Eingelangt am 25.04.2025
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ANFRAGE
des
Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak
an die
Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz
betreffend
Finanzierungsnöte: ÖGK-Obmann McDonald will Solidarbeitrag der
Ärzte
Am 31. März 2025
veröffentlichte die österreichische Tageszeitung „Kurier“
nach-stehenden Artikel:
„Finanzierungsnöte: ÖGK-Obmann McDonald will
Solidarbeitrag der Ärzte
Einnahmeverluste, demographische Entwicklungen und steigende
Ausgaben für ambulante Leistungen, sowie die derzeitige Rezession
führen dieses Jahr zu finanziellen Engpässen in der Österreichischen
Gesundheitskasse (ÖGK).
Um das Gesundheitssystem weiterhin am Laufen zu halten, fordert
der ÖGK-Obmann Peter McDonald einen Solidarbeitrag der Ärzte. Es
sollen Einsparungen in der Verwaltung vorgenommen, zudem aber auch
„medizinisch nicht indizierte Leistungen“ wie zum Beispiel
Doppeluntersuchungen oder zusätzliche Krankentransporte eingespart werden.
Die Bundesländer sollen zudem einen stärkeren Beitrag im Sinne von
„Zuzahlungen“ leisten.
2025 und 2026 seien Jahre, ‚wo alle einen Beitrag leisten
werden müssen‘, so McDonald. Konjunkturbedingt geringere Beitragseinnahmen
bei gleichzeitig steigen-den Ausgaben bringen die Österreichische
Gesundheitskasse (ÖGK) immer stärker in Finanzierungsnöte.
Obmann Peter McDonald will nun gegensteuern, durch Verwaltungseinsparungen,
aber auch bei den Ausgaben für die Vertragspartner. Von den Ärzten
erhofft er sich für heuer und kommendes Jahr einen Solidarbeitrag, wie er
im APA-Interview erklärte. Auch die Länder sollen zuzahlen.
‚Für uns ist die Frage in der Österreichischen
Gesundheitskasse, wie wir die Spitzenmedizin auf E-Card für jeden in
Österreich lebenden Menschen auf die nächsten Jahrzehnte absichern‘,
sagte er: ‚Und wir haben natürlich eine finanzielle Schieflage, die
wir nicht ignorieren können und auch nicht ignorieren wollen.‘"
In diesem Zusammenhang
richtet der unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit,
Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende
Anfrage
- Wie
häufig wird seitens des Gesundheitsministeriums die finanzielle
Gebarung der Gesundheitskassen überprüft und seit wann hat das
Ministerium Kenntnis über den aktuell kolportierten Abgang in
Höhe von mehr als 800 Mio. Euro?
- Welche
Faktoren haben zur Kostensteigerung für Vertragsärzte
geführt?
- Gibt
es Angaben zu Honorarvereinbarungen, Teuerungen oder strukturellen
Veränderungen?
- Wenn
ja, welche waren das und wie hoch waren die Kosten dafür?
- Auf
welcher rechtlichen Grundlage soll der vorgeschlagene Solidarbeitrag der Ärzte
basieren?
- Wie
wird sichergestellt, dass dieser Beitrag gerecht und nachvollziehbar
erhoben wird?
- Wie
hoch soll der Solidarbeitrag konkret ausfallen?
- Für
welchen Zeitraum ist dieser Beitrag geplant?
- Wie
wird sichergestellt, dass trotz Einsparungen keine Leistungen für
Patienten gestrichen oder verschlechtert werden, insbesondere im Hinblick
auf die Qualität und Zugänglichkeit der medizinischen
Versorgung?
- Welche
Maßnahmen werden ergriffen, um eine bessere Patientensteuerung zu
erreichen und medizinisch nicht indizierte Leistungen zu reduzieren, ohne
dabei die Patientenversorgung zu beeinträchtigen?
- Gibt
es Vorschläge, um bestehende Probleme zu beheben?
- Wenn
ja, welche konkreten Vorschläge liegen vor?
- Ab
wann sollen diese umgesetzt werden?
- Welche
Pläne gibt es, um die Finanzierung des Gesundheitssystems langfristig
zu sichern?
- Gibt
es dazu konkrete Maßnahmen?
- Wenn
ja, welche Maßnahmen sind das?
- Bis
wann sollen diese umgesetzt werden?
- Wie
werden bei den geforderten Reformen die Interessen und Bedürfnisse von
Patienten und von medizinischen Fachkräften berücksichtigt?
- Wie
wird bei der Telemedizin sichergestellt, dass es nicht zu Fehldiagnosen
oder unvollständigen Behandlungen kommt, vor allem bei unklaren oder
komplexen Beschwerden?
- Welche
Leistungen der Sozialversicherungsträger haben Asylwerber in
Österreich in den Jahren seit 2015 in Anspruch genommen?
- Was
haben diese Leistungen insgesamt gekostet?
- Was
haben diese Leistungen pro Asylwerber im Durchschnitt gekostet?
- Gibt
es Auffälligkeiten im Vergleich zu durchschnittlichen Versicherten?
- Ist
eine vollumfängliche medizinische Leistung für Asylwerber notwendig
und wie ist diese gegenüber den österreichischen Beitragszahlern
zu rechtfertigen?
- Wie
hoch ist der Anteil der Ausgaben im österreichischen
Gesundheitssystem, der für die Versorgung von Asylwerbern aufgewendet
wird?
- Wie
wird sichergestellt, dass die in den letzten Jahren gesteigerte medizinische
Versorgung von Personen (wie etwa Asylwerber), die nie in das System
einzahlen, zulasten der Beitragszahler erfolgt (etwa durch Leistungs-kürzungen)?
- Welche
Maßnahmen gibt es, um den Missbrauch von medizinischen Leistungen
durch Personen ohne Aufenthaltsrecht oder mit Mehrfachidentitäten zu
verhindern?
- Wie
wirksam sind die derzeitigen Kontrollmechanismen bei der
Anspruchsprüfung und Identitätsfeststellung?
14. Wie hoch sind die
Mehrkosten für Dolmetscherleistungen, längere Behand-lungszeiten und
kulturell bedingte Missverständnisse in der Diagnostik und Therapie?
- Wie
lässt sich das Solidaritätsprinzip der österreichischen
Sozialversicherung rechtfertigen, wenn Personen, die noch nie in das
System eingezahlt haben, vollumfängliche Leistungen beziehen –
während jene, die jahrzehntelang Beiträge geleistet haben,
zunehmend mit Einschränkungen und Wartezeiten konfrontiert sind?