259 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVIII. GP

 

Bericht

des Ausschusses für Konsumentenschutz

über den Antrag 535/A(E) der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Andreas Kühberger, Mag. Christoph Pramhofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend "Maßnahmen zur Bekämpfung von "Shrinkflation" zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten"

Die Abgeordneten Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Andreas Kühberger, Mag. Christoph Pramhofer, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 16. Oktober 2025 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„In den letzten Jahren ist in Österreich und auf europäischer Ebene ein verstärktes Auftreten des Phänomens der sogenannten ‚Shrinkflation‘ zu beobachten. Dabei werden die Füllmengen von Produkten des täglichen Bedarfs verringert, ohne dass dies für die Konsumentinnen und Konsumenten hinreichend erkennbar gemacht wird, während der Verkaufspreis unverändert bleibt oder sogar steigt.

Diese Praxis führt zu einer intransparenten und faktischen Preiserhöhung, die das Vertrauen in den Lebensmittelhandel untergräbt und Haushalte zusätzlich belastet. Besonders betroffen sind Güter des täglichen Bedarfs, wie Lebensmittel, Getränke, Körperpflege- und Reinigungsprodukte.

Jüngst ging etwa das Beispiel Milka Schokolade durch die Medien. Hier wurde die Füllmenge der optisch gleichbleibenden Verpackungen von 100 auf 90g reduziert. Ein deutlicher Hinweis auf die Reduktion fehlt. Der Verein für Konsumenteninformation hat vor kurzem auch das erste rechtskräftige Urteil in Sachen Shrinkflation erwirkt. Iglo Österreich wurde im Namen des Sozialministeriums erfolgreich geklagt, nachdem der ‚Atlantik-Lachs‘ von 250g auf 220g geschrumpft wurde.

Solche Praktiken führen in der Bevölkerung zu berechtigtem Unmut, da sie eine versteckte Preiserhöhung darstellen. In Zeiten hoher Teuerung sind Konsumentinnen und Konsumenten ohnehin besonders belastet.

Ein wirksamer Konsumentenschutz erfordert, dass Konsumentinnen und Konsumenten klar und unmissverständlich über Änderungen bei Füllmengen und Packungsgrößen informiert werden. Nur so ist eine fundierte Kaufentscheidung möglich.

Zahlreiche andere Länder der Europäischen Union - darunter Frankreich, Ungarn und Greichenland - haben bereits auf das Phänomen Shrinkflation reagiert und Regelungen zur Zurückdrängung geschaffen.“

 

Der Ausschuss für Konsumentenschutz hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 21. Oktober 2025 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Abgeordneten Andreas Kühberger die Abgeordneten Julia Elisabeth Herr, Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher, Mag. Elke Hanel-Torsch, Wolfgang Kocevar, Elisabeth Heiß,
Dr. Alma Zadić, LL.M. und Manuel Pfeifer.

Bei der Abstimmung wurde der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten
Julia Elisabeth Herr, Andreas Kühberger, Mag. Christoph Pramhofer, Kolleginnen und Kollegen einstimmig beschlossen.


 

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ausschuss für Konsumentenschutz somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.

Wien, 2025 10 21

                            Andreas Kühberger                                                                Peter Wurm

                                  Berichterstattung                                                                          Obmann