598/A(E) XXVIII. GP
Eingebracht am 20.11.2025
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Sigrid Maurer, Freundinnen und Freunde
betreffend Jugendcoaching stärken: Kürzungen rückgängig machen und Zuständigkeiten für schulisches Unterstützungspersonal bündeln!
BEGRÜNDUNG
Die aktuelle Bildungspolitik der Bundesregierung weist einen gravierenden Widerspruch auf: Einerseits werden neue Maßnahmen wie die verpflichtende Suspendierungsbegleitung und Perspektivengespräche eingeführt, um Schulabbrüchen vorzubeugen. Andererseits werden gleichzeitig die Mittel für das Jugendcoaching massiv gekürzt – ausgerechnet jenes zentrale Instrument, das durch frühzeitige Präventionsarbeit verhindert, dass es überhaupt zu Suspendierungen oder Schulabbrüchen kommt. Diese Kürzungen sind unüberlegt und treffen jene Jugendlichen am härtesten, die Unterstützung am dringendsten benötigen.
Das Jugendcoaching hat sich als äußerst wirksames Instrument zur Orientierung, Beratung und Begleitung junger Menschen bewährt. Qualifizierte Fachkräfte erkennen individuelle Hürden frühzeitig und erarbeiten mit den Jugendlichen nachhaltige Perspektiven. Jeder in diesen Bereich investierte Euro ist zudem sozial und ökonomisch sinnvoll: Er verhindert hohe Folgekosten, die entstehen, wenn junge Menschen ohne Ausbildung und Perspektive in Arbeitslosigkeit oder prekäre Lebenssituationen geraten.
Die Streichung der Mittel schwächt daher nicht nur ein erfolgreiches Unterstützungssystem, sondern untergräbt auch die engagierte Arbeit der Schulen und Fachkräfte, die täglich dafür kämpfen, Jugendlichen faire Chancen zu eröffnen.
Darüber hinaus müssen Unterstützungsleistungen an Schulen – insbesondere das Jugendcoaching – endlich in einer Hand gebündelt werden. Nur so kann eine flächendeckende, verlässliche und bedarfsgerechte Versorgung aller Schulen mit professionellem Supportpersonal gewährleistet werden. Die derzeitige Kompetenzzersplitterung – das Jugendcoaching im Sozialministerium, die praktische Arbeit jedoch im schulischen Bereich – führt zu Abstimmungsproblemen zwischen den zuständigen Ministerien. Nur eine klare Bündelung der Zuständigkeiten ermöglicht es, Unterstützung für Schüler:innen wirksam, abgestimmt und ohne Reibungsverluste bereitzustellen.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Der Bundesminister für Bildung wird ersucht, mit der Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Gespräche aufzunehmen, um unverzüglich die Kürzungen beim Jugendcoaching rückgängig zu machen.
Zudem wird der Bundesminister für Bildung ersucht, im Sinne einer klaren Kompetenzentflechtung Schritte einzuleiten, um Unterstützungsleistungen in der Schule – wie insbesondere das Jugendcoaching – zukünftig in einer Hand zu bündeln und in die Zuständigkeit des Bildungsministeriums zu überführen. Dadurch soll eine einheitliche, planbare und bedarfsgerechte Versorgung aller Schulen mit professionellem Supportpersonal gewährleistet werden.“
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Bildungsausschuss vorgeschlagen.