128/PET XXVII. GP

Eingebracht am 06.07.2023
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

Abgeordnete/r zum Nationalrat

Klaus Köchl

An Herrn

Präsidenten des Nationalrates
Mag. Wolfgang Sobotka
Parlament, 1017 Wien, Österreich

Wien , am 03. July 2023

Sehr geehrter Herr Präsident!

In der Anlage überreiche ich/ überreichen wir Ihnen gem. §100 (1) GOG-NR die
Petition betreffend

Aufwertung der Strecke Villach-Feldkirchen-St. Veit/Glan-Friesach-Bruck/Mur ab Dezember 2025 mit hochrangigem (überregionalem Railjet-) Verkehr

Seitens der Einbringer:innen wird das Vorliegen einer Bundeskompetenz in folgender Hinsicht angenommen:

ÖBB Rahmenplan

Dieses Anliegen wurde bis zur Einbringung im Nationalrat von Bürger:innen
unterstützt. Mit der Bitte um geschäftsordnungsmäßige Behandlung dieser Petition
verbleibe ich/verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen

Anlage

Hinweis: Ggf. vorgelegte Unterschriftenlisten werden nach dem Ende der
parlamentarischen Behandlung datenschutzkonform vernichtet bzw. gelöscht, soweit
diese nicht nach den Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes zu archivieren sind.


 

Petition Zukunft Mittelkärnten

Mit der Eröffnung der Koralmbahn wird in Kärnten ein neues Kapitel des öffentlichen Verkehrs aufgeschlagen. Die Fahrtzeit mit dem Zug zwischen Klagenfurt und Graz reduziert sich um zwei Stunden, Kärnten und die Steiermark wachsen als Wirtschaftsraum noch mehr zusammen.

So wichtig diese Entwicklung für unser Bundesland ist, darf dabei aber nicht auf die Bezirke vergessen werden, die bisher täglich über die „alte" Südbahn mit sechzehn Railjet- und Intercityverbindungen in beide Richtungen versorgt wurden. In den Bezirken St. Veit und Feldkirchen lebt fast ein Fünftel der Kärntner Bevölkerung, beinahe 100.000 Menschen. Viele von ihnen sind auf die Bahn angewiesen, werden aber schon mit dem aktuellen Fahrplan, der einen Stunden- statt einem Halbstundentakt vorsieht, grob benachteiligt. Aktuell hat es zum Beispiel eine Kollegin aus Althofen, die in Friesach beschäftigt ist, deutlich schwerer, den öffentlichen Verkehr zu nutzen, als wenn sie in Spittal leben und in Villach arbeiten würde, obwohl alle vier Städte auf Hauptverkehrslinien liegen.

Beispiel: Frau S. wohnt in Althofen und arbeitet als Bürokraft im Krankenhaus Friesach. Als Mutter einer jungen Tochter arbeitet sie Teilzeit, ihr Dienst beginnt meistens um 07:15 und endet um 15:15, dann muss sie ihr Kind vom Kindergarten abholen, der um 16:30 schließt. Sie würde aktuell zwar problemlos in die Arbeit kommen, ohne Halb- Stunden-Takt wäre es ihr aber nur sehr schwer möglich, ihr Kind rechtzeitig abzuholen. Würde Frau S. in Villach wohnen und im Krankenhaus Spittal arbeiten, sieht die Sache ganz anders aus.

Besonders betroffen vom schlechteren Taktverkehr ist die Herzogsstadt. Viele Pendler:innen aus dem Bezirk müssen aufgrund der schlechten S-Bahn-Anbindung nach St, Veit und sorgen damit unbeabsichtigt für eine schwierige Verkehrs- und Parksituation. Sobald der Hauptbetrieb auf die neue Strecke verlagert wird, stellt sich die Situation aber noch trister dar, Sollte der hochrangige (überregionale) Zugsverkehr zwischen Klagenfurt und Bruck/Mur wie geplant eingestellt werden, wären die Auswirkungen für die betroffenen Mittelkärntnen:innen deutlich zu spüren:

Beispiel 1; Herr M. wohnt In Friesach und will seinen Sohn besuchen, der In Wien arbeitet, Bis zur Eröffnung der Koraimbahn dauert die Fahrt in die Bundeshauptstadt 3:24. Ab 2026 muss Herr M. entweder mit der Regionalbahn (die übrigens deutlich weniger Stauraum für Gepäck bietet und auch kein Bordservice hat) nach Klagenfurt oder Bruck/Mur, bevor er mit dem Raiijet nach Wien kommt. Neben dem Komfort­beträgt der Zeitverlust mindestens 40 Minuten in eine Richtung, die Wartezeiten noch gar nicht eingerechnet.

Beispiel 2: Christine wohnt in Friesach und geht in Klagenfurt zur Schule, Bisher konnte sie den Raiijet nutzen, mit dem sie in 39 Minuten in der Landeshauptstadt war, nach dem Unterricht ging es mit dem Raiijet am Nachmittag wieder zurück. Mit der S-Bahn, die an jedem Bahnhof hält, braucht sie in Zukunft insgesamt 26 Minuten länger, das sind im Jahr 112 Stunden! .

Wenn wir Kärnten klimafit und den öffentlichen Verkehr attraktiv machen wollen, kann es keine Lösung sein, eine Bahnstrecke zu Lasten einer anderen aufzuwerten. Für Mittelkärnten bedeutet die Umstellung einen erheblichen Verlust an Lebensqualität. Ganz zu schweigen davon, dass auch die zwischen Neumarkt und Bruck/Mur lebende steirische Bevölkerung massiv betroffen ist und daher ebenfalls bereits Protestmaßnahmen ergriffen hat. Unsere Forderungen sind klar und leicht umsetzbar:

      Halbstunden-Takt auch zwischen Friesach und St. Veit ab sofort

      Erhalt der Vierspurigkeit auf der Südstrecke wie auf der Westbahn

      Aufwertung der Strecke Villach-Feldkirchen-St, Veit-Friesach-Bruck/Mur ab Dezember 2025 mit hochrangigem (überregionalem Raiijet-) Verkehr

o   1-Stunden-Takt für hochrangige Züge auf der Strecke Villach - Feldkirchen - St. Veit/Glan - Friesach - Bruck/Mur

 


Petition Zufkunft Mittelkärnten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Petition Zukunft Mittelkärnten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Petition Zukunft Mittelkärnten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Petition Zukunft Mittelkärnten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Petition Zukunft Mittelkärnten