81 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXVIII. GP

 

Bericht

des Kulturausschusses

über den Antrag 242/A(E) der Abgeordneten Mag. Katrin Auer, Laurenz Pöttinger, Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher, Kolleginnen und Kollegen betreffend Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Gedenkfeiern und Jubiläen der Republik Österreich

Die Abgeordneten Mag. Katrin Auer, Laurenz Pöttinger, Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 25. April 2025 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Das Jahr 2025 ist ein wichtiges Gedenkjahr: 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs und damit der Diktatur des Nationalsozialismus, 80 Jahre Befreiung der Konzentrationslager, 80 Jahre Gründung der Zweiten Republik, 70 Jahre Staatsvertrag, 60 Jahre Nationalfeiertag und 30 Jahre Beitritt Österreichs zur Europäischen Union. Diese Jubiläen bieten vielfältige Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der demokratischen Entwicklung Österreichs – von der Wiedererrichtung der Republik 1945 bis zur Integration in das Friedensprojekt Europa.

Im Sinne des Gedenkens sind eine Vielzahl an Veranstaltungen unterschiedlichster Träger zu einer breiten Anzahl von Aspekten geplant. Das Gedenkjahr 2025 bietet Österreich die Chance, seine Erinnerungskultur weiterzuentwickeln und zu vertiefen. Die vielfältigen Veranstaltungen und Initiativen zeigen auch das Engagement verschiedener Akteur:innen, die die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachhalten und ihre Bedeutung für die Gegenwart hervorheben.

Ein zentrales Ziel des Gedenkens ist die Stärkung einer demokratischen Identität durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Gedenktage und Jubiläen bieten die Möglichkeit, die Bedeutung historischer Entwicklungen für die Gegenwart zu reflektieren. Einen besonders wichtigen Beitrag leistet auch die Vermittlungs- und Bildungsarbeit. Gedenken unterstützt eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Geschichte und ein aktives Engagement für Werte wie Toleranz, Mitgefühl und Menschlichkeit.

Es ist daher wichtig, eine zentrale Anlaufstelle für die Planungen zu schaffen, die die Kommunikation mit den Ländern, Zivilgesellschaft und weiteren Stakeholdern koordiniert. Gedenken ist mehr als ein Ritual und angesichts der Herausforderungen, vor denen die Erinnerungskultur steht – vom Verschwinden der Zeitzeugen bis zur Digitalisierung –, ständig neu zu denken. Ein koordiniertes Vorgehen kann dazu beitragen, dass die verschiedenen Gedenkaktivitäten sich ergänzen und verstärken.“

 

Der Kulturausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 8. Mai 2025 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer der Berichterstatterin Abgeordnete Mag. Katrin Auer die Abgeordneten Rosa Ecker, MBA und Laurenz Pöttinger sowie die Staatssekretärin im Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport MMag. Michaela Schmidt und der Ausschussobmann Abgeordneter Wendelin Mölzer.

 

Bei der Abstimmung wurde der gegenständliche Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Katrin Auer, Laurenz Pöttinger, Mag. Gertraud Auinger-Oberzaucher, Kolleginnen und Kollegen mit Stimmenmehrheit (für den Antrag: V, S, N, dagegen: F, G) beschlossen.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Kulturausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.

Wien, 2025 05 08

                              Mag. Katrin Auer                                                             Wendelin Mölzer

                                  Berichterstattung                                                                          Obmann