123/PET XXVII. GP

Eingebracht am 01.06.2023
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

Abgeordnete/r zum Nationalrat

Fiona Fiedler

Yannick Shetty

An Herrn

Präsidenten des Nationalrates

Mag. Wolfgang Sobotka

Parlament

1017 Wien, Österreich

                        Wien, am 02.06.2023               

Sehr geehrter Herr Präsident!

In der Anlage überreiche ich/ überreichen wir Ihnen gem. §100 (1) GOG-NR die Petition betreffend

Psychotherapie als Leistung der Krankenkasse

Seitens der EinbringerInnen wird das Vorliegen einer Bundeskompetenz in folgender Hinsicht angenommen:

Gesundheitswesen im Sinne des Art. 10 Abs. 1 Z 12 B-VG

Dieses Anliegen wurde bis zur Einbringung im Nationalrat von      11.008      BürgerInnen unterstützt.

Mit der Bitte um geschäftsordnungsmäßige Behandlung dieser Petition verbleibe ich/verbleiben wir

Mit freundlichen Grüßen

Anlage

Hinweis: Ggf. vorgelegte Unterschriftenlisten werden nach dem Ende der parlamentarischen Behandlung datenschutzkonform vernichtet bzw. gelöscht, soweit diese nicht nach den Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes zu archivieren sind.

Psychotherapie als Leistung der Krankenkasse

Sehr geehrter Gesundheitsminister, werte Bundesregierung,

Menschen, die dringend psychische Betreuung brauchen – die oft auch mit hohen Kosten verbunden ist – werden derzeit im Stich gelassen. Beispielsweise benötigen drei bis fünf Prozent der 1,9 Mio. Kinder und Jugendlichen professionelle Unterstützung, allerdings ist in Österreich lediglich die Versorgung von maximal zwei Prozent gesichert. Die Psychotherapien müssen die Betroffenen oft vollständig selbst zahlen. Physische und psychische Schmerzen sind gleich zu behandeln. Eine gebrochene Seele tut nicht weniger weh als ein gebrochener Arm. Diese Forderung wurde bereits vorab von über 11.000 Personen unterstützt:

Ein Bild, das Text, Screenshot, Schrift, Logo enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

In Österreich ist jedes Jahr ein Drittel der Frühpensionen auf psychische Ursachen zurückzuführen und trotzdem verzichtet die Bundesregierung auf eine gesamtstaatliche Lösung. Die psychische Gesundheit ist ein vollwertiger Teil der Gesamtgesundheit und muss endlich als solcher wahrgenommen und behandelt werden. Seit dem Jahr 1992 zahlen Bürgerinnen und Bürger einen extra Sozialversicherungsbeitrag für Psychotherapie. Es besteht also seit 30 Jahren ein Recht auf die vollständige Kostenübernahme. Die Realität sieht leider düster aus, denn vollfinanzierte Kassenplätze für Psychotherapie sind rar, die Wartelisten lang. Die Sozialversicherungen dürfen nicht länger untätig bleiben, es gilt rasch Rahmenverträge mit Psychotherapeut:innen abzuschließen. Jede Österreicherin und jeder Österreicher muss schnell und kostenfrei die Möglichkeit auf eine Psychotherapie bekommen, sobald sie benötigt wird.

Wir fordern, dass Sie nicht länger hinnehmen, dass Krankenkassen nur einen minimalen Bruchteil der Behandlungskosten übernehmen. 

Wir dürfen in Österreich niemanden zurücklassen! Sorgen Sie rasch dafür, dass Psychotherapie auf Kassenkosten möglich wird.