222 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVIII. GP

 

Bericht

des Tourismusausschusses

über den Bericht des Bundesministers für Wirtschaft, Energie und Tourismus betreffend Tourismus in Österreich 2024 (III-194 und Zu III-194 der Beilagen)

Der Tourismus ist eine zentrale Säule der österreichischen Wirtschaft – er schafft Arbeitsplätze, stärkt die Regionen und prägt das internationale Bild unseres Landes. Der Tourismusbericht 2024 zeigt eindrucksvoll: Österreich ist zurück auf Erfolgskurs. Mit 154,3 Millionen Nächtigungen und 46,7 Millionen Ankünften haben wir nicht nur die Werte des Vorjahres übertroffen, sondern auch das bisherige Rekordjahr 2019 hinter uns gelassen. Besonders der Zuwachs internationaler Gäste – allen voran aus Deutschland und den USA – belegt: Die Welt entdeckt Österreich neu.

Dieser Erfolg ist kein Zufall. Er ist das Ergebnis harter Arbeit – von Unternehmerinnen und Unternehmern, Beschäftigten und regionalen Initiativen, die in Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation investieren. Als Bundesregierung unterstützen wir diesen Weg mit klaren politischen Weichenstellungen: Wir überarbeiten den „Plan T“ und machen ihn zu einem strategischen Kompass für einen Tourismus der Zukunft – sozial gerecht, ökologisch verantwortungsvoll und wirtschaftlich nachhaltig.

Gleichzeitig ist uns bewusst: Die Herausforderungen sind real. Die Erträge und die Wertschöpfung können mit den Nächtigungssteigerungen nicht mithalten, die Teuerung belastet Betriebe und Gäste gleichermaßen. Arbeits- und Fachkräftemangel verschärfen sich. Und der Druck, gleichzeitig ökologisch zu handeln und wirtschaftlich zu bestehen, steigt. Es braucht daher eine Politik, die handelt – nicht verwaltet. Unser Regierungsprogramm 2025–2029 setzt hier klare Schwerpunkte: Wir schaffen gezielte Anreize für nachhaltige Mobilität, investieren in die Erreichbarkeit touristischer Regionen und verbessern die Rahmenbedingungen für Beschäftigte im Tourismus.

Gerade bei der Fachkräftesicherung setzen wir auf konkrete Maßnahmen: bessere Ausbildungsangebote, attraktivere Arbeitsbedingungen – und neue rechtliche Möglichkeiten zur Arbeitsmigration, insbesondere aus den Westbalkan-Staaten. Denn ohne engagierte Menschen, die mit Kompetenz und Leidenschaft Gastgeberin und Gastgeber sind, ist Tourismus nicht denkbar.

Wir sehen Tourismus nicht isoliert. Er ist Teil einer lebendigen Regionalentwicklung, er stärkt lokale Wirtschaftskreisläufe und er trägt zur Lebensqualität bei – für Gäste ebenso wie für die Bevölkerung. Diese Balance zu wahren ist unsere politische Verantwortung. Der gesellschaftliche Rückhalt für den Tourismus ist kein Selbstläufer. Er muss täglich neu erarbeitet und gerecht gestaltet werden.

Als Bundesregierung bekennen wir uns klar zum Tourismusstandort Österreich – und damit zu all jenen, die ihn Tag für Tag gestalten. Lassen Sie uns gemeinsam für einen Tourismus arbeiten, der nicht nur wirtschaftlichen Erfolg bringt, sondern auch sozialen Zusammenhalt, ökologische Verantwortung und regionale Stärke fördert.

 

Der Tourismusausschuss hat den gegenständlichen Bericht in seiner Sitzung am 2. Oktober 2025 in Verhandlung genommen. Gemäß § 40 Abs. 1 des Geschäftsordnungsgesetzes beschloss der Ausschuss einstimmig, die Experten Mag. Dr. Oliver Fritz, MSc und Dr. Peter Laimer als Auskunftspersonen beizuziehen.

Vor Schluss der Debatte beschloss der Ausschuss gemäß § 28b Abs. 4 des Geschäftsordnungsgesetzes des Nationalrates einstimmig, den vorliegenden Bericht aus wichtigen Gründen nicht endzuerledigen.

 

An der Debatte beteiligten sich im Anschluss an die Ausführungen des Berichterstatters Abgeordneter Gabriel Obernosterer und einleitende Stellungnahmen der Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus Mag. Elisabeth Zehetner sowie der Experten Dr. Peter Laimer und Mag. Dr. Oliver Fritz, MSc die Abgeordneten Sebastian Schwaighofer, Nicole Sunitsch, Margreth Falkner, Ing. Johann Weber, Melanie Erasim, MSc, Dominik Oberhofer, Barbara Neßler, Mag. Katrin Auer, Michael Fürtbauer, Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher und der Ausschussobmann Abgeordneter Christoph Steiner. Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus Mag. Elisabeth Zehetner und die Experten beantworteten die an sie gerichteten Fragen.

 

Bei der Abstimmung wurde einstimmig beschlossen, dem Nationalrat die Kenntnisnahme des gegenständlichen Berichtes zu empfehlen.

 

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Tourismusausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle den Bericht des Bundesministers für Wirtschaft, Energie und Tourismus betreffend Tourismus in Österreich 2024 (III-194 und Zu III-194 der Beilagen) zur Kenntnis nehmen.

 

Wien, 2025 10 02

                           Gabriel Obernosterer                                                         Christoph Steiner

                                  Berichterstattung                                                                          Obmann