267 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVIII. GP

 

Bericht

des Gleichbehandlungsausschusses

über den Antrag 284/A(E) der Abgeordneten Lisa Schuch-Gubik, Kolleginnen und Kollegen betreffend Initiative zur Erhöhung des Mädchenanteils an Höheren Technischen Lehranstalten (HTL)

 

Die Abgeordneten Lisa Schuch-Gubik, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 22. Mai 2025 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Die Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) sind ein wesentliches Fundament des österreichischen Bildungssystems und genießen national wie international hohe Anerkennung. In einer zunehmend technologiegetriebenen Gesellschaft kommt der technischen Bildung eine zentrale Rolle bei der Sicherung von Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichem Wachstum zu.

Trotz der Bedeutung technischer Bildung zeigt sich weiterhin eine deutliche strukturelle Ungleichheit: Im Jahr 2024 legten 7.256 männliche Jugendliche die Matura an einer Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) ab, während der Anteil der Mädchen mit lediglich 3.222 Absolventinnen deutlich geringer ausfiel.[1]

Die Unterrepräsentation von Mädchen im technisch-gewerblichen Schulwesen bedeutet nicht nur einen Verlust an individueller Entfaltungsmöglichkeit, sondern stellt auch eine verpasste Chance für Wirtschaft und Gesellschaft dar. Studien belegen, dass Mädchen im Durchschnitt häufiger Bildungsaufstiege realisieren und schulisch überdurchschnittliche Leistungen erbringen. Der geringe Anteil weiblicher HTL-Absolventinnen ist daher nicht auf ein Leistungsdefizit, sondern vielmehr auf strukturelle Hemmnisse zurückzuführen.

In diesem Sinne ist es Aufgabe des Gesetzgebers, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Chancengleichheit im technischen Bildungswesen sicherzustellen und den Zugang für Mädchen zu Höheren Technischen Lehranstalten zu erleichtern und zu stärken.“

 

Der Gleichbehandlungsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 3. Juni 2025 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der Berichterstatterin Abgeordnete Lisa Schuch-Gubik die Abgeordneten Henrike Brandstötter, Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß, Mag. Meri Disoski, Mag. Katayun Pracher-Hilander, Mag. Dr. Petra Oberrauner, Rosa Ecker, MBA und Johannes Gasser, BA Bakk. MSc. Anschließend wurden die Verhandlungen vertagt.

Im Zuge der Wiederaufnahme der Verhandlungen in der Sitzung des Gleichbehandlungsausschusses am 21. Oktober 2025 ergriffen die Abgeordneten Roland Baumann, Mag. Meri Disoski, Dipl.‑Ing. Georg Strasser, Henrike Brandstötter, Rosa Ecker, MBA, Lisa Schuch-Gubik, Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß, Mag. Dr. Petra Oberrauner und die Ausschussobfrau Abgeordnete Sabine Schatz das Wort.

 

Bei der Abstimmung fand der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Lisa Schuch-Gubik, Kolleginnen und Kollegen nicht die Zustimmung der Ausschussmehrheit (für den Antrag: F, G, dagegen: V, S, N).

 

Zum Berichterstatter für den Nationalrat wurde Abgeordneter Mario Lindner gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gleichbehandlungsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2025 10 21

                                 Mario Lindner                                                                   Sabine Schatz

                                  Berichterstattung                                                                           Obfrau



[1] Vgl. https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/bildung/reife-und-diplompruefungen (abgerufen am 20.05.2025)