106/PET XXVII. GP

Eingebracht am 01.02.2023
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

Abgeordnete/r zum Nationalrat

 

Julia Herr

         Mario Lindner

 

An Herrn

Präsidenten des Nationalrates
Mag. Wolfgang Sobotka
Parlament, 1017 Wien, Österreich

Wien , am 01. Februar 2023

Sehr geehrter Herr Präsident!

In der Anlage überreiche ich/ überreichen wir Ihnen gem. §100 (1) GOG-NR die
Petition betreffend
Schutz der Wombats

Seitens der Einbringer:innen wird das Vorliegen einer Bundeskompetenz in folgender Hinsicht angenommen:

Die Vorgaben für Maßnahmen von Zoos zum Arterhalt und der Aufzucht in Menschenobhut sind in der Zoo-Verordnung auf Basis des Tierschutzgesetzes geregelt.

Dieses Anliegen wurde bis zur Einbringung im Nationalrat von Bürger:innen 951 unterstützt. Mit der Bitte um geschäftsordnungsmäßige Behandlung dieser Petition verbleibe ich/verbleiben wir

 

mit freundlichen Grüßen

 

Anlage

Hinweis: Ggf. vorgelegte Unterschriftenlisten werden nach dem Ende der parlamentarischen Behandlung datenschutzkonform vernichtet bzw. gelöscht, soweit diese nicht nach den Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes zu archivieren sind.

Anlage

 

Petition: Schutz der Wombats

In den 1930er-Jahren ist der Tasmanische Tiger in Australien ausgestorben. Derzeit droht dem Tasmanischen Teufel durch eine Art ansteckende Krebserkrankung ein ähnliches Schicksal. Deshalb werden diese Tiere nun in Zoos und Aufzuchtstationen gehalten, um später eine Auswilderung gesunder Individuen zu ermöglichen. Damit soll das Überleben der "Teufel" gesichert werden.

Das Wombat befindet sich aufgrund einer Räude (Krankheit) und vieler "Roadkills" (Straßenverkehrs-Opfer) auf einem ähnlichen Weg. Von einer der drei Wombat-Unterarten leben sogar - laut unterschiedlicher Schätzungen - nur noch rund 100 bis 300 Exemplare. Die australische Regierung hat im Herbst 2022 insgesamt 110 Arten und 20 Regionen von besonders hohem Naturwert unter speziellen Schutz gestellt, darunter auch das Wombat. Diese gelten seither offiziell als "gefährdete Art".

Wie kann Österreich helfen? In Europa gibt es ein Wombat-Zuchtprogramm mehrerer Zoos (zB Prag, Kopenhagen oder Hannover). Da es aktuell mehrere Jungtiere gibt, könnte Österreich vermutlich das eine oder andere Wombat übernehmen und so den Schutz der Tiere sichern helfen.

Wombats haben sich im Zuge der Buschfeuer in Australien als besonders soziale Tiere gezeigt, die andere Tierarten bis hin zu Giftschlangen in ihren unterirdischen Höhen Zuflucht gegeben haben. Einzigartig im Tierreich sind auch die würfelförmigen Ausscheidungen dieser Plumpbeutler.

Ein Wombat benötigt laut aktueller Gesetzeslage lediglich 100 Quadratmeter Platz und der Zoo Schönbrunn ist ein internationaler Vorzeige-Tiergarten mit großartigen Zuchterfolgen, etwa mit den chinesischen Pandas. Hier wäre also der ideale Ort, den Schutz der Wombats durch die australische Regierung zu unterstützen.

Der Tiergarten Schönbrunn in Wien-Hietzing befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Republik Österreich. Bereits mehr als 900 Österreicherinnen und Österreicher fordern mit beigelegter Unterschriftenliste die Bundesregierung und das Parlament auf, sich deshalb für eine Teilnahme Schönbrunns an dem internationalen Zuchtprogramm einzusetzen. Ganz abgesehen davon, ist es nicht einzusehen, warum den Österreichern ein so besonderes Tier vorenthalten wird. Auch die Facebook-Gruppe "Der Zoo Schönbrunn braucht ein Wombat" hat bereits hunderte Mitglieder.