Eingelangt am 25.04.2025
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ANFRAGE
des Abgeordneten Mag. Gernot
Darmann
an den Bundesminister
für Inneres
betreffend
„Dialogteams“ der Polizei bei Demonstrationen – Sinn,
Zweck, Kosten und ideologische Motivation
Laut
Medienberichten – unter anderem im „Standard“ vom
September 2024 – setzt das Bundesministerium für Inneres seit mehreren
Monaten sogenannte „Dialogteams“ im Rahmen von Demonstrationen ein.
Dabei handelt es sich offenbar um speziell geschulte Beamte, die vorwiegend in
Wien im Einsatz stehen und durch „Gespräche mit
Demonstrierenden“ zu einem angeblich friedlicheren Verlauf beitragen
sollen. Der Einsatz dieser Einheiten soll zudem auf ganz Österreich
ausgeweitet werden.[1]
Vor
dem Hintergrund steigender Gewalt gegen Polizeibedienstete – besonders im
linken Spektrum – und eines generellen Personalmangels im Exekutivbereich
stellt sich die Frage, ob hier sicherheitspolitisch sinnvoll Ressourcen
gebunden werden oder ob es sich vielmehr um ein ideologiegetriebenes Projekt
handelt, das mit zweifelhaftem Nutzen und zusätzlichem Aufwand für
die Exekutive einhergeht.
In diesem Zusammenhang
richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundes-minister für Inneres
nachstehende
Anfrage
- Wann genau wurde entschieden,
sogenannte „Dialogteams“ bei Demonstrationen einzusetzen, und
wer war federführend an dieser Entscheidung beteiligt?
- Welcher konkrete Anlass oder
sicherheitspolitische Bedarf diente als Begründung für die
Einführung solcher Teams?
- Wie viele dieser
„Dialogteam“-Beamten sind aktuell österreichweit im
Einsatz? (Bitte um
Aufschlüsselung nach Bundesländern)
- Wie viele davon sind in Wien
eingesetzt und wie oft kamen sie seit Einführung zum Einsatz? (Bitte um Aufschlüsselung nach
Datum und Einsatzanlass)
- Was sind die konkreten Aufgaben
dieser Teams? Liegt diesen Tätigkeiten eine gesetzliche oder
dienstrechtliche Grundlage zugrunde?
- Welche Ausbildungsinhalte werden
den eingesetzten Beamten vermittelt?
- Gibt es dabei externe Vortragende,
NGOs oder „zivilgesellschaftliche Partner“ und wenn ja
welche?
- Wie lange dauert die Ausbildung,
wie viele Schulungseinheiten umfasst sie, und wie hoch sind die dabei
entstehenden Kosten pro Teilnehmer?
- Wie viele Polizeibedienstete wurden
bisher für diese Einsätze geschult bzw. umgeschult? (Bitte aufgeschlüsselt nach
Jahr und Bundesland)
- Wer leitet diese Schulungen und
unter wessen inhaltlicher Verantwortung steht die Ausgestaltung der
Lehrinhalte?
- Welche konkreten Kosten sind bisher
für Schulungen, Ausrüstung und den operativen Einsatz dieser
„Dialogteams“ angefallen? (Bitte um detaillierte Aufschlüsselung nach
Personal-, Schulungs- und Sachkosten)
- Wie viele dieser Einsätze
wurden intern oder extern evaluiert?
- Welchen Ergebnissen sind aus der
Evaluierung abzuleiten?
- Ist eine österreichweite
Ausweitung geplant?
- Wenn ja, welche Bundesländer
sollen wann folgen?
- Wenn ja, wie viele zusätzliche
Kräfte werden benötigt und aus welchen Bereichen sollen sie
abgezogen werden?
- Wie bewertet das Innenministerium
die Wirksamkeit dieser Teams im Vergleich zu klassischen Polizeistrategien
– insbesondere hinsichtlich Gewaltprävention, Aufklärung von
Straftaten und Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung?
- Wie stellt das Innenministerium
sicher, dass durch den Einsatz solcher „Dialogteams“ nicht der
Eindruck von Parteilichkeit oder ideologischer Anbiederung an bestimmte
Demonstrationsgruppen entsteht?