1060/J XXVIII. GP
Eingelangt am 11.04.2025
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ANFRAGE
der Abgeordneten Lisa Schuch-Gubik
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Gewalt- und Diebstahlsdelikte in den Wiener S-Bahnen durch Jugend-banden
Bereits im April 2023 wurde ein Fall bekannt, bei dem ein 17-jähriger Jugendlicher am Bahnhof Hütteldorf von einer Gruppe Jugendlicher überfallen, geschlagen und beraubt wurde. Die Tatverdächtigen waren zwischen elf und fünfzehn Jahre alt.[1]
Laut mir zugetragener Schilderungen eines besorgten Familienvaters gab es im März 2025 erneut derartige Vorfälle. Zwei minderjährige Fahrgäste wurden innerhalb weniger Tage Opfer von Nötigung und Diebstahl durch gewaltbereite Jugendgruppen. Beide Taten verliefen nach demselben Muster. Die Übergriffe ereigneten sich direkt in den fahrenden Zügen, jeweils kurz nach Verlassen des Bahnhofs Hütteldorf. Die Übergriffe ereigneten sich nicht in den Nachtstunden, sondern am Nachmittag beziehungsweise frühen Abend und damit zu einer Zeit, in der zahlreiche Jugendliche auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen sind. Die Eltern sehen sich nun mit der Frage konfrontiert, wie sie die Sicherheit ihrer Kinder auf den täglich notwendigen Wegen sicherstellen können.
Solche Vorfälle bedeuten nicht nur individuellen Schaden, sondern führen zu einem allgemeinen Verlust des Sicherheitsgefühls im öffentlichen Raum.
In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an den Bundes-minister für Inneres nachstehende
Anfrage
1. Wie viele strafrechtlich relevante Delikte wurden in den Jahren 2022, 2023 und 2024 in S-Bahn-Zügen sowie im Bereich der S-Bahn-Stationen im Wiener Stadtgebiet erfasst? (Bitte um Aufschlüsselung nach Jahr, Linie, Deliktsgruppe und Station)
2. In wie vielen dieser Fälle waren die Tatverdächtigen minderjährig?
3. In wie vielen dieser Fälle waren die Opfer minderjährig?
4. Wie viele der Tatverdächtigen verfügten nicht über die österreichische Staatsbürgerschaft?
5. Welche Staatsbürgerschaften hatten die nicht-österreichischen Täter?
6. Welche S-Bahn-Stationen im Wiener Stadtgebiet werden von der Polizei als sicherheitsrelevante Hotspots eingestuft?
7. Welche Maßnahmen wurden seitens der Polizei in den Jahren 2022, 2023 und 2024 zur Erhöhung der Sicherheit auf den Wiener S-Bahn-Linien gesetzt?
8. Wie häufig wurden in den Jahren 2022, 2023 und 2024 polizeiliche Schwer-punktaktionen in Wiener S-Bahnen durchgeführt und mit welchem Ergebnis? (Bitte um Aufschlüsselung nach Linie und Zeitraum)
9. Welche Kooperationen bestehen derzeit zwischen der Polizei und den ÖBB zur Bekämpfung von Eigentums- und Gewaltdelikten im Bereich der S‑Bahnen?
10. In welcher Form erfolgt ein strukturierter Informationsaustausch zwischen der Polizei und den ÖBB hinsichtlich sicherheitsrelevanter Vorkommnisse?
11. Wie hoch ist die Aufklärungsquote bei den unter Punkt 1 angeführten Delikten für die Jahre 2022,2023 und 2024? (Bitte um Aufschlüsselung nach Deliktgruppe und Linie)
12. Sind für das Jahr 2025 zusätzliche sicherheitsrelevante Maßnahmen im Bereich der Wiener S-Bahn-Linien geplant?
a. Wenn ja, in welchem Umfang und auf welchen Linien?
13. Gibt es Überlegungen, sicherheitsrelevante Daten systematisch auszuwerten, um präventive Maßnahmen künftig gezielter auf bestimmte S-Bahn-Linien oder Tageszeiten abzustimmen?
[1] https://www.meinbezirk.at/penzing/c-lokales/jugendbande-verpruegelt-und-raubt-17-jaehrigen-aus_a6002049