Parlamentarisches Forum

Künstliche Intelligenz in Gemeinden

Transkript

Verfasst von der Abteilung 1.4/2.4 – Stenographische Protokolle

 

 

 

Freitag, 21. Juni 2024

11.08 Uhr – 11.21 Uhr

 

 

Elise Richter Lokal 2

Programm

Eröffnungsworte

Wolfgang Sobotka – Präsident des Nationalrates

Grußworte

Hannes Pressl – Präsident des Österreichischen Gemeindebunds

Impulsvortrag I: „Mensch, Organisation und KI – aus der Praxis & für die Praxis“

Franziska Cecon – Professorin an der FH Oberösterreich

Reinhard Haider – Amtsleiter in Kremsmünster

Impulsvortrag II: „KI braucht Dateninputs – Was ist noch notwendig für Digitalisierungsinitiativen in Gemeinden?“

Manfred Wundara – Digitalisierungsbeauftragter für Kärntner Gemeinden

Peter Klar – Bürgermeister Laab im Walde

Impulsvortrag III: „KI und rechtliche Rahmenbedingungen: Beschaffung und digitale Innovation – von Datenschutz, Urheberrecht bis zur Ausschreibung“

Maria Troger – Rechtsanwältin, Schiefer Rechtsanwälte GmbH

Impulsvortrag IV: „KI im Deutschen und Schweizer Gemeindeumfeld“

Christian Rupp – Chief Digital Officer, Prosoz Herten

Worldcafé

Pitches von GEM2GO, Newsadoo, Comm-Unity, Totoy, Techtalk


 

Moderation Worldcafé

Peter Reichstädter – CIO, Parlamentsdirektion

Moderation

Christine Wahlmüller-Schiller – Marketing- & Kommunikationsspezialistin, Austrian Institute of Technology (AIT)


 

Beginn der Veranstaltung: 11.08 Uhr

Christine Wahlmüller-Schiller (Moderation): Herzlich willkommen zum Parlamentarischen Forum: Künstliche Intelligenz in Gemeinden. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich darf Sie herzlich willkommen heißen. Mein Name ist Christine Wahlmüller-Schiller, ich bin am AIT, am Austrian Institute of Technology, für Marketing und Kommunikation am Center for Technology Experience verantwortlich. Künstliche Intelligenz beschäftigt uns natürlich auch in der Forschung – klarerweise am AIT –, und ich freue mich sehr, dass ich eingeladen wurde, dieses Forum zu moderieren. Ich habe in meinem Leben schon sehr viel moderiert: ungefähr 200 Businessroundtables, zuletzt auch auf der Microsoft Tech Conference, auch dort war künstliche Intelligenz ein sehr, sehr großes Thema. Deswegen freue ich mich umso mehr, Sie heute hier an diesem Vormittag begleiten zu dürfen.

Ich begrüße zunächst an allererster Stelle den Gastgeber der heutigen Veranstaltung: Präsident des Nationalrates Wolfgang Sobotka. – Herzlich willkommen. (Beifall.)

Ich freue mich, alle anwesenden aktiven und ehemaligen Abgeordneten zum Nationalrat und Mitglieder des Bundesrates sowie auch alle Abgeordneten der Landtage herzlich hier willkommen zu heißen. (Beifall.)

Weiters freut es mich außerordentlich, hier Johannes Pressl, den Präsidenten des Österreichischen Gemeindebundes, willkommen zu heißen. Er ist ja erst seit Kurzem Präsident des Gemeindebundes und auch Kooperationspartner dieser Veranstaltung. – Herzlich willkommen! (Beifall.)

Abschließend darf ich Ihnen noch die Vortragenden der heutigen Veranstaltung kurz vorstellen und auch sie bei dieser Gelegenheit herzlich begrüßen. Ich begrüße Franziska Cecon, Professorin an der FH Oberösterreich (Beifall), Reinhard Haider, Amtsleiter in Kremsmünster (Beifall), Manfred Wundara, Digitalisierungsbeauftragter für alle Kärntner Gemeinden (Beifall), Peter Klar, Bürgermeister in Laab im Walde (Beifall), Maria Troger, Rechtsanwältin bei Schiefer Rechtsanwälte (Beifall), und last, but not least, vielen sehr gut bekannt, Christian Rupp, Chief Digital Officer bei Prosoz Herten und langjähriger Digitalisierungsbeauftragter in Österreich. (Beifall.)

Außerdem möchte ich natürlich alle Protagonisten und Protagonistinnen des Worldcafé sehr herzlich begrüßen. Wir freuen uns im Anschluss auf ihre spannenden Beiträge, wir werden sie alle nachher kurz vorstellen.

Weiters heiße ich hier auch das anwesende Fachpublikum herzlich willkommen, ebenso alle Vertreter und Vertreterinnen der Presse, die vielleicht auch hier bei uns sind. – Es freut mich sehr, dass Sie alle hier so zahlreich erschienen sind, gerade an so einem heißen Tag wie heute.

Die rasanten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz beschäftigen uns alle. Kein Tag vergeht, an dem auch ich mit dem Thema KI nicht in irgendeiner Art und Weise konfrontiert bin. Ich habe Ihnen schon eingangs gesagt, ich war diese Woche auch auf der Microsoft Tech Conference als Moderatorin im Einsatz. Wer Microsoft und die Power der Big Tech verfolgt, sieht, wie schwerwiegend das Thema künstliche Intelligenz derzeit ist. Ich sage immer, es ist nicht nur Chat-GPT; das ist ganz wichtig.

Viele Menschen, die man fragt, sagen: Künstliche Intelligenz, das gibt es erst seit eineinhalb Jahren. Nein, KI gibt es schon viel länger. KI ist etwas sehr Großes, KI ist eine Technologie, die sehr umfassend und datenbasiert ist. Es geht also immer um Daten, und ich glaube, es ist ganz wichtig, das noch einmal allen vor Augen zu führen.

Gerade durch KI ergeben sich große Chancen für Gemeinden, für die öffentliche Verwaltung, und daher ist es natürlich ganz essenziell, sich gerade im Bereich Verwaltung und Gemeinden intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen, also de facto mit der Frage, und das ist auch immer unser Ansatz am AIT: Wie können Technologien von Menschen genützt werden? – Das heißt, Technologien müssen für die Menschen da sein und nicht umgekehrt. Diese Botschaft will ich Ihnen eingangs auch mitgeben.

Es freut mich, dass wir hier im österreichischen Parlament diese Veranstaltung gemeinsam mit dem Gemeindebund ausrichten können, und es geht darum, zukünftiges Potenzial in diesem Bereich aufzuzeigen.

Wir werden einige Vorträge hören, vier Impulsvorträge, und anschließend gibt es ein Worldcafé, wo wir wirklich innovative Lösungen im Bereich KI kennenlernen werden. Sie alle haben die Chance, sich dann im Anschluss an diesem Worldcafé zu beteiligen.

Damit darf ich nun Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka zu mir bitten und um seine Eröffnungsworte ersuchen. – Vielen Dank. (Beifall.)

Wolfgang Sobotka (Präsident des Nationalrates): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Präsident! Es ist schon alles gesagt worden. Ich darf vielleicht nur anmerken: Das ist die letzte Veranstaltung, die wir in diesem Jahr zum Thema künstliche Intelligenz im Parlament abhalten. Wir haben letzten Juni mit einer allgemeinen Eröffnungsveranstaltung gestartet, um dieses Thema entsprechend zu fokussieren, um für 183 Abgeordnete ein Bewusstsein dafür zu schaffen und das Thema auch hinauszutragen.

Sie haben es bereits erwähnt, künstliche Intelligenz begleitet uns schon in den letzten mehr als 30 Jahren, aber es geht nun um die Frage, wie sie in jetziger Form auch in der Anwendung in die sehr breite Praxis kommt. Praktisch jeder 14-Jährige ist heute mit einem I-Phone in der Lage, ein generatives Filmchen zu drehen und letzten Endes damit auch einen Beitrag zu leisten, positiv oder negativ – wir kennen diese Beispiele in vielerlei Hinsicht. Das heißt, es ist in diesen letzten eineinhalb, zwei Jahren ein anderes Bewusstsein entstanden. Das hat natürlich mit Chat-GPT am Markt zu tun.

Für uns, das Parlament, geht es jetzt aber darum, in der Technikfolgenabschätzung, verbunden mit der Akademie der Wissenschaften, auch in anderen Bereichen von technologischen, wissenschaftlichen Erkenntnissen dieses Kennen und dieses Wissen in die Breite im Parlament zu bringen.

Ich freue mich, dass es heute möglich ist, mit einem Kooperationspartner, dem Gemeindebund, das zu tun, denn die Gemeinden spüren es als Erste, was es heißt, eine Verwaltung zu optimieren und dort nicht nur die Digitalisierung, sondern auch künstliche Intelligenz zum Einsatz zu bringen. Auf der anderen Seite wissen wir heute, wie sorgsam wir mit Daten umzugehen haben und was die Datenschutz-Grundverordnung und alle in dem Zusammenhang stehenden Verordnungen für uns als solche bedeuten und welche Herausforderungen wir dabei zu bewältigen haben.

Wir haben im Parlament bei Veranstaltungen die Fragen der Auswirkungen im wirtschaftlichen Bereich, im journalistischen Bereich, im Bereich der Gesundheitsversorgung, vor allem auch des Urheberrechtes und viele andere Themen angerissen. Wir wissen, dass das ein Thema ist, das für uns die nächsten Jahre bestimmend bleiben wird, das unsere Gesellschaft – wir merken es nur nicht so richtig klar – aber total verändern wird. Dessen bin ich mir vollends bewusst. Und es ist auch für die analoge Demokratie, in der wir uns befinden, eine ganz große Herausforderung.

Vor diesem Hintergrund wird das hoffentlich nicht die letzte Veranstaltung zu diesem Thema sein, sondern dieser Prozess weitergehen, weil Österreich, wie man im wirtschaftlichen Bereich sieht, nicht an der Spitze liegt, was KI-Anwendungen anbelangt, sondern im mittleren Feld in Europa. In Amerika ist eine ganz andere Zugänglichkeit gegeben. Wir sehen, dass die großen Industrien das sehr wohl im Fokus haben, aber die Unternehmen im kleinen und mittleren Bereich nicht. Es ist, glaube ich, auch der Schlüssel dazu, dass sich die Gemeinden, die in ihren Größenordnungen ja sehr unterschiedlich sind – das geht von Kleinstgemeinden bis zu wirklich großen wirtschaftlichen Verwaltungskörpern –, mit diesem Thema auseinandersetzen. Das haben sie schon vorher getan.

Ich freue mich, dass es heute auch möglich ist, diese schon gemachten Erfahrungen in einem Worldcafé einzubringen. Das heißt, dass wir nicht mit Angst und Schrecken auf so eine Technologie reagieren, sondern ganz einfach mit Ausbildung, mit Bildung, mit Weiterbildung und mit der Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und auch mit den Herausforderungen, die sie uns bietet.

In diesem Sinne freuen wir uns auf einen spannenden späten Vormittag und beginnenden Nachmittag. Ich darf das Wort wieder an die Moderatorin übergeben. – Danke schön. (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Vielen Dank für diese netten Eröffnungsworte!

Sie haben zwei wichtige Dinge gesagt: das Können und Wissen in die Breite bringen sowie Bildung und Ausbildung und auch dieses Wissen gemeinsam sharen. Ich glaube, das sind zwei sehr essenzielle Punkte, die wir für heute alle mitnehmen sollten.

Damit danke ich Ihnen sehr für Ihre Eröffnungsworte und möchte nun Herrn Hannes Pressl um seine Grußworte bitten. Er ist seit 2021 Präsident des Niederösterreichischen Gemeindebundes und seit 2024, also erst seit Kurzem, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes.

Ein paar Infos vorab: Pressl hat 1989 bis 1995 das Studium der Landschaftsplanung an der Universität für Bodenkultur absolviert. Er war auch als Berater im land- und forstwirtschaftlichen Bereich tätig, hat auch eine Ausbildung als Unternehmensberater, und, was mich sehr beeindruckt, er war beruflich immer für das Mostviertel engagiert, eigentlich in all seinen Tätigkeiten, wurde dort auch Gemeinderat und ist seit 2005 Bürgermeister. Er hat also eine lange Karriere im Mostviertel in Niederösterreich hinter sich.

Ich darf Sie nun um Ihre Eröffnungsworte bitten. (Beifall.)

Johannes Pressl (Präsident des Österreichischen Gemeindebunds): Zunächst einmal einen herzlichen Dank: Herr Präsident, danke, dass wir hier zu Gast sein dürfen, dass wir seitens der Gemeinden Kooperationspartner im Rahmen dieser KI- und Digitalentwicklung sein dürfen.

Ich habe nur 5 Minuten, insofern versuche ich einmal, zu komprimieren.

Für uns ist dieses Thema der KI-Entwicklung und vor allem der Datenentwicklung ein sehr wichtiges. Es ist richtigerweise heute schon gesagt worden: Für uns liegen im Hintergrund immer Daten, und so gut die Datengrundlagen sind, so gut wird die Software sein, die damit arbeitet, so gut kann wahrscheinlich auch die künstliche Intelligenz sein.

Ich möchte damit beginnen, drei Thesen für die Gemeinden aufzustellen, die wir, glaube ich, in dieser Entwicklung berücksichtigen müssen.

Das Erste, Daten: Ich glaube, dass wir derzeit in den Gemeinden vor der Situation stehen – der Herr Präsident hat es angesprochen –, dass wir ganz unterschiedliche Größenordnungen von Gemeinden haben. Ich habe erst kürzlich mit einem Bürgermeister gesprochen, der hat in seiner Gemeinde 200 Einwohner, dessen Verwaltung ist also eine sehr kleine. Die größte Gemeinde ist Wien, eine hoch entwickelte Verwaltung, die es sich natürlich auch leisten kann, Künstliche-Intelligenz-Systeme anzuwenden, Open-Data-Government anzuwenden. Wir haben da also diese Bandbreite.

Ich glaube, wir sind gefordert, gerade den mittleren und kleinen Gemeinden die Möglichkeiten an die Hand zu geben, Tools an die Hand zu geben, sie dahin gehend zu begleiten, die Datendigitalisierung überhaupt einmal zu schaffen, denn wenn sie das nicht schaffen, werden wir alle anderen Möglichkeiten, die darauf aufbauen, auch nicht haben. Das sehe ich einmal als erste, ganz große Herausforderung. Ich glaube, dass es da eines geben wird, was wir aus unserer ganz, ganz fernen Vergangenheit kennen – wir waren damals Jäger und Sammler –: Ich gehe davon aus, wir werden jetzt wieder zu Datenjägern und Datensammlern werden müssen.

Zweite These, zweiter Input: Da bin ich nicht der Spezialist, aber ich sehe, dass wir – gerade wenn wir da von klein bis groß zusammenarbeiten wollen – in diesen Themen Standardisierung brauchen. Jetzt weiß ich, die Datenbankspezialisten werden sagen, das ist alles da, die Standardisierung ist gegeben – nur ganz so sicher bin ich mir da nicht. Wenn wir uns nämlich die Datengrundlagen in den Gemeinden anschauen, dann sehen wir, wir haben Wasserzählerdaten, wir haben Kanalablaufdaten, wir haben möglicherweise die Daten der PV-Anlage vom Dach, wir haben CO2-Daten, wenn Sie den Raum anschauen, also Daten über Daten, nur die Frage ist: Haben wir ein einheitliches System der Strukturierung, geschweige denn, dass wir sie sammeln? – Wir haben kein einheitliches System der Strukturierung. Wir werden diese Standardisierung brauchen. Ich vergleiche es immer damit: Wenn Sie eine Buchhaltung machen, was gibt Ihnen das Finanzamt vor? – Das Finanzamt gibt Ihnen einen Kontenplan vor. Ich unterstelle uns, dass wir den bei der gesamten Datensammlung nicht haben. Daran müssen wir arbeiten!

Dritter Punkt, Skalierung: Wir wissen alle, dass es bei der Digitalisierung sehr hohe Grundkosten gibt, wenn man ein Programm entwickelt. Das kennen alle, die das anbieten. Die sagen uns dann immer: Ihr als Gemeinden, ihr seid zwar ein interessanter Markt, ein sehr stabiler Markt, aber ihr seid nur ganz wenige! Ja, es stimmt schon, in Niederösterreich gibt es 573 und in Österreich 2 083 Gemeinden, das ist noch kein Weltmarkt, deswegen ist es noch viel wichtiger, dass wir die Produkte, die wir entwickeln, skalierbar machen. Das heißt aber im Hintergrund, dass wir in den Gemeinden zusammenarbeiten werden müssen und nicht jeder die Welt neu erfinden wird können. So ehrlich müssen wir sein.

