2006/J XXVIII. GP
Eingelangt am 06.05.2025
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ANFRAGE
des Abgeordneten MMMAg. Dr. Axel Kassegger
an den Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus
betreffend Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Online-Handel
Während der Covid-19-Pandemie wurde der stationäre Einzelhandel durch staatlich verordnete Maßnahmen wie Lockdowns, Zugangsbeschränkungen und Maskenpflicht massiv eingeschränkt oder vollständig zum Erliegen gebracht. Gleichzeitig konnte der Online-Handel seine Marktposition erheblich ausbauen, da er von den Maßnahmen nicht betroffen war. Dieses Ungleichgewicht führte zu einer massiven Wettbewerbs-verzerrung zulasten regionaler Handelsbetriebe und zum beschleunigten Aussterben des stationären Einzelhandels in vielen österreichischen Innenstädten. Viele dieser Entwicklungen waren politisch mitverursacht oder wurden durch mangelnde Schutz-maßnahmen für die heimische Wirtschaft in Kauf genommen.
In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundes-minister für Wirtschaft, Energie und Tourismus nachstehende
Anfrage
1. Wie haben sich die Umsätze im österreichischen Online-Handel in den Jahren 2019 bis 2024 entwickelt? (Bitte um Aufschlüsselung nach Jahren)
2. Wie hoch war der Anteil internationaler Anbieter (z. B. Amazon, Zalando, Wish, Temu etc.) am Online-Handelsvolumen in Österreich in diesem Zeitraum?
3. Wie stark gingen die Umsätze im stationären Einzelhandel in Österreich im selben Zeitraum zurück?
4. Welche Maßnahmen wurden seitens der Bundesregierung gesetzt, um österreichische Händler während der Covid-19-Maßnahmen gegenüber dem Online-Handel wettbewerbsfähig zu halten?
5. Wie bewertet das Ministerium rückblickend das Projekt „Kaufhaus Österreich“?
6. Wie viele stationäre Einzelhandelsbetriebe mussten in den Jahren 2019–2024 schließen, und wie viele davon führten dies (ganz oder teilweise) auf den Online-Wettbewerb zurück?
7. Wurden Förderprogramme zur Digitalisierung oder für Webshops wurden gezielt für KMUs und EPUs im Einzelhandel bereitgestellt?
a. Wenn ja, wie viele Betriebe konnten davon profitieren?
8. Hat das Ministerium Erhebungen durchgeführt, wie sich die veränderten Konsumgewohnheiten während der Pandemie langfristig auf die Struktur des Handels auswirken?
9. Wurden Maßnahmen zur Rückverlagerung von Wertschöpfung (z. B. Förderung regionaler Marktplätze, steuerliche Maßnahmen) erwogen oder umgesetzt?
10. Wie gedenkt das Ministerium sicherzustellen, dass österreichische Händler in künftigen Krisen nicht erneut strukturell benachteiligt werden?
11. Wie hoch waren die Steuereinnahmen Österreichs aus internationalen Online-Händlern in den Jahren 2019 bis 2024 im Verhältnis zu deren Marktanteil?