18.32

Abgeordneter Maximilian Köllner, MA (SPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzter Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben heute bereits in der Aktuellen Stunde über die Veränderungen des Klimas und über die damit verbundenen Wetterextreme gesprochen. Auch wenn es vielleicht der eine oder andere, insbesondere aus den Reihen der Freiheitlichen, noch immer leugnet: Diese Wetterextreme werden häufiger und auch heftiger. Das zeigen nicht nur etliche Statistiken, das spürt und sieht man auch.

Viele haben das erst vor wenigen Wochen gesehen, als die Steiermark und vor allem mein Heimatland Burgenland wieder von Hochwasser, von Überflutungen, Überschwemmungen, Vermurungen heimgesucht wurden. Vielerorts hat es wirklich ausgesehen, als wäre das ein Kriegsschauplatz. Es ist nicht nur mühsam aufgebautes Hab und Gut zerstört worden, sondern es hat sogar Tote gegeben.

Wir können zwar nicht das seelische Unheil lindern, wir können auch nicht den symbolischen Wert vieler persönlicher Dinge ersetzen, aber wir können seitens der öffentlichen Hand zumindest dazu beitragen, den finanziellen Schaden möglichst gering zu halten. Diese Hilfe aus dem Katastrophenfonds muss rasch und unbürokratisch ankommen – ich glaube, da sind wir uns einig –, um den Betroffenen nach Naturkatastrophen sehr schnell auch wieder auf die Beine helfen zu können.

Als ich vor wenigen Tagen im Südburgenland unterwegs war, habe ich gesehen, dass eigentlich der Großteil der Verwüstung durch das Hochwasser innerhalb eines kürzesten Zeitraums bereits wieder beseitigt wurde. Das geht nur durch den tatkräftigen Einsatz der freiwilligen Feuerwehren, die die Geschädigten bestmöglich unterstützt haben, die sonst rat- und hilflos gewesen wären. Es wurden auch bei der Beseitigung, bei der Hilfe unzählige Best-Practice-Beispiele geliefert, wie bei Katastropheneinsätzen zu handeln ist.

Ich kann mich aber auch noch gut erinnern, hier im Hohen Haus hat es vor einiger Zeit auch eine Diskussion über die Feuerwehren gegeben, und da haben einige – (in Richtung Grüne weisend) eher von dieser Seite – über eine Berufs­feuerwehr in ganz Österreich schwadroniert. Ganz ehrlich, da muss ich sagen: Abgesehen davon, dass dieses Modell – wenn ich es so nennen darf – unser Land in ein finanzielles Fiasko stürzen würde, ist das vor allem ein Schlag ins Gesicht für all jene, die wie zuletzt gerade ehrenamtlich und in ihrer Freizeit ihre Zeit geopfert haben, um ihre Mitmenschen bestmöglich zu unterstützen und aus misslichen Situationen zu befreien. (Beifall bei der SPÖ.)

Daher möchte ich meinen Dank und meine größte Wertschätzung allen aktiven und ehemaligen Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren ausdrücken, denn was ihr alle leistet – ich hoffe, da schauen auch einige zu –, ist wirklich unverzichtbar für das Zusammenleben und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Daher begrüße ich auch diese Entscheidung hier, dass wir den Topf für die freiwilligen Feuerwehren und ihre Ausrüstung kräftig aufstocken.

Als Bürgermeister weiß ich auch aus erster Hand, dass diese Mittel nicht nur sinnvoll eingesetzt werden, sondern dass sich die freiwilligen Feuerwehren auch selbst beteiligen und selbst dafür Sorge tragen, ihren Betrieb neben den Geldern aus der öffentlichen Hand mitzufinanzieren. Ich glaube, es gibt keine Gemeinde, wo es nicht auch ein Feuerwehrfest gibt, wobei die Einnahmen am Ende des Tages wieder dafür verwendet werden, um sie in die modernste Ausrüstung zu investieren.

Einen Punkt möchte ich aber zum Schluss noch einmal ansprechen: Egal ob man Bürgermeister oder ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr ist, jeder, der sich mit den freiwilligen Feuerwehren beschäftigt, weiß, was ich meine. Man kennt auch die Preise, die zu zahlen sind, wenn man beispielsweise ein Auto ankauft, das rot ist und eine weiße Aufschrift hat. Das ist kein leichtes Unterfangen für die Kommunen und auch nicht für die freiwilligen Feuerwehren. Ich glaube, da müssen wir auch seitens des Bundes Anstrengungen unternehmen, Herr Bundesminister, dass wir auch das Beschaffungssystem, wenn es um die Ausrüstung geht, wenn es um die Einsatzgerätschaften geht, einmal unter die Lupe nehmen und hinterfragen.

Nochmals Danke an alle Freiwilligen, die rund um die Uhr für die Mitmenschen da sind, und Danke auch für diesen überparteilichen Schulterschluss, wenn es um die Unterstützung unserer Feuerwehren geht. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen sowie des Abg. Amesbauer.)

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