Da sehe ich dann letztlich eine Verantwortung des Gemeindebundes, weil wir als Interessenvertretung wahrscheinlich in eine Richtung gehen müssen, die da nicht nur heißt, Interessen gegenüber dem Parlament zum Beispiel zu vertreten, sondern eine starke Serviceagentur in diesem Bereich zu werden. Das nehme ich mir als eine kleine Hausaufgabe jetzt am Beginn schon mit, sage es aber auch ganz offen, um uns möglicherweise in der Rolle als Gemeindebund hier gut einordnen zu können.

Wir werden uns natürlich über Sicherheit unterhalten, über Machbarkeit, über Rechtskonformität; das möchte ich aber heute nicht an den Beginn stellen. Was ich noch sagen möchte: Den Menschen dürfen wir nicht vergessen, weil er es ist, für den wir als Gemeinden das Zusammenleben organisieren. Wenn wir ob all der Technik und ob all der Möglichkeiten vergessen, was der Mensch eigentlich braucht – und das sind immer gleiche Dinge: er will gut leben, er will es einfach haben, er will es nicht kompliziert haben, er will immer irgendeinen Ansprechpartner haben, der im auch noch hilft –, dann wären wir hier falsch. Alles das, was wir tun, muss an den Menschen angepasst sein, muss an den Nutzer angepasst sein, muss an die Bürgerin und an den Bürger angepasst sein.

Da gibt es ganz aktuell etwas, was wir begonnen haben – und ich bin der Bundesregierung, das muss ich jetzt noch einmal sagen, sehr, sehr dankbar; Herr Präsident, ich hoffe, du gibst das weiter –: Wir haben mit dem Gemeindepaket, das jetzt im Nationalrat zur Beschlussfassung ansteht, auch erstmals eine Hilfestellung der Gemeinden für die Menschen hinsichtlich des Übergangs von analog zu digital finanziell festgelegt. Für uns ist das nicht unwichtig. Ich sage, wie man im Mostviertel beim Schnapsen sagt – es ist schon angesprochen worden, ich bin ein Mostviertler –: Du musst einmal anschreiben! – anschreiben heißt, du hast das Schnapsen noch nicht gewonnen, aber du bist zumindest einmal im Spiel –, und wir haben jetzt, Herr Präsident, einmal angeschrieben. Ja, wir haben gesagt: Wenn wir den Menschen helfen – und das tun wir im Übergang von analog zu digital –, dann soll das, was die Gemeinden da machen, auch etwas wert sein. Wir werden das auch dringend brauchen. Insofern stärkt das die Rolle. Letztlich sind es 5 Euro pro Einwohner, die wir jetzt pro Jahr kriegen. Anschreiben heißt, der nächste Finanzausgleich wird kommen – in vier Jahren –, und dann, hoffe ich, haben nicht nur wir selber uns weiterentwickelt, sondern dann wird auch die Leistung, die wir bieten, vielleicht noch ein bisschen höher entlohnt.

In diesem Sinne freue ich mich auf einen sehr spannenden Austausch. Ich hoffe, dass wir Ihnen hier als Organisation Österreichischer Gemeindebund vermitteln können, dass wir Sie brauchen, dass wir die Entwickler in der künstlichen Intelligenz in all diesen Digitalisierungsfragen brauchen, um uns alle gemeinsam letztlich für die Bürgerinnen und Bürger weiterzubringen. – Alles Gute. (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Vielen Dank für diese Worte. Sie haben es schon angesprochen: Den Menschen mitnehmen, glaube ich, ist das Wichtigste, und auch: keine Angst und keinen Schrecken verbreiten. KI ist keine Magic Science, keine Magic Rocketscience sage ich immer, sondern eine Technologie, die es zu nutzen gilt und die uns sehr viele Chancen bringen kann.

Daher freue ich mich schon zum ersten Impulsvortrag überzuleiten, der da lautet: „Mensch, Organisation und KI – aus der Praxis für die Praxis.“

Ich möchte Ihnen unsere Referenten ganz kurz vorstellen: Franziska Cecon ist Professorin an der FH Oberösterreich seit 2007. Sie unterrichtet dort Public Management und ist Studiengangsleiterin für Sozial-, Public- und Nonprofit-Management und sehr erfahren in diesem Bereich.

Reinhard Haider ist Amtsleiter in Kremsmünster, schon sehr lange, ich glaube, seit 1996, wenn das stimmt. Kremsmünster gilt als digitalste Gemeinde oder als eine der digitalsten Gemeinden in Österreich. Er ist E-Government-Beauftragter im Gemeindebund Oberösterreich, Lektor an der FH Oberösterreich, der FH Technikum in Wien und an der Donau-Universität Krems, und was ich sehr spannend finde  seit mehr als 25 Jahren Projektbegleiter in kommunalen Projekten im Bereich Digitalisierung, und was vielleicht noch viel interessanter ist und sein Side-on  er ist mehrfacher Ironman-Finisher. Auch dazu braucht man sehr viel Ausdauer. Das kann man vielleicht ein bisschen damit vergleichen, wie das manchmal ist, im Behördendschungel zu arbeiten.

Ich freue mich sehr auf diesen spannenden Vortrag. Danke schön. (Beifall.)

Impulsvortrag I: „Mensch, Organisation und KI – aus der Praxis & für die Praxis“

Franziska Cecon (Professorin, FH Oberösterreich): Einen schönen Vormittag von meiner Seite! Herr Präsident! Herr Präsident! Geschätztes Publikum! Es ist schon angesprochen worden, Public-Management beschäftigt sich an der Fachhochschule Oberösterreich mit dem Thema künstliche Intelligenz.

Unser Grundansinnen ist immer, das Leben besser zu machen. Die Verwaltung soll das Leben der Menschen, der Unternehmen und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Organisationen besser machen. Was heißt besser? – Einfacher, schneller, vielleicht qualitativer, verständlicher oder tatsächlich so, dass es im Hintergrund abläuft. Dazu kann KI einen Beitrag leisten. Deswegen freut es mich, hier heute einen Vortrag halten zu dürfen und Ihnen ein paar Impulse mitzugeben.

Es ist schon gesagt worden: Daten sind das neue Gold oder auf Daten basiert sehr vieles in diesem Bereich, das ist sozusagen der Schlüssel. KI ist anders als die bisherigen Softwarelösungen, die statisch auf Daten zurückgreifen, sie kann immer wieder Daten und Ergebnisse neu einbauen. Somit können sehr große Datenmengen – egal ob sie als Bild-, als Text-, als Video-, als Sensordaten et cetera zur Verfügung stehen – und wiederkehrende Arbeiten, Tätigkeiten gut verarbeitet, bewältigt werden, und dass in einer Geschwindigkeit, die uns möglicherwiese überfordern würde. Wenn Sie sagen, Sie wollen eine Historie über die letzten 30 Jahre: Was ist auf diesem Grundstück an Bescheiden ergangen?, dann müssen Sie wahrscheinlich einmal ins Archiv gehen und den einen oder anderen Tag dort verbringen. KI-unterstützt sind das Tätigkeiten, die zukünftig sicherlich sehr viel schneller erledigt sein werden.

Diese Algorithmen, die dahinterstehen, sind natürlich auch etwas, das uns die Möglichkeit gibt, diese eindeutigen Handlungsanweisungen auch in der Verwaltung oder im Verwaltungsgeschehen der Gemeinden einzusetzen.

Ich habe schon kurz gesagt, was KI ist und was KI in Gemeinden kann, denn wir haben auch dort sehr viele hoheitliche Bereiche, wir haben sehr viele privatwirtschaftliche Bereiche, aber natürlich darf man auch nicht vergessen, dass wir den demokratiepolitischen Aspekt, also die Kommunikation in Richtung Bürgerinnen und Bürger, mitberücksichtigen, den ich hier explizit noch unterstreichen möchte.

Wir denken oft in Verfahren nach außen, Richtung Kunden, Richtung Bürgerinnen und Bürger, aber klarerweise ist es auch etwas, was uns intern hilft, in der Verwaltung der Verwaltung – denken Sie an Vermögenswerte, denken Sie an die Finanzen, denken Sie an das Personalthema in allen Schattierungen.

Ich habe Ihnen hier drei Aspekte mitgebracht (die Rednerin unterstützt in der Folge ihre Ausführungen mittels einer Powerpoint-Präsentation), die jetzt schon Thema sind. Wenn Sie beispielsweise ein Orthofoto haben und analysieren möchten: Was ist denn da drauf?, Was ist tatsächlich vor Ort?, Wie ist die Bebauung?, Wie ist die Sonneneinstrahlung?, Was bringt es für PV-Dächer?, und so weiter – dann gibt es tatsächlich Möglichkeiten, das schnell zu erkennen, Bilder zu erkennen, zu analysieren. Wenn Sie das für Ihre einzelne Gemeinde machen, dann ist es vielleicht etwas, das Sie überschaubar machen können; wenn Sie das für eine ganze Region oder auch für ein Bundesland wissen wollen, dann wird es schon nützlich sein, wenn Sie KI-Unterstützung haben.

Zweites Beispiel: Wahrscheinlich haben es viele von Ihnen auch schon genutzt, dass Sie sich einen Text generieren lassen, dass Sie einen Prompt verfassen, den vielleicht auch nachschärfen, oder dass Sie Dokumente analysieren lassen – Sie können also Texte generieren, zusammenfassen, analysieren. Das gilt natürlich auch für die vielen Daten, die in Gemeinden zur Verfügung stehen.

Als drittes Beispiel habe ich Ihnen hier auch noch das Thema Bilder mit hereingenommen. Sie sehen hier eines, das tatsächlich KI-generiert ist. Ich habe den Prompt hereingeschrieben: „Alter Mann verzweifelt am Telefon“. – Ich musste das tatsächlich mehrfach generieren, um ein verzweifeltes Gesicht zu bekommen, das war am Anfang irgendwie immer zu freundlich für meine Vorstellungen.

Letztlich geht es auch um das Thema der Sprache, das ich Ihnen hier auch noch einmal mitgeben will. Es gibt auch ein Beispiel dafür, in dem es darum geht, Sprache zu erkennen, zu übersetzen, zu konvertieren, zu analysieren. Jeder von uns oder viele von uns nutzen sicherlich Spracheingaben, was auch für das Leben der Menschen und der Bürgerinnen und Bürger eine wesentliche Rolle spielen kann.

Ja, meines Erachtens besteht ein ganz hohes Potenzial, ganz viele Fragen tauchen aber auch auf, und dazu möchte ich Ihnen sinnbildlich diesen Eisberg mitgeben. Eisberge haben immer etwas über der Oberfläche und einen großen Anteil unter der Oberfläche. Wenn Sie hier genau schauen, ist der Eisberg ein Eisberg – das würden Sie so erkennen –, während er bei genauerer Betrachtung allerdings ein bisschen verschoben ist. Da ist die KI nicht ganz sauber, und das ist schon eine dieser Fragestellungen: Wie stark kann ich denn darauf vertrauen, was tatsächlich passiert? An der Oberfläche kennen Sie verschiedenste Anwendungen, da brauche ich jetzt gar nicht ins Detail zu gehen, da habe ich nur einige wenige genannt. Die beiden letzten, Newsadoo und GEM2GO, mag ich einfach insofern auch nennen, weil sie aus Oberösterreich kommen – ein bisschen Lokalkolorit –, und sie sind ja auch heute hier vertreten.

Unter der Oberfläche wird es aber spannend, denn das Thema ist ja: Wie setze ich es denn in meiner Gemeinde um? – Sie ist schon angesprochen worden, die Vielfalt der Gemeinden zwischen Wien und einer Gemeinde, die vielleicht nur 200 Einwohner hat. – Was ist denn hier auch skalierbar? Worauf muss ich achten und wie gehe ich es denn an? Welche Anwendungen sind überhaupt praktikabel? Was heißt das für die Haftung? – Man sagt immer so salopp: die Letztverantwortung bleibt beim Menschen; aber wie gut kann ich das tatsächlich? – Was heißt das für den Datenschutz? Was heißt das für die Datensicherheit? Welche Daten darf ich überhaupt in welche Systeme einfließen lassen? Was sind denn die zugrundeliegenden Daten? – Es ist heute auch schon von der Datenqualität gesprochen worden. – Habe ich denn da immer die Oberhand? Weiß ich, auf welchen Daten welche Systeme trainiert worden sind? Weiß ich auch, welche Fehleranfälligkeiten, Wahrscheinlichkeiten dann dahinterstecken? Was mache ich, wenn ich Fehler – dieses berühmte Halluzinieren – entdecke? Welche Kosten kommen auf mich als Gemeinde zu? Was heißt das Thema Ausschreibung? Dazu gibt es heute auch noch einen Vortrag.

Das sind ganz, ganz viele Fragestellungen und man könnte hier sicherlich noch ins Detail gehen. Letztlich glaube ich aber, sind es drei Themen, die ich generalisierend jedem mitgeben möchte, wenn es darum geht, das in der Gemeinde auch ein Stück weit voranzutreiben und umzusetzen und herauszufinden: Was braucht es denn wirklich für die Umsetzung? Was braucht es unter der Oberfläche, damit diese Anwendung und dieses Potenzial gehoben werden kann?

Als Basis will ich Ihnen mitgeben: Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind einzuhalten. Es gibt mittlerweile den AI-Act, aber klarerweise gibt es auch noch vieles, was sich zu entwickeln hat und in Entwicklung sein wird – Stichwort Urheberrecht, Stichwort Haftungsthemen, Stichwort Ausschreibungen, Vergabe: wie ist das tatsächlich, was muss ich auszeichnen? –, das möchte ich jetzt gar nicht vertiefen. Ich glaube, das Thema ist hier im Parlament gut aufgehoben, wenn sich hier etliches bewegt und weiterentwickelt.

Wo ich für die Gemeinden wirklich eine Lanze brechen möchte, ist, dass es drei große Themenbereiche zu beleuchten gilt. Da mag ich mit dem Thema der Strategie beginnen: Was bedeutet für mich in meiner Gemeinde das Thema? Wie möchte ich es einsetzen? Wer soll hier den Lead übernehmen? Wer ist denn tatsächlich hier auch in der Verantwortung? Gibt es eine Person, gibt es mehrere Personen, gibt es ein Team, gibt es Beauftragte, die sich auch nach außen vernetzen? Was heißt das auch für meine Ressourcenzuteilung? Was heißt das für meine Prioritätensetzung? In welchen Themenbereichen wollen wir uns primär austauschen und weiterentwickeln?

Ich kann viel darüber philosophieren, es auch in alle meine strategischen Dokumente hineinschreiben, es mit allen anderen Strategien, die ich in meiner Gemeinde, in meiner Stadt vielleicht verfolge, abstimmen, letztlich wird es nur dann fliegen, wenn ich mir auch anschaue, wie ich es organisatorisch, prozessual in meiner Gemeinde verankern kann, wo es tatsächlich angesiedelt ist, wer welche Verantwortung mit welchem Spielraum hat, und welche Prozesse ich dazu auch adaptieren muss, welche Handreichungen es möglicherweise für die internen Prozesse, aber auch für das Geschehen nach außen braucht, wo ich unterstützen muss, wo es vielleicht auch Entwicklungsthemen gibt, wie ich Piloten auf den Weg bringen kann und wie ich es vielleicht dann in die Ausrollung bringen kann. All diese Fragestellungen sollten gut mitbedacht werden, und ich denke, es ist auch wichtig, dass sich Gemeinden untereinander vernetzen, damit nicht jede das Rad neu erfinden muss.

Drittens – es ist heute schon angesprochen worden –:KI wird nur funktionieren, wenn ich auch eine interne Organisationskultur schaffe, die offen für diese neuen Möglichkeiten, für diese neuen Technologien ist, die die Menschen mitnimmt – egal ob es die Führungskräfte, die Mitarbeiter und Bediensteten oder aber natürlich auch die Bevölkerung, die Menschen, die Unternehmen sind, die das auch in der Kommunikation, in den Dienstleistungen und Services betrifft. Ich finde es sehr, sehr wichtig, dass wir da einerseits auf die Aus- und Weiterbildung achten, andererseits aber auch die Menschen mit ihren Ängsten wahrnehmen und ihnen auch begegnen und ihnen Möglichkeiten aufzeigen. Da ist sehr wichtig, ein Verständnis dafür zu entwickeln: Was kann KI, was kann sie nicht, wo gibt es Grenzen? Ich glaube, auch da ist das wichtige Thema, dass man sich entsprechend vernetzt und einander gegenseitig unterstützt.

In Summe kann man sagen: KI muss viel breiter gedacht werden als nur die Anwendung oder nur die Technologieseite, deswegen glaube ich auch – wie es schon eingangs in den Statements gesagt worden ist –, dass es sehr, sehr bedeutend ist, dass sich die kommunale Ebene gebündelt damit auseinandersetzt und auch mit den anderen Gebietskörperschaftsebenen gemeinsam in Entwicklungen geht und Erfahrungen bündelt.

Apropos Erfahrungen – und da darf ich sehr gerne an meinen geschätzten Kollegen und unseren Lektor an der Fachhochschule Oberösterreich Reinhard Haider übergeben –: Was bedeutet KI in der kommunalen Praxis und wie wird sie tatsächlich gelebt? Dafür darf ich gerne übergeben. – Danke. (Beifall.)

Reinhard Haider (Amtsleiter, Kremsmünster): Einen schönen Vormittag! Ich bin der, der mitten in der Praxis steht und der jeden Tag, wenn er auf die Straße geht, erleben darf und muss, wie sich Entscheidungen auswirken. Jeder Bürgermeister kann ein Lied davon singen, wie das funktioniert. (Der Redner unterstützt in der Folge seine Ausführungen mittels einer Powerpoint-Präsentation)

Kremsmünster ist eine Gemeinde mit 7 000 Einwohnern mitten in Oberösterreich. Wir arbeiten seit 25 Jahren an Pilotierungen im Digitalisierungsbereich und ich traue mich zu sagen: Jeder von Ihnen, der im kommunalen Bereich irgendeine digitale Anwendung aufruft, hat ein Know-how-Schnipsel von Kremsmünster mitten drinnen. Von den marktführenden CMS-Systemen bis hin zur digitalen Signatur – wir waren überall dabei und das ist schon sehr wichtig.

Ein Wort, das gefallen ist, ist Kooperationen: Wir arbeiten seit vielen, vielen Jahren mit dem Bundeskanzleramt, mit dem Finanzministerium, mit dem Gemeindebund, mit ganz vielen zusammen, weil: Ganz alleine kannst du das Thema nicht stemmen, nur mit Kooperationen funktioniert das.

Eines unserer Pilotprojekte war zum Beispiel Alexa im Bürgerservice. Damit komme ich gleich zum ersten Thema und zu etwas, das wir leider erst in den nächsten Tagen – nicht heute schon, das haben wir nicht mehr geschafft – veröffentlichen werden. Es wird der erste Chatbot online gehen. Er wird Kremsi heißen – man personalisiert das alles ein bisschen – und er wird der erste generative Chatbot sein. Das ist das Neue daran.

Das heißt, da liegt keine Wissensdatenbank, kein PDF et cetera dahinter, sondern ausschließlich Wissen, das aus dem Netz generiert wird, und das macht es so schwierig. Jeder, der mit dem Thema zu tun hat, weiß ganz genau, wovon ich rede. Das ist also wirklich eine heftige Sache.

Wir haben aber noch einige andere Dinge in petto, zum Beispiel ein Antragswesen mit KI, das wir mit IT-Kommunal umsetzen et cetera. Das heißt, es gib einige Dinge, die wir haben. Wir haben auch ein Pilotprojekt gewonnen, ein 100 000 Euro Projekt, das wir im Bereich des Digital-Austria-Act umsetzen werden. Auch da sitzen die Vertreter hier und wir schauen einmal, was wir da alles machen können. Das ist also bereits ein Teil der Zukunft.

Was machen wir aber jetzt bereits konkret? – Ich möchte ganz einfach in der kurzen Zeit ein paar Beispiele bringen: Wir nützen AI-Tools in der Finanzverwaltung – ganz die einfachen Dinge, dass uns Excel-Formeln, die wir natürlich im Finanzbereich nicht selber entwickeln müssen, dann ausformuliert werden und uns auch auf komplexe Fragen Antworten gegeben werden.

Wir nützen es in der Öffentlichkeitsarbeit, indem wir Zeitungsartikel verfassen, Homepageeinträge machen, Social-Media-Beiträge erstellen. Im Marketing nutzen wir es bereits sehr konzentriert, indem wir Contentpläne erstellen, ob wir Veranstaltungen bewerben wollen oder ob wir unser Freibad zum Beispiel über die ganze Saison hin marketingmäßig bespielen. Zu alldem lassen wir uns Inhalte, Tipps geben, und dann verfeinern wir das, damit das dann auch für unsere Bürgerinnen und Bürger gut umgesetzt werden kann.

Natürlich: Slides, Zusammenfassung, Powerpoint-Präsentationen et cetera, sind heute eigentlich schon Stand der Dinge. Das macht man. Bürgermeister Pressl hat es schon angeführt, eine Gemeinde mit 200 Einwohnern hat andere Voraussetzungen, die braucht Powerpoint-Slides eher weniger – sie braucht sie zwar auch, aber halt nicht in einem Umfang wie es dann Wien oder Kremsmünster als mittlere Gemeinde benötigen. Da muss man sich auch gut abstufen und das ist auch etwas, glaube ich, sehr, sehr Wichtiges.

Wir nützen natürlich die Tools, ob das Copilot, Chat-GPT et cetera ist, für Redetexte – von der Trauungsrede bis hin zu Nachrufen, Vorwörtern et cetera. Das ist wirklich ganz gut brauchbar. Wir nützen es zum Verbessern von amtlichen Texten. Wir alle miteinander, die sehr lange im Verwaltungsdienst sind, sind natürlich sehr verwaltungslastig, und da muss man schon schauen, wie uns denn die Menschen verstehen. Das ist eigentlich das Wichtige, wir arbeiten ja nicht für uns, sondern für die Leute, und das ist etwas ganz Wichtiges. Ich habe diese Tools aber auch schon für Texte von Rechtsanwälten genützt, die sie uns schickten. Wenn ich das nicht verstehe, dann verstehen es die meisten anderen auch nicht sofort. Daher: hinein in Chat-GPT und dann bekomme ich eine ordentliche Auskunft, was denn das bedeutet. Auch für kreative Dinge verwenden wir KI: Wir haben eine Mitarbeiterzeitung, wir lassen uns da Rätsel et cetera ausgeben, nützen es aber auch für Slogans zur Bewerbung von Betriebsausflügen et cetera.

Das heißt, wir versuchen das Ganze sehr hardcore amtlich zu nützen, aber auch im netten, kreativen Bereich, weil es überall nützlich sein kann.

Wenn wir jetzt ein bissl weiterschauen, komme ich dann wieder zur Kooperation. Es ist ja nicht so, dass wir das alles selber machen können. Im Finanzbereich, im Dienstleistungsbereich schauen wir uns das natürlich sehr gut an. Wir brauchen unsere Kooperationspartner, wir brauchen unsere IT-Dienstleister, mit denen wir vorwärtsschreiten können, die für uns etwas machen. Wir helfen mit unserem Praxis-Know-how und die Programmierung, die Entwicklung selbst, erfolgt dann meistens natürlich woanders. Das muss man ganz einfach dazusagen. Die Stadt Wien kann es sich natürlich leisten, selbst etwas zu machen, Villach und so weiter vielleicht auch, aber die normalen Gemeinden, für die ich hier stehe, können das nicht machen.

Wiederkehrende Tätigkeiten sind von Herrn Präsident Pressl heute auch schon angesprochen worden: Abfallmanagement, Umweltmanagement et cetera, Energiemanagement. Rechnungen automatisch zu verarbeiten ist quasi in der Einführung, hängt aber auch immer wieder mit den IT-Dienstleistern zusammen.

Wo führt uns das hin? Was können wir uns in den Gemeinden noch vorstellen? Wo können wir künstliche Intelligenz brauchen? Natürlich in den Statistiken, in den Vergleichen unterschiedlicher Zeiträume, Zeitabläufe, beispielsweise Kinderstatistiken, Kindergarten und so weiter – da gibt es noch ganz viel zu tun, weil die Gemeinden ja auf 2 083 fragmentiert sind, da kann man sehr viel an Vergleichen herausholen –; Teams im Transkribieren oder Erfassen von Aktionen; im Finanzbereich klarerweise; als EDV-Hilfestellung – also zum einen ein Ticketsystem, zum anderen bei Fragen im KI-Bereich –; im Personalmanagement – je größer eine Gemeinde, desto interessanter wird es natürlich, mit Stellenausschreibung zielgruppenorientiert zu arbeiten, da ist das durchaus hilfreich, oder auch in den Fragestellungen bei Hearings et cetera ist das wirklich nützlich.

Ein sehr wichtiger Sektor ist, Protokolle zu schreiben, zu verfassen, herauszugeben. Da haben wir natürlich auf der einen Seite das Thema Datenschutz, wir haben auf der anderen Seite noch die unterschiedlichsten Gemeindeordnungen. Wir haben heute ja jemanden da, der uns das genauer erzählen kann. Es gibt bereits unterschiedliche Anwendungen auf diesem Gebiet, noch habe ich keine gefunden, die wirklich das erfüllt, was wir genau brauchen. Da haben wir aber bundesländerweise wieder unterschiedliche Anforderungen, das muss man auch dazusagen, wenn man sagt, das müsse schon locker gehen. Nein, es geht nicht so locker, weil wir ganz andere Anforderungen haben.

Weiter in Richtung größere Gemeinden sind wir dann natürlich im Straßenverkehr dabei, im Gesundheitssektor, je nachdem was die Gemeinden bereits haben. Banken, Sensorüberwachung brauche ich jetzt nicht mehr anzuführen und auch die Telefonseelsorge arbeitet ja angeblichen bereits mit KI, aber natürlich auf dem unterstem Level.

Da komme ich jetzt schon zur Abschlussfolie und zu einem Exkurs in die Philosophie hinein: Mein zweitliebster Philosoph, Richard David Precht – den habe ich vor Kurzem auch bei einem Vortrag kennenlernen dürfen – hat etwas ganz Wichtiges gesagt, das mir da eigentlich erst bewusst wurde: KI ist nie emotional, ist rein rational, hat keine Werte, keine Loyalität und keine Moral, und der Mensch ist – und das war mir eigentlich neu, aber es stimmt natürlich – nie rational – auch wenn wir das oft glauben, aber nein, wir sind es in Wahrheit nicht. Was Richard David Precht noch gesagt hat, und da schlage ich jetzt ein bissl die Brücke zu Christian Rupp, der über Deutschland und die Schweiz erzählen wird, ist: In Deutschland wird das jetzt bald so, dass uns die KI ermöglicht, dass wir Baubewilligungen online beantragen können. – Da muss man sagen, ich habe es ihm dann auch gesagt: In Österreich geht das schon sehr lange. Das hat gar nichts mit KI zu tun, das ist eine rein organisatorische Maßnahme. Wie es die Moderatorin gesagt hat: KI oder diese Dinge gibt es ja schon seit Langem, es wird nur derzeit anders benannt.

Das ist eben mein Ausgangspunkt. Ich bin schon gespannt, was Christian Rupp dazu sagen wird, wie das wirklich ist, denn vielleicht ist der große Philosoph nur auf der obersten Ebene sehr klug und auf der untersten Ebene, wo ich bin, sind die Dinge oft anders.

Damit darf ich auch schon enden. Ich hoffe, ich habe Ihnen einige praktische Dinge darüber erzählen können, wo wir stehen und wo wir in Zukunft als normale kleine Gemeinden hinkönnen oder hinwollen. – Danke. (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Vielen Dank für diesen Vortrag. Den Menschen nicht zu vergessen und auch eine Auflistung der vielen Möglichkeiten haben wir gehört. Ich glaube, das ist ganz wichtig. Mein Favorit ist Kremsi, der Chatbot, den ich mir gerne anschauen werde.

Wichtig ist aber auch ein verantwortungsvoller Umgang mit AI, Stichwort responsible AI, Transparenz und auch, nicht zu diskriminieren, und auch der Bias sollte selbstverständlich nicht gegeben sein. Da kommt es aber wiederum auf die Daten an, und damit komme ich jetzt zum nächsten Impulsvortrag, Impulsvortrag Nummer zwei: „KI braucht Dateninputs“ – das ist ganz klar, aber –, „was ist noch notwendig für Digitalisierungsinitiativen in Gemeinden“? Es ist wieder ein Duo, das uns hier diesen Vortrag, dieses Thema näher bringen wird:

Manfred Wundara ist Digitalisierungsbeauftragter für Kärntner Gemeinden und zudem, ganz wichtig, seit 1997 CIO und Chief Digital Officer der Stadt Villach und er hat an der Universität Klagenfurt Informatik studiert.

Gleichzeitig begrüße ich Peter Klar, er ist Bürgermeister von Laab im Walde, ein Praktiker und gleichzeitig auch Arzt. Er ist zudem Gründer und Gesellschafter der Primärversorgung Wienerwald, einem Primärversorgungszentrum das jährlich rund 100 000 Patienten versorgt. Auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist, glaube ich, ein ganz ein wichtiges Thema, mit dem wir uns erst letzte Woche auf dem Gesundheitswirtschaftskongress intensiv befasst haben. Zudem ist Peter Klar Vorstand und Gründer der Österreichischen Vereinigung für Primärversorgung, E-Health und Telemedizin und seit eben rund zehn Jahren, glaube ich, wenn ich es richtig habe, Bürgermeister in der Gemeinde Laab im Walde. Was vielleicht auch noch wichtig zu ergänzen ist: Er ist in dieser Funktion auch maßgeblich am Aufbau des gemeindeeigenen Glasfasernetzes beteiligt gewesen, denn es braucht auch Infrastruktur, ohne der KI nicht möglich sein wird.

Ich freue mich auf Ihren Vortrag. (Beifall.)

Impulsvortrag II: „KI braucht Dateninputs – was ist noch notwendig für Digitalisierungsinitiativen in Gemeinden“

Peter Klar (Bürgermeister, Laab im Walde): Herzlichen Dank von meiner Seite. Ich darf heute etwas aus den Gemeinden mitnehmen. Wir kommen von einer kleinen Gemeinde mit 1 300 Einwohnern. Wenn ich uns mit meinem Kollegen aus Villach vergleiche, dann sind da schon ganz schöne Welten dazwischen, aber es gibt einiges, was uns verbindet, und das möchte ich gerne mitnehmen und hier demonstrieren. (Der Rednerin unterstützt in der Folge seine Ausführungen mittels einer Powerpoint-Präsentation.)

Wir haben uns einmal darüber Gedanken gemacht, wie viele Datenpunkte wir denn überhaupt in unserer Gemeinde haben, und sind da auf etwa hundert plus gekommen. Bei hundert haben wir aufgehört, zu zählen. Was sind das für Datenquellen, die wir haben? Wir fangen mit ganz normale Sensordaten an, das heißt, die Daten aus der Wasserversorgung, Daten aus dem Stromnetz und ganz banal Messdaten – Höhen, Daten von irgendwelchen Bächen oder Flüssen –, oder ganz normale Daten, physische Daten in Form von Zahlen. Wir haben aber nicht nur Zahlen, sondern auch viele Daten, die wir im Rahmen von Beschlüssen generieren, in der Form von Gesetzen – nicht auf Gemeindeebene, aber Verordnungen und lokale Dinge, die wir beschließen –, die dann doch irgendwie verglichen werden wollen. Wassergebühren oder andere Dinge, die wir so beschließen, die jetzt keine Zahlen sind, die von Geräten kommen, sind doch wichtig für uns, um sie zu teilen und zu vergleichen.

Was ist wichtig in den gesamten Daten? – Das ist ein Thema. Das brauchen wir unbedingt, aber vor allem braucht die KI Daten. Was ist wichtig bei dem KI-Thema? – Wir brauchen Daten, auf die wir uns verlassen können. Das heißt, damit wir unsere Daten in der KI verwenden können, braucht es eine gewisse Datenqualität und Schnittstellen, damit die KI auf unsere Daten zugreifen kann. Das heißt, wir müssen uns in Zukunft vielmehr darum kümmern, dass die Daten repräsentativ, qualitativ hochwertig und verfügbar sind, nämlich via Schnittstellen. Die beste KI kann nichts machen, wenn die Daten oder die Grundlage der Daten nicht stimmt oder quasi nicht richtig ist.

Da gibt es ein Thema, das die Gemeinden oder mich als Bürgermeister tagtäglich beschäftigt: Daten, die wir generieren, sind einfach öffentlich. Das heißt, wir produzieren in unserer Arbeit viele Daten, die für unsere Bevölkerung wichtig sind, die für unsere Politiker auf Landesebene, Bundesebene für ihre Entscheidungen, die sie tagtäglich treffen, wichtig sind. Sie müssen dort Einblick nehmen können in die Dinge, die wir auf unterster Ebene in einer kleinen Gemeinde tun, weil die Entscheidungen, wie man Kanalinfrastruktur fördert oder steuert, sind eine wesentliche Entscheidung für uns als kleine Gemeinde. Wenn der Bund einen sehr guten Überblick hat, dann kann er uns entsprechend unterstützen.

Was haben wir im täglichen Leben für Probleme oder Themen? – Wir haben als Gemeinde viele Firmen, die für uns arbeiten und uns unterstützen. Wir können aber in Österreich nur zusammenarbeiten, wir haben viel zu wenig IT-ler. Wenn wir es nicht schaffen, da jeden ins Boot zu holen, werden wir diese Gesamtaufgabe einfach nicht bewältigen können. Da braucht es aber ein bisschen Druck, in Richtung Schnittstellen zu gehen. Wir kennen das Thema.

Was bedeutet Schnittstelle? – Ich kann einfach Daten abfragen, ohne dort jetzt irgendeine Oberfläche, ein App zu haben. Das ist gerade im Gesundheitswesen ein wichtiges Thema. Im Gesundheitswesen haben wir oft das Problem, dass wir Daten haben und jede Sozialversicherung glaubt, ein neues App machen zu müssen. Mittlerweile, das ist das Skurrile, haben gibt es von der Sozialversicherung in Österreich schon drei Apps. Wir gehen da also diesen Weg Richtung Appgedanken und Homepagegedanke und verlieren ein bisschen diesen Plattformgedanken. Das heißt, dass ich einfach Daten austauschen und nutzen und verbinden kann, ist etwas Wichtiges, weil wir sonst in zehn Jahren darüber reden, wie wir Plattformen verbinden können, da wir Linklisten von 9 000 Portalen und Apps haben, die irgendwie nicht miteinander reden und uns das Leben in Wahrheit dadurch nicht leichter machen, sondern eher erschweren. Die Zukunft sieht eher so aus, dass ich meinem Telefon sage, ich möchte den nächsten Termin bei meinem Bürgermeister, und im Idealfall bekommt man dann telemedizinisch – das sage ich immer so, das ist mein Hauptsteckenpferd, deswegen rutsche ich immer in diese Begrifflichkeit der Telemedizin – einfach schnell einen Kontakt und schnell eine Verbindung und brauche nicht 17 Portale, in die man sich einloggen muss, um ans Ziel zu kommen. Das ist etwas Wichtiges.

Wir brauchen ein bisschen das Verständnis. In Firmen ist der Gedanke noch nicht so vorhanden, dass es diese Schnittstellen braucht. Das heißt, da tun wir uns irrsinnig schwer. Wir haben gute Produkte, die dann aber miteinander nicht reden können, weil diese Schnittstellen schlichtweg fehlen. Das heißt, man sollte aus meiner Sicht bei jedem Projekt, das man politisch angeht oder unterstützt, zuerst die Struktur fördern, zuerst die Daten fördern und erst dann in zweiter Form kommen die Oberflächen von selbst. Da kommt einfach etwas von selber, die Menschen wollen ja den Mehrwert und sie programmieren sich das teilweise sogar selber, auch als kleine Gemeinde.

Wo sehe ich jetzt den politischen Handlungsbedarf? – Wir sind hier im Hohen Haus, das viel entscheidet, und es gibt quasi eine Ebene, die wir als Unterstützung brauchen, nämlich die oberste Ebene. Wir müssen sagen, in Österreich haben wir den Riesenvorteil, dass wir führend in Technologie des Bundes, im E-Government sind. Wir brauchen uns weder vor den Esten noch vor anderen Staaten zu verstecken. Wir haben – ein Beispiel – den BPK GH oder BPK, das heißt, das Personenkennzeichen, damit können wir Personen eindeutig identifizieren. Die E-ID und das Einloggen mit dieser Bürgersignatur ist einmalig in Europa. Das heißt, wir haben grundsätzlich einen massiven Stellenwert in dieser Technologie. Was uns ein bisschen fehlt, ist das Nutzen dieser Daten nach unten.

Das heißt, was ich sagen möchte: Ich bedanke mich beim Nationalrat und bei der Bundesregierung, dass sie konstant in den letzten Jahren diese Struktur geschaffen haben, das staatlich mitgetragen haben. Das ist ein wichtiger Punkt. Das muss man bitte weiter ausarbeiten, das heißt, vermehrt auch für andere Berufsgruppen. Es gibt so ein E-Health-Verzeichnis für Ärzte, worüber ich weiß, wenn sich jemand mit seiner Signatur anmeldet, dass er Arzt ist. Das wäre zukünftig nicht unwichtig – der Bürgermeister hat eine andere öffentliche wichtige Funktion –, das wird uns quasi in der Digitalisierung generell helfen. Es wird uns aber auch helfen, diese Zugriffsrechte oder dieses Trustsystem zu schaffen. Es wäre ein wichtiger Teil, den wir im Vergleich zu den Esten noch nicht haben, dass wir sozusagen einfach so eine Struktur schaffen, bei der ich mich darauf verlassen kann, wenn eine Gemeinde anfragt, dass das wirklich eine Gemeinde ist, wenn eine andere Behörde bei mir digital auf der Schnittstelle anfragt, dass ich sagen kann, das ist diese und jene Behörde. Das ist ein wesentlicher Teil für unser E-Government, das ist diese hohe Struktur des Bundes. Das kann der Bund sehr gut.

Da bräuchten wir mehr Unterstützung, damit das in die richtige Richtung geht und damit wir einfach Quellen schaffen, auf die ich mich verlassen kann – ähnlich wie beim Meldewesen darauf, dass die Adresse stimmt. Es braucht aus meiner Sicht in Österreich kein einziger eine Adresse einzugeben, denn wenn er nicht möchte, dass er wo wohnt, dann muss er nur zum Meldeamt gehen und das dort verändern. Wir brauchen nicht 17 Portale, die sich nur um Kontakte bemühen. Das heißt, wir müssen diese Dinge bündeln. Ich sage, das ist ein wesentlicher Kernpunkt.

In anderen Bereichen: Wer ist zuständig für gewisse Sozialversicherungsdinge oder wer ist in anderen Bereichen irgendwo zuständig? Das ist eindeutig zu klären. Das ist dann die zuständige Stelle, bei der ich dann etwas verändern kann. Das wäre ein wichtiger Punkt, bei dem ich mir vom Bund wünschen würde, dass er uns da weiterträgt und uns da unterstützt.

Was ist auf Gemeindeebene wichtig? – Wir müssen uns um unsere eigenen Daten kümmern. Welche Struktur sollen die künftig haben? Das heißt, wenn wir von Kindergartenkindern und Personen oder anderen Dingen reden, müssen wir uns auf einer Plattform zusammentun und sagen: Wie regeln wir das? Wie schauen diese Daten aus? Das geht bis zu ganz einfachen Dingen, dass man beispielsweise für Veranstaltungen sagt: Wie schaut so ein Veranstaltungsdatensatz aus, damit ich das einfach veröffentlichen kann? Dann kann jeder über die Schnittstelle einfach fragen: Gibt mir von ganz Niederösterreich alle Blasmusikveranstaltungen der nächsten Woche. – Dann ist das etwas Einfaches. Das sind die Dinge, die wir zukünftig brauchen werden.

Diesen Gedankenweg habe ich einmal aufgezeichnet. Der Gemeindebundpräsident war mit uns in einem gemeinsamen Projekt, in dem wir so ein bisschen geplant haben oder versucht haben, den Weg dorthin zu zeichnen, wie so etwas aussehen kann. Das heißt, wir brauchen eine Daten-Trust-Plattform, die einfach nur die Dinge vernetzt, die es großteils schon gibt. Da geht es darum, einfach zu sagen: Ich kann dieser Anwendung vertrauen, denn das sind Gemeindedaten und das ist in der Form und das darf ich rechtlich so hergeben. Das heißt, es braucht einfach eine Vernetzungsplattform.

Es ist Illusion, dass wir alles in der Industrie nachbauen. Das geht einfach nicht. Wir haben das Geld nicht, wir haben auch die Kapazität nicht, haben oft auch das Know-how nicht. Wir können das umgekehrt auch nicht der Industrie alleine überlassen, weil die unsere Interessen nicht hundertprozentig vertritt, nämlich insofern, dass wir Daten wieder herausbekommen und das dann vernetzen. Das ist ein wichtiger Punkt für uns als Gemeinde.

Was ist der praktische Nutzen? – Ich habe jetzt ein, zwei Beispiele von meiner Wasserversorgung mitgenommen. Bei der Wasserversorgung haben wir uns 2017 einmal Gedanken gemacht. Wir haben große Lecks und viel Wasserverlust gehabt – etwa 90 Prozent der Wasserdurchleitung –, hatten immense Kosten und haben einfach Zonenzähler in die Wasserversorgung eingebaut. Wir haben gesagt, wenn etwas in eine Stichleitung hineinfließt, dann muss es dort ja auch beim Bürger ankommen. Mit den Smartmetern bekommen wir Informationen von unseren Bürgern abstrakt und summiert und können sagen: Okay, ist da in dieser Leitung ein Wasserleck oder nicht? Wir haben das schlussendlich selbst auch nicht zusammengebracht, sondern eine Firma, die mit uns Kontakt gehabt hat, hat gesagt, eigentlich sei das keine blöde Idee. Wir haben jetzt Zonen in unserem Gemeindeortsgebiet, für die wir live sehen, wenn Wasserversorgungslecks auftreten. Das ist für uns schon entscheidend. Bei uns waren es in etwa 90 000 Euro pro Jahr, die wir eingespart haben, einfach durch das Finden und Orten von Lecks und die Fähigkeit, zukünftig einfach dynamisch zu reagieren.

Das heißt, wenn man sein Wassernetz gut kennt und weiß, in welchen Bereichen welche Verbräuche sind, was sich da tut, dann können gerade auch die Gemeinden, die wenig Wasserversorgung haben und wirklich sehr sparsam damit umgehen müssen, anhand von Wetterdaten, Livedaten aus dem System einfach sagen: Wann, zu welcher Stunde sogar, und in welcher Form werden wir Probleme mit unserer Wasserversorgung haben oder tätig werden müssen? – Das ist ein wichtiger Punkt.

Zum Thema der Straßenbeleuchtung: Wir haben jeden Straßenverteiler mit Glasfaser angeschlossen – das ist ein bisschen freakig, aber trotzdem wichtig –, weil wir so Daten generieren. Das heißt, in jedem Straßenverteiler fällt eine Sicherung, wenn jemand die Straßenlaterne umfährt. Wir wissen das sogar früher als die Feuerwehr, weil wir das schon aufgrund der Sicherung, die fällt, mitbekommen.

Was auch wichtig ist: Wir überwachen diese Straßenzüge; das heißt, wenn jetzt weniger Stromverbrauch ist, sich dieser verändert, dann hat das auch Einfluss auf unsere Sanierung. Wir wissen, dieser Straßenstrang ist einfach schlechter beieinander, er wird demnächst zu sanieren sein; oder wir wissen, eine Laterne ist ausgefallen, denn das ist ein ungewöhnlicher Verbrauch zu diesem Zeitpunkt. Das heißt, wir können auch Wartungsarbeiten minimieren und Überwachungsarbeiten in den Bereich der Digitalisierung legen. Das ist ein wichtiger Punkt.

Schlussendlich haben wir auch Reports, das ist schon vorweggenommen worden. Wir wollen halt neue und junge Leute für die Verwaltung irgendwie begeistern, und ich weiß heute als Bürgermeister nicht, wie ich einen Jungen begeistern kann, die siebzehnte Liste abzuschreiben, die vom Kindergarten kommt, damit sie zur BH kommt, dass sie dann zum Land kommt, dass sie wieder retour kommt, dass sie wieder in die nächste Excel-Liste eingetragen werden muss, damit der Landtagsabgeordnete oder auch jemand im Bund auf Knopfdruck weiß, wie viele Kindergartenplätze, wie viele Essen dort verkauft wurden, oder andere Daten, die man dort hat.

Das ist einfach etwas Wichtiges, es wird wichtig für unsere Zukunft sein, dass wir das gestalten und auch mitgestalten, denn unsere Daten sind wichtig für die Kommunikation intern sowie mit unserer Bevölkerung und auch für unsere Entscheidungen.

Letzter Punkt, bevor ich zum Kollegen aus Villach übergebe: Hochwasserschutzereignisse sind auch ein Thema. Es hilft allen, wenn diese Daten jedem zur Verfügung stehen. Warum ist das wichtig? – Wenn ich Hochwasserpegel habe, ist das gut für die Behörden. Wenn das öffentlich zugänglich ist, können auch Feuerwehren sich selbst etwas programmieren und einfach Dinge ableiten, die für sie wichtig sind. Das reicht bis zu demjenigen, der privat irgendetwas ausschaltet, umschaltet, wenn er weiß, dass wieder Hochwasser auf ihn zukommt. Das sind Themen und Dinge, die uns in der Zukunft beschäftigen werden.

Noch ein Schlusswort, bevor ich nach Villach übergebe: Was haben wir gemeinsam? – Wir beide als Gemeinden rennen sozusagen für die Digitalisierung und haben immer das Problem: Der Bund schwebt auf dieser Höhe – die auch wichtig ist –, schafft aber dann kaum Projekte oder es ist recht schwierig, Projekte wirklich live zu bringen, die unten auch ankommen.

Wir unten, als Gemeinde, wissen oft, was unsere Probleme sind, können sie aber nicht formulieren oder nur schwer formulieren und brauchen oft Vermittler. Und wir beide haben das schon einmal versucht. Wir gehen dann immer den gleichen Weg: Wir finden Partner, die das gemeinsam machen und sagen: Das ist super, wir brauchen 100 000 Euro Förderung dafür! – Dann dauert es nicht lange und es heißt es dazu: Wir brauchen eine Universität! – Kurz nach der Einbindung einer Universität wird es ein großes Projekt mit sozusagen vielen Worten, unfinanzierbar, es wird dann wieder in die Schublade gelegt und man fangt wieder von vorne an. Auch da bräuchten wir natürlich Unterstützung.

Das heißt, es ist wichtig, dass man Kooperationen in den Gemeinden zukünftig gerade in der Standardisierung und Digitalisierung unterstützt. Das hat uns beide verbunden, und ich möchte nun das Wort gerne an den Kollegen weitergeben. (Beifall.)

Manfred Wundara (Digitalisierungsbeauftragter für Kärntner Gemeinden): Peter, danke sehr für die Überleitung, das trifft uns wirklich im gemeinsamen Interesse. Es ist unglaublich schwierig, Dinge auf die Füße zu bringen. Am besten, man fängt mit einem Pilotprojekt an und dann hat man vor sich das Pilotprojekt liegen. Was in Zukunft entscheidend sein wird, ist, dass man das so schafft, dass das skalierbar ist, das heißt, wirklich auf andere Gemeinden übertragbar ist, und da trifft uns wirklich das gemeinsame Interesse.

Zu Villach vielleicht, weil du gesagt hast, es ist größer als Laab im Walde: definitiv ja, aber wir kämpfen mit den gleichen Thematiken, die ihr habt; und wenn man nach Deutschland schaut, sind wir wirklich noch dazu eine kleine Stadt, wobei die Themenstellungen ja trotzdem immer noch die gleichen sind.

Ich habe den Auftrag beziehungsweise die Freude, Ihnen ein paar praktische Dinge, praktische Beispiele näherzubringen. Bevor ich damit beginne, vielleicht eine Anekdote, die ganz gut zu meinem Vortrag und zum Thema passt:

Ich bin heute Früh aus Kärnten angereist, wie man an meinem Dialekt hört – es ist doch ein bisschen eine längere Anreise. Ich habe meine Tochter mitgenommen, die in Wien studiert, sie studiert hier Mathematik. Die Uni Wien legt heuer einen Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz, und sie sagt, sie ist damit beschäftigt, sie kennt sich mit dem Thema ein bisschen aus. Sie sagt: Papa, die künstliche Intelligenz soll mir mein Leben erleichtern, soll mir in meinem Haushalt helfen, soll mich dort unterstützen und soll mir dort Zeit sparen, damit ich mehr Zeit zum Studieren habe! – Was sie aber jetzt kennengelernt hat: Die künstliche Intelligenz hilft ihr beim Verfassen von Texten, der Zusammenfassung von irgendwelchen komplexen Themen, das heißt, sie spart bei ihrer studentischen Arbeit Zeit. – Jetzt habe ich mehr Zeit für meinen Haushalt; das ist nicht das, was ich will!

Das ist eigentlich eine meiner Grundbotschaften: Man muss sich überlegen, was für ein Problem man hat und wo Daten und künstliche Intelligenz helfen können, wo sie eingesetzt werden sollen und was dabei hilft, anstatt nur Daten zu sammeln oder Künstliche-Intelligenz-Thematiken umzusetzen, bei denen der Nutzen nicht im Vordergrund steht.

Wenn man sich dann die Thematik der künstlichen Intelligenz beziehungsweise die Datenthematik anschaut, sieht man: Entweder hat man Daten bereits vorliegen, hat ganz viele Daten im kommunalen Umfeld – diese gehören einfach genutzt, sie liegen teilweise brach; man kann Daten über Sensorik oder irgendwelche andere Methoden erheben lassen – oder man kauft wie wir in diesem konkreten Beispiel Daten zu.

Unsere Grundthematik war: Wir wollten unseren öffentlichen Verkehr optimieren und den privaten Autoverkehr gleich mitberücksichtigen und fragen: Was müssen wir tun, damit der öffentliche Verkehre besser genutzt werden kann? Wir hatten aber kein belastbares Datenmaterial in der Gemeinde, also kauften wir die Daten zu. (Der Redner unterstützt in der Folge seine Ausführungen mittels einer Powerpoint-Präsentation.) Sie kennen diese Auswertungen seit der Coronazeit: Das sind die Bewegungsdaten eines großen Mobilfunkanbieters. Wir haben dann festgestellt, dass die Daten, die wir bis dato für Planungen im Haus gehabt haben, überhaupt nicht passen.

Wir haben 65 000 Einwohner, 72 750 wachen in Villach auf – das heißt, wir haben 10 Prozent Überhang, es ist nicht nur diese Bevölkerung –, und haben ungefähr 87 000 Einpendler pro Tag – im Schnitt, das heißt, es sind teilweise mehr, im Sommer teilweise weniger. Es ist aber natürlich eine andere Belastungszahl für den öffentlichen Verkehr und für die Parkplätze als das, was wir bis dato über die Daten, die wir halt gehabt haben oder die wir über die Statistik Austria gekriegt haben, gewohnt waren. Das sind ganz andere Planungsunterlagen: Da müssen wir jetzt etwas tun! Da hilft uns die künstliche Intelligenz noch nicht, aber wir haben das Problem jetzt einmal analysiert.

Was wir noch gemacht haben, ist, über kamerabasierte Systeme zu schauen: Wo fahren denn die Leute herein und wo verlassen sie die Stadt wieder? Fahren sie durch die Stadt durch, fahren sie rundherum, wo brauchen wir denn Parkplätze, also wo fahren sie hin? – Da sind wir gerade dabei, die Daten mittels künstlicher Intelligenz auszuwerten, und das wird in Zukunft die Planungsunterlage für den öffentlichen Verkehr und für den privatwirtschaftlichen Verkehr sein.

Zweites Thema, ganz wesentlich für die Energiewende, ist das Thema Fotovoltaik. Die klescht man natürlich auf die Dächer hinauf. Das hat leider hin und wieder den negativen Sideeffekt, dass die Dächer dann halt irgendwann einmal undicht werden. Das werden sie nicht gleich – dann sieht man es ja, wenn es reinregnet –, sondern das werden sie halt schleichend, wenn es so schleichende Defekte gibt, und dabei, das zu monitoren, hilft uns Sensorik; das heißt, wir haben dort Sensorik drinnen, die Feuchteerkennung macht, und haben noch Künstliche-Intelligenz-Modelle draufgelegt. Man sieht einfach die Tendenz und hat Früherkennung: Wird das jetzt ein Schaden oder nicht?, damit man in eine frühzeitige Sanierung gehen kann. Es erspart am Ende des Tages fast drei Viertel der Sanierungskosten, wenn man nicht einen massiven Schaden hat, sondern schon rechtzeitig weiß: Da werde ich jetzt irgendetwas tun müssen, denn da entwickelt sich etwas!

Der zweite Nebeneffekt der Fotovoltaik: Wenn die Paneele verschmutzt sind oder längere Zeit der Sonne ausgesetzt sind, werden sie einfach von ihrem Wirkungsgrad her schlechter. Das kann man auch mithilfe Sensorik und künstlicher Intelligenz auswerten, wenn man verschiedene Daten auswertet – die Stromerzeugung, die Spannung, die Temperatur, die Umweltbedingungen im Wetter –, dort prädiktive Systeme, also Künstliche-Intelligenz-Systeme drauflegt und fragt: Passiert da etwas, ist der Wirkungsgrad noch gegeben oder muss ich diese Anlage sanieren beziehungsweise erneuern?

Auch zur Optimierung der Anlage ist das durchaus hilfreich: Passt das überhaupt eigentlich in der Lage? Mit diesem, weiß ich nicht, Neigungsgrad müsste eigentlich ein höherer Wirkungsgrad herauskommen. So kann man dann eben die Anlagen nachjustieren.

Prof. Hirner, FH-Campus Wien, ist im Auditorium. Er macht ein tolles Projekt mit einer sehr kleinen Kärntner Gemeinde: Neuhaus. Die sind auch digitaler Vorreiter, haben sich Wasserversorgung – die Ausgangslage ist ähnlich wie bei euch – und da ganz im Speziellen Winterdienst als Thema gesetzt.

Die Gemeinde Neuhaus hat wenige Einwohner, hat aber eine große Fläche und über diese Gemeindefläche hinweg unterschiedliche klimatische Bedingungen; das heißt, es kann sein, dass auf einer Seite schon Schnee liegt und auf der anderen Seite noch nicht, und da ist die Frage: Wie optimieren wir denn unsere Schneeräumung, oder müssen wir irgendwo Salz streuen?

Das geht auch mit Sensoren – Schneehöhenmessungen, Fahrbahntemperaturen; Umweltdaten werden eingespielt und auf die lokalen Gegebenheiten wird eingegangen, und so kriegt man aus dieser Thematik heraus ein Modell, dass man sagen kann: Wie können wir unseren Winterdienst optimieren? Müssen wir jetzt schon hinfahren? Können wir noch ein bisschen warten oder ist es schon Zeit, dass man Schneeräumen muss? – Das ist auch ein Optimierungsthema, weil Schneeräumung und Winterdienst in einer Gemeinde durchaus ein großer Kostenfaktor ist.

Anderes Thema: Wenn man schon Daten hat – man hat GIS-System, Community im Hintergrund –, gibt es die Möglichkeit, aus diesen GIS-Systemen einen digitalen Zwilling zu machen. Da hilft uns künstliche Intelligenz. Der digitale Zwilling am Beispiel der Stadt Klagenfurt – also etwas östlich von Villach –: Die haben das umgesetzt, haben dort fotorealistische Abbildungen aus verschiedenen Plänen gemacht – auch mit einer Befliegung –, haben dann künstliche Intelligenz draufgelegt und gesagt, dass man simulieren kann, wo die Verschattungen sind. Das kann man natürlich auch für Stadtentwicklungsprojekte hernehmen, wenn es Großprojekte im Stadtgebiet sind: Was hat denn das für eine Auswirkung, was wird denn dort passieren?

Man hat damit aber bereits zwei ganz konkrete Themenbereiche umgesetzt: Der eine betrifft das Thema Bodennutzung/Versiegelung, welches ein ganz wesentliches Thema ist. Sie nützen das, um festzustellen, wo sie eben Grünraum brauchen, wo die Versiegelung bereits zu stark ist, wo sie zurückbauen müssen oder wo die Versiegelung im Grunde eh noch okay ist.

Das zweite Thema ist der Solarpanel- oder Solarenergiekataster, über den ableitbar ist: Wo macht Solarenergie auf den Dachflächen Sinn und wo macht sie weniger Sinn?

Das ist öffentlich zugänglich und steht der Bevölkerung zur Verfügung. Jeder kann reinschauen, kann so sein Haus anschauen: Macht es für mich Sinn oder macht es keinen Sinn?

Peter Klar hat das Thema Datenhaltung schon angesprochen: Es entstehen Datensilos. Das hat man in der Verwaltung schon immer gehabt, und über diese Smartcity-, Smartvillagesthematiken entstehen weitere Datensilos, weil natürlich Unternehmen angehalten sind, ihre Lösungen zu machen. Das fängt bei der Sensorik an, geht über die Visualisierung bis zur Datenhaltung. Da geht es darum, diese Datenhaltung aufzubrechen.

Das ist die zweite Thematik, die wir haben: Die Daten gehören nicht der Gemeinde, nicht der Verwaltung. Das ist aber das Essenzielle, dass wir sicherstellen, dass die Daten uns gehören.

Wir haben das Thema in Kärnten adressiert. Es gibt das Projekt Datenraum Kärnten, das ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Klagenfurt, der Gemeinde Sankt Veit und der Stadt Villach – eine Plattform, die allen Kärntner Gemeinden zur Verfügung steht. Wir haben vier Usecases umgesetzt, womit wir einmal zeigen wollten, dass es Sinn macht, Daten nicht nur zu sammeln, zu standardisieren, also einen Datenkatalog zu machen, sondern Daten, die wir haben, auch anderen Interessenträgern zur Verfügung zu stellen, einen Mehrwert zu generieren – das kann der Tourismus sein, das kann die Wirtschaft sein, das können Bildungseinrichtungen und Fachhochschulen et cetera sein – und dann das Dateneigentum wieder zurück in die Gemeinde zu holen und im Grunde aus diesen Datensammlungen, die standardisiert sind, dann unterschiedliche Daten miteinander zu verknüpfen und daraus Wissen abzuleiten.

Wenn ich jetzt weiß, wie die Wettersituation im Jahr 1961 war, dann ist das eine Information; wenn ich aber wissen will, wie damals – ich weiß nicht – der Besuchsgrad am Villacher Kirchtag war, und wenn ich wissen will, wann weniger Besucher dort waren, dann macht es Sinn, wenn ich weiß, wie das Wetter war – war es schön, war es zu heiß, dann kommen keine Leute, hat es geregnet, dann kommen auch keine Leute. – Insofern gibt es das, es ist live geschaltet.

Wir haben vier Usecases umgesetzt. Thema Parkraum: Es ist eine schwierige Geschichte, dort auf die Daten zugreifen zu können, weil die Parkraumbewirtschafter einfach ihre Daten nicht hergeben; es ist einfach extrem mühsam. Jedenfalls sind einige Parkhäuser daran angeschlossen. Wir können aus der Vergangenheit und der Wetterthematik heraus sagen, wie die Auslastung ist und ob es Sinn macht, dass ich da noch hinfahre, oder ob es eh keinen Sinn macht, weil dieses Parkhaus die nächste halbe Stunde wahrscheinlich zu sein wird.

Besucherdaten – das, was ich Ihnen vorhin erzählt habe, dass wir die Daten von großen Mobilfunkunternehmen gekauft haben – stellen wir natürlich auch zur Verfügung; nicht im Detail, in der Tiefe, wie wir sie haben, aber wir stellen sie zur Verfügung. Man kann dann zum Beispiel schauen, wie das Rammstein-Konzert in Klagenfurt besucht war und woher die Besucher halt gekommen sind. Das ist für den Tourismus durchaus relevant.

ZAMG-Daten sind Open-Source-Daten oder Open-Commons-Daten, auf die man frei verfügbar zugreifen kann. Wir haben sie eingelesen, es sind 30 Millionen Wetterdaten bis ins Jahr 1961 zurück. Das heißt, ich kann einmal schauen, wie das Wetter war, und eben verschiedene Szenarien für ein Energiemanagement vergleichen. Die Bevölkerungsdaten haben wir herausgespielt, weil es jetzt nicht nur auf der Stadtebene, sondern auch für die Stadtteile relevant ist.

Insofern macht das durchaus Sinn; also ist es offen für alle Kärntner Gemeinden im Bereich der Standardisierung. Der nächste Schritt ist, dass wir da weitere Usecases integrieren werden.

Zu den Ressourcen vielleicht: Das Projekt hat 80 000 Euro gekostet, also wenn man mit viel Engagement und Blutschweiß aufwendet, kriegt man da schon etwas zusammen.

Abschließend noch – und da, glaube ich, spreche ich aus unser aller Herzen –: Es wird nicht alleine gehen, wir müssen es halt gemeinsam tun – gemeinsam in der Verwaltung und gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft. Dann, denke ich, kann das Thema KI und Daten durchaus auch ein Erfolgsmodell in Österreich werden. (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Vielen Dank an dieser Stelle für diese vielen Usecases, die wir jetzt gesehen haben, also von der Wasserversorgung bis zur Fotovoltaik bis zu IOT und Straßenbeleuchtung. Das sind, glaube ich, einige eindrucksvolle Beispiele, die zeigen, auf welchen Datenschätzen, die wirklich gut genutzt werden können, natürlich auch die Gemeinden sitzen.

Ich sage immer dazu: Security, Security, Security! Unbedingt auch aufpassen! Wie gesagt, das haben wir auch gerade auf der Techkonferenz intensiv diskutiert: Data at the Edge und so weiter, also wirklich: Datenauswertung vor Ort. Da gibt es ganz, ganz viele Möglichkeiten, aber wichtig ist schon: Es sind doch immer auch Einfallstore, wo dann sehr, sehr viel passieren kann.

Gut, damit kommen wir von der Security zu dem wichtigen Thema Personendaten oder auch Urheberdaten, Datenschutz und Innovation. Es gibt auch dazu ganz viele Dinge – es ist schon genannt worden –: auch der AI-Act, Urheberrecht und vor allem Ausschreibungsthemen sind ganz wichtig.

Wir kommen zum dritten Impulsvortrag: KI und rechtliche Rahmenbedingungen: Beschaffung und digitale Innovation – von Datenschutz, Urheberrecht bis zur Ausschreibung. – Das sind tatsächlich wichtige Themen, denen man sich widmen muss, und dazu braucht es wirklich rechtliches Know-how, juristisches Know-how.

Ich freue mich, Maria Troger hier bei mir auf der Bühne zu begrüßen. Sie ist Rechtsanwältin bei Schiefer Rechtsanwälte GmbH. Sie ist dort seit 2022 Rechtsanwältin. Sie hat an der Universität Innsbruck Jus studiert und sich mit diesen Themen schon wirklich intensiv befasst. – Bitte, Maria Troger. (Beifall.)

Impulsvortrag III: „KI und rechtliche Rahmenbedingungen: Beschaffung und digitale Innovation – von Datenschutz, Urheberrecht bis zur Ausschreibung“

Maria Troger (Rechtsanwältin, Schiefer Rechtsanwälte GmbH): Herzlich willkommen! Was mich besonders freut, ist, dass das Thema Vergabe heute schon mehrfach genannt wurde, was oft nicht der Fall ist, weil das immer so ein bissel als Randthema betrachtet wird. Ich freue mich aber besonders, dass ich heute zu diesem Thema etwas vortragen darf, auch mit den Schnittstellen der digitalen Innovation, Datenschutz und Urheberrecht. (Die Rednerin unterstützt in der Folge ihre Ausführungen mittels einer Powerpoint-Präsentation.)

Was ist wichtig? – Wir sind eine Kanzlei, die sich ausschließlich mit öffentlichen Auftraggebern beschäftigt. Warum ist es uns ein Anliegen, uns auch mit dem Thema Digitalisierung, KI in Gemeinden zu beschäftigen? – Weil: Gemeinden sind öffentliche Auftraggeber und öffentliche Auftraggeber haben in der Gesellschaft eine Vorbildrolle.

Wir haben es heute schon gehört, bei diesen ganzen Usecases, die genannt wurden, steht auch ein Einkauf dahinter. Gemeinden beschaffen, Gemeinden kaufen ein, die KI-Software muss beschafft werden.

Wenn sich Gemeinden damit auseinandersetzen und diese Dinge beschaffen, dann trifft das uns alle, das hat dann direkte Auswirkungen auf uns alle, auf die Bürgerinnen und Bürger, auf die Menschen. Das sieht man auch bei den Usecases.

Wir haben uns auch drei Usecases herausgepickt, um so ein bissel zu sagen: Was haben wir bei unserem Research gefunden? Wo trifft das die Bürgerinnen und Bürger? Was beschaffen Gemeinden?

Zum Beispiel – wir haben es heute schon gesehen – Verkehrssteuerung, Ampelsysteme: Das betrifft uns alle, wenn wir durch die Stadt, durch die Gemeinde fahren.

Was ich bei der Recherche auch sehr spannend fand, ist, dass sich beispielsweise die Stadt Hamburg damit beschäftigt hat, auf der einen Seite mittels KI-Algorithmen die Müllentsorgung auf der Straße effizienter zu gestalten. Auf der anderen Seite sind auch bei der Mülltrennung gerade Systeme im Kommen, die sich mit Algorithmen beschäftigen: Der Müll kommt rein, wie wird er in Sperrmüll et cetera getrennt? Das ist ein großes Thema, das ich selber sehr interessant fand, weil das auch einmal etwas Innovatives ist.

Die Menschen können durch die Straßen gehen und Fotos von den Straßen machen, in denen zum Beispiel aus ihrer Sicht Müll liegt und Müll zu entsorgen ist. Das wird dann direkt eingemeldet und der Müllentsorgung der Stadt Hamburg gemeldet. Dann wird dort hingefahren und diese Sachen werden bereinigt. Das ist sehr innovativ und sehr spannend, betrifft also tatsächlich uns alle.

In Wien – viele kennen es; auch ein spannendes Thema – gibt es den Wienbot – wir haben heute aus Krems auch schon ein bissel ein anderes Modell, weil generativ, gesehen, aber doch auch sehr spannend, fand ich –: Man kann sich da einloggen und da wird zum Beispiel das Thema Parken beleuchtet. Da kann man fragen – das ist für dich sehr praktisch –: Wo sind die Parkzonen in Wien? Wann muss ich fürs Parken bezahlen? Oder zum Beispiel Baden: Heute ist schon so ein schöner Badetag, welche Schwimmbäder gibt es? Wann sind die offen? – Diese Informationszurverfügungstellung wird also mit KI bewältigt. Das haben wir heute auch schon in den Usecases gesehen.

Warum ist das auch wesentlich? – Beschaffung, KI, ist ja auch ein Innovationstreiber. Die Vergabe ist ein wesentlicher Hebel, um KI zu implementieren, und das bewegt sich für uns auf drei Ebenen. Auf der einen Seite kann KI in der Gemeinde selbst genutzt werden, um die Gestaltung von Vergabeverfahren effizienter zu machen, schneller zu machen. Es gibt zum Beispiel auch – das ist aber bisher eher in Deutschland umgesetzt – Themen wie Smartcontracts auf Basis der Blockchain. Es können Sachen programmiert werden, dass zum Beispiel im Billigstbieterprinzip Verträge mit Zuschlagserteilung abgeschlossen werden – der billigste Bieter gewinnt den Prozess. Das ist erleichternd, also prozessoptimierend.

Auf der anderen Seite ist aus der vergaberechtlichen Perspektive KI auch als Ausschreibungsgegenstand zu beleuchten. Wie definiere ich es? Ich muss es ja beschaffen, die Systeme müssen ja irgendwie zu der Gemeinde kommen, müssen eingekauft werden.

Und was uns auch sehr beschäftigt, ist: Die KI-Systeme werden auch von Bietern genutzt. Da ist zum Beispiel ein Thema: Wie geht man als Gemeinde damit um, wenn man beim Bestbieterverfahren auf der einen Seite den Preis bewertet und auf der anderen Seite die Qualität? Ein klassisches Beispiel ist die Konzeptbewertung. Die Bieter geben im Vergabeverfahren ein Konzept ab, das ist eine verbale Beschreibung für eine Aufgabenstellung, und die wird bewertet. So werden die besten Unternehmen ermittelt, um dann direkt Aufträge zu erfüllen. Und was diese Unternehmen dann umsetzen, betrifft uns ja wieder alle.

Da stellt sich natürlich schon die Frage – das ist auch die gute Anknüpfung zu Datenschutz und Urheberrecht –: Woher kommen denn diese Konzepte? Wer schreibt diese Konzepte? Was ist denn dann, wenn ich wirklich die Schlüsselperson, die sich für dieses Konzept beworben hat, vor mir sitzen habe und die vielleicht nicht das Know-how aufweist, das eigentlich im Konzept steht? Das sind Fragen, die uns in Zukunft einfach beschäftigen werden und mit denen man sich als öffentlicher Auftraggeber und als Gemeinde auseinandersetzen muss.

Wo fängt man bei den Ausschreibungsunterlagen an? Wir wollen einfach ein bisschen Bewusstsein dafür schaffen, dass man auch als Gemeinde, als öffentlicher Auftraggeber, dieses Thema mitdenkt und sich überlegt: Wo sind die Probleme? Wo kann es zu Herausforderungen kommen? Wo kann die KI bei Vergabeverfahren eingesetzt werden – auf der Seite der Gemeinde und auf der Seite der Bieter? Wo sind die Herausforderungen, mit denen ich mich beschäftigen muss, beschäftigen im Sinne von Regelungen schaffen? Ich muss in die Ausschreibungsunterlage reinschreiben, ob es zugelassen ist, dass ich sie verwende. Wenn es nicht zugelassen ist: Wie kann ich es nachweisen? Was für Konsequenzen hat es im Vergabeverfahren? Ich muss einfach dieses Bewusstsein dafür haben: Diese Themen werden auch im Vergabeverfahren genutzt, nicht nur auf der Uni von Studenten oder in der Schule.

Was wir heute auch schon gehört haben: Regulierung ist ein sehr großes Thema, der AI-Act ist jetzt auch beschlossen. Wesentlich ist: AI-Systeme, KI-Systeme werden in verschiedene Risikokategorien unterteilt.

Das beste Beispiel für inakzeptables Risiko ist, wenn ein KI-System das menschliche Verhalten manipuliert. Dann ist es verboten. Wir haben heute schon gehört, und das ist auch uns ein großes Anliegen: Der Mensch ist weiterhin im Vordergrund.

Warum zeigen wir diese Risikostufen noch einmal auf? – Das ist Ihnen sicher alles bekannt, trotzdem noch einmal, was für uns das Wesentliche ist: Das Wesentliche ist die Schnittstelle zur Beschaffung. Wir sind für Regulierung, auch die europäische Regulierung ist gut. Man hört ja immer wieder Stimmen, es sei alles überreguliert, so viele Gesetze, so viele Verordnungen. Das mag schon sein und ist auch richtig, man muss sie – das haben wir heute auch schon gehört – sicher bündeln und anwendbar machen, aber auf der anderen Seite ist es einfach wesentlich, solche Gesetze und Grundlagen zu haben; wenn nicht, verlieren wir unsere europäischen Werte und laufen Gefahr, diese Dinge wie die moralischen und ethischen Werte, für die die Europäische Union steht, einfach nicht mehr vorne anzustellen, sie zu verlieren, wenn man nach China oder in die USA schaut. Das ist uns einfach ein Anliegen, dass diese Themen berücksichtigt werden.

Es braucht Stabilität in den gesetzlichen Grundlagen. Das ist auch das, was wir beim Datenschutz sehen. Demokratie braucht sichere Daten. Es gibt die DSGVO, die kennen Sie sicher alle, auch den AI-Act, und daneben gibt es wesentlich andere Themen, mit denen wir uns beschäftigen müssen. Das ist NIS2, das ist Cybersecurity. Das sind Themen, die uns alle gemeinsam beschäftigen und die auch wichtig für die Gesellschaft sind.

Wenn man nach China schaut, wenn man in die USA schaut, weiß man, das ist einfach ein Thema. Für die Einsetzung von KI-Software braucht man zum Beispiel auch Hardware. Wenn man das weiterdenkt: Hardware muss produziert werden. Wird sie nicht in Europa produziert, dann zum Beispiel in China, und dort haben sie ganz andere menschenrechtliche Grundlagen, als wir sie in der Europäischen Union haben.

Deshalb ist es so wichtig, diese Themen mitzudenken, zu berücksichtigen und vielleicht bei der Beschaffung einmal zu hinterfragen: Brauche ich einen Ethikkodex? Wo kommen meine Daten her? Wo kommen meine Produkte her, die ich beschaffe? Wie werden denn diese Produkte überhaupt wirklich produziert? Sind da vielleicht Menschenrechtsverletzungen im Spiel et cetera?

Das ist einfach ein wichtiges Thema, Datenschutz nicht immer nur im Sinne von DSGVO zu denken. Woher personenbezogene Daten kommen, das ist wichtig und das bringt die DSGVO ohnedies mit, aber wichtig ist auch, weiterzudenken und auf den menschlichen Aspekt bei diesen ganzen Themen zu schauen. Das ist einfach ein wesentlicher Punkt.

Es geht auch so weit, dass man sagt, Datenschutz ist mehr als nur die Datenschutz-Grundverordnung. Was versteht man unter Datensouveränität, Cybersecurity? Auch damit muss sich eine Gemeinde beschäftigen, im Sinne von: Wo liegen unsere Daten? Die Daten sind auf Servern gespeichert. Es werden gerade auch um Wien wieder große Rechenzentren errichtet – das mag alles sein, ist alles gut; da kommt dann auch wieder das Thema Nachhaltigkeit, etwa dazu, wie diese Rechenzentren gekühlt werden, et cetera –, und was uns hier im Zusammenhang mit Datenschutz wichtig ist: Wo liegen die Daten?

Das ist dann erheblich, wenn, wie wir gerade gehört haben, es um Wasserdaten, Hochwasserrisiko et cetera geht. Mit Wasserdaten sind auch Daten zu den einzelnen Häusern, zu Infrastruktur, Schulen, Krankenhäusern verknüpft. Derzeit ist es so, dass die großen Betreiber eigentlich in den USA sind, in den USA sitzen und die Gefahr besteht, dass da Datenquellen abgeschnitten werden. Die Frage ist: Wie kommt man als Gemeinde dann zu seinen Daten?

Auch das muss man bei der Beschaffung berücksichtigen, wenn man solche Systeme einkauft. Das ist auch ein wichtiger Punkt: Wie sicher ist dieses System? Wie kann ich mich absichern? Gibt es Back-ups et cetera? Das ist also auch ein wesentlicher Punkt, den man nicht außer Acht lassen darf.

Wir haben heute auch im Eingangsstatement schon gehört: Der Mensch steht weiterhin im Vordergrund, menschliche Intelligenz ist immer im Vordergrund und wird es immer sein. Warum? – Urheberrechtlich ist es derzeit so, dass es in Österreich noch keine Regelung gibt, wie damit umzugehen ist, wenn ich zum Beispiel etwas in Chat-GPT eingebe und ein Produkt dabei herauskommt. Es gibt noch kein Gesetz, das sagt: Das gehört jetzt mir!

Es gibt aber Usecases dazu, es haben sich schon Leute damit beschäftigt, zum Beispiel auch China und die USA, und der Unterschied ist: Es geht um die menschliche Kreativität, die den Output veranlasst. Wenn der Mensch Daten in die AI eingibt, wann wird das zu einem urheberrechtlich geschützten Werk? – Wenn ich mich so lange damit beschäftige und wenn ich so lange meine kreativen Mittel, die ich habe, einsetze, bis ich wirklich ein Werk produziere. Da geht es dann nicht darum, dass ich eine Frage gestellt habe und das System dann einen Text ausspuckt, sondern da geht es wirklich um Themen wie Bildgestaltung, darum, dass ich mich kreativ einbringe.

Das gab es jetzt in China und in den USA, bei uns ist es noch nicht soweit, aber es ist einfach ein spannendes Thema, mit dem man sich beschäftigen muss, wer dann Urheber dieser Daten ist. Da bin ich auch wieder im Vergabeverfahren: Wer hat das Konzept geschrieben? Es klingt banal, ist aber so. Für diese Themen muss man einfach Regelungen schaffen.

Ein spannendes Thema ist das Thema generative Deepfakes; auch im Vergabeverfahren sehr interessant. Corona hat es uns allen gezeigt, die Digitalisierung hat es ermöglicht: Wir sitzen alle zu Hause und haben Onlinevorträge, Videomeetings, Hearings mit Bietern im Vergabeverfahren, teilweise aus Effizienzgründen online abgehalten – und jetzt kommt die KI ins Spiel. Ich war am Wochenende bei einem spannenden Vortrag, und dort wurde folgender Fall präsentiert: Ein Mitarbeiter hat sich mit seinen Kollegen unterhalten, sie haben einen Pitch bearbeitet, dann wurde ein Vertrag abgeschlossen. Das war alles immer online und das war super. Es hat sich dann herausgestellt, dass dann 20 Millionen – so viel waren es, glaube ich – an jemanden überwiesen wurden, den es gar nicht gab, weil sich Hacker in die Mitarbeiterkonten eingehackt haben und wirklich Deepfakes produziert haben. Es saß also ein Hacker dahinter, aber im Bild zu sehen war der Mitarbeiter, der Kollege.

Wie geht man jetzt mit so etwas um? – Erstens muss man einmal Bewusstsein dafür schaffen, dass es so etwas überhaupt gibt. Das ist einmal das Erste. Und das Zweite, womit wir uns natürlich beschäftigen, ist: Ist es jetzt ein Risiko oder ist es auch eine Chance? Denken wir an die Zeit während Corona, wir haben uns alle nicht gesehen, wir sind alle zu Hause gesessen, alles online. Da stellt sich schon die Frage – und das sehe ich auch als positive Wende sozusagen –: Vielleicht sollte man sich wieder physisch zusammensetzen, vielleicht sollte man sich mit seinem Vertragspartner, mit seinem Unternehmen – wir haben heute schon von Partnerschaft geredet –, vielleicht sollte man sich mit seinem Partner im Vergabeverfahren wieder an den Tisch setzen, persönlich Verhandlungen führen und sich dann zum Vertragsabschluss noch einmal treffen und nicht alles online abwickeln. Das minimiert vielleicht auch das Risiko, dass einem so etwas passiert, und der Mensch rückt weiter in den Vordergrund.

Wesentliche Fragen der Zukunft können wir aufgrund der Zeit nur anschneiden, aber es sind Fragen, die zu bearbeiten sind. Das betrifft das Arbeitsrecht, das Urheberrecht, Nutzungsrechte, Haftungsregelungen. Bitte nehmen Sie das auf für die Gemeinden: Man muss seine Mitarbeiter vor der Anwendung von KI auch schützen. Man muss vielleicht Safe Spaces in der Gemeinde schaffen, indem man sagt: Okay, es gibt zwei Konten, die für die Anwendung von KI genützt werden können, das ist ein sicherer Pfad für die Daten!, ansonsten lockt sich vielleicht jemand bei Chat-GPT ein und gibt irgendetwas ein. Also das ist auch ein Thema: Man muss nicht nur Daten schützen, sondern man muss noch vor dieser Datenverwendung auch die Mitarbeiter schützen.

Das Urheberrecht, haben wir schon gesagt, ist einfach wichtig, es ist noch nicht ganz so weit, aber es wird kommen, und es ist wesentlich, dass Sie daran denken, bei der Beschaffung Regelungen zu finden, damit das auch offengelegt wird. Das Gleiche gilt für Nutzungsrechte. Zu den Haftungsregelungen – das werden wir dann noch sehen –: Es gibt mittlerweile schon Versicherungen, die Fehler von KI versichern, aber auch da sind wir noch nicht ganz so weit in der Anwendung, aber wir wollten es einmal als Diskussionsgrundlage mitnehmen. – Danke sehr. (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Vielen Dank für diesen rechtlichen Überblick im Schnelldurchlauf. Wer es genauer wissen will, sollte unbedingt nachher mit Maria Troger sprechen.

