2379/J XXVIII. GP

Eingelangt am 13.05.2025
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mag. Marie-Christine Giuliani-Sterrer

an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumenten-schutz

betreffend Aktueller Zustand der psychosozialen Versorgung in Österreich

 

 

Psychische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in Österreich, mit massiven Auswirkungen auf Lebensqualität, Erwerbsfähigkeit und das Gesundheitssystem. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg psychischer Belastungen bei Kindern, Jugendlichen, Studierenden, pflegenden Angehörigen sowie Menschen in prekären Lebenslagen.

 

Zahlreