Transkript der Veranstaltung:
Auftaktveranstaltung der Zero Project Conference 2022

Es folgt eine Videoeinspielung:

Sprecher eins: To life.

Sprecherin zwei: The global community working in the field of disability and development.

Sprecherin drei: I think this room, more than any room, understands the demographics of disability – it’s big.

Sprecher vier: To make the United Nations’ convention on the rights of persons with disabilities a reality in every region of every nation on the globe.

Sprecherin fünf: You make the most huge conference feel special and being part of a family.

Sprecher sechs: We have a great conference ahead of us. (Beifall.)

Victor Pineda: We want to make sure that we create a future that is accessible to everyone.

Gabriela Sellner: Zero barriers must be the ultimate goal.

Marianne Knudsen: It’s not about having special needs, it’s about having equal human rights.

Sprecher sieben: And it makes me getting up, fighting for my daughter every day of my life so easy, when I’m inspired by all of you. (Beifall.)

*****

Andreas Onea (Moderator): Eine Zukunft für alle, und zwar eine barrierefreie Zukunft auf der ganzen Welt, aber auch in Österreich.

Einen wunderschönen guten Morgen und herzlich willkommen zur Auftaktveranstaltung zur Zero Project Conference 2022! Ich freue mich sehr, dass ich Sie alle hier sehen darf in diesen Zeiten, in denen es lange nicht möglich war. Auch wenn wir es letztes Jahr geschafft haben, eine virtuelle Veranstaltung zu machen und das Jahr davor, 2020, in einer vermeintlich noch normaleren Welt, freuen wir uns sehr, dass wir diese mittlerweile schon Tradition aufrechthalten können und Sie heute im Hohen Haus begrüßen dürfen und Innovationen zeigen können, die die Welt barrierefreier und zugänglicher machen und vor allem zeigen, dass Digitalisierung in Kombination mit Menschen, die ihre Kreativität ausleben, die wollen, dass alle Menschen teilhaben können, wirklich etwas bewegen kann.

In den letzten Jahren hat sich schon gezeigt, dass hier neue Netzwerke entstanden sind, dass teilweise Projekte in die Arbeit des österreichischen Parlamentes inkludiert wurden, damit Menschen mit Behinderung besser an unserer Gesellschaft teilhaben können. All das wollen wir heute gemeinsam machen: eine Diskussion anregen und einen Austausch zwischen Politik, zwischen den Entscheidern und den Innovationsträgern aus der barrierefreien Welt voranzutreiben.

Ich freue mich sehr, dass ich heute sehr viele besondere Menschen begrüßen darf. Ganz herzlich möchte ich unseren Präsidenten des Nationalrates und Gastgeber der heutigen Veranstaltung Mag. Wolfgang Sobotka begrüßen. – Guten Morgen und herzlich willkommen, danke, dass wir hier sein dürfen! (Beifall.)

Einen wunderschönen guten Morgen auch an Bundesministerin außer Dienst und Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees Maria Rauch-Kallat. – Herzlich willkommen! (Beifall.)

Wir freuen uns auch sehr, den Co-Gastgeber der heutigen Veranstaltung in unserer Mitte begrüßen zu dürfen, den Gründer der Essl Foundation und der Initiative Zero Project: Martin Essl. (Beifall.)

Ja, und was wären Veranstaltungen wie diese ohne Impulsgeber, die sich wirklich Gedanken machen, wie eine barrierefreie Welt auszusehen hat, und da freut es uns außerordentlich, dass Professor Thomas Shakespeare unserer Einladung gefolgt ist und am heutigen Tag die Keynote halten wird. Auch ihn heiße ich ganz herzlich willkommen. (Beifall.)

Das Ziel ist auch überparteiliche Vernetzung mit Menschen, die Entscheidungen in unserem Land vorantreiben. Daher freut es uns, dass wir dieses Projekt mit allen fünf im österreichischen Nationalrat vertretenen Parteien nach vorne bringen können. Namentlich begrüße ich außerdem die Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderungen der im Nationalrat vertretenen Parteien, die sich heute jeweils eine Innovation ausgesucht haben und dazu auch ein paar Gedanken haben werden.

Zuallererst möchte ich den Dritten Präsidenten des Nationalrates Ing. Norbert Hofer entschuldigen. Er musste leider kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Er wäre sehr gerne hier dabei gewesen. Er hat sich ein Projekt ausgesucht, in das er sich auch schon persönlich sehr eingearbeitet hat. Auf jeden Fall möchte ich ihn jetzt wie gesagt kurz entschuldigen und auch die Abgeordnete zum Nationalrat Fiona Fiedler von den NEOS. Auch sie kann leider heute krankheitsbedingt nicht hier sein, aber sie hat es sich nicht nehmen lassen, eine Videobotschaft zu schicken. Mit einem Applaus können wir den beiden Damen und Herren, glaube ich, gute Genesungswünsche schicken. (Beifall.)

Anwesend sind – da freuen wir uns sehr – Abgeordnete zum Nationalrat Kira Grünberg von der ÖVP, Abgeordnete zum Nationalrat Mag. Verena Nussbaum von der SPÖ sowie die Abgeordnete zum Nationalrat Heike Grebien von den Grünen. – Guten Morgen! (Beifall.)

Wenn Sie sich fragen: Wer sitzt denn heute auf der Regierungsbank? – Eine illustre Runde von Damen und Herren, Experten aus unserer Behinderungsszene in Österreich, Menschen, die Inklusion in Österreich vorantreiben. Ich werde sie auch später im Laufe der Veranstaltung vorstellen, aber stellvertretend möchte ich den Präsidenten des Österreichischen Behindertenrates Mag. Michael Svoboda begrüßen. – Guten Morgen!

Namentlich begrüßen darf ich außerdem auch den Behindertenanwalt Dr. Hansjörg Hofer – er wird uns im Laufe der Veranstaltung zugeschalten sein – sowie Parlamentsdirektor Dr. Harald Dossi, der die Veranstaltung mit netten Worten abschließen wird, wenn es dann so weit sein wird. (Beifall.)

Ein herzlicher Gruß geht natürlich auch an alle Präsentatoren der Innovationen, der Projekte, die heute im Mittelpunkt stehen. Sie werden sehen: Es sind beeindruckende Projekte, die wirklich viel im Bereich der Inklusion vorantreiben. Sie werden sowohl live vor Ort sein als auch virtuell zugeschalten. Natürlich auch an alle internationalen Gäste, die heute den Weg ins Parlament gefunden haben: ein herzliches Willkommen! (Beifall.)

Ja und dadurch dass wir sehen, dass so viele Menschen dazu beitragen und wirklich etwas voranbringen wollen, darf ich abschließend noch alle anwesenden Abgeordneten zum Nationalrat sowie Mitglieder des Bundesrates, alle anwesenden Vertreterinnen und Vertreter von Interessensgemeinschaften, die in Österreich so wichtige Arbeit leisten sowie natürlich das anwesende Publikum hier vor Ort und auch Sie, meine Damen und Herren, die uns heute im Livestream verfolgen, ganz herzlich begrüßen und einen wunderschönen guten Morgen wünschen! (Beifall.)

Das war es einmal von mir am Anfang. Jetzt freuen wir uns auf die Eröffnungsworte des Präsidenten des Nationalrates Mag. Wolfgang Sobotka. Ich darf Sie nach vorne bitten. Wir freuen uns schon sehr darauf.

Wolfgang Sobotka (Präsident des Nationalrates): Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Sie hier in unserem Plenarsaal versammelt sind! Ich freue mich ganz besonders, dass ich Sie in Präsenz begrüßen kann. Ich begrüße natürlich auch diejenigen zu Hause vor den Bildschirmen oder in ihren Offices, die die Konferenz verfolgen. Ich freue mich, dass es nach zwei Jahren wieder möglich ist, uns in Präsenz zu treffen.

Die Welt hat sich mit Sicherheit in ganz besonderem Maße verändert. Wenn wir an die dramatischen Stunden denken, die Europa jetzt in Bann geschlagen haben, und kalkulieren, dass schlussendlich durch kriegerische Gewalt vielfach Leid und in Folge oftmals auch Behinderung entsteht, ist es uns mehr denn je bewusst, welche Aufgabe wir haben.

Ich darf mich ganz, ganz herzlich bei dir, lieber Martin Essl, für die Kooperationsbereitschaft von Zero Project bedanken, diese Veranstaltung mit dem österreichischen Parlament auszurichten. Ich freue mich, dass unsere Abgeordneten das heute auch so offen tun, um die Projekte gemeinsam mit den Innovatoren zu präsentieren. Es ist das erste Mal in dieser Form, und wir werden das im nächsten Jahr erweitern, indem wir auch die Vertreter der Wirtschaft bitten, uns Unterstützung zu geben.

Wir waren erst vor Kurzem bei einem ganz besonderen Projekt, bei AFB, und haben uns den Ableger in Österreich mit einer Gruppe von Menschen ansehen können. Wir haben gesehen, welch hervorragende Arbeit dort geleistet wird und wie wichtig es ist, die Inklusion umfassend zu leben. Der Wirtschaftsstandort – egal ob in Europa oder woanders – braucht in einer inklusiven Gesellschaft heute alle Menschen, um auch ihre Fähigkeiten miteinzubeziehen.

Dass die Konferenz hier im Hohen Haus eröffnet wird, erfüllt uns mit Stolz. Wir fühlen uns als österreichisches Parlament verpflichtet, gerade dieses Thema der Barrierefreiheit umfassend voranzutreiben. Es freut mich, dass so viele prominente Vertreter der Behindertenlobby – so würde ich das nennen – heute hier sind, die uns dabei nicht nur begleiten und beraten, sondern auch fordern. Es ist, glaube ich, für uns ganz wesentlich, dass wir in besonderer Art und Weise herausgefordert sind, immer wieder einen Schritt nach dem anderen zu setzen.

Ich freue mich und ich hoffe, dass ich Sie dann im nächsten Jahr in unserem angestammten Hause begrüßen darf, wo wir ein Haus in Augenschein nehmen dürfen, das wirklich nach bestem Wissen und Gewissen durch große Beratungsleistungen von My Ability und vielen anderen barrierefrei gemacht werden wird. Wir sehen, dass das auch schon jetzt, in diesen Phasen der Inbetriebnahme, Früchte trägt.

Ihnen brauche ich nicht zu erzählen, wie notwendig die Inklusion ist. Ihnen brauche ich nicht zu erzählen, dass 15 Prozent der Menschen in Österreich in irgendeiner Form wegen einer Behinderung letzten Endes vor die Herausforderung gestellt sind, sich dem Leben so stellen zu können, dass sie ein selbstbestimmtes Leben begehen und ausleben können. Ihnen brauche ich nicht zu erzählen, wie unvermutet so etwas kommen kann. Es gibt deutsche Studien, in denen es heißt, dass 87 Prozent jener, die an einer Behinderung laborieren und letzten Endes eine Behinderung in ihrem Leben tragen, dies sehr unvermittelt erfahren, was auch in der Persönlichkeitsentwicklung eine ganz große Herausforderung darstellt.

Ihnen gilt nicht nur unser Respekt. Unsere Arbeit muss sein, unsere Lebensbedingungen so zu gestalten, dass alle Menschen umfassend teilhaben können. Wir wissen, dass das in vielen Bereichen nicht in dieser Form gegeben ist, und wir wissen auch, dass viele Menschen gar keine Sensorik dafür haben. Daher ist es die Aufgabe des österreichischen Parlaments, und zwar aller 183 Abgeordneten des Nationalrates und der 61 Mitglieder des Bundesrates, sich für die Entwicklung dieser Sensorik zur Verfügung zu stellen. Es ist unsere Aufgabe, das Bewusstsein in der Gesellschaft in diese Richtung zu verändern.

Gerade das österreichische Parlament hat es sich zur Aufgabe gemacht, große gesellschaftliche Entwicklungen, die unabhängig von Legislaturperioden sind, die unabhängig von parteipolitischen Einstellungen sind, vorzunehmen und voranzutreiben. Und da steht die Frage der Inklusion zuoberst. Es waren viele, die hier Pionierarbeit geleistet haben, und es waren viele, die sich hier in der Vergangenheit besonders engagiert haben.

Ich darf mich wirklich auch bei unserer Parlamentsdirektion bedanken, die das Thema ganz bewusst aufgenommen hat und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch schult: Wie geht man damit um? Mit welcher Einstellung findet man Zugang? Wie kann man diese Inklusion auch wirklich leben, um sie zu einem durchgängigen Lebensprinzip und Arbeitsprinzip in unserem Haus zu machen?

Ich halte das für eine entwickelte Gesellschaft für eine ganz normale Sache, und erst dann, wenn das kein Thema mehr ist, wenn das wirklich auf allen Ebenen gelebt wird, können wir einigermaßen zufrieden sein. Jetzt ist es ein Ansporn, uns stets zu verbessern, egal ob es um die Inklusion in der Bildung geht – dort ist der Ursprung zu sehen –, egal ob es um die Inklusion am Arbeitsplatz geht, wo Arbeit sinnstiftend dem Menschen auch Richtung und Ausrichtung gibt, oder ob es um das Freizeitverhalten geht. Alle drei Bereiche werden von uns in besonderem Maße in Augenschein genommen.

Ich freue mich wie Sie auf die einzelnen Innovationen, die wir heute erleben können. Ich erinnere mich noch an die früheren Konferenzen zurück: Was dort an technischer Innovation geboten wurde, was auch für die Entwicklung im persönlichen Bereich geboten wurde, war beispielgebend. Vieles hat sich durchgesetzt, und vieles haben wir hier in unserem Parlament übernehmen können. Ich hoffe, dass auch heute wieder die eine oder andere Innovation Platz greift und uns die Möglichkeit gibt, sich mit ihr auseinanderzusetzen, sie aber auch in die Realität, in die Praxis umsetzen zu können.

Ich freue mich ganz besonders, dass Mister Shakespeare heute hier ist, den ich schon zweimal als Keynotespeaker erleben durfte. – It’s a great pleasure for us that you are here! Your experience is very high. We appreciate your coming and that it is possible to come in presence, not only via TV. Many thanks for your coming! (Beifall.)

Ich denke, so soll und so darf diese Konferenz auch ein persönliches Erlebnis werden. Das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie sich mit den Menschen, die Schulter an Schulter zu dieser Inklusion beitragen, dafür kämpfen und sich dafür einsetzen, auch eine Freude daran haben, austauschen können. In diesem Sinne: alles Gute! (Beifall.)

Andreas Onea: Danke, Herr Präsident. Wir freuen uns umso mehr, dass die demokratischen Prozesse auf die Teilhabe noch besser vorbereitet werden und all die Dinge, die im Parlament mitgedacht wurden – da hoffen wir, dass wir das alles nächstes Jahr dann auch live erleben können –, dazu führen, dass Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft, auch in den Entscheidungsfindungen, noch mehr eine Stimme finden und die Digitalisierung und Technologie dazu beitragen können. Also herzlichen Dank für die Begrüßungsworte.

Wir freuen uns natürlich auch über die Grußworte vom Gründer der Essl Foundation und der Initiative Zero Project, also Kogastgeber am heutigen Morgen, Martin Essl. – Lieber Martin, ich darf dich nach vorne bitten. (Beifall.)

Martin Essl (Gründer der Essl Foundation und der Initiative „Zero Project“): Sehr geehrter Herr Präsident des Nationalrats Wolfgang Sobotka! Sehr geehrte Frau Ministerin außer Dienst und Präsidentin der Paralympics Österreich Frau Dr. Rauch-Kallat! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete zum Nationalrat! Dear Professor Tom Shakespeare, it’s a real pleasure and thank you so much for joining us and supporting us in this marvellous event at the Houses of Parliament, thank you so much!

Sehr geehrte Vertreter der Zivilgesellschaft und der öffentlichen Hand! Sehr geehrte Unternehmensvertreter und InnovatorInnen, die heute auch international unter uns sind hier im großen Plenarsaal, aber vor allem dann auch über den Livestream. Ein ganz großes und herzliches Willkommen! Es ist jedes Mal ein ganz besonderer Moment für mich, wenn ich hier im großen Redoutensaal mit Ihnen sein darf, um für eine ganz wichtige Sache einzustehen, nämlich für Inklusion in der Gesellschaft. Das ist so wichtig, und wir kommen heute wieder mit unglaublichen Innovationen im Handgepäck, die wir im Laufe der ganzen Woche hier im Parlament auf der einen Seite aber auf der anderen Seite in der Zero Project Conference in der UNO-City in Wien präsentieren dürfen.

Für all jene, die mich nicht sehen, möchte ich mich kurz verbal vorstellen. Mein Name ist Martin Essl. Ich bin der Gründer Essl Foundation und von Zero Project. Ich bin in den Endfünfzigern, trage eine Brille, einen schwarzen Anzug, zur Feier des Tages eine grüne Krawatte mit einem weißen Hemd und einem Stecktuch mit unserem Logo drauf. Und ich freue mich riesig drauf, dass Sie hier mithören und dass wir gemeinsam neue Dinge erleben werden.

Wie der Herr Präsident schon angesprochen hat, ist das ein ganz besonderer Tag heute. Zum dritten Mal sind wir eingeladen, zu Ihnen zu sprechen. Und heute ist das erste Mal, dass alle Vertreter oder alle Parteien, die im Parlament vertreten sind, sich eine der ausgewählten Innovationen ausgesucht haben, um hier einen wesentlichen Beitrag zu leisten, dass diese Innovation auch tatsächlich in Österreich umgesetzt wird und damit das Thema der Barrierefreiheit einen deutlichen Schritt nach vorne gebracht wird.

Ich möchte mich ganz, ganz herzlich auch für das Engagement jetzt schon in der Auswahl auf der einen Seite, aber auch jetzt dann in der gemeinsamen Umsetzung bedanken.

Wir suchen jedes Jahr nach ganz innovativen Ansätzen und haben ein System entwickelt von Österreich aus, das darauf fußt, dass wir gemeinsam mit der Community auf der ganzen Welt nach diesen neuen Innovationen suchen. Und wir veranstalten dann, nachdem wir die Innovationen gesucht haben, wir bekommen in etwa zwischen 500 und 700 Nominierungen aus vielen, vielen Ländern, meistens aus über 100 Ländern pro Jahr zu einem Thema, dem wir uns stellen in Vorbereitung auf die Zero Project Conference. Und dann wird in einem dreistufigen Verfahren mit ungefähr 1 000 Expertinnen und Experten und Organisationen auf ihrem Sektor werden die innovativsten, die wirkungsstärksten und die umsetzbaren, auch in anderen Regionen umsetzbaren Innovationen ausgewählt. Und wir von Zero Project mit einem Team von 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tun nichts anderes, als das Ganze zu organisieren, nicht mehr und nicht weniger. Aber das ist wirklich ein Batzen Arbeit, muss ich sagen. Aber es macht unglaubliche Freude. Also wir sind nicht Innovatoren, sondern wir sind die Ermöglicher, Innovationen dann bekannt zu machen. Und darum geht es ja.

Innovationen sind oftmals selbst im eigenen Land unbekannt. Das stellen wir immer wieder fest. Und das ist ganz erstaunlich. Und durch diese Innovationsweitergabe und Information und die Vernetzung, die dann auch in der Zero Project Conference in der UNO-City in Wien stattfindet mit anderen Unterstützern und Mitwirkenden kann es gelingen, Schritt für Schritt die Barrieren aufzulösen. Und die Zielsetzung, die wir uns gestellt haben, mit der Essl Foundation und mit Zero Project, ist es, dass wir eine Welt haben, wo es keine Barrieren mehr gibt. Eine Welt für alle, wie Andreas Onea, unser heutiger Moderator, dem ich auch ganz herzlich danken möchte, auch mitgeteilt hat und gesagt hat.

Aus diesem Grunde sind wir sehr dankbar, dass wir heute hier sein dürfen. Ich möchte mich auch, Herr Präsident, bei Ihnen ganz herzlich für die Einladung für das nächste Jahr bedanken. Wir werden uns im nächsten Jahr das Thema Selbstbestimmtes Leben und Politische Teilhabe zum Thema machen, zusätzlich ergänzt mit technischen Innovationen und mit einem meiner Lieblingsthemen, nämlich barrierefreie Kunst und Kunstvermittlung, die uns auch ein ganz großes Anliegen ist.

Im heurigen Jahr zur Konferenz, die morgen stattfinden wird und beginnen wird, werden wir das Thema Accessibility, das heißt Barrierefreiheit, zum Ziel haben. Und wir sind dankbar, 76 Innovatorinnen und Innovatoren aus 35 Ländern über Bildschirm und hybrid begrüßen zu dürfen, sie auszuzeichnen, ihnen die Bühne zu geben, die Weltbühne zu geben, und sie zu motivieren, möglichst viele Vernetzungen durchzuführen, damit die Welt morgen eine andere sein wird.

Herzlichen Dank! Ich möchte nun weitergeben an unseren Moderator. (Beifall.)

Andreas Onea: Herzlichen Dank, lieber Martin, und danke für die wichtige Arbeit, die du und dein gesamtes Team umsetzt! Dass es funktioniert, das haben die letzten Jahre bewiesen. Wir werden immer wieder Beispiele bringen, wo wir gesehen haben, wie Inklusion vorangetrieben wurde, vor allem genau durch diese Innovationen, die ihr erfindet, vernetzt und den Austausch dafür schafft.

Wir freuen uns jetzt, dass wir zur Keynote kommen dürfen. Er ist ein ganz besonderer Kämpfer für unsere Themen, für die Rechte von Menschen mit Behinderung, eine international anerkannte Ikone, eine Legende, fast schon ein Experte im Kampf für Rechte von Menschen mit Behinderungen. Er ist Soziologe und Bioethiker, derzeit Professor für Behindertenforschung an der Medizinischen Fakultät der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Außerdem ist er Vorstandsvorsitzender von Licht für die Welt International und treibt auch damit in der gesamten Welt die Inklusion voran, dass Menschen mit Behinderungen ihre Rechte, die sie als Menschen haben, auch wirklich in der Gesellschaft ausleben können. – Herzlich willkommen, Professor Tom Shakespeare, zum Thema „Why inclusion and accessibility are the challenges of the 21st century“. Herzlich willkommen! (Beifall.)

Tom Shakespeare (Professor an der London School of Hygiene and Tropical Medicine): (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

(Beifall.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Wenn Menschen mit Behinderung den Zugang haben, an unserer Gesellschaft teilzuhaben, dann werden wir die Gesellschaft gemeinsam nach vorne bringen und alle werden davon profitieren. Die Rahmenbedingungen müssen dafür geschaffen werden, die müssen hergestellt werden. Die Entscheidungen müssen so getroffen werden, dass alle teilhaben können und partizipieren können. Und dass diese Welt eine schöne ist, die wir uns wünschen, das haben wir gehört und gesehen. Wir freuen uns, wenn wir gemeinsam an ihrer Erschaffung teilhaben können.

In Kürze werden Sie sehen, wie das geht. Wir werden Ihnen fünf Innovationen vorstellen, die wirklich bewegen, die wirklich genau das erreichen, dass alle Menschen Zugang haben in den Bereichen, die schon erwähnt wurden: Arbeitsmarkt, Bildung, Freizeit, gesellschaftliche Teilhabe, Entscheidungsfindung. In all diesen Dingen sehen wir, dass vor allem Technologie und Digitalisierung einen großen Faktor spielen können.

Ich freue mich jetzt sehr, dass wir Ihnen in Kürze all diese Projekte vorstellen können. Wenn Sie diese Projekte faszinierend finden, wenn Sie wollen, dass die Damen und Herren mit Ihnen Kontakt aufnehmen, dann finden Sie auf Ihrem Platz einen Zettel, auf dem können Sie ankreuzen, welches Projekt Sie dann im Anschluss näher kennenlernen wollen. Falls Sie den nicht finden, keine Sorge, wir werden den auf jeden Fall beschaffen und Ihnen geben. Diesen Zettel können Sie beim Ausgang einwerfen und Sie werden dann von den Beteiligten der Projekte kontaktiert.

Worum es sich handelt und vor allem wie diese Projekte zustande kommen, das möchte ich jetzt ganz kurz noch mit Michael Fembek besprechen, er ist Programmdirektor von Zero Project. – Lieber Michael! Ich darf dich nach vorne bitten, natürlich begleitet von einem Applaus. (Beifall.) Deine Arbeit und die deines Teams sind wahnsinnig wichtig. (Beifall.)

Wir werden jetzt gleich spannende Projekte sehen. Die begleiten Sie ja das gesamte Jahr über. Der Auswahlprozess der Awardees ist wahnsinnig komplex, wie geht das vonstatten?

Michael Fembek (Director Zero Project): Martin Essl hat es schon erklärt, wie wir zu diesen 76 Awardees gekommen sind. Das ist ein Prozess, der über sechs Monate geht, und über Nominierung, Peerreview, Shortlisting, Auswahl und Voting - -, das sind verschiedene Stufen, die wir jedes Jahr minutiös durcharbeiten, um zum Schluss wie im heurigen Jahr auf 76 Innovationen zu kommen.

Die Frage war dann – wir haben 76 Innovationen aus aller Welt, aus 35 Ländern, die Themen covern von barrierefreien Rohingyalagern in Bangladesch über die U-Bahn in Barcelona bis zu einem Mystery-Shopping-Projekt für Menschen mit Behinderungen aus Israel –: Wie kommen wir jetzt zu diesen fünf, die wir gerne mit den österreichischen Parlamentariern kurzschließen wollten?

Danke noch einmal auch an dieser Stelle an alle fünf. Es war eine Freude, mit Ihnen zu arbeiten. Es war toll, wie wir da sehr schnell die Schienen legen konnten und wie wir das dann gemeinsam machen konnten. Vielen Dank auch vonseiten des Zero Project an dieser Stelle an alle.

Wie hat es dann funktioniert? – Es war ein recht spannender Prozess. Ich habe eine Vorselektion aus diesen 76 gemacht, habe sie einmal auf ungefähr 20 reduziert und habe dann mit jedem Einzelnen, jeder Einzelnen eine Art von Speedtalking, fast Wordrap, gemacht. Ich habe Ihnen in kurzer Zeit dann ein Projekt nach dem anderen so im 30-Sekunden-Format vorgestellt und habe dann gesagt: Bleibt irgendetwas hängen, gefällt Ihnen irgendwas? Haben Sie zwei oder drei, wo Sie sagen, das könnte etwas sein, und das hat dann ein jeder, eine jede sofort nennen können? Ich bin dann zu den Awardees gegangen und habe gesagt, da gibt es möglicherweise Interesse. Wäre das etwas? Was könnte ein Abgeordneter des österreichischen Parlaments für euch tun, für Sie tun?

Und so ist das im Pingpong hin- und hergegangen. Das war jetzt kein Künstliche- Intelligenz-Prozess – wir sind ein Zero Project und nicht Parship oder Elitepartner –, sondern das war ein sehr handgestrickter Prozess. Schlussendlich haben wir dann über - - Ja, meistens ist es zwei- oder dreimal hin- und hergegangen, dann hat jeder der Abgeordneten und Präsident Hofer sein Projekt gefunden.

Andreas Onea: Das Besondere am heutigen Tag ist, dass da wirklich Verbindungen geschaffen wurden, die auch in der Umsetzung unterstützend sind. Ich habe in den Vorgesprächen mit den Projekten gesehen, die freuen sich wirklich darauf, dass sie hier verbunden werden mit Entscheiderinnen und Entscheidern, die wirklich in Österreich formen, wie Inklusion auch gelebt wird, was jetzt der Dritte Nationalratspräsident Hofer schon angesprochen hat. Er kann leider nicht hier sein, das heißt, du beerbst ihn in seiner Aufgabe. Du hast dich natürlich mit ihm auch intensivst ausgetauscht.

Wir werden jetzt so vorgehen, dass eine Dame, ein Herr von den Abgeordneten das Projekt kurz skizziert, ihre Gedanken dazu im Auswahlprozess teilt. Dann werden wir ein Video als Präsentation sehen, worum es sich dabei ganz konkret handelt. Dann bekommen die Initiatorinnen und Initiatoren die Bühne, um es Ihnen hier vorzustellen. Dann kommen unsere Expertinnen und Experten ins Spiel. Sie werden die Projekte auf Herz und Nieren prüfen. Sie haben sich in der Vorbereitung ganz viele Gedanken gemacht, wie man diese Projekte in Österreich wirklich umsetzen könnte. Und es soll natürlich auch taktisch sein, das heißt, wir werden einen Abschlussimpuls von den Abgeordneten in diese Richtung bekommen, was jetzt konkret als nächster Schritt passieren soll. Soll ja nicht nur verpuffen, was hier gesagt und getan wird.

Lieber Michael, ich darf dir jetzt gleich die Bühne geben. Du darfst nämlich das erste Projekte kurz anreißen, nämlich Accessible Zagreb, ein Onlineservice für Barrierefreiheit für die Stadt Zagreb.

Michael Fembek: Präsident Hofer war der schnellst Entschlossene, der hat gleich nach der Präsentation gesagt, das interessiert mich mit Abstand man meisten, und das war eben dieses barrierefreie Konzept der Stadt Zagreb. Da geht es darum, dass die Stadt Zagreb einen sehr strukturierten Zugang dazu hat, wie sie sich selbst und vor allem die Information über sich selbst barrierefrei gestaltet.

Da gibt es einen Plan, wo jedes Jahr zusätzliche Informationen dazukommen. Die können das sehr gut erklären. Die haben eine Methode entwickelt, wie alle mitmachen dabei, also ein sehr spannendes Konzept. Nicht von einer riesigen Stadt, sondern von einer mittelgroßen bis großen Stadt. Das war dann auch für Präsident Hofer interessant, dass eben dies eine Stadt ist, wo man sich als österreichische Stadt vielleicht eher etwas abschauen kann als von einer Riesenstadt wie Wien. Das war dann seine Entscheidung, Zagreb zu nehmen.

Ich glaube, Andreas, jetzt geht es weiter mit einem Video.

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(Es folgt eine Videoeinspielung.)

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Andreas Onea: Congratulations! Da können wir natürlich das Team beglückwünschen, dass Sie hier in diesem Auswahlprozess nach vorne gekommen sind und wir Ihnen die Möglichkeit geben, dass sie das Projekt vorstellen. (Beifall.)

Wir haben auch die verantwortliche Initiatorin dieses Projekts, Marinka Bakula Anđelić, aus Kroatien zugeschaltet. Ich sehe sie schon, ich hoffe, ich höre Sie dann auch gleich.

Miss Anđelić, can you hear us? We are very glad to have you her. And now the stage is yours. We are looking forward to hear your presentation.

Marinka Bakula Anđelić (Stadt Zagreb): (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

(Beifall.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Sie sehen Dr. Hansjörg Hofer, Behindertenanwalt aus Österreich, im Bild. Er wird auch die erste Frage stellen. Er kann heute leider nicht live vor Ort sein, aber er ist uns zugeschalten, die technischen Voraussetzungen ermöglichen es uns.

Guten Morgen, Herr Dr. Hofer! Ich darf Sie gleich um Ihre erste Frage bitten.

Dr. Hansjörg Hofer: Guten Morgen! Danke schön. Als Anwalt für Menschen mit Behinderungen in Österreich verfolge ich ein Projekt, um mehr Barrierefreiheit im Tourismus herbeizuführen. Es würde mich daher vor allem interessieren, wie Sie die Daten erhoben haben, ob sie verifiziert worden sind und, wenn ja, wie die Aktualisierung vonstattengeht? Umgebungen ändern sich, daher muss man die Daten immer aktualisieren. Das würde mich sehr interessieren. Danke schön.

Andreas Onea: Danke, Herr Dr. Hofer.

(Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Mustafa Sharifi: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: Wir haben natürlich eine zweite Frage, und der zweite Fragesteller ist vor Ort, Rudolf Kravanja, Präsident des ÖZIV Bundesverbandes, und wird die Frage von hier an das Team richten.

Rudolf Kravanja: Guten Morgen einmal auch meinerseits! Der Öziv ist eine Interessensvertretung für Menschen mit Behinderungen. Wir sind gerade mit diesem barrierefreien Thema unterwegs und beraten Firmen und Organisationen. Ich wollte eine Frage zu dieser App bezüglich der Dimension der Barrierefreiheit - - Wie ist das mit Sinnesbehinderungen, gehörlos, Menschen, die sehbeeinträchtigt sind? Wie ist das mit dieser App, wie findet man sich da zurecht und wie schaut das aus? Danke.

Andreas Onea: Herzlichen Dank, Herr Kravanja. (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Marinka Bakula Anđelić: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Danke auch an Dr. Hansjörg Hofer für die Frage und an Rudolf Kravanja. Vielleicht gibt es ja auch in Bälde eine andere Stadt. Mal schauen, was sich da tut.

Lieber Michael, an dieser Stelle hast du noch einmal die Rolle vom Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer. Ich glaube, da waren ja auch konkrete Entwicklungen schon im Gespräch. Du darfst gerne nach vorne kommen und hier noch deine letzten Gedanken zu dem Projekt mit uns teilen.

Michael Fembek: Ja, ich darf hier den Präsidenten Hofer zusammenfassen, hoffentlich richtig, was wir vorbesprochen haben.

Also er wird nach Zagreb reisen, mit einer Delegation sich das Projekt im Detail anschauen und dann versuchen, österreichische Bürgermeister zu motivieren, hier mitzumachen. Eine Zusage vom Bürgermeister von Wels hat er bereits, der vielleicht auch mitreisen wird. Das ist hoffentlich richtig zusammengefasst, das Commitment von Präsidenten Hofer.

Andreas Onea: Herzlichen Dank lieber Michael! Einen Applaus an das Projekt, aber natürlich auch an alle involvierten Personen und wie gesagt, wir hoffen, dass wir nächstes Jahr, Accessible Wien, Accessible Wels, Accessible Linz - - Wer weiß, was sich alles ermöglicht, wenn man so ein Projekt hat, dass man dann skalieren kann, um die Datenpflege auch zu vereinfachen und wirklich eine Gebäudeverwaltung zu haben, die zeigt, was alles baulich barrierefrei ist – aber nicht nur das –, auch sensorisch barrierefrei ist.

Jetzt wollen wir zum nächsten Projekt kommen, und aus Kroatien machen wir einen Abstecher nach Dänemark. Die Dame, die sich dieses Projekt ausgesucht hat, nämlich Be My Eyes, ist Abgeordnete zum Nationalrat Kira Grünberg. Ich darf Sie jetzt um Ihre Erklärung und Ihre Beweggründe bitten. – Liebe Kira, wir begrüßen auch dich natürlich mit einem herzlichen Applaus. (Beifall.)

Kira Grünberg (Abgeordnete zum Nationalrat, ÖVP): Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Sehbehinderung oder Sie sind blind und Sie machen sich gerade schick für ein schönes Abendessen! Nun sind Sie nicht ganz sicher, ob der ausgesuchte Rock zu der Bluse wirklich farblich perfekt dazu passt. Wer will an so einem Abend schon etwas falsch machen? Oder: Sie bereiten ein Kartoffelpüree zu und sind sich nicht sicher, ob die dafür ausgewählte Milch noch haltbar ist. Oder – ein weiteres Problem –: Sie sitzen gerade vor Ihrem Computer und plötzlich funktioniert nichts mehr. Auch Ihr Screenreader kann Ihnen nicht helfen, da ein Fehler aufgetreten ist.

Es gibt wahrscheinlich unzählige solcher Momente, in denen man sich als Blinder beziehungsweise sehbeeinträchtigter Mensch die sehenden Augen eines anderen kurz ausleihen möchte. Genau in solchen Situationen und auch in vielen anderen unterstützt Be My Eyes sehbehinderte und blinde Menschen. Aus diesem Grund habe ich mich für dieses innovative Projekt aus Dänemark entschieden und bin schon sehr froh und gespannt auf die Vorstellung. (Beifall.)

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(Es folgt eine Videoeinspielung.)

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Andreas Onea: Gratulation auch an das Team von Be My Eyes. Wir haben das Video jetzt kurz nicht am großen Monitor gesehen. Unsere Damen und Herren auf der Regierungsbank hatten das Vergnügen, es auf den kleinen Bildschirmen zu sehen. Wir werden es noch einmal abspielen und es uns gemeinsam anschauen. Natürlich können wir noch einmal einen Congratulationsapplaus an das Team geben.

Wir haben vor Ort Kerns Lane von Be My Eyes. Er wird uns jetzt ganz genau vorstellen und zeigen, wie dieses Projekt funktioniert. So welcome, Kerns Lane. (Beifall.)

Kerns Lane (Be My Eyes): (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Martina Gollner ist von der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen in Österreich. Sie hat die erste Frage vorbereitet.

Martina Gollner: Danke sehr! Ich möchte vorausschicken, ich bin Sozialarbeiterin vom Grundberuf und meine Klienten und Klientinnen, die in die Beratung zur Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs kommen, sind hauptsächlich ältere Menschen.

Diese Menschen benützen oft kein Smartphone, weil sie es nicht möchten oder nicht können. Deswegen auch meine Frage: Ist es geplant, Ihren Dienst dahin gehend auszuweiten, dass Helfer und Helferinnen nützliche Informationen geben können, ohne dass eine Kamera verwendet werden muss? Ich denke da an kurze Internetrecherche zum Beispiel. – Danke.

Andreas Onea: Danke, Frau Gollner. (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Kerns Lane: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: Das heißt, auch da die Möglichkeit, in Zukunft auszuweiten das Angebot auch für Menschen, die vielleicht digitale Angebote so in der Form nicht nutzen können oder nutzen wollen, auch da eben die Möglichkeit.

Er hat etwas angesprochen, eine Kombination mit Hardewarefunktionalitäten von anderen Geräten, dass man da vielleicht eine Verbindung macht, und da passt unser nächster Fragensteller natürlich optimal, Christian Zehetgruber, Geschäftsführer von Videbis. Auch er ist uns zugeschalten. Wir bitten ihn zu uns auf unseren Bildschirm und dann auch auf den großen Bildschirm. Herr Zehetgruber, hören Sie mich?

Christian Zehetgruber (Videbis GmbH): Ja. Ein herzliches Grüß Gott aus Floridsdorf von Videbis.

Ja, ich habe zwei Fragen. Die Erste: Was war das berührendste Erlebnis, das Sie mit Be My Eyes erreicht haben?, und: Wurde schon einmal eine gefährliche Situation durch diese App verhindert?

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Kerns Lane: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: Danke, Herr Zehetgruber. (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Das heißt, wir freuen uns auf die nächsten Schritte. Kira Grünberg hat sich da natürlich auch Gedanken gemacht, weil Sie das Projekt auch bewusst ausgesucht hat. Mal schauen, was da alles passieren wird in der Zukunft. Ich werde mich auf jeden Fall anmelden und registrieren, und ich hoffe, Sie machen es mir gleich und folgen dem Beispiel. Sie sehen, es hat wirklich einen Impact auf das Leben ganz, ganz vieler Menschen.

