Kuratorium für Umfassende Landesverteidigung (KULV): Stellungnahme zu 67/PET

Sehr geehrte Damen und Herrn,

gerne kommen wir ihrem Ersuchen um Stellungnahme als Kuratorium für Umfassende Landesverteidigung (KULV) nach.

Die in der Petition angeführten wirtschaftlichen, umweltbedingten und qualitativen Argumente können nachvollzogen werden. Natürlich ergeben sich hier Faktoren, welche aus der Zentralisierung heraus entstanden sind und gleichermaßen auch andere Truppenküchen betreffen. Die Grundidee damals war vor allem aus Kostengründen getrieben.

Seitens KULV wird im Hinblick auf die Verantwortung zur Umfassenden Landesverteidigung argumentiert. Es geht um die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und Sicherstellung der Autarkie in möglichen Krisensituationen. Eine dezentrale Bereitstellung von Verpflegung dient vor allem der Erhöhung der Resilienz. Egal ob es sich dabei um eine durch Menschen verursachtes Ereignis handelt (z.B. Terroranschlag), ein durch die Natur ausgelöstes (z.B. Hochwasser und großräumige Bewegungseinschränkungen) oder eines durch Einwirkung unter Einsatzbedingungen (z.B. internationaler Einsatz in strukturschwachen Regionen) handelt.

Als Beispiel sei der Einsatz im TSCHAD 2008 erwähnt. Hier war das Österreichische Kontingent durch einen Truppenküchenanteil versorgt. Als aufgrund der Sicherheitslage der verantwortliche zivile "Caterer" die Verpflegungspreise verdoppelte hatte sich diese Selbständigkeit bewährt.

Jedoch auch bei vielen vorstellbaren Ereignissen im Inland wie oben dargestellt macht eine Autarkie im Verpflegungsbereich einer Einsatzorganisation Sinn. Dies kann auch gut im Zusammenhang der medialen Diskussion "Strategische Reserve der Republik" und "Sicherheitsinseln" argumentiert werden und umfasst neben Verpflegung auch andere Bereiche wie Betriebsmittel usw. Eine Reserve muss auch im Krisenfall und im Rahm der militärischen Landesverteidigung autark handlungsfähig sein.

Daher findet diese Petition im Sinne einer Umfassenden Landesverteidigung aus der Sichtweise KULV die volle Unterstützung. 

Der Präsident 

e.h.

Dr. Wolfgang Baumann 

2021-10-19