2057/J XXVIII. GP

Eingelangt am 06.05.2025
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Lisa Schuch-Gubik

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Langzeitfolgen der Corona-Maßnahmen für Kinder und Jugendliche – psychische Gesundheit, soziale Isolation und gesundheitliche Versorgung

 

 

Seit Frühjahr 2020 hat die Corona-Krise zu drastischen Veränderungen im Alltag von Kindern und Jugendlichen geführt. Lockdowns, Schulschließungen, Kontakt-beschränkungen und eine allgemeine gesellschaftliche Unsicherheit haben sich nachweislich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit junger Menschen ausgewirkt. Auch Expertinnen und Experten, wie etwa die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit (Kinderliga), weisen auf die wachsende Zahl an psychischen Problemen, auf soziale Isolation sowie auf Defizite in der gesundheitlichen Versorgung hin.[1]

 

Jugendpsychiatrien waren zwischenzeitlich überfüllt und nach wie vor gibt es lange Wartezeiten auf Therapieplätze. Zudem haben Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und der Verlust alltäglicher Strukturen das Risiko für Übergewicht und weitere gesundheitliche Probleme bei Kindern verstärkt. Besonders betroffen waren jene Kinder, die bereits vor der Krise benachteiligt, gesundheitlich eingeschränkt oder gefährdet waren.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Liegen Ihrem Ministerium Studien oder offizielle Evaluierungen zu den psychischen Auswirkungen der Lockdowns und Schulschließungen auf Kinder und Jugendliche in Österreich vor?

a.    Wenn ja, mit welchen Ergebnissen?

b.    Wenn ja, warum wurden keine in Auftrag gegeben?

2.    Wie hoch sind die Fallzahlen psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in den Jahren 2019-2024 (z. B. Depressionen, Angststörungen, Essstörungen)? (Bitte um Aufschlüsselung nach Jahr, Altersgruppe und Erkrankungen)

3.    Welche Entwicklungen verzeichnete Ihr Ministerium hinsichtlich der Auslastung der Jugendpsychiatrien während der Jahre 2019 bis 2024?

4.    Wie viele stationäre Aufenthalte in Jugendpsychiatrien gab es jeweils in den Jahren 2019 bis 2024?

5.    Wie viele Kinder und Jugendliche erhielten jeweils in den Jahren 2019 bis 2024 psychologische oder psychotherapeutische Behandlung auf Kassenkosten?

a.    Wie hoch ist der Anteil an privat finanzierten Behandlungen?

6.    Welche konkreten Maßnahmen hat Ihr Ministerium gesetzt, um den Versorgungsengpässen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie entgegenzuwirken?

7.    Gibt es Programme zur niederschwelligen oder kostenlosen Unterstützung für psychisch belastete Kinder und Jugendliche?

a.    Wenn ja, wie hoch sind die Kosten dafür?

b.    Wenn ja, mit welchen Partnern?

8.    Welche Maßnahmen setzt Ihr Ministerium zur Stärkung der körperlichen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nach der Corona-Krise, insbesondere im Hinblick auf Bewegungsmangel und Übergewicht?

a.    Wie hoch sind die Kosten dafür?

9.    Plant Ihr Ministerium eine umfassende Aufarbeitung der gesundheitlichen Auswirkungen der Corona-Politik auf Kinder und Jugendliche?

a.    Wenn ja, in welcher Form und wann soll diese erfolgen?

b.    Wenn nein, warum nicht?

10. Gibt es Erkenntnisse darüber, ob und in welchem Ausmaß sich die Masken-pflicht negativ auf die psychische Entwicklung und das Sozialverhalten von Kindern ausgewirkt hat?

    1. Wenn ja, mit welchen Ergebnissen?


[1]    https://www.kinderjugendgesundheit.at/themenschwerpunkte/corona/