1984/J XXVIII. GP

Eingelangt am 06.05.2025
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Corona - Entwicklung der Intensivbettenbelegung

 

 

Vor der Pandemie war die Auslastung der Intensivstationen in Österreich einigermaßen gleichbleibend. Mit dem Ausbruch von COVID-19 Ende 2019 kam es jedoch zu erheblichen Engpässen. Während der ersten Wellen der Pandemie, insbesondere in den Jahren 2020 und 2021, stieg die Anzahl der intensivpflichtigen Patienten deutlich an. Dies führte zeitweise zu einer starken Belastung des Gesundheitssystems. Den veröffentlichten Informationen der Statistik Austria ist dazu Folgendes zu entnehmen:

 

2023 erneut weniger Spitalsaufenthalte als vor der Pandemie

Fast jeder sechste Krankenhausaufenthalt ohne Übernachtung im Spital

 

Wien, 2024-10-22 – Für das Jahr 2023 wurden laut Statistik Austria rund 2,3 Mio. Spitalsentlassungen dokumentiert, um 2,5 % mehr als im Jahr davor, aber weiterhin deutlich weniger als vor der Pandemie. Mit 2,1 Mio. erfolgte der überwiegende Teil der Entlassungen 2023 aus Akutkrankenanstalten. Dabei stieg die Zahl der tagesklinischen Behandlungen um 7,0 %, die vollstationären Spitalsaufenthalte erhöhten sich um 1,3 %. „Die Zahl der Spitalsaufenthalte ist auch 2023 wieder gestiegen, bleibt aber weiterhin deutlich unter dem Vor-Pandemie-Niveau des Jahres 2019. Im Vergleich zu 2022 nahmen die Krankenhausaufenthalte insgesamt um 2,5 % auf 2,3 Millionen zu, das sind 246,8 pro 1 000 Einwohner:innen. Vor der Pandemie kamen auf 1 000 Einwohner:innen noch 282,6 Spitalsaufenthalte, 14,5 % mehr als 2023“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

 

Von den insgesamt 2,3 Mio. Krankenhausaufenthalten 2023 erfolgten 2,1 Mio. in Akutkrankenanstalten (+2,3 % im Vergleich zum Vorjahr), wobei ein Großteil des Zuwachses hier auf die Ausweitung tagesklinischer Behandlungen zurückgeht. Im Bereich der Rehabilitation stiegen die Aufenthalte von 2022 auf 2023 um 5,8 % auf 157 756. Dennoch war auch 2023 – wie in den Jahren davor – die Zahl der Spitalsaufenthalte erneut deutlich niedriger als vor der Pandemie: Verglichen mit dem Jahr 2019 mit etwa 2,6 Mio. nahmen die Spitalsaufenthalte um 10,3 % ab; berücksichtigt man das Bevölkerungswachstum seit 2019, beläuft sich der Rückgang auf 12,7 %. In Akutkrankenanstalten gingen die vollstationären Aufenthalte (mit mindestens einer Übernachtung im Spital) im Vergleich zu 2019 um 11,7 % zurück bzw. unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums um 14,2 %, die tagesklinischen Aufenthalte nahmen um 6,5 % ab bzw. um 8,8 %, wenn man das Bevölkerungswachstum berücksichtigt (2019: 399 480 Nulltagesaufenthalte, 16,7 % der Spitalsentlassungen aus Akutkrankenanstalten). Die Zahl der Rehabilitationen hingegen stieg im gleichen Zeitraum um 0,5 %, unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstum ergibt sich allerdings ein Rückgang um 2,2 % (siehe Tabelle 1).

 

Der Rückgang der Aufenthalte in Akutkrankenanstalten seit 2019 wurde in allen Bundesländern beobachtet. Am stärksten ausgeprägt war er in Wien und der Steiermark: Hier sank die Zahl der Entlassungen jeweils um 12,3 %. Mit –11,4 % bzw. –11,3 % war der Rückgang auch in Niederösterreich und in Vorarlberg überdurchschnittlich hoch; vergleichsweise niedrig fiel er im Burgenland aus (–5,2 %; siehe Tabelle 2). […][1]

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Wie viele belegte Intensivbetten wurden ab Jänner 2019 bis März 2025 jeweils monatlich in Österreich verzeichnet? (Bitte um Aufschlüsselung nach Monat und Kalenderjahr, Bundesland, Spital und nach öffentlichem und privatem Träger)

2.    Wie hat sich die durchschnittliche Belegungsrate (in Prozent) der Intensivstationen in Österreich seit 2019 entwickelt? (Bitte um Aufschlüsselung nach Kalenderjahr, Bundesland, Spital und nach öffentlichem und privatem Träger)

3.    Wie hoch war der Anteil an Corona-Patienten an der Gesamtbelegung der Intensivstationen in den Jahren 2020 bis 2023? (Bitte um Aufschlüsselung nach Kalenderjahr, Bundesland, Spital und nach öffentlichem und privatem Träger)

4.    Gibt es eine Bewertung oder Analyse seitens des Ministeriums hinsichtlich der Auswirkungen der Pandemie auf die Auslastung und Kapazitätsplanung der Intensivstationen?

a.    Wenn ja, wie lauten die zentralen Erkenntnisse daraus?

b.    Welche Auswirkungen hatte das auf gegenwärtige Belegungen?

5.    Wurden nach Ausbruch der Pandemie Maßnahmen gesetzt, um die Kapazitäten auf Intensivstationen zu erhöhen?

a.    Wenn ja, welche und wie viele zusätzliche Intensivbetten wurden geschaffen? (Bitte um Aufschlüsselung nach Kalenderjahr, Bundesland, Spital und nach öffentlichem und privatem Träger)

b.    Welche dieser zusätzlich geschaffenen Intensivkapazitäten bestehen aktuell noch und werden regulär betrieben?

6.    Gab es seit 2022 Reduktionen oder Umwidmungen von Intensivbetten?

a.    Wenn ja, in welchem Ausmaß und aus welchen Gründen? (Bitte um Aufschlüsselung nach Kalenderjahr, Bundesland, Spital und nach öffentlichem und privatem Träger)

7.    Gibt es Planungen für eine zukünftige Neuausrichtung oder Anpassung der Intensivmedizin (z. B. im Rahmen der Zielsteuerung-Gesundheit oder Spitals-reform)?

a.    Wenn ja, wie sehen diese aus?

8.    Wie beurteilt das Ministerium die regional unterschiedlichen Rückgänge an Spitalsaufenthalten, insbesondere in Wien, Steiermark und Niederösterreich, im Hinblick auf die Versorgungssicherheit auf Intensivstationen?

9.    Welche Maßnahmen wurden seitens des Ministeriums gesetzt, um auch in Zeiten niedrigerer Gesamtauslastung eine ausreichende Intensivversorgung in allen Bundesländern sicherzustellen?



[1]    https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/gesundheit/gesundheitsversorgung-und-ausgaben/gesundheitsversorgung-stationaer-spitalsentlassungen