266 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVIII. GP
Bericht
des Gleichbehandlungsausschusses
über den Antrag 533/A(E) der Abgeordneten Sabine Schatz, Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß, Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen betreffend Förderung der Chancengleichheit von Mädchen im technisch-gewerblichen Bildungswesen
Die Abgeordneten Sabine Schatz, Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß, Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 15. Oktober 2025 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:
„Auch im Jahr 2025 prägen veraltete Rollenbilder und festgefahrene Vorstellungen über Eigenschaften und Verhaltensweisen die Bildungs- und Berufswahl von Mädchen und Burschen. Noch immer setzen sich Ungleichheiten in der frühkindlichen Bildung fest und verfestigen sich während der Schulzeit, beim Berufseinstieg und dem weiteren Karriereverlauf. Um einen nachhaltigen Paradigmenwechsel zu erreichen, braucht es viele Maßnahmen. Bildungseinrichtungen, die ohne Geschlechterstereotype Kinder bei der Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und eine freie Interessenswahl fördern, können dabei helfen, einen Strukturwandel in der Gesellschaft voranzutreiben und auch technische Berufe für Mädchen bereits bei der Berufswahl attraktiver zu machen. Deshalb braucht es schon im Kindergarten gezielte Förderung von Mädchen in MINT – auch um die Bereitschaft von Mädchen zu erhöhen, technisch-gewerbliche Schulen zu besuchen.
Bestehende strukturelle Ungleichheit muss endlich der Vergangenheit angehören.
Der 2022 gegründete Österreichische Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen (LEA – Let’s empower Austria)[1] hat sich zum Ziel gesetzt, die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich voranzutreiben und veraltete Rollenbildern, abzubauen. Dafür werden beispielsweise Schulworkshops veranstaltet, die gerade die Thematik von ‚Frauen in MINT‘ schon vorzeitig bei Mädchen präsent machen sollen. In diesem Sinne hat LEA eine wichtige Vermittlungsrolle, auch durch sogenannte Rolemodels, die bei Mädchen selbst Gedankenbarrieren abbauen sollen und vorzeigen, dass jede Branche auch eine Branche für Frauen sein kann.
Neben den Tätigkeiten von LEA gibt es in den letzten Jahren auch seitens des Bildungswesens mehr Förderprogramme für Mädchen in MINT und Projekte zur innovativen Wissensvermittlung wie die MINT-Girls Challenge, die aufzeigen, dass auch Bildungseinrichtungen schon vorzeitig am Gesellschaftswandel mitarbeiten sollen.
In diesem Sinne ist LEA auch aufgefordert, bei der Erarbeitung von Rahmenbedingungen mitzuwirken, welche die Chancengleichheit im technischen-gewerblichen Bildungswesen sowie Mädchen und Frauen im Berufseistieg stärken.“
Der Gleichbehandlungsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 21. Oktober 2025 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Abgeordneter Roland Baumann die Abgeordneten Mag. Meri Disoski, Dipl.-Ing. Georg Strasser, Henrike Brandstötter, Rosa Ecker, MBA, Lisa Schuch-Gubik, Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß, Mag. Dr. Petra Oberrauner und die Ausschussobfrau Abgeordnete Sabine Schatz.
Bei der Abstimmung wurde der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Sabine Schatz, Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß, Henrike Brandstötter, Kolleginnen und Kollegen einstimmig beschlossen.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gleichbehandlungsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.
Wien, 2025 10 21
Roland Baumann Sabine Schatz
Berichterstattung Obfrau