Eingelangt am 21.11.2024
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ANFRAGE
des
Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger
an
die Bundesministerin für Landesverteidigung
betreffend
Psychologischer Test bei Bundesheer-Kader-Eignungsprüfung
Die
Kadereignungsprüfung beim Bundesheer steht am Anfang einer tiefergehenden soldatischen
Karriere und ist ein umfassender Test, der durchgeführt wird, um
festzustellen, ob sich eine Person für eine bestimmte Laufbahn beim
österreichischen Bundesheer eignet. Die Prüfung dient dazu, die
physischen, psychischen und intellektuellen Fähigkeiten von Kaderanwärtern
zu bewerten.
Die
Eignungsprüfung erstreckt sich über drei Tage und besteht am 1. Tag
aus der medizinischen Untersuchung, am 2. Tag aus dem theoretischen und
sportlichen Teil und am 3. Tag aus den Ergebnissen und Einzelgesprächen.
Im
Rahmen des 2. Tages werden anhand der psychometrischen Testung psychologische
Tests durchgeführt, die die kognitiven Fähigkeiten der Anwärter
überprüfen. Hier soll es besonders um logisches und abstraktes Denken
sowie die Konzentrations- und Merkfähigkeit gehen. Im Detail geht es um
folgende Testungen: nu-Test (d2 Test), Figurenreihen fortsetzen,
Würfelaufgaben (drehen und kippen), Figuren zusammensetzen, Bilder
vergleichen, Sprach- und Wortanalogien (z. B. Oberbegriffe zuordnen),
Rechentest (Grundrechenarten, Textaufgaben, Gleichungen, Bruchrechnung etc.),
Symbole suchen, Zahlen abgleichen, Text lesen und einprägen und
Gegenstände sortieren. Manche der Tests werden im sogenannten Bunkertest
mit Rauch, unter Schlafentzug und unter Zeitdruck abgehalten. Die Tests werden
von Psychologen überwacht und es kommt immer wieder zu Gesprächen mit
den Anwärtern.
Der
psychologische Test ist Stein des Anstoßes dieser Anfrage. Nach vorliegenden
Informationen soll es hier zu einem hohem Ausscheiden der Kaderanwärter
kommen. Im Angesicht der schon vorherrschenden knappen Personaldecke im
Bundesheer verschärft dies die Problematik noch mehr.
In
diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an die
Bundesministerin für Landesverteidigung nachstehende
Anfrage
- Wie viele Kaderanwärter scheiterten
in den letzten 10 Jahren am psychologischen Test und wie viele wurden
insgesamt aufgenommen (absolute Zahl/Jahr/Verhältnis)?
- Wie viele Personen, die in weiterer Folge
Fluglotsen werden wollten, scheiterten in den letzten 10 Jahren am
psychologischen Test und wie viele wurden insgesamt aufgenommen (absolute
Zahl/Jahr/Verhältnis)?
- Wie erklärt sich die hohe Ausfallquote bei den
psychologischen Eignungstests von Kaderanwärtern?
- Wurden in letzter Zeit Änderungen an den Testverfahren
oder den Anforderungen für die psychologische Eignungsfeststellung
vorgenommen, die zu diesen hohen Ausfallzahlen geführt haben
könnten?
- Gibt es detaillierte Informationen oder Analysen zu
den Gründen, warum so viele Anwärter die psychologische Eignung
nicht bestehen und wie lauten diese?
- Werden diese Zahlen regelmäßig
evaluiert?
- Welche Maßnahmen sind angesichts des
Personalmangels im Bundesheer vorgesehen, um sicherzustellen, dass
geeignete Kandidaten nicht durch zu strenge oder unfaire Testanforderungen
verloren gehen?
- Gibt es Programme oder Unterstützungsangebote zur
besseren Vorbereitung der Kaderanwärter auf die psychologischen
Tests, und wenn ja, wie effektiv sind diese?
- Wie wird sichergestellt, dass die eingereichten
Beschwerden der betroffenen Anwärter zeitnah bearbeitet und
transparent behandelt werden?
- Plant das Ministerium, das psychologische
Auswahlverfahren angesichts der hohen Ausfallquoten zu evaluieren und
gegebenenfalls anzupassen, um sicherzustellen, dass sowohl die psychische
Gesundheit der Bewerber als auch der Personalbedarf des Bundesheeres
berücksichtigt werden?
- Gibt es Psychologen mit einer Häufung
an nicht bestandenen Kaderanwärtern / mit einer erhöhten
Durchfallquote?
- Welche Ausbildung müssen die
Psychologen vorweisen?
- Wie oft werden die Psychologen in ihrer
Tätigkeit kontrolliert?
- Wird hier nur auf heereseigenes Personal
zurückgegriffen oder auch auf zivile Bedienstete bzw. externe
Psychologen?
- Inwieweit besteht die Möglichkeit im
Falle eines negativen Tests auf ein Zweitgutachten durch externe
Psychologen zugreifen zu können?
- Wie lange sind die Anwärter in Folge
eines Nichtbestehens gesperrt, bzw. wann können diese wieder
antreten?
- Ist eine Verkürzung der
Sperre geplant?
- Wird bei der Wartezeit zwischen
einer psychologischen und physischen Nichteignung unterschieden und wenn
ja, warum?
- Inwieweit wird bei den Ergebnissen
zwischen den einzelnen militärischen Laufbahnen (Chargentauglichkeit,
Unteroffizierstauglichkeit und Offizierstauglichkeit) unterschieden?