157 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVIII. GP
Bericht
des Kulturausschusses
über den Antrag 352/A(E) der Abgeordneten Mag. Katrin Auer, Laurenz Pöttinger, Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher, Wendelin Mölzer, Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen betreffend Erarbeitung einer Strategie für den Musikstandort
Die Abgeordneten Mag. Katrin Auer, Laurenz Pöttinger, Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher, Wendelin Mölzer, Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 18. Juni 2025 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:
„Österreich ist ein Musikstandort von Weltrang. Das ist einerseits der langen musikalischen Tradition und den bestehenden Institutionen, die weltweit über einen hervorragenden Ruf verfügen und jährlich auch zahlreiche Studierende aus dem Ausland anlocken, zu verdanken. Andererseits macht auch die große Zahl an herausragenden Musikerinnen und Musikern aller Genres Österreich zu einem lebendigen Musikschauplatz, sodass Österreich auch im Bereich der populären Musik eine wichtige Rolle spielt, was sich seit Jahren in der internationalen Strahlkraft heimischer Bands sowie zuletzt im Gewinn des Eurovision Song Contests manifestierte.
Eine jüngst im Auftrag des Fachverbandes der Film- und Musikwirtschaft (FAMA), des Verbandes der österreichischen Musikwirtschaft (ifpi) und AKM/austromechana erstellte Studie zur ‚Wertschöpfung der Musikwirtschaft in Österreich‘ zeigt, welch bedeutende wirtschaftliche Rolle dieser Sektor spielt. Als Querschnittsbranche beeinflusst die Musik viele andere Wirtschaftszweige und trägt erheblich zum volkswirtschaftlichen Mehrwert bei. Direkt sind etwa 97.000 Personen in der Musikwirtschaft tätig und unter Einbeziehung induzierter Effekte steigt diese Zahl auf 117.000. Die direkte Bruttowertschöpfung beträgt 4,8 Milliarden Euro, mit zusätzlichen indirekten Effekten summiert sich dieser Wert auf 7,5 Milliarden Euro, was 2,8 Prozent des österreichischen BIP ausmacht.
Um dieses Potenzial auszuschöpfen, empfiehlt die Studie drei zentrale Maßnahmen. Erstens sollte die Standortqualität verbessert werden, damit mehr professionelle Musikerinnen und Musiker in Österreich eine nachhaltige Karriere aufbauen können. Zweitens sollte die Sichtbarkeit österreichischer Musik erhöht werden, um damit sowohl heimische Künstlerinnen und Künstler zu fördern als auch wirtschaftliche Impulse zu setzen. Drittens sind gezielte Strategien erforderlich, um Künstlerinnen und Künstlern einen internationalen Erfolg zu erleichtern, insbesondere für den deutschen Markt, aber auch für spezialisierte Nischen wie Musik für Videospiele.
Um das Potential der Musikwirtschaft in Österreich besser auszuschöpfen, ist im aktuellen Regierungsprogramm vorgesehen, bestehende Förderinstrumente weiterzudenken und gemeinsam mit Expertinnen und Experten eine Strategie für den Musikstandort zu entwickeln.
Eine besondere Rolle bei der Stärkung des Musikstandorts spielen auch Rundfunkanstalten. Maßnahmen zur Talente-Förderung und maßgeschneiderte Musikformate können einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Präsenz heimischer Musik zu erhöhen und die Wertschöpfung der Musikwirtschaft zu steigern. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Musikwirtschaft für die Zukunft zu sichern und nachhaltige Impulse für den Musikproduktionsstandort Österreich zu setzen.“
Der Kulturausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 26. Juni 2025 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich im Anschluss an die Ausführungen der Berichterstatterin Abgeordnete Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher die Abgeordneten Mag. Antonio Della Rossa, Andreas Minnich und der Ausschussobmann Abgeordneter Wendelin Mölzer.
Bei der Abstimmung wurde der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Katrin Auer, Laurenz Pöttinger, Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher, Wendelin Mölzer, Mag. Werner Kogler, Kolleginnen und Kollegen einstimmig beschlossen.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Kulturausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.
Wien, 2025 06 26
Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher Wendelin Mölzer
Berichterstattung Obmann