2030/J XXVIII. GP

Eingelangt am 06.05.2025
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Veränderung des Arbeitslebens von Frauen im Zuge der Corona-Krise

 

 

Die COVID-19-Pandemie hat tiefgreifende Auswirkungen auf den österreichischen Arbeitsmarkt gehabt, wobei insbesondere Frauen von den negativen Folgen betroffen waren. Statistiken des Arbeitsmarktservice zeigen, dass von den zusätzlichen 64.146 Arbeitslosen zwischen Februar und Juni 2020 etwa 85 % Frauen waren. Dieser überproportionale Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele von Frauen dominierte Branchen wie Handel, Beherbergung, Gastronomie sowie Gesundheit und Soziales besonders stark von den pandemiebedingten Einschränkungen betroffen waren.[1]

 

Zudem war es kaum vermeidbar, dass eine Vielzahl von Frauen ihre Arbeitszeit reduzieren oder Urlaub konsumieren mussten, um Betreuungsaufgaben während der Schließung von Bildungseinrichtungen zu übernehmen, was letztendlich langfristige Auswirkungen auf ihr Erwerbseinkommen und Pensionsansprüche hat.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Wie hat sich die Zahl der erwerbstätigen Frauen im Zeitraum 2019 bis 2023, also in den Jahren vor, während und nach der Corona-Pandemie entwickelt? (Bitte um Angabe nach Jahr und Branche)

a.    Wie viele Frauen befanden sich im Zeitraum 2019 bis 2023 in einer der folgenden Kategorien (Bitte um Angabe nach Jahr und Altersgruppe):

                                          i.    arbeitslos

                                        ii.    in Ausbildung/ Schulung

                                       iii.    in Pension

                                       iv.    berufstätig

2.    Wie viele Frauen wurden in den Jahren 2020 bis 2024 aufgrund gesund-heitlicher Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung frühpensioniert? (Bitte um Angabe nach Jahr, Bundesland und Altersgruppe)

3.    Wie viele Anträge auf Frühpensionierung von Frauen wurden im Zeitraum 2019 bis 2023 gestellt? (Bitte um Angabe nach Jahr, Bundesland und Altersgruppe)

a.    Wie viel davon in Verbindung mit einer Corona-Langzeiterkrankung?

b.    Wie viele davon wurden genehmigt?

c.    Wie viele davon wurden abgelehnt?

d.    Wie viele dieser Ablehnungen wurden beeinsprucht?

e.    Wie viele dieser Einsprüche sind noch streitanhängig?

f.     Wie viele dieser Einsprüche waren erfolgreich?

4.    Welche finanziellen Mittel wurden konkret bereitgestellt, um den Anstieg von Frühpensionierungen bei Frauen pandemiebedingt abzufedern?

5.    Wie viele Post-COVID-Fälle bei Frauen und Mädchen wurden im Zeitraum 2020 bis 2023 dokumentiert? (Bitte um Angabe nach Jahr, Bundesland und Altersgruppe)

6.    Wie viele Kur- oder Rehabilitationsaufenthalte wurden für Frauen im Zeitraum 2019 bis 2023 bewilligt? (Bitte um Angabe nach Jahr, Bundesland und Altersgruppe)

a.    Wie viele davon infolge einer Corona-Erkrankung?

7.    Wie hoch waren die Gesamtkosten für Kur- und Rehabilitationsaufenthalte von Frauen (infolge einer Corona-Erkrankung) im Zeitraum 2019 bis 2023? (Bitte um Angabe nach Jahr)

8.    Wie viele Fälle von Corona-Folgeerkrankungen wurden seit 2020 als Berufskrankheit anerkannt? (Bitte um Angabe nach Jahr und Branche)

9.    Welche psychischen Erkrankungen wurden im Zeitraum 2020 bis 2024 besonders häufig bei Frauen in systemrelevanten Berufen diagnostiziert? (Bitte um Angabe nach Jahr und Branche)

10. Welche Kosten fielen für Reha-, Therapie- oder Behandlungskosten bei anerkannten Berufskrankheiten infolge einer Corona-Erkrankung im Zeitraum 2020 bis 2023 an? (Bitte um Angabe nach Jahr)

11. Welche konkreten Budgetmittel wurden speziell für die psychische Gesundheitsversorgung von Frauen in systemrelevanten Berufen im Zusammenhang mit der Pandemie im Zeitraum 2019 bis 2023 aufgewendet?

12. In welchem Umfang war ein Anstieg der Anträge auf erhöhte Familienbeihilfe im Zusammenhang mit gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19 seit 2019 zu verzeichnen? (Bitte um Angabe nach Jahr)

13. Welche Kosten sind durch die Zuerkennung erhöhter Familienbeihilfe, u.a. im Zusammenhang mit coronabedingten Erkrankungen, im Zeitraum 2019 bis 2023 entstanden? (Bitte um Angabe nach Jahr)

14. Wie viele Frauen wurden im Zeitraum 2019 bis 2023 neu als „begünstigte Behinderte“ anerkannt?

a.    In wie vielen dieser Fälle erfolgte die Anerkennung im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion bzw. Langzeitfolgen?

15. Wie hoch waren die Ausgaben für Unterstützungs- oder Sonderprogramme für Wiedereingliederung, Umschulung, Qualifizierung für Frauen seit 2019, die aufgrund der Pandemie arbeitslos wurden?

a.    Um welche Programme handelte es sich dabei genau?

b.    Wer wurde mit der Durchführung dieser Programme beauftragt?

c.    Wann wurden diese Programme gestartet/beendet?

16. Wurden Studien seitens des Ministeriums oder öffentlicher Institutionen zu folgenden Themen beauftragt und durchgeführt:

-       Auswirkungen von COVID-19 auf das Arbeitsleben von Frauen

-       Gesundheitlichen Langzeitfolgen bei Frauen und Kindern

-       Psychische Belastung und Care-Arbeit im Zuge der Pandemie

-       Verhaltensänderungen bei Frauen im Kontext der Pandemiejahre

a.    Wenn ja, wer wurde mit der Durchführung dieser Studien jeweils beauftragt?

b.    Wenn ja, welche Kosten sind durch die Studienbeauftragung jeweils entstanden?

c.    Wenn ja, sind die Ergebnisse dieser Studien öffentlich zugänglich und wo sind diese einsehbar?



[1]   https://kurier.at/wirtschaft/corona-arbeitslosigkeit-frauen-deutlich-staerker-betroffen/400971881 und

     https://kurier.at/wirtschaft/85-prozent-der-corona-arbeitslosen-sind-frauen/400980680

(beide abgerufen am 07.04.2025)