292/A(E) XXVIII. GP
Eingebracht am 22.05.2025
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
des Abgeordneten Markus Leinfellner
und weiterer Abgeordneter
betreffend Sparen im Sport ist Sparen am falschen Ort
Die Bundesregierung plant mit dem Doppelbudget 2025/2026 massive Kürzungen im Bereich der Sportförderung, die in ihrer Tragweite sowohl den organisierten Sport als auch dessen gesellschaftliche Rolle empfindlich treffen. Dies betrifft sowohl den Breitensport – als zentrale Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts – als auch den Leistungssport, der international als Aushängeschild Österreichs fungiert.
Laut den veröffentlichten Budgetunterlagen des Bundesministeriums für Finanzen sinkt das gesamte Sportbudget auf ca. 202 Millionen Euro, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von ca. 30 Millionen Euro bedeutet. Diese Kürzung entspricht einem Minus von rund 13 Prozent. Besonders betroffen davon sind die beiden tragenden Säulen der Sportförderung, die „Allgemeine Bundes-Sportförderung“ mit einem Minus von 20 Millionen Euro und die „Besondere Bundes-Sportförderung“ mit einem Minus von 10 Millionen Euro.[1]
Der geplante Sparkurs ist nicht nur wirtschaftlich kurzsichtig, sondern auch gesellschaftspolitisch unverantwortlich. Der organisierte Sport ist mit rund 15.000 Sportvereinen, mehr als 500.000 Ehrenamtlichen und über zwei Millionen Aktiven eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Er fördert soziale Integration, körperliche und geistige Gesundheit, ehrenamtliches Engagement sowie Prävention statt Rehabilitation, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.
Die Kürzungen treffen nicht nur Sportvereine, sondern auch Fach- und Dachverbände, deren Infrastruktur, Ausbildungsprogramme und zahlreiche weitere Projekte im Breitensport. Gerade aufgrund der gegenwärtigen gesellschaftlichen Heraus-forderungen – wie dem Bewegungsmangel bei Kindern, den steigenden Kosten im Gesundheitswesen und dem Rückgang des gesellschaftlichen Zusammenhalts – muss die ausreichende Budgetierung des Sports als vordringliche staatliche Verpflichtung anerkannt und entsprechend abgesichert werden.
Sparen im Sport ist Sparen an der Gesundheit, an der Jugend und an der gesellschaftlichen Stabilität unseres Landes. Wer hier spart, riskiert Folgekosten in vielfacher Höhe. Diese Fehlentwicklung muss sofort gestoppt werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachstehenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, von Kürzungen im Sportbereich abzusehen und stattdessen Maßnahmen zu setzen, die insbesondere Kindern und Jugendlichen, der Gesundheit der Bevölkerung sowie den ehrenamtlich getragenen Strukturen in den Sportvereinen zugutekommen.“
In formeller Hinsicht wird ersucht, diesen Antrag dem Sportausschuss zuzuweisen.
[1] https://service.bmf.gv.at/Budget/Budgets/2025_2026/bfg2026/teilhefte/UG17/UG17_ Teilheft_2026.pdf