrjährigen Vergleich ersichtlich, dass lediglich das Einkommensniveau von 2011 erreicht worden ist. Das heißt, dass die bäuerlichen Betriebe in den letzten Jahren trotz aller Anstrengungen, die unternommen worden sind, keine so hohen Erlöse erzielen konnten, die eigentlich aber – im Vergleich zu anderen Einkommenssituationen – mehr als gerecht gewesen wären. Der Betriebsrückgang setzte sich somit weiter fort, hat sich aber Gott sei Dank etwas verlangsamt.
Vor gut 40 Jahren, ich war damals Schüler an einer landwirtschaftlichen Fachschule, hatten wir noch 330 000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Österreich, und jetzt, etwas mehr als 40 Jahre später, verzeichnen wir einen Rückgang von etwas über 50 Prozent in diesem Bereich.
Die österreichische Landwirtschaft ist im internationalen Vergleich immer noch sehr klein strukturiert und prägt somit unsere Kulturlandschaft, auf die wir alle so stolz sind, eben sehr positiv.
Damit die bäuerlichen Betriebe weiterhin beste regionale Lebensmittel herstellen können, brauchen die Jungen eine gute Ausbildung und auch entsprechende Perspektiven. Diese Ausbildung erhalten die Mädels und die Burschen an den 74 land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen in Österreich. Diese hatten im letzten Jahr fast 13 000 Schüler. Die Schülerzahlen blieben in den letzten Jahren in diesem Bereich eigentlich sehr konstant, und das spricht auch für das land- und forstwirtschaftliche Bildungswesen. Das ist ein Erfolgsmodell. Die Absolventinnen und Absolventen haben einen hervorragenden Ruf – in der Landwirtschaft, in der Wirtschaft und auch in der Gesellschaft. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Matznetter.)
Die Absolventinnen und Absolventen bleiben auch in der Region und stärken auf diese Art und Weise den ländlichen Raum, auf den wir alle gemeinsam ja so stolz sind. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
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