Liebe Kira, wieder die Bühne für dich.

Kira Grünberg: Ich glaube, was wir gerade gehört haben, ist, dass nicht nur in verschiedensten Situationen den Menschen geholfen wird, sondern dass auch die freiwilligen Helferinnen und Helfer erst sehen, wo die Barrieren oft sind. Also ich glaube, das ist ganz entscheidend – nicht nur in einem bestimmten Moment zu helfen, sondern auch zu sehen, in was für Situationen sich Blinde und sehbehinderte Menschen befinden, wo sie Unterstützung brauchen oder wo vielleicht etwas geändert gehört, damit sie die Unterstützung vielleicht einmal nicht mehr brauchen. Ich glaube, das darf man vielleicht auch gar nicht vergessen, dass das auch einen ganz großen Effekt haben kann.

Es ist auf jeden Fall hilfreich, Be My Eyes in Österreich noch bekannter zu machen, nicht nur für Blinde und sehbehinderte Menschen, die diese App dann nützen können, sondern natürlich auch für die breiten Bevölkerung, denn Jede und Jeder kann als Freiwillige und Freiwilliger mit Be My Eyes Menschen unterstützen. Ein erster Schritt ist auf jeden Fall die Vorstellung bei der heutigen Veranstaltung im Auftakt der Zero Projekt Conference. Zudem werde ich die Innovation im Rahmen meiner politischen Tätigkeit weiterhin stark bewerben, zum Beispiel durch Gespräche mit der Community, aber auch mit Freiwilligenorganisationen, die in diesem Bereich schon sehr tätig sind.

Mir wurde auch aufgezeigt, wie wertvoll internationale Konferenzen wie die Zero Project Conference sind, gerade auch was die Vernetzung betrifft. In Österreich gibt es nämlich schon ein ähnliches Projekt namens Guide Me.

Guide Me hat dieselbe Grundidee und bietet eine vergleichbare Lösung an wie Be My Eyes, jedoch konzentriert sich Guide Me speziell auf Unternehmen und setzt bei der Umsetzung auf professionelle und geschulte Operatoren. Aber auch da leihen sehende Menschen ihre Augen blinden und sehbehinderten Menschen.

Ich kann nur bekräftigen: Laden Sie sich die App Be My Eyes herunter, registrieren Sie sich und unterstützen Sie blinde und sehbehinderte Menschen in ihrem Alltag! Ein Ehrenamt auszuüben wird somit ganz leicht gemacht. – Danke schön. (Beifall.)

Andreas Onea: Danke, Kira Grünberg. Ich bin davon überzeugt, dass zumindest die 200 Personen, die heute direkt beteiligt sind, die App herunterladen werden, und natürlich die Zehntausenden, die auf der ganzen Welt die Zero Project Conference in den nächsten Tagen mitverfolgen werden. Das heißt, Mister Lane, for your reputation, you will have a significant jump in users in the next days. So, thank you very much.

Jetzt freuen wir uns auf das nächste Projekt – das dritte –, das wir Ihnen vorstellen wollen, und das kommt aus unserer Perspektive von ganz weit weg, nicht nur örtlich, sondern auch zeitlich, nämlich aus Südaustralien. Wenn wir Barrierefreiheit hören, dann denken wir ganz, ganz oft an die ersten baulichen Beschränkungen, aber vor allem in den letzten zwei Jahren – als es darum ging, allen Bevölkerungsschichten teilweise lebensnotwendige Informationen zugänglich zu machen –, dass es bei Barrierefreiheit auch darum geht, dass man zu Informationen kommt, dass man nicht ausgeschlossen wird von den Nachrichten, die gerade passieren, dass man vor allem immer dabei ist, wenn sich etwas tut und alles konsumieren kann, und da spielt natürlich die Onlineberichterstattung und die digitale Kommunikation eine ganz, ganz große Rolle.

Hier folgt jetzt eine Lösung, die wir von Abgeordneter zum Nationalrat Verena Nussbaum kurz skizziert bekommen werden, dann schalten wir kurz zum Videoclip und dann nach Australien.

Also jetzt, Frau Nussbaum, darf ich auch Sie herzlich begrüßen – natürlich mit einem Applaus.

Verena Nussbaum (Abgeordnete zum Nationalrat, SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Ich freue mich sehr, Teil dieser Veranstaltung sein zu dürfen. Ich finde es sehr spannend, wie kreativ die Projekte und die Ideen sind, die auch heute wieder hier vorgestellt werden.

Ohne Frage gibt es – das wurde heute teilweise schon angerissen, vor allem von unserem Keynotespeaker – im Bereich der Behindertenpolitik noch immer enorm große Probleme auf unterschiedlichster Ebene. Manche Problemlösungen sind komplizierter, bei anderen dagegen wäre die Umsetzung sehr einfach und ohne nennenswerten Mehraufwand möglich.

Die Digitalisierung bietet uns die Möglichkeit, den digitalen Raum möglichst allen Menschen zugänglich zu machen. Dafür müssten wir aber die Zugangsbarrieren abbauen. Wir müssen unbedingt verhindern, dass die Digitalisierung zu einem Inklusionsfaktor wird. Es geht beispielsweise darum, dass Websites nicht mit Lesegeräten kompatibel sind, die Gestaltung und die Farben nicht barrierefrei gewählt sind. Viel zu oft wird über Barrierefreiheit erst diskutiert, wenn die Homepageerstellung bereits abgeschlossen ist und der sogenannte Launch passiert ist. Die Schriftgröße, die Schriftart, die Farbenauswahl und die graphische Darstellung spielen beim barrierefreien Zugang einer Homepage eine essenzielle Rolle.

Das sind aber auch alles Entscheidungen, die man bei einer Homepageerstellung sowieso treffen muss, umso einfacher wäre es, diese Vorgaben gleich bei Erstellung der Plattform mitzubedenken. Und deshalb – weil viele Homepages auch in Österreich, vor allem auch unserer Regierung und unserer Landesregierungen immer noch nicht den Anforderungen der Barrierefreiheit entsprechen – habe ich mir das Projekt der australischen Regierung Online Accessibility Toolkit ausgesucht, das sich genau dieser Problemstellung widmet und ein Konzept für barrierefreie Homepages bietet. (Beifall.)

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(Es folgt eine Videoeinspielung.)

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Andreas Onea: Congratulations! Wir gratulieren natürlich auch, und wir freuen uns, dass gezeigt wird, dass auch der öffentliche Bereich eine große Vorreiterrolle in diesem Bereich übernehmen kann. Wir sind jetzt froh, dass wir die Verantwortliche für dieses Projekt der Regierung Südaustraliens begrüßen dürfen, Dr. Eva Balan-Vnuk. (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Eva Balan-Vnuk (Regierung Süd-Australien): (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Eva Balan-Vnuk: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Eva Balan-Vnuk: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

(Beifall.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Wir freuen uns natürlich jetzt auf die Fragen, die wir vorbereitet haben.

Ich finde es spannend, dass eben von Anfang an mitgedacht werden muss, dass neue Webseiten der Regierung sofort mit dem Toolkit umgesetzt werden müssen und damit natürlich auch ein Ansporn sind, dass auch andere gleich bei der Implementierung damit arbeiten.

Die erste Frage kommt vom Präsidenten des Österreichischen Behindertenrates Michael Svoboda. Herr Svoboda, ich darf Sie um Ihre Frage bitten.

Michael Svoboda (Präsident des Österreichischen Behindertenrates): Vielen Dank und Gratulation an diese tolle Entwicklung, die jetzt tatsächlich nicht nur Menschen mit Sinnesbehinderungen, sondern auch sehr vielen anderen wird weiterhelfen können.

Meine konkrete Frage: Wurden durch die zentrale Bereitstellung dieser Toolkits tatsächlich Beschleunigungen in der Barrierefreimachung der Regierungswebseiten, der Verwaltungswebseiten erreicht und wie weit ist dieser Prozess schon fortgeschritten? Und wie viele dieser entsprechenden Webseiten konnten schon barrierefrei gestaltet werden?

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Eva Balan-Vnuk: Herzlichen Dank, Herr Svoboda, für die Frage. (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Eva Balan-Vnuk: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

(Beifall.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Die zweite Frage kommt von Victoria Doppler. Sie ist Unternehmensberaterin, Inklusionsexpertin und Abilitymanagerin bei der Caritas – dort drüben sitzt sie; jetzt habe ich sie auch erspäht. Liebe Victoria, ich darf um deine Frage bitten.

Victoria Doppler (Caritas Wien): Hallo! Herzliche Gratulation zu diesem Superprojekt! Ich finde es total spannend, und ich würde gerne wissen, was auf der einen Seite die größte Herausforderung war, die Sie zu bewältigen hatten, und auf der anderen Seite, was für Sie auch das Überraschendste an der Umsetzung war. – Vielen Dank.

Andreas Onea:  (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Eva Balan-Vnuk: Herzlichen Dank, Frau Doppler. (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea:  (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

(Beifall.)

Eva Balan-Vnuk: Herzlichen Dank.

Andreas Onea: Wir sehen also, dass vor allem dann – auch wenn wir glauben, dass es schwierig wird, dass der Prozess hart wird, dass es hinderlich wird –, wenn man von Anfang an alle in den Prozess einbindet, man sehr wohl schnell Erfolge sehen kann. Ich darf jetzt noch einmal Frau Verena Nussbaum für die abschließenden Worte für dieses Projekt nach vorne bitten.

Verena Nussbaum: Ich glaube, das Wesentliche bei diesem Toolkit ist, es geht darum, dass es eben gemeinsam mit der Community erstellt worden ist. Das ist, glaube ich, einer der wichtigsten Faktoren bei diesem Projekt.

Die Globalisierung, sage ich, ist so weit fortgeschritten, dass es zwar wahrscheinlich schon notwendig sein wird, diesen Leitfaden in die deutsche Sprache zu übersetzen, aber wir wissen, Programmierungen von Webpages sind international, also da geht es gar nicht mehr darum – als Ausrede –, zu sagen, da gibt es jetzt nur die englische Version. Ich glaube, es wäre eine große Chance für uns. Ich hoffe auch – ich werde meine parlamentarischen Möglichkeiten dafür einsetzen –, dass auch die Bundesregierung in Zukunft ihre Homepages mit diesem Toolkit entwickelt – es gibt ja auch eine europäische Norm dazu, es ist ja nicht so, dass das jetzt nur in der Behindertenkonvention geschrieben ist –, und dass man in Zukunft – weil es nie um die Vergangenheit geht, sondern um die Zukunft – dann sagt: Startschuss!

Und schauen wir, dass wir auch in Österreich das einmal auf Regierungsebenen – im Parlament natürlich auch, weil der Präsident vor mir sitzt –, sage ich, dann als große Errungenschaft auch weiter präsentieren. Aber ich glaube, wir wissen, was es gerade auch – der E-Commerce, die ganzen Lieferservices, Essenszustellungen und so weiter, die den Aufschwung gehabt haben – natürlich für die Wirtschaft bedeutet, wenn man wirklich alle ansprechen kann. – Danke. (Beifall.)

Andreas Onea: Herzlichen Dank, Frau Abgeordnete Verena Nussbaum.

Es ist ein Wirtschaftsfaktor: 15 Prozent der Bevölkerung, das ist eine ganz große Zielgruppe, da würden sich einige Unternehmen wünschen, dass sie da hineingreifen können. Und das kann man, wenn man diese Aspekte gleich von Anfang an in den Geschäftsmodellen mitbedenkt, aber auch in der Kommunikation und in den eigenen Ressourcen der Onlinestellen, die man hat, wo man seine Produkte vorstellt.

Wir gehen jetzt weiter zu einem sehr spannenden Projekt aus Israel und den USA. Es ist immer wieder die Rede davon, dass man uns Menschen mit Behinderung auch eine Stimme geben soll, oder dass man die Stimme, die wir haben, auch hören soll. Diese Stimme soll authentisch sein und sie soll auch offen und ehrlich sein können, und das ermöglicht auf technischer Seite das nächste Projekt. Vonseiten der Damen und Herren Abgeordneten freuen wir uns jetzt, dass wir Abgeordnete zum Nationalrat Heike Grebien begrüßen dürfen. Sie wird die erste Vorstellung machen. (Beifall.)

Heike Grebien (Abgeordnete zum Nationalrat, Grüne): Sehr geehrte Menschen hier vor Ort, aber natürlich auch sehr geehrte Menschen, die digital zugeschaltet sind und teilnehmen! Für unser Zusammenleben in der Familie, in der Partnerschaft, in der Arbeit, in der Freizeit – es gibt keinen Bereich, der davon ausgenommen ist – ist Kommunikation unerlässlich. Sie ist sogar notwendig, damit wir einander verstehen, aufeinander zugehen können. Sie ermöglicht uns, Dinge zu verstehen, die wir vielleicht selbst nicht kennen, weil sie nicht unser Alltag sind.

Mittlerweile gibt es ja zahlreiche Sprachassistenten, die es Menschen mit Behinderungen ermöglichen, zu kommunizieren und diverse Geräte zu steuern. Da ist es so, dass diese oft eine deutliche und verständliche Sprache benötigen, und das schließt wiederum Menschen mit Sprachbehinderung, Sprachbeeinträchtigungen aus.

Also was fehlt aus meiner Sicht – und ich konnte das in Österreich sonst nicht recherchieren – ist eine Software, eine App, die auch schwer verständliche, undeutliche Sprache verständlich macht – also man kann es selbst in die App einsprechen. Das bedeutet, dass es für Menschen mit starken Sprachbeeinträchtigungen aus meiner Sicht möglich sein wird oder kann, mit der eigenen Stimme zu kommunizieren und das auch selbständig einzuspielen und die App anzulernen – also ein wesentlicher Teil, wenn wir von Selbstbestimmung und, ja, auch Teilhabe in unserer Gesellschaft sprechen.

Es ist mir daher natürlich eine große Freude, heute hier diese tolle Innovation des Start-up Voiceitt aus Tel Aviv aus Israel bei der Zero Project Conference als Mentee unterstützen zu dürfen. – Vielen Dank für die Einladung. (Beifall.)

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(Es folgt eine Videoeinspielung.)

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(Beifall.)

Andreas Onea: Und auch da natürlich herzliche Gratulation! Es ist den komplexen Auswahlkriterien gerecht geworden, und wir freuen uns, dass wir Sara Smolley, die Kofounderin, also die Kogründerin von Voiceitt heute bei uns haben. Und vor allem ein Aspekt hat mich so fasziniert: Sprechen mit der eigenen Stimme, mit der eigenen Sprache, und das ist das, was die App ermöglicht. (Die Ausführungen erfolgen in englischer Sprache. – Beifall.)

Sara Smolley (Voiceitt): (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

(Beifall.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Julia Moser ist Head of Inclusion bei My Ability, eine der erfahrensten und erfolgreichsten Unternehmensberatungen im Bereich der Inklusion, und liebe Julia, ich darf dich um deine Frage bitten.

Julia Moser (myAbility): Vielen Dank.

(Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Meine Frage: In diesen Projekten ist es ja immer sehr spannend und vor allem wichtig und essenziell, dass Menschen mit Behinderungen von Anfang an einbezogen sind, dass sie auch kontinuierlich einbezogen sind im Testen, in der Implementierung, in der Weiterentwicklung. Das ist ein Aspekt, den ich besonders wichtig finde, und ein zweiter Aspekt ist auch – was mir auch an diesem Projekt gefällt –, es geht jetzt nicht darum, eine Insellösung zu schaffen, sondern es geht darum, auch Standardlösungen, Mainstreamlösungen für alle zugänglich zu machen.

Und was mich interessieren würde: Was ist aus Ihrer Sicht der Erfolgsfaktor, der bisher entscheidend war, und was wird wichtig sein für die Zukunft? – Danke.

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Sara Smolley: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Die zweite Frage kommt von Franz-Joseph Huainigg, ehemaliger Abgeordneter zum Nationalrat und mittlerweile im ORF im Humanitarian Broadcasting, und ich sage Ihnen als Mitarbeiter des Hauses aus Erfahrung: Seitdem Franz-Joseph da ist, ist in dem Bereich so viel weitergegangen. Lieber Franz-Joseph, danke für deinen Einsatz! (Beifall.) Und jetzt würden wir dich natürlich um deine Frage bitten.

Franz-Joseph Huainigg (Inklusionsbeauftragter ORF): Danke, Andreas! Jetzt bräuchten wir gleich (erheitert) diese Voiceitt-App.

Ich möchte kurz die Gelegenheit ergreifen, zu dieser Veranstaltung zu gratulieren. Ich finde es toll, dass Nationalratspräsident Sobotka und Martin Essl sich hier so gut vernetzen und die Politik miteinbeziehen. Ich habe das schon die letzten Jahre verfolgt, und es wächst und wächst. Gratulation!

Zur App: Auch ich habe Probleme mit dem Sprechen, und meine Fragen beziehen sich auf die Anwendbarkeit.

Also die erste Frage wäre: Wie genau kann diese App hören? Kann sie auch Geräusche wahrnehmen? Also bei mir zum Beispiel, wenn ich nicht sprechen kann, dann habe ich so ein Zungenschnalzen, so. (Der Redner schnalzt mit der Zunge.) Einmal schnalzen heißt: Achtung, schau her, Assistent!, zweimal schnalzen (der Redner schnalzt zweimal mit der Zunge) heißt: Ich muss abgesaugt werden, also die Kanüle muss abgesaugt werden!, dreimal oder viermal schnalzen (der Redner schnalzt einige Male mit der Zunge), das bedeutet dann schon: Ich bekomme keine Luft, da muss man etwas tun!, und die Frage ist: Kann diese App auch das in Worte umsetzen?

Die zweite Frage wäre: Wie genau hört die App zu? Kann sie auch, wenn man etwas nicht versteht und unverständlich ausspricht, das verständlich wiederholen?

Und eine dritte Frage ist mir jetzt noch beim Hören dieses tollen Projektes gekommen, nämlich: Ist es auch möglich, dass geschriebene Texte mit der eigenen Stimme von dieser App vorgelesen werden, vorgetragen werden? Das wäre nämlich auch etwas ganz großartig Tolles. – Danke.

Andreas Onea: Danke, lieber Franz-Joseph. (Beifall.)

(Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Sara Smolley: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

(Beifall.) Das war Sara Smolley, die uns gezeigt hat, wie Voiceitt funktioniert. Und für die abschließenden Worte betreffend das Projekt freue ich mich, noch einmal Abgeordnete zum Nationalrat Heike Grebien nach vorne bitten zu dürfen. (Beifall.)

Heike Grebien: Ja, danke. Wir werden gleich anschließend gemeinsam - - Ich möchte mich auch bei Herrn Fembeck für die Organisation bedanken – also das war meine Hauptansprechperson –: Danke dafür!

Wir werden gleich gemeinsam dann im Anschluss zu einem - - Ich lade zu einem runden Tisch. Interessierte aus der Wirtschaft werden teilnehmen, und ich hoffe, wir können vielleicht auch schon heute die eine oder andere Aussicht gemeinsam beschließen. – Danke. (Beifall.)

Andreas Onea: Herzlichen Dank. – Sie sehen also, so schnell kann es gehen, wenn man die richtigen Menschen zusammenbringt, und – wer weiß? – vielleicht finden wir ganz konkrete skalierbare Anwendungsfälle für Voiceitt auch in Österreich auf einer großen Basis und eben nicht nur als individuelle Lösung. Mir kommt jetzt die Universitätsausbildung in den Sinn und ganz, ganz viele Dinge, die man noch damit machen kann.

