20.25

Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Johannes Rauch: Herr Präsident! Hohes Haus! Es wird ja in diesem Antrag ein Auftrag erteilt, vor allem an die Frau Familienministerin, aber auch an mich, namentlich. Ich teile das Anliegen vollinhaltlich, weil junge Erwachsene – und das ist ausgeführt worden –, die in einer öffentlichen Einrichtung betreut werden, natürlich besonders schwierige Situationen haben. Dieser Übergang an der Schnittstelle in die Volljährigkeit, in ein eigenständiges Leben stellt eine große Herausforderung dar. Da fundierte Zahlen, Daten und Fakten zu bekommen, das halte ich für unumgänglich, auch was die Unterschiedlichkeit in den Bundesländern angeht.

Wenn der Herr Abgeordnete, der jetzt vor mir gesprochen hat, sagt, dass neun Telefonate ausreichen, die man mit den jeweiligen Landesratsbüros führt, dann kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Das stellt sich in der föderalen Wirklichkeit des föderalen Staates Österreich etwas komplizierter dar. (Abg. Holzleitner – erheitert –: Na ja!) Da kommt man dann nämlich drauf, dass der Vollzug auch innerhalb eines Bundeslandes unterschiedlich sein kann und dass es mitunter davon abhängt, welche Jugendwohlfahrt, welche Bezirkshauptmannschaft zuständig ist. Man würde sich wundern, was da alles an Unterschiedlichkeiten vorhanden ist. – Egal, das wird jedenfalls gemacht.

Ich möchte nur der Vollständigkeit halber noch auf einen Punkt hinweisen, den ich für wichtig halte: Diese Schnittstelle mit 18 Jahren, dass da Situationen auftreten, in denen Jugendliche von heute auf morgen in neue Settings hineinkommen, gibt es nicht nur da, sondern auch im Gesundheitssystem. Wir stellen zunehmend fest, dass wir genau dieses Thema auch an der Schnittstelle von der Jugendpsychiatrie zur Erwachsenenpsychiatrie haben, weil Jugendliche mit der Erreichung der Volljährigkeit von heute auf morgen dann halt in neue Settings kommen, obwohl der Übergang dort ein sehr schwieriger ist und sie eigentlich noch ein Setting brauchen würden, das der Jugendpsychiatrie angenähert ist, Maßnahmen brauchen würden, die eben nicht in der Erwachsenenpsychiatrie Platz greifen. Insofern macht es natürlich Sinn, über diese beiden Felder gemeinsam nachzudenken. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.27