38/A(E) XXVIII. GP

Eingebracht am 26.02.2025
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

des Abgeordneten Christoph Steiner

und weiterer Abgeordneter

betreffend Schutzhütten-Initiative: Dringende Erhöhung der Förderung der alpinen Infrastruktur

 

 

Die alpine Infrastruktur bildet das Rückgrat des österreichischen Bergtourismus. Wanderwege, Klettersteige und Schutzhütten sind nicht nur essenziell für den alpinen Freizeit- und Erholungstourismus, sondern sichern auch tausende Arbeitsplätze in den Regionen. Trotz ihrer zentralen Bedeutung stehen Schutzhütten und Wanderwege in Österreich jedoch vor einer akuten Finanzierungskrise.

 

Die Petition https://notruf-aus-den-alpen.at/ beschreibt die zahlreichen Probleme genau: 272 Schutzhütten und 50.000 km Wanderwege befinden sich in akuter Notlage. Viele dieser Hütten und Wege drohen buchstäblich wegzubröckeln. Drei bis vier Hütten pro Jahr können die alpinen Vereine aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht mehr weiterführen. Einzelne Wege müssen gesperrt oder sogar gänzlich aufgelassen werden. Die Folgen sind gravierend: Ein Verfall der alpinen Infrastruktur bedeutet nicht nur einen massiven Qualitätsverlust für den heimischen Tourismus, sondern auch steigende Sicherheitsrisiken für Wanderer und Bergsteiger.

 

Der Österreichische Alpenverein und weitere alpine Organisationen schlagen Alarm. Die laufenden Fördermittel des Bundes decken aktuell weniger als 18 Prozent der tatsächlichen Instandhaltungskosten für Schutzhütten und Wege. Während die Baukosten im Tal seit der letzten Förderanpassung 2013 um 42 Prozent gestiegen sind, sind die Kosten im Hochgebirge noch dramatischer angewachsen. Extremwetterereignisse wie Starkregen, Stürme, Murenabgänge und Hangrutsche haben die Instandhaltungskosten zusätzlich in die Höhe getrieben. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, ausreichend ehrenamtliche Helfer für die Wegesanierung zu finden.

 

Vor diesem Hintergrund fordern die alpinen Vereine ein Notfallpaket in Höhe von 95 Millionen Euro, um dringend notwendige Grundsanierungen von exponierten Schutzhütten und Wanderwegen zu finanzieren. Zudem braucht es eine langfristige Verankerung der alpinen Infrastruktur-Förderung, um eine nachhaltige Finanzierung dieser unverzichtbaren Einrichtungen zu gewährleisten.

 

Der alpine Raum ist einer der wichtigsten Tourismusmagneten Österreichs. Wandern ist die beliebteste Urlaubsart der Gäste in Österreich und zugleich die am häufigsten ausgeübte Sportart der Bevölkerung. Ohne eine funktionierende alpine Infrastruktur würde nicht nur der alpine Tourismus massiv geschwächt, sondern auch die regionale Wertschöpfung und zahlreiche Arbeitsplätze im Tourismus gefährdet.

 

Angesichts dieser dramatischen Situation ist es unerlässlich, dass die Bundesregierung rasch handelt und eine nachhaltige Lösung für die Sicherung der alpinen Infrastruktur erarbeitet.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachstehenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung der alpinen Infrastruktur zu setzen und dem Nationalrat eine Regierungsvorlage zuzuleiten, die insbesondere folgende Punkte umfasst:

 

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird ersucht, diesen Antrag dem Tourismusausschuss zuzuweisen