Und jetzt kommen wir auch schon zum letzten Projekt, zur letzten Innovation des heutigen Tages. Diese hätte eigentlich von Abgeordneter zum Nationalrat Fiona Fiedler kurz angerissen werden sollen. Sie ist, wie schon erwähnt, leider krankheitsbedingt nicht da, aber sie hat uns eine Videonachricht geschickt. Es handelt sich um Eye Harp, ein Unternehmen aus Spanien. Der Gründer ist heute auch dann später bei uns, aber jetzt wollen wir in die Videonachricht von Frau Fiedler hineinhören und dann das Video der Präsentation anschauen.

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Es folgt eine Videoeinspielung:

Fiona Fiedler (Abgeordnete zum Nationalrat, NEOS): Sehr geehrte Damen und Herren in der Hofburg und vor den Geräten zu Hause! Für mich ist es heuer meine dritte Zero Project Conference. Leider kann ich Ihnen nur eine Videobotschaft zukommen lassen, weil mich Corona jetzt doch auch erwischt hat.

Vor zwei Jahren durfte ich das erste Mal daran teilnehmen, und ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, dass sowohl ich als auch mein Sohn, der mich damals begleitet hat, noch Wochen danach voller Begeisterung auf die Veranstaltung zurückgeschaut haben. Die Vielfalt an Projekten und deren Brillanz haben mich schlichtweg sprachlos gemacht – und glauben sie mir, das kommt bei mir nicht oft vor. Als ich gefragt wurde, ob ich dieses Jahr die Mentorenschaft für ein Projekt übernehmen möchte, war ich demnach selbstverständlich sofort Feuer und Flamme.

Es fiel mir zwar außerordentlich schwer, mich für ein Projekt zu entscheiden, weil jedes einzelne Projekt auf seine Art und Weise besonders ist, doch schlussendlich fiel meine Entscheidung dann doch auf Eye Harp. Die Begründung dafür ist eine einfache: Musik prägt seit meiner Kindheit mein Leben, und auch durch die Hochzeit mit meinem Mann, der ein Klavierhaus in der Steiermark betreibt, hat sich diese Liebe, insbesondere zur klassischen Musik, noch verstärkt.

In der Musik finde ich Kraft, wenn ich mich traurig und schwach fühle, und Musik verstärkt meine gute Laune, wenn ich glücklich und voller Energie bin. Allein die Vorstellung, dass Musik mein Leben nicht mehr bereichern könnte, stimmt mich traurig und nachdenklich.

Das Projekt Eye Harp und die Möglichkeiten, die diese wundervolle Erfindung Menschen geben kann, sind so zu meinem Favoriten geworden. – Vielen Dank.

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(Beifall.)

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(Es folgt eine Videoeinspielung.)

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Andreas Onea: Herzliche Gratulation auch an Eye Harp. (Beifall.) Ich kann mich den Dingen, die Frau Fiedler erwähnt hat – welche Rolle die Musik im Leben hat –, nur anschließen. Ich ziehe auch immer gerne die Parallele zum Sport, aber das zeigt, dass gesellschaftliche Partizipation auch in diesen Dingen auch für uns Menschen mit Behinderung wahnsinnig wichtig ist.

Eine Anekdote aus meinem Leben möchte ich Ihnen noch kurz erzählen, bevor wir dann in die Präsentation gehen. Ich erinnere mich, dass ich in der Kindheit gemerkt habe, dass meine beiden Brüder – beide kleiner, eineinhalb und drei Jahre jünger als ich –, musikalisch wahnsinnig talentiert waren. Sie haben in jungen Jahren angefangen, Mandoline zu spielen, Klavier zu spielen, später Gitarre zu spielen, und ich konnte das alles nicht. Meine Eltern haben gemerkt, dass ich mir auch gewünscht hätte, dass ich vielleicht Klavier spiele oder Gitarre spiele, und sie haben sich überlegt: Was für ein Instrument könnte man denn auch als Einarmiger spielen?

Sie haben mit einem Musiklehrer, einem Orchesterdirigenten gesprochen, und er hat die Trompete vorgeschlagen. Ich möchte jetzt Trompetenspielerinnen und -spielern nicht zu nahetreten, aber es ist recht einfach, die drei Knöpfe mit einer Hand zu betätigen. Wir haben dann zuerst ein Flügelhorn, das relativ gewaltig war, ausprobiert – das war mir dann zu schwer; ich habe es immer am Knie angelehnt –, bis wir auf die einfache Lösung gekommen sind: Eine Piccolotrompete wäre doch optimal für den Andreas!, und ich habe dann Piccolotrompete spielen gelernt und konnte auch da, in der Musik, partizipieren.

Es ist so wichtig, dass man also dort Lösungen findet, wo man mit einfachen Ansätzen ansetzen kann. Das ist aber oftmals nicht immer möglich, und deswegen ist Eye Harp eine so wichtige und tolle Innovation – und Sie werden sehen, was ich meine.

Wir haben den Gründer von Eye Harp, Zacharias Vamvakousis, bei uns. Ich bitte ihn jetzt nach vorne, und wir begrüßen ihn mit einem lauten Applaus und freuen uns auf seine Präsentation. (Beifall.)

Zacharias Vamvakousis (EyeHarp): (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

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(Es folgt eine Videoeinspielung.)

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(Beifall.)

Andreas Onea: Unglaublich, in welchen Lebensaspekten Digitalisierung und technische Innovation Inklusion ermöglichen. Ich glaube, die Bilder, die wir gesehen haben, zeigen, was alles machbar ist, wenn man möchte, wenn man sich hinsetzt und sich etwas überlegt, sodass man gemeinsam allen Menschen diese Teilhabe auch in diesen Bereichen schaffen kann.

(Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Bernadette Feuerstein ist Behindertenaktivistin, und sie hat die erste Frage für uns vorbereitet.

Bernadette Feuerstein (Selbstbestimmt Leben Österreich): Ja, danke schön. – Danke für die Möglichkeit, hier bei der Zero Conference wieder so viele tolle Projekte kennenzulernen und auch so viele Menschen zu treffen. Ich bin sehr beeindruckt davon, was die Digitalisierung alles kann; in dem Video haben wir das ja sehr gut gesehen. Was mich besonders beeindruckt hat oder was mir besonders wichtig scheint, ist nicht nur die Technik, sondern welche Möglichkeiten die Technik bietet, Menschen zusammenzubringen – zum gemeinsamen Musizieren zum Beispiel –, oder Menschen auf eine Bühne zu bringen und ihnen durch das aktive Musizieren, die Performance auf der Bühne auch einen wichtigen Aspekt der Teilhabe am Leben zu geben und zu ermöglichen.

Meine Frage dazu jetzt lautet, ob man dieses Tool, das mir ja sehr komplex scheint und auch sehr auf die individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten angepasst werden kann, ob und in welchen Bereichen man das noch einsetzen könnte – jetzt Bildungsbereich oder auch in anderen künstlerischen Bereichen.

Andreas Onea: Danke, Frau Feuerstein.

(Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Zacharias Vamvakousis: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Heidemarie Egger wird uns die zweite Frage stellen. Sie ist Kommunikationsexpertin, Expertin in Themen rund um Frauen und Behinderung und hat sich natürlich auch jetzt etwas einfallen lassen.

Heidemarie Egger (Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen): (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Meine Frage ist: Welchen Einfluss hat das Userfeedback von ExpertInnen mit Behinderungen auf die Entwicklung von Eye Harp und was konnte dabei von diesen Erfahrungen gelernt werden? Und ergänzend dazu: Wenn man zurückblickt auf den Anfang des Projektes, welche Entwicklung hat, jetzt nach vielen Jahren der Entwicklung, am meisten überrascht?

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Zacharias Vamvakousis: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Zacharias Vamvakousis: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

(Beifall.)

Andreas Onea: (Die Ausführungen erfolgen auf Englisch.)

Ja, ich glaube, heute ist etwas ganz Spannendes gesagt worden. Wenn wir vorhin gehört haben, dass man Menschen nicht nur eine Stimme geben sollte, sondern auch die eigene Stimme, dann zeigt dieses Projekt, dass auch die musikalische, die künstlerische Expression für Menschen mit Behinderung wichtig ist, aber auch für die Gesellschaft wichtig ist, dass sie daran teilhaben kann und partizipieren kann. Die Technologie, die macht das möglich, und da freue ich mich umso mehr auf das Thema nächstes Jahr, wenn es wirklich auch einen Kunstschwerpunkt geben wird – das wird also etwas ganz Besonderes sein.

Und natürlich soll es auch beim letzten Projekt einen praktischen Ansatz geben, etwas, wo wir den ersten Schritt setzen, dass Eye Harp auch in Österreich umgesetzt werden wird, und da schauen wir uns natürlich jetzt noch einmal die letzte Videobotschaft von Fiona Fiedler an – also auch diesbezüglich freuen wir uns jetzt auf das Video.

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Es folgt eine Videoeinspielung:

Fiona Fiedler: Sehr geehrte Damen und Herren! Nun kennen Sie das Projekt etwas detaillierter, und ich frage mich: Sind Sie genauso überzeugt davon wie ich? Aber wie geht es nun weiter? – Ich werde mich als Abgeordnete dafür einsetzen, dass viele Menschen in den Genuss von Eye Harp kommen, und ich freue mich darauf, bei diesem Projekt mit Zero Project zusammenarbeiten zu dürfen. Gemeinsam werden wir zu Beginn einen Menschen wählen, der diese Ausbildung mit Eye Harp erhält, und ihn bis zu einer Aufführung mit einem Orchester begleiten.

Weiters habe ich die Möglichkeit, mich mit Musikschulen aller Art zu vernetzen, und werde auch dort Eye Harp präsentieren. Ich bin davon überzeugt, dass wir viele Menschen an Bord holen können, die sich ebenso wie ich von Eye Harp in den Bann ziehen lassen.