Damit kommen wir last, but not least – wir sind ein bisschen zeitlich in Verzug, ich versuche jetzt, ein bisschen aufs Tempo zu gehen – auf den Blick nach außen, zum vierten Impulsvortrag „KI im Deutschen und Schweizer Gemeindeumfeld“. Ich freue mich, Christian Rupp hier bei mir auf der Bühne zu begrüßen. Du bist seit 2021 Chief Digital Officer bei Prosoz Herten in Nordrhein-Westfalen – sehr interessant: das ist übrigens der größte kommunale Softwarehersteller in Deutschland – und du bist einer der erfahrensten Digitalisierungsexperten in ganz Europa, würde ich einmal sagen. Das kann man, glaube ich, ohne Zweifel sagen. Du warst von 2003 bis 2018 im Bundeskanzleramt als Exekutivsekretär E-Government des Bundes und Sprecher der Plattform Digitales Österreich bestellt, gleichzeitig oder zuvor warst du auch in der Wirtschaftskammer Österreich sehr, sehr umfassend umtriebig tätig, auch als Head of E-Center, und vielleicht last, but not least: Du bist der erste deutschsprachige Absolvent des EU-geförderten internationalen Masterlehrgangs KI für den öffentlichen Sektor der polytechnischen Universitäten in Madrid und Mailand. The stage is yours.

Impulsvortrag IV: „KI im Deutschen und Schweizer Gemeindeumfeld“

Christian Rupp (Chief Digital Officer, Prosoz Herten): Herzlichen Dank. Danke auch an die Präsidenten, dass solche Veranstaltungen möglich sind. Wir haben früher ja auch immer wieder im Parlament gezeigt, was überhaupt Digitales Österreich ist, was Digitalisierung ist, um es angreifbarer zu machen. Ich glaube, das ist auch bei der künstlichen Intelligenz ein ganz wesentliches Thema. Alles, was wir heute hören oder uns hier anschauen, ist im Erprobungsstadium. Normalerweise berichte ich ja immer, in Deutschland zumindest, was Österreich alles so tut, und heute ist es einmal umgekehrt. In Deutschland gibt es mittlerweile einige Hundert Professoren nur zum Thema KI, es gibt KI-Labs – oder ich sage jetzt einmal Laboratorien – in jedem Bundesland, teilweise sogar auf kommunaler Ebene; ich selbst bin jetzt von der Stadt Gelsenkirchen gebeten worden, ein KI-Lab für Kommunen aufzubauen. Man sieht also: Da tut sich einiges.

Wie gesagt, die Frage ist – und die stellen wir uns alle –: Wie können wir Verwaltung damit – sagen wir – zugänglicher machen, wie können wir sie unterstützen? (Der Redner unterstützt in der Folge seine Ausführungen mittels einer Powerpoint-Präsentation.) Ich erinnere mich noch gut an den Blockchainhype, und jetzt sind wir im KI-Hype, aber die Frage, die wir uns immer stellen oder stellen müssen, ist: Welches Problem wollen wir denn überhaupt damit lösen? Das sollte das Erste sein. Das Zweite haben wir heute auch schon gehört: Passen überhaupt die Daten dahinter?

Die Herausforderungen sind hier eigentlich für alle deutschsprachigen Länder gleich. Ich habe nur ein paar Beispiele mitgebracht. Gerade Heidelberg ist so ein Zentrum, nicht nur durch den Lumi, sondern durch Aleph Alpha, das ist der größte KI-Softwarehersteller, der von Baden-Württemberg mit 500 Millionen Euro gefördert wurde, damit er in Heidelberg sitzen bleibt. Das sind Dimensionen, die wir uns in Österreich teilweise nicht vorstellen können. Ein weiteres Beispiel ist MUCGPT: Auch München hat natürlich mittlerweile sein eigenes GPT entwickelt. Hamburg ist schon gefallen; Hamburg ist auch ein gutes Beispiel, sie haben zum Beispiel jetzt mehr als 20 KI-Projekte am Laufen, eines davon ist LLMOIN, also ein Large-Language-Model mit Moin verbunden. Man sieht, dass sich dort natürlich wahnsinnig viel zum Beispiel im Hafen abspielt – Stichwort digitaler Zwilling mit KI. Natürlich auch leichte Sprache: Wir haben heute Totoy hier vertreten, die so etwas Ähnliches machen. Es gibt also auch immer mehr Start-ups, die eingebunden werden, um die Kommunen zu unterstützen.

Was vielleicht in Hamburg auch noch spannend ist: Der IT-Planungsrat, das ist das oberste Gremium in Deutschland für die Steuerung von Digitalisierung und E-Government, vergleichbar mit unserer BLSG, hat jetzt eine eigene KI-Beauftragte, nur, um all das zu sammeln, das ist eben die stellvertretende CIO von Hamburg, Annika Busse. Da ist jetzt auch ein Marktplatz entstanden, auf dem man eben sehen kann: Wer tut denn jetzt was mit KI und welche Projekte laufen? Das Spannende daran, um jetzt wieder zurückzukommen, ist: Diesen Marktplatz hat eine österreichische Firma gebaut. Insofern kann man sagen: Wir supporten immer noch sehr gut an Deutschland.

Auch das ist etwas, was letztlich der deutsche Justizminister angesprochen hat: Es ist in der Justiz angekommen, es wird auch bleiben – der Robojudge ist zwar relativ weit weg, aber es ist zum Unterstützen da. Alle großen Gerichtsverfahren in Frankfurt zum Beispiel haben einen ärgeren KI-Richterassistenten, der die Urteile vorbereitet. Der Richter ist noch immer Human in the Loop, also der, der entscheidet, aber die Vorbereitungen trifft die KI. Genauso ist es Frida, auch am Amtsgericht in Frankfurt, die all die Textbausteine vorbereitet. Da wird es wie gesagt dann natürlich auch für die Juristen spannend, wenn diese Textbausteine aus der KI kommen: Wie kann ich denen vertrauen? Auch in Stuttgart ist Olga bei Massenverfahren, gerade bei Dieselsachen, im Einsatz, und zwar auch wiederum als künstlicher Assistent, um den Gerichten zu helfen und Urteile vorzubereiten, die dann der Richter natürlich noch immer entscheiden kann – noch. Schauen wir, wie sich das in Zukunft entwickelt.

Ich bin gebeten worden, ein paar Beispiele mitzubringen. Wir haben Gott sei Dank heute schon sehr viele gehört und auch gesehen. Ein Beispiel ist natürlich die Parkraumüberwachung. Da kann man sehr viel machen, da passiert eben derzeit sehr viel; so in der Stadt Bad Hersfeld, wo man eben auch, wie wir es jetzt in Kärnten gesehen haben, Verkehrssteuerung macht: Wo sind denn noch freie Parkplätze? Man kann aber natürlich auch alle Müllfahrzeuge oder andere Dinge mit KI ausstatten, um frühzeitig zu sehen, ob es Straßenschäden oder irgendwelche wilden Müllablagerungen gibt, die dann einfach gemeldet werden. Das geht bis hin zu – wir haben es bei der Hochwasserkatastrophe in Deutschland wieder gesehen – Drohnenbeflug mit KI, nicht nur zur Schädlingsbekämpfung, sondern auch um Vermisste relativ schnell finden zu können, oder bis zur Radarüberwachung.

Ein ganz spannendes Thema gerade für den Datenschutz ist Folgendes: In Deutschland wird es immer häufiger, dass Schulhöfe, Kinderspielplätze von KI überwacht werden, damit sich in der Nacht dort keine fremden Personen aufhalten. Das ist eine Herausforderung für den Datenschutz.

Im Aachener Dom, der zum Beispiel eine KI-Brandschutzanlage hat, sagt die KI zum Beispiel: Dort ist jetzt ein Brandherd, da wird in 2 Minuten ein Brand ausbrechen!, und verständigt automatisch die Feuerwehr. Es ist also auch ganz spannend, was auf diesem Sektor möglich ist.

Dann kommen wir – du hast das angesprochen –zum Bauamt: Die digitalen Bauanträge gibt es natürlich schon lange, aber sie können jetzt natürlich viel, viel mehr von KI unterstützt werden. Man kann zum Beispiel mit KI 40 Prozent mehr Modelle zur Ermittlung, was denn auf einem bestimmten Grundstück am besten ist, was den Bau betrifft, rechnen. Die KI kann natürlich unterstützen, das ist auch da zu sehen, und wieder als Assistent dienen: Wie habe ich denn in der Vergangenheit entschieden? Man kann natürlich auch alle Rechtsinformationen verknüpfen: Was steht im Baurecht drinnen?, Stimmt das jetzt mit dem Antrag überein?, Sind überhaupt alle Daten, die gebraucht werden, abgegeben worden? Wie kann ich geografische Daten sowie BIM- und GIS-Daten miteinbinden?

Ich habe zwei Beispiele aus der Stadt Cloppenburg und aus dem Landkreis Oder-Spree mitgebracht, wo eben schon ausprobiert wird, wie man denn KI hier wirklich vollkommen ins Bauamt einbinden und dann alle Planungsdokumente auch von KI analysieren lassen kann.

Jetzt habe ich noch ein recht lustiges Beispiel, weil natürlich Wein in Österreich etwas ganz Wichtiges ist, aber auch weil dahinter eine Österreicherin steht, unsere liebe Kollegin Professorin Maria Wimmer – früher auch bei mir im Kanzleramt wie Peter Reichstädter. Sie ist ja seit Langem schon Professorin für International E-Government an der Uni Koblenz, und dort sind die steilsten Weinberge Europas. Sie nutzt KI, um ein Weinbauinformationsmanagementsystem mit 5G aufzubauen, mit selbstfahrenden Traktoren, damit eben alternativ etwas angeboten wird, sodass diese Weinberge in Zeiten von Personalmangel und Ressourcenmangel überhaupt noch bewirtschaftet werden.

Beispiele gibt es natürlich auch in der Schweiz, das ist eines davon: Prognose Falscher Mehltau. Auch die Schweizer sind mittlerweile sehr aktiv, haben ein eigenes Cnai gegründet, ein Corporate Network Artificial Intelligence. Es ist in der Digitalen Verwaltung Schweiz, also im Kanzleramt angesiedelt, um dort die Projekte zu sammeln und zur Verfügung zu stellen. Das heißt, es gibt dort eine Datenbank, in der ich wiederum alle Projekte durchsuchen kann: Wer macht es? Was sind die Lösungen? Was sind die Herausforderungen, die Motivation? Eines dieser Projekte, bei denen eben KI eingesetzt wird, habe ich mitgebracht: Es betrifft den Falschen Mehltau.

Ich glaube, das ist etwas, was Österreich auch brauchen wird, nämlich alle Projekte zu sammeln und auf einer Plattform zur Verfügung zu stellen, um dann sagen zu können: Okay, wie kann ich es nachnutzen, oder wen kann ich anrufen, um zu fragen, wie es funktioniert hat, was schiefgegangen ist? Ich glaube, das brauchen wir.

Natürlich: R2-D2 ist nicht weit weg, auch das gibt es schon: R2-D2 heißt in Ludwigsburg ganz innovativ L2B2 und unterstützt dort die Bürger, damit sie ins richtige Amtsbüro finden, damit sie ihren Weg durch das Bürgeramt oder Bürgerbüro in Ludwigsburg finden. Im Sozialbereich gibt es die Ruhrbots in der Metropole Ruhr, um gerade im Sozialbereich Menschen zu unterstützen, Ansprechpartner zu sein.

Ich glaube, das ist auch eine Herausforderung: Wie gehen wir mit der KI um? Auch da ist Österreich nicht zu unterschätzen. Wer einmal im Ars Electronica Center war, weiß es. Dort haben wir ja vor vielen Jahren schon die erste Roboterpsychologin im Einsatz gehabt. Viele japanische Firmen lassen ja im Ars Electronica Center ihre Roboter entwickeln und die Roboterpsychologin sagt dann, wie ein Roboter ausschauen muss, damit sich der Mensch nicht fürchtet.

Damit komme ich schon zum Abschluss: Ich glaube, wir müssen uns nicht vor der KI fürchten, aber wir müssen noch selbst in der Hand haben, wie wir damit umgehen. Wie können wir eben hier die Maschinen, sage ich einmal, kontrollieren? Wie können wir sie unter Kontrolle halten? Insofern fürchte ich mich hin und wieder von der menschlichen Dummheit, aber nicht vor der künstlichen Intelligenz. –Danke. (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Da wurde super in der Zeit geblieben. Wir müssen ein bisschen Zeit aufholen, aber das war ein sehr, sehr guter Überblick über viele, viele, viele Usecases, die es gibt, und auch ein sehr humorvoller Abschluss. – Vielen Dank dafür!

Danke für diese vier Impulsvorträge. Ich glaube, es war schon sehr, sehr viel Inhaltliches dabei, was wir mitnehmen können. Wir gehen jetzt ein bisschen in ein anderes Format über, nämlich in ein Worldcaféformat. Dazu gibt es am Anfang vier Pitches von GEM2GO und Newsadoo, von Comm-Unity, von Totoy, und von Techtalk. Alle vier sind dann auch in den Ecken mit Ausstellungsbereichen vertreten. Nach den Pitches von jeweils 3 Minuten teilen wir uns auf – ich sage dann, wie das funktionieren wird – und können uns dann sozusagen von Station zu Station bewegen und in die Diskussion mit den Ausstellern treten. Ich hoffe, ich habe das so ganz gut erklärt. Damit wir alle noch wirklich mit der Aufmerksamkeit hierbleiben, fangen wir gleich an.

Ich freue mich sehr, GEM2GO und Newsadoo zum ersten Pitch zu holen. Das ist zum ersten Michael Kölbl, CEO bei RIS und auch verantwortlich für das Produkt – früher hieß es RIS Kommunal, jetzt heißt es GEM2GO. Er ist sehr erfahren in diesem Bereich, seit über zehn Jahren in der Geschäftsführung und hat auch den ersten Prototyp der GEM2GO-App schon vor zwölf Jahren einmal entwickelt. Ich glaube, das können wir auch ganz gut als Information mitnehmen.

Rudi Kussberger ist Produktowner von Newsadoo, mit einer guten Kombination: Er hat Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement in Linz und Hagenberg studiert und übrigens bereits 2013 eine Diplomarbeit zum Thema maschinelles Lernen geschrieben. Er ist also auch sehr erfahren in diesem Bereich: Maschinelles Lernen ist für mich auch so ein bissl die Urzelle der Technologie, an der wir uns eigentlich orientieren müssen.

Michael und Rudi, bitte auf die Bühne, bitte gerne zu mir. – Applaus! (Beifall.)

Ich werde die 3 Minuten mitstoppen.

Worldcafé

Michael Kölbl (CEO, GEM2GO): Selbstverständlich. Vielen herzlichen Dank! – Ja, wer sind wir? – GEM2GO ist mittlerweile eine Plattform geworden und kein reines Contentmanagementsystem mehr. Wie man sieht, haben wir bewusst diese große Plattform hergenommen, weil es einfach mittlerweile zeigt, dass wir nicht nur mehr klassisch – wie wir 1998 unter anderem auch mit Kremsmünster mit der klassischen Gemeindewebseite gestartet haben – arbeiten, sondern mittlerweile ist es jetzt so, dass wir eine Contentmanagementplattform in über 1 250 Städten und Gemeinden im Einsatz haben – ich darf das Ganze mittlerweile schon seit 23 Jahren begleiten –, und wir bauen das ständig aus.

Bei uns ist genau auch das das große Thema, dass wir sagen: Okay, man soll nicht alles doppelt eingeben, sondern wir schauen, dass wir dementsprechend so viele Schnittstellen wie möglich nutzen, Kooperationen miteinander eingehen. Wir machen mittlerweile über 50 Kooperationen. Wir machen laufend Pilotprojekte, und das ist genau unser Ansatz: Wir können mit dem Ganzen nicht stehen bleiben, wir wollen die Gemeinden und Städte unterstützen. Es geht auch darum, dass wir schauen, dass wir so viel wie möglich in Kooperation mit Ländern und Bund gehen, damit wir wirklich die richtigen Dinge nutzen.

Was die KI betrifft, haben wir mittlerweile sehr vieles in petto, was wir nachher noch herzeigen wollen. Bewusst haben wir heute mit Newsadoo einen Kooperationspartner an der Seite, mit dem wir ein sehr erfolgreiches Projekt in Oberösterreich gestartet haben, und damit gebe ich das Wort an dich weiter. – Bitte.

