2001/J XXVIII. GP
Eingelangt am 06.05.2025
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
des Abgeordneten MMMag. Dr. Axel Kassegger
an den Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus
betreffend Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die österreichische Industrie
Die Industrie, als einer der zentralen Sektoren der österreichischen Wirtschaft, wurde von den Auswirkungen der Pandemie nicht verschont. Dabei ist festzuhalten, dass die tiefgreifendsten Probleme weniger durch den Virus selbst, sondern in erster Linie durch die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung verursacht wurden. Produktions-stillstände infolge von Lockdowns und eingeschränkte Betriebsabläufe durch diverse Quarantäne- und Präventivmaßnahmen spielten dabei eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus kam es aufgrund der globalen Reaktion auf die Pandemie zu umfassenden Störungen internationaler Lieferketten, was in einigen industriellen Bereichen weitreichende Konsequenzen nach sich zog.
Gerade weil viele der wirtschaftlichen Schäden auf staatliche Eingriffe zurückzuführen sind, besteht ein berechtigtes öffentliches Interesse an Transparenz und rückblickender Aufarbeitung. Welche Entscheidungen mit welchen Folgen getroffen wurden, welche Unterstützungsmaßnahmen tatsächlich wirksam waren und welche Lehren daraus gezogen wurden, muss daher Gegenstand kritischer Auseinander-setzung und politischer Verantwortung sein.
Diese Anfrage zielt darauf ab, die Auswirkungen der Covid-19-Maßnahmen auf die heimische Industrie darzustellen und zu klären, in welchem Ausmaß das zuständige Ressort Maßnahmen gesetzt hat, um für zukünftige Krisen besser vorbereitet zu sein.
In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundes-minister für Wirtschaft, Energie und Tourismus nachstehende
Anfrage
1. Welche konkreten Auswirkungen hatte die Covid-19-Pandemie auf industrielle Unternehmen in Österreich? (Bitte um Aufschlüsselung möglichst nach Branchen und Jahren)
2. Welche industriellen Teilbereiche waren am stärksten von Produktions-ausfällen, Kurzarbeit oder Auftragseinbrüchen betroffen?
3. Welche Unterstützungsmaßnahmen wurden spezifisch für industrielle Betriebe im Rahmen der Covid-19-Krisenbewältigung bereitgestellt? (Bitte um Auf-schlüsselung nach Maßnahme und Volumen)
4. Wie hoch war der Anteil der Industrie an der Gesamtvergabe von Hilfsgeldern während der Covid-19-Pandemie?
5. Gab es pandemiebedingte Standortschließungen oder Produktionsver-lagerungen in der österreichischen Industrie?
6. Inwiefern kam es in der Industrie zu Engpässen durch internationale Lieferkettenunterbrechungen? Welche Reaktionen oder Unterstützungen folgten seitens des Bundes?
7. Welche Maßnahmen wurden gesetzt, um kritische Industriezweige krisenfester aufzustellen?
8. Welche langfristigen Lehren zieht das Ministerium aus der Pandemie hinsichtlich der industriellen Versorgungssicherheit und Standortpolitik?
9. Gab es Programme oder Förderinitiativen zur Regionalisierung oder Diversifizierung von Lieferketten infolge der Pandemie?
10. Inwiefern hat das Ministerium seither Maßnahmen zur Stärkung der industriellen Resilienz gesetzt?