Ein großes Dankeschön auch an Mister Zacharias Vamvakousis, der dieses Projekt entwickelt hat. Wie er bereits sagte: Seine Mission ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen durch Musik zu verbessern. Wie ich eingangs schon erwähnte, ist Musik mein Leben, und so werde ich diese Mission mit Mister Vamvakousis verfolgen. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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(Beifall.)

Andreas Onea: Herzlichen Dank, Frau Fiedler. – Wir freuen uns also, wenn wir Ihnen dann nächstes Jahr Videos von besagtem Konzert zeigen können, und ich bin mir sicher, dass es musikalisch beeindruckender sein wird, als wenn ich die Trompete auspacke und versuche, noch ein paar Noten zu spielen.

Herzlichen Dank an alle Projekte für diese Innovationen, für die Vorstellung davon. Wir geben Ihnen natürlich gerne die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen. Sie können die Zettel, wie gesagt und schon erwähnt, ausfüllen, in die Urne beim Ausgang einwerfen, und dann werden Sie von jemandem der Projekte kontaktiert. Vielleicht haben Sie ja Ansätze, wie man diese Innovationen in Österreich weiterbringen könnte. Wir freuen uns auf jeden Fall, wenn da Connections zusammengebracht werden.

Zum Abschluss des heutigen Tages freue ich mich auch über die abschließenden Verabschiedungsworte von Parlamentsdirektor Dr. Harald Dossi, und ich darf Sie jetzt nach vorne bitten – unter einem Applaus natürlich. (Beifall.)

Harald Dossi (Parlamentsdirektor): Herr Präsident! Herr Essl! Ich kann mit dem Sich-Bedanken fortsetzen: Es war uns ein Vergnügen, Sie auch heuer wieder für die Auftaktveranstaltung zur Zero Project Conference im Parlament zu begrüßen. Der Herr Präsident hat es eingangs ja schon gesagt: Wir freuen uns darauf, dass wir Sie auch nächstes Jahr hoffentlich wieder werden beherbergen können.

Ich möchte mich bei allen Expertinnen und Experten, die uns heute durch den Vormittag geleitet haben, bedanken. Ich möchte mich noch einmal bei Herrn Essl und seinem Team bedanken, das gemeinsam mit der Parlamentsdirektion den heutigen Tag ich glaube sehr gut vorbereitet hat.

Ich möchte mich insbesondere auch bei den Damen Abgeordnete bedanken, die sich aktiv beteiligt haben. Ich habe das neue Format, das für heute gefunden wurde, besonders bemerkenswert gefunden. Das war sehr interaktiv; ich habe es durch die vielen abwechselnden Rollen auch relativ kurzweilig gefunden. Ich habe Herrn Onea bewundert, der natürlich immer das Zeitbudget, das es gibt, den Zeitplan im Hinterkopf haben musste, wie souverän er uns durch diesen Vormittag gelotst hat, und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie potenziert das Risiko, dass man nicht zurande kommt, ist, wenn die Teilnehmerinnen- und Teilnehmerzahl einfach größer wird – und das war heute so und es ist trotzdem einigermaßen gut gelungen.

Ich möchte auch noch sagen, dass diese Auftaktveranstaltung und auch das, was in der Zero Project Conference danach, an den beiden Folgetagen, in der UNO City noch kommt, gerade auch für das Parlament und für die Parlamentsdirektion immer wieder auch wichtige Anstöße für eigene Aktivitäten gibt. Wir haben da gewissermaßen in den letzten Jahren den Vorteil der laufenden Generalsanierung des historischen Parlamentsgebäudes, das heißt, wir haben da auch die Möglichkeit, manches einfach vom Beginn an, vom Start weg neu zu gestalten, müssen also nicht gewissermaßen in bestehende Baulichkeiten eingreifen.

Wir haben die interessante Erfahrung gemacht, was dieses Thema angeht – obwohl wir schon lange der Überzeugung sind, dass Inklusion ein wichtiges Thema ist, aber trotzdem –, die Erfahrung gemacht, dass wir in diesem Prozess Lernende sind: dass wir insbesondere gelernt haben, dass das, woran jeder zu allererst denkt, wenn er über Barrierefreiheit und Inklusion spricht – nämlich die baulichen Gegebenheiten –, in Wirklichkeit nur ein kleiner Teil des Ganzen sind.

Ich habe das schon mehrmals gesagt, auch in diesem Rahmen: Wir werden selbstverständlich, was die baulichen Gegebenheiten im neuen Parlament betrifft, alle Standards erfüllen, die heutzutage möglich sind – das ist eine Selbstverständlichkeit –, wir arbeiten aber parallel zu den baulichen Sanierungen etwa auch an einer völligen Neuaufstellung unseres Internetauftritts, also im Grunde der Homepage, und ich kann auch da berichten, dass der Aspekt der Inklusion, der Barrierefreiheit in diesem Projekt ein ganz wesentlicher Bestandteil ist. Sie werden sehen, das neue Produkt, das auch im Herbst dieses Jahres fertig sein wird, wird da große Fortschritte bringen.

Und wir sind auch insbesondere draufgekommen, dass bei all den Vermittlungs-, Bildungsangeboten, Angeboten der Demokratiewerkstatt der Aspekt der Barrierefreiheit ganz, ganz wesentlich ist. Wir sind da auch – ich glaube, manche von Ihnen sind da auch dankenswerterweise dabei, uns extern zu beraten –, glaube ich, auf einem guten Weg, die Präsentation auch im neuen BesucherInnenzentrum völlig barrierefrei zu gestalten, und ich lade Sie jetzt schon ein, dass, wenn wir ab Herbst das Gebäude geöffnet haben, Sie sich das dann ansehen.

Was ich aufgreifen möchte, ist das, was Herr Essl eingangs gesagt hat, nämlich dass bei der Auswahl der Projekte immer auch ein bisschen auf den Aspekt der Umsetzbarkeit geachtet wird. Ich kann nur bestätigen, dass wir bei allem Enthusiasmus für das Thema – natürlich auch in allen Aspekten: im Bau, was unsere Homepage betrifft, was unser BesucherInnenzentrum betrifft – manchmal mit Ideen konfrontiert waren, wo wir uns die Frage gestellt haben: Kann man das wirklich so unmittelbar umsetzen? Also umso mehr freue ich mich, dass das immer auch ein Bestandteil der Überlegungen ist, und mir gefällt auch dieser neue Ansatz sehr, dass Abgeordnete zum Nationalrat jetzt nicht nur diese Projekte gewissermaßen vorstellen, sondern in ihren Schlussstatements immer auch gesagt haben, wie sie denken, damit weiter umzugehen. Ich glaube, das ist ganz, ganz wesentlich. Wir haben das auch in mehreren anderen Themen, dass Politik, dass Abgeordnete, dass das Parlament so gewissermaßen auch eine Türöffnerfunktion für wichtige Initiativen sein können, und es freut mich, dass das auch in diesem Projekt und im Rahmen dieser Konferenz so gestaltet wird.

Ja, in diesem Sinne: Noch einmal vielen Dank Ihnen allen für die Teilnahme, für die aktive Mitwirkung, und es geht ja dann noch zwei Tage in der UNO City weiter (Ruf: Drei!) – drei Tage sogar! –, da wünsche ich jetzt schon alles Gute, und wir sehen uns im nächsten Jahr. – Auf Wiedersehen, danke. (Beifall.)

Andreas Onea: Herzlichen Dank, Herr Direktor Dr. Dossi. – Den Dankesworten schließe ich mich noch ganz kurz an, damit ich das Zeitbudget dann nicht auch noch selber strapaziere.

Wir sind am Schluss unserer Veranstaltung. Es wird im Anschluss noch eine kleine Möglichkeit geben, sich auszutauschen, sich kennenzulernen, die nächsten konkreten Schritte in der Umsetzung miteinander zu besprechen. Und ich darf Ihnen eine ganz besondere Einladung von Martin Essl für 12.15 Uhr mitteilen. Alle von Ihnen sind eingeladen, gemeinsam mit ihm und dem Team das barrierefreie Coronadenkmal am Heldenplatz zu genießen, es sich anzuschauen, die Geschichte dahinter kennenzulernen. Um 12.15 Uhr treffen sie sich, wenn Sie mit dabei sein wollen, mit allen beim Eingangsbereich, und Martin Essl würde Sie alle dann dorthin begleiten. Da sollten Sie auf jeden Fall dabei sein.

Und seien Sie natürlich auf jeden Fall in den nächsten Tagen bei der Zero Project Conference in der UNO City in Aktion! Lernen Sie die ganzen Innovationen kennen, sehen Sie, was sich tut! Gemeinsam schaffen wir auf jeden Fall eine Welt und vor allem hier ein Österreich für alle ohne Barrieren.

Zum Abschluss kommen wir noch zu einer speziellen Hymne, nämlich der Zero-Project-Hymne, die wir uns noch gemeinsam anhören wollen – aber eine tolle Version davon, nämliche eine, die von Menschen aus 18 Ländern interpretiert wird, die gehörlos sind, und zwar in ihrer jeweiligen Gebärdensprache. Ich freue mich, dass die Premiere dieses Videos, dieser Interpretation der Zero-Project-Hymne, wo mir gesagt wurde, dass auch Martin Essl bei der Aufnahme mit dem Gospel Chor mitgesungen hat, wo er dabei war, schon im Rahmen der World Expo in Dubai 2021 passiert ist, aber wir Ihnen zum allerersten Mal in Österreich die Hymne offiziell zeigen können.

Und wie gesagt: Herzlichen Dank, dass Sie mit dabei waren. Jetzt genießen wir die Hymne, und wir freuen uns noch auf eine Zeit miteinander dann im Anschluss. (Beifall.)

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(Es folgt eine Videoeinspielung.)

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