2096/J XXVIII. GP
Eingelangt am 06.05.2025
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ANFRAGE
des Abgeordneten Peter Wurm
an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz
betreffend Folgeanfrage zu „Corona-Schuldenkrise für Privathaushalte in Österreich“
„Die finanzielle Lage der heimischen Privathaushalte spitzt sich zu, das zeigt auch eine im Oktober 2024 veröffentlichte KSV1870 Umfrage deutlich. 51 Prozent der befragten Unternehmen gaben dabei an, dass Private ihre Konsumausgaben im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduziert haben und weniger Geld ausgaben. Die Menschen sparen, wo es möglich ist, und überdenken sämtliche Ausgaben mehrfach. Der Handel und die Bauwirtschaft sind davon besonders betroffen. ‚Die Menschen haben sich wohl oder übel auf die Situation eingestellt und den Gürtel deutlich enger geschnallt. Es bleibt die Frage, ob die Haushaltsbudgets die anhaltend hohen Kosten noch länger stemmen können oder nicht‘, so MMag. Karl-Heinz Götze, MBA, Leiter KSV1870 Insolvenz. Zwar weiß man aus der Vergangenheit, dass sich ein Privatkonkurs in den allermeisten Fällen über einen längeren Zeitraum aufbaut, doch die aktuell schwierige wirtschaftliche Phase zieht sich nun schon über einen verhältnismäßig langen Zeitraum. Abseits davon war es in der Vergangenheit zumeist der Fall, dass sich die Zahl der Privatkonkurse erst zwei bis drei Jahre nach Anstieg der Firmenpleiten erhöht, was auch in der momentanen Situation durchaus der Fall sein kann.“[1]
In der Anfragebeantwortung 6645/AB vom 20.07.2021 wurde dargelegt, dass die COVID-19-Krise mit Sicherheit negative wirtschaftliche Auswirkungen auf Privat-haushalte haben wird. Prognosen wurden keine abgegeben. Die neue Datenlage soll nun Transparenz über das konkrete Ausmaß liefern.
In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende
Anfrage
1. Wie viele Personen meldeten von 2017 bis 2025 aufgeschlüsselt nach Jahren und Bundesländern Privatinsolvenz an?
2. Wie viele Personen wurden von 2017 bis 2025 aufgeschlüsselt nach Jahren und Bundesländern von Schuldnerberatungsinstitutionen betreut?
3. Wie entwickelte sich die durchschnittliche Schuldenhöhe pro Person im Zeitraum von 2017 bis 2025 aufgeschlüsselt nach Jahren und Bundesländern?
4. Welche Förderungen bzw. Unterstützungen haben Sie der ASB Schuldner-beratungen GmbH und ähnlichen Institutionen zukommen gelassen, um den finanziellen Auswirkungen der Corona-Sozialkrise gegenzusteuern?
5. Waren im Budget 2022, 2023, 2024 oder 2024 weitere Förderungen für die ASB Schuldnerberatungen GmbH oder ähnlichen Institutionen vorgesehen?
a. Wenn Förderungen gewährt wurden, in welcher Höhe und wie beurteilen Sie dessen Wirksamkeit?
6. Wie bewerten Sie die Aussage des KSV1870, wonach sich die Zahl der Privatkonkurse mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Jahren deutlich erhöhen wird, und welche Maßnahmen werden konkret gesetzt, um diese Entwicklung zu stoppen?