2099/J XXVIII. GP

Eingelangt am 06.05.2025
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Peter Wurm, Dr. Dagmar Belakowitsch

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Ursprung der Corona Pandemie (Nr. 9730/J) sowie WHO-Bericht zur „Laborthese“ (Nr. 6267/J) - Folgeanfrage

 

 

Zu den an die damalig zuständigen Ministerien gerichteten schriftlichen parlamentarischen Anfragen Nr. 9730/J betreffend „Ursprung der Corona-Pandemie“, sowie Nr. 6267/J „WHO-Bericht zur ‚Laborthese‘“ ergeben sich nun weitere Fragen, da es aktuell neue Erkenntnisse dazu gibt.

 

Die WHO, deren Wort für die europäischen Gesundheitsministerien offensichtlich ungeschriebenes Gesetz darstellt und unantastbar ist, stufte im März 2021 die „Labor-These“ als „extrem unwahrscheinlich“[1] ein. Bald darauf zogen alle öffentlichen Meinungsmacher mit und schlossen sich dieser Theorie an.

 

Die Freiheitliche Partei hat in den entsprechenden Zeiträumen mehrere Anfragen an die zuständigen Ministerien zum Thema „Ursprung des Corona Virus“ eingebracht. Hier ein Auszug aus einer Beantwortung der damals zuständigen Ministerien, welcher stets kundgetan wurde:

 

„Die meisten neu auftauchenden Viren haben ihren Ursprung in tierischen Organismen. Auch bei SARS-CoV-2 wird davon ausgegangen, dass dieser Virus tierischen Ursprungs ist. Nach erfolgter Genomsequenzierung von SARS-CoV-2 konnte eine Übereinstimmung von 96,2% mit einem SARS-Virus nachgewiesen werden, dessen natürliches Reservoir Fledermäuse sind. Untersuchungen von Fledermäusen in Kambodscha (Rhinolophus shameli) wiesen SARS-CoV-2-verwandte Coronaviren (RaTG13) nach, die eine nukleotide Übereinstimmung von 96,2% mit SARS-CoV-2 aufweisen. Eine Untersuchung in Thailand konnte in fünf Tieren (Rhinolophus acuminatus) derselben Kolonie nahezu identische Viren nachweisen, welche hinsichtlich der Furin-Spaltstelle große Ähnlichkeit zu SARS CoV-2 aufweisen. Dagegen weist SARS-CoV-2 eine Übereinstimmung von rund 79% mit SARS-CoV und nur eine Übereinstimmung von rund 50% mit MERS-CoV auf.“[2]

Und weiter…

 

„Zusammenfassend ging das WHO-Team davon aus, dass SARS-CoV-2 von einer als natürliches Reservoir dienenden, tierischen Wirts-Population auf einen tierischen Zwischenwirt übertragen wurde, sich in diesem Organismus vermehren konnte und schließlich auf den Menschen übertragen wurde. Die Passage des Virus durch den Zwischenwirt kann dabei mit oder ohne Adaption des Virus erfolgen. Aufgrund der oben dargestellten Ähnlichkeiten zwischen SARS-CoV-2 und in unterschiedlichen Fledermaus- und Schuppentier-Populationen vorhandenen Coronaviren bestand die ursprüngliche Wirts-population wahrscheinlich aus Fledermäusen, der Zwischenwirt war wahrscheinlich ein Schuppentier.“[3]

 

In Österreich wurde öffentlich grundsätzlich von der „Labor-These“ abgewichen und die „Zwischentier-These“ unterstützt. Menschen, die die „Labor-These“ unterstützten wurden gleichzeitig als „Verschwörungstheoretiker“ und „Schwurbler“ abgetan. Auch bekannte, seriöse und verdiente Persönlichkeiten wurde öffentlich gerne „der Mund verboten“, wenn diese die „Labor-These“ unterstützten:

 

„[…] All jene, die auch einen Laborunfall für möglich hielten, wurden zugleich in die Verschwörungsecke gestellt und hatten es daraufhin schwer, sich Gehör zu verschaffen.“ [4]

 

Es ist erschreckend, dass die offene Debatte um den Ursprung von SARS-CoV-2 derart eingeschränkt wurde, obwohl „die deutsche Regierung hinter geschlossenen Türen die Labor-These nicht nur diskutierte, sondern sie wohl sogar für wahrscheinlich hielt“.[5]

 

Doch langsam verdichten sich die Berichte zur Wahrscheinlichkeit der „Laborthese“ immer weiter. Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) berichtet, liegen dem Bundesnachrichtendienstes (BND) plausible Hinweise für die sogenannte Laborthese vor, die bei Treffen in den vergangenen Monaten von einer Expertenrunde bewertet werden sollten. Der BND hätte die Beweise bereits seit dem Jahr 2020. Auch die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Zeit“ berichten über entsprechende Recherche-ergebnisse. Mittlerweile bewertet der BND die „Labor-Theorie“ mit einer Wahrschein-lichkeit von 80 bis 95 Prozent als relativ wahrscheinlich.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende


 

Anfrage

 

1.    Sind Sie mit den aktuellen Entwicklungen und neuen Erkenntnissen hinsichtlich des Ursprungs des SARS-CoV-2 Virus vertraut bzw. haben Sie sich bereits aktiv mit diesen auseinandergesetzt?

2.    Haben Sie weitere Erkenntnisse zur „Labor-These“ bzw. neue Experten-meinungen, die sich mit dieser These beschäftigen?

3.    Warum wurde seitens des Gesundheitsministeriums die Möglichkeit, dass das SARS-CoV-2 Virus wahrscheinlich durch einen Labor- oder Forschungsunfall aufgekommen ist, nicht in Betracht gezogen?

4.    Warum wurde seitens des Gesundheitsministeriums die Öffentlichkeit nicht darüber informiert, dass eine Möglichkeit besteht, dass das SARS-CoV-2 Virus durch einen Labor- oder Forschungsunfall aufgekommen sein könnte?

5.    Warum wurde seitens des Gesundheitsministeriums ausschließlich die Meinung der WHO öffentlich kommuniziert und keine Rücksicht auf alternative Theorien genommen?



[1]   https://orf.at/stories/3207105/

[2]   https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/AB/9489

[3]   https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXVII/AB/6152

[4]   https://www.nzz.ch/wissenschaft/ursprung-von-sars-cov-2-wie-fuehrende-wissenschafter-bei-pandemie-ausbruch-die-debatte-manipulierten-ld.1874953

[5]   Vgl. ebda