Rudolf Kussberger (Productowner, Newsadoo): Wir von Newsadoo haben uns eben im Endeffekt auf Newsverarbeitung spezialisiert, haben eine Technologie und Plattform geschaffen, die es uns beziehungsweise auch Ihnen ermöglicht, die Webseite zur digitalen Newsplattform umzuwandeln, speziell für Gemeinden. Wir verarbeiten bis zu 80 000, 90 000 Artikel pro Tag in verschiedenen Formen, bereiten diese dann themenspezifisch oder userspezifisch für die Zielgruppen auf, und über unsere Newsmodule können diese dann in den verschiedenen Kanälen eingebunden werden, um eben zum Beispiel die Kommunikation in den Gemeinden, zwischen den Personen, Vereinen, Organisationen zu stärken.

Darüber hinaus bieten wir auch ein digitales Themenmonitoring auf Basis dieser Newsdaten, das es eben der Gemeinde ermöglicht, zu analysieren und zu monitoren, welche Inhalte auf ihren Kanälen ausgespielt werden, welche Popularität vorliegt und wie das Ganze zusammenspielt.

Ich freue mich auf interessante Diskussionen. – Danke. (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Das war weit unter der Zeit. – Vielen, vielen Dank.

Damit kommen wir schon zum zweiten Pitch von Comm-Unity aus Lannach in der Steiermark. Hier ist bei uns Gudrun Baumgartner, sie ist Prokuristin und Leiterin der Produktenwicklung von Comm-Unity. Comm-Unity ist ein Unternehmen fokussiert auf öffentliche Verwaltung und Software in der öffentlichen Verwaltung. 2 000 österreichische Gemeinden zählen bereits zu den Kunden und ich freue mich sehr auf den Pitch: Gudrun Baumgartner. – Applaus bitte! (Beifall.)

Gudrun Baumgartner (Prokuristin und Leiterin der Softwareentwicklung, Comm-Unity): Ich freue mich sehr, dass ich in diesem Rahmen die Comm-Unity vorstellen kann. Danke noch einmal für diese Gelegenheit. Ganz kurz noch einmal zu unserem Unternehmen: Wir kommen aus dem Süden der Steiermark, aus Lannach, haben aber weitere Standorte auch in Klagenfurt und in Innsbruck und ganz ein kleines Büro in Oberösterreich. Wir beschäftigen rund 120 Mitarbeiter:innen und entwickeln und betreiben jetzt schon wirklich länger als 30 Jahre digitale Lösungen für unsere 400 Gemeinden, Städte und Verbände. Wenn ich das kurz aufzählen darf: Wir bieten im Angebot gemeinsam mit Partnern alles, was eine Gemeinde für die Verwaltung braucht, beginnend von Buchhaltung, Steuern, Abgaben, Meldeamt, Wahlen, Wahlservice bis hin zu IOT, dualer Zustellung, elektronischem Akt und auch der digitalen Kommunikation.

Weil es im Vorfeld ja schon ganz oft auch in diese Richtung gegangen ist: Überall hier geht es um Daten. Wir beschäftigen uns natürlich auch mit KI in allen möglichen Zusammenhängen, auch für und im Sinne unserer Gemeinden, denn – es ist schon genannt worden, und das ist worum wir uns auch wirklich kümmern – die Basis, eben auch der Sinn sind diese richtigen, strukturierten und hochwertigen Daten. Genau das ist unser Steckenpferd, kann ich so sagen.

Wir entwickeln unsere Anwendungen rund um diesen digitalen Kern, und durch intelligente Vernetzung der Daten bietet dieser dann eine sehr hohe Datenqualität. Durch die Integration von zentralen Registern, wie dem BEV, dem AGWR, dem ZMR, und allen relevanten Registern und durch die laufenden Abgleiche bleiben die Daten dann eindeutig, aktuell und richtig. Das ist die Basis für papierlose Gemeindeverwaltung, aber auch für weiterführende Services für Bürger:innen, Unternehmen und auch für andere Systeme.

Im Worldcafé möchten wir Ihnen jetzt heute zeigen, welches Potenzial das Zusammenspiel von diesen hochwertigen Daten – GIS und KI – für diese Gemeinden bietet. Ganz viel von dem, was wir zeigen, ist im Vorfeld schon gefallen. Wir werden mit unserem Partner Gisquadrat, einem Experten für GIS für Datendienste im kommunalen Umfeld, den digitalen Zwilling in der Stadt- und Gemeindeverwaltung und die ersten Projekte auf der Basis von Geo-KI zeigen.

Ich freue mich auf das Weltcafé und bis gleich! (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Vielen Dank auch für diesen Pitch und wir kommen zum dritten Pitch von Totoy und ich freue mich, Gründer und CEO Francis Rafal hier zu begrüßen. Gleichzeitig möchte ich auch Capito-AI vorstellen, ein ähnlich gelagertes Unternehmen, das sich auch mit Sprachvereinfachung und AI beschäftigt. Es wurde gerade mit dem Staatspreis Digitalisierung ausgezeichnet. Verena Riegler – vielleicht stehst du kurz auf – ist heute auch da. Applaus einmal bitte für beide. (Beifall.)

Bei Francis Rafal möchte ich vielleicht die persönliche Betroffenheit hervorheben, die zur Idee geführt hat. Seine Eltern stammen von den Philippinen und er selbst musste früher immer Behördenbriefe für seine Eltern übersetzen, was nicht ganz einfach ist – daraus ist auch die Idee für Totoy geboren worden. Manchmal ist Behördendeutsch nur schwer verständlich. – Francis, ich bitte dich um deinen Pitch. (Beifall.)

Francis Rafal (CEO, Totoy): Vielen Dank für die Einladung. Ich möchte Ihnen heute Totoy kurz vorstellen, einen KI-Leseassistenten für komplizierte Dokumente. Wie schon vorhin erwähnt sind meine Eltern von den Philippinen immigriert. Ich wurde schon in Wien geboren. Seitdem ich denken kann, zeigen sie mir komplizierte deutsche Behördenbriefe und fragen mich eine Frage eigentlich jede Woche: Totoy, ano ba iyan? – Das ist Filipino für: Kleiner Bub, was ist das?

Seitdem ich zwölf bin, bin ich quasi Übersetzer, Steuerberater, Rechtsanwalt für meine Eltern. Erst viel später, als Erwachsener habe ich gelernt, dass meine persönliche Erfahrung eigentlich eine versteckte Herausforderung offenbart, von der sehr viele Menschen betroffen sind, und zwar heißt die Herausforderung funktionaler Analphabetismus.

Analphabetismus heißt ja, dass man gar nicht lesen kann. Funktionaler Analphabetismus heißt, dass man Probleme hat, komplizierte Dokumente, wie zum Beispiel Behördenbriefe, Verordnungen, Mietverträge oder medizinische Befunde zu verstehen. In Österreich sind es laut der letzten Piaac-Studie 930 000 Menschen, die davon betroffen sind. Das sind nicht nur Migrantinnen und Migranten, sondern auch Menschen mit Deutsch als Muttersprache. Wir wollen das mit Totoy ändern. Deswegen arbeiten wir seit knapp über einem Jahr an einer App, die Dokumente in ein paar Sekunden erklärt.

Wie funktioniert sie? – Man nimmt sein Handy und macht ein Foto von einem Dokument, das unstrukturiert ist – wir arbeiten mit unstrukturierten Daten –, und in ein paar Sekunden wird der Text quasi rausgefiltert und eine Erklärung in einfacher Sprache in der Muttersprache des Users generiert. Aktuell versteht Totoy Dokumente in 95 Sprachen und kann in den top 18 Sprachen in Österreich Erklärungen generieren, wie zum Beispiel Englisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Türkisch. Totoy kann auch Dokumente von kompliziertem Amtsdeutsch in menschliches Deutsch übersetzen.

Die App ist aktuell für Userinnen und User kostenlos im App Store und im Play Store verfügbar. Wir bieten aber auch eine Programmierschnittstelle für Unternehmen und Behörden, Gemeinden und Städte an, mit denen man diesen Behördenbrief- oder Dokumentenerklärer anbieten kann, um einerseits die Informationen zugänglicher zu machen und die Kommunikation im Einklang mit Barrierefreiheitsrichtlinien zu gestalten.

Wir verwenden mit Totoy generative KI, um das Problem funktionaler Analphabetismus zu lösen und unstrukturierte Dokumente für alle verständlich zu machen. Ich freue mich darüber, im Worldcafé mit Ihnen zu diskutieren. (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Danke, Francis, dafür, dass du auch unter der Zeit geblieben bist. Das hilft uns wieder, ein bisschen Zeit zu sparen.

Last, but not least: Techtalk ist ein Softwareentwicklungsunternehmen aus Wien mit derzeit ungefähr 90 Mitarbeitern, auf den öffentlichen Bereich fokussiert. Es arbeitet unter anderem mit dem AIT sehr gut zusammen, also im Bereich künstlicher Intelligenz – da ist es inzwischen sehr versiert.

Ich freue mich, Thomas Stangl, Leiter des KI-Bereiches bei Techtalk, und Christine Popper, verantwortlich für das Produktmanagement bei Techtalk, bei mir zu begrüßen. – Bitte schön. (Beifall.)

Thomas Stangl (Leiter Techtalk E-Akte): Schönen guten Tag von meiner Seite! Mein Name ist Thomas Stangl. Vielen Dank für die netten Worte gleich zu Beginn. Uns, die Firma Techtalk, gibt es seit 30 Jahren. Seit 30 Jahren digitalisieren wir öffentliche Verwaltungen in Österreich und im ganzen deutschsprachigen Raum, darunter natürlich viele Gemeinden, wie zum Beispiel die Gemeinde Poysdorf – seit Kurzem –, die Stadtgemeinde Horn, aber auch große Städte, wie zum Beispiel Innsbruck oder Wiener Neustadt, sind unsere Kunden.

Eines unserer digitalen Produkte und einer unserer Services, die wir anbieten, ist ein digitales Sitzungsmanagementtool namens Plenum, was Sie hier (der Redner unterstützt in der Folge seine Ausführungen mittels einer Powerpoint-Präsentation) jetzt schon in einem Screenshot sehen, mit dem es möglich ist, Sitzungen aller Art, also zum Beispiel Gemeinderatssitzungen, Stadtratssitzungen, digital sehr einfach und effizient zu organisieren und zu verwalten. Das Schöne ist, von unseren Kunden bekommen wir wirklich super Feedback, die sind sehr zufrieden mit unserem Sitzungsmanagementtool. Eine große Herausforderung – damit liegen uns die Kunden seit Jahren in den Ohren – ist nach wie vor aber die Protokollerstellung. Wir haben vorhin von Kollegen Haider gehört, dass das natürlich ein Thema ist.

Warum? – Die Protokollerstellung von einer Gemeinderatssitzung ist immer sehr arbeitsaufwendig, muss immer unter zeitlichem Druck durchgeführt werden, weil die Frist zur Erstellung des Protokolls einer Gemeinderatssitzung zum Beispiel nur zwei Wochen beträgt. Das heißt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind da sehr gefordert. Die Qualität muss natürlich trotzdem stimmen, weil das ja die Grundlage für das demokratische Arbeiten in der Gemeinde ist und daher wirklich passen muss. Genau da wollen wir jetzt mit einer neuen KI-Funktion Abhilfe schaffen, die wir in unser Sitzungsmanagementtool Plenum voll integriert haben.

Wie funktioniert das? – Wir machen eine Aufzeichnung der Sitzung video- oder audiomäßig, das reicht eigentlich, und dann wird mithilfe von künstlicher Intelligenz eben ein Protokollvorschlag dieser Sitzung erstellt. Das Ziel ist, die Sitzungsprotokollerstellung von zwei Wochen Durchlaufzeit auf wenige Stunden oder zumindest ein, zwei Tage zu reduzieren. Wir freuen uns, Ihnen beim Worldcafé da drüben an unserem Stand unsere Lösung in aller Kürze vorstellen zu können.

Wir haben eben auch das Thema Gemeindeordnung berücksichtigt. Da sind wir dann auf Ihr Feedback und die Diskussionen gespannt. Wir freuen uns generell auf Feedback zu unserem Produkt, und natürlich wollen wir auch mit Ihnen diskutieren, welche Herausforderungen Sie im Bereich Sitzungsmanagement haben, welche Herausforderungen Sie im Bereich der Protokollerstellung einer Sitzung haben. Wir würden gerne mit Ihnen diskutieren, wie Sie das mit Plenum, mit unserer Lösung und mit unseren KI-Funktionen gut abarbeiten können.

Ich freue mich schon auf die Diskussion. Ich denke, das Schreiben von Protokollen ist nicht ein besonders dankbarer Job, aber wir wollen zumindest versuchen, es ein wenig einfacher zu machen. – Vielen Dank. (Beifall.)

Christine Wahlmüller-Schiller: Danke für diesen vierten Pitch. Ich glaube, wir sind jetzt ganz gut unterrichtet, worum es bei diesen vier Lösungen geht.

Peter, darf ich dich zu mir auf die Bühne bitten. – Peter Reichstädter, CIO der Parlamentsdirektion – bitte einmal Applaus. (Beifall.)

Ich ersuche alle Vortragenden, ganz kurz auf die Bühne zu kommen.

Ich erkläre aber kurz, wie wir es jetzt machen. Das Worldcafé läuft so ab, dass wir uns jeweils 12 Minuten an jeder einzelnen Station aufhalten werden. Es geht darum, wirklich zu diskutieren, zu sprechen, zu verstehen, worum es bei der jeweiligen Lösung geht, darum, sich auszutauschen.

Wir müssen die Gruppe jetzt vierteln, und jedes Viertel soll sozusagen einen Stand besetzen. An einer Station werden 12 Minuten verbracht, und dann gehen wir weiter zur nächsten Station. Das heißt, wir müssen das Plenum in vier ungefähr gleich große Gruppen teilen. Gehen Sie zu jener Stationen, wo Sie gerne starten wollen, und dann geht es im 12-Minuten-Takt weiter – so hat jeder die Möglichkeit, jede Station zu besuchen. Ich hoffe, ich habe es so erklärt, dass es alle verstanden haben.

Peter Reichstädter (CIO, Parlamentsdirektion): Danke schön, Christine. – Ich würde Sie bitten, auch wenn Sie in Gruppen gekommen sind, wenn Sie zu zweit, zu dritt sind, gehen Sie gemeinsam auf eine Station zu. Versuchen wir wirklich, uns auf die vier Stationen aufzuteilen. Ich werde dann immer nach 12 Minuten sagen, dass wir wechseln.

In den Stationen werden Sie die Kolleg:innen eben mit ihren Ideen begeistern. Sie haben vielleicht Feedback, Input dazu. Wie gesagt, wir gemeinsam sind an Lösungsvorschlägen für Probleme interessiert. Da wird nicht Technologie präsentiert, sondern wirklich an Lösungsvorschlägen gearbeitet.

Ich darf die Vortragenden und die beiden Präsidenten nach vorne bitten, damit das protokollarische Foto gemacht werden kann, und danach geht es unmittelbar in das Worldcafé über. – Danke vielmals.

Christine Wahlmüller-Schiller: Danke allen Beteiligten.

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(In weiterer Folge tauschen sich die Teilnehmer:innen in Kleingruppen im Workshopformat Worldcafé aus.)

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Peter Reichstädter: Ich darf mich bei allen vier Stationen auf das Allerherzlichste bedanken, dass Sie den Worldcafégedanken und auch die Ideen Ihrer Station weitergetragen haben. Ich möchte mich auch bei Ihnen, liebes Publikum, die Sie durch die vier Stationen durchgegangen sind, auf das Allerherzlichste dafür bedanken, dass Sie geblieben sind, dass sich ein Austausch entwickelt hat.

Das Programm ist damit auch schon beendet. Ich möchte mich eben bei Ihnen allen, die die Worldcaféstationen vorbereitet haben, auf das Allerherzlichste bedanken. Ich möchte mich auch bei Stephanie bedanken, bei Gregor und Boris für die technische Servicierung der Veranstaltung, natürlich auch dafür, dass wir gut ins Bild gerückt wurden und gestellt werden, bedanken, aber vor allem bei Ihnen, die Sie bei diesem Worldcafé mitgemacht haben, und bei all den Impulsgebern und zum Schluss natürlich bei unserer Moderatorin Christine Wahlmüller-Schiller. – Vielen, vielen Dank. (Beifall.)

Einen schönen Freitag und noch ein schönes Wochenende. – Danke schön.

Schluss der Veranstaltung: 14.07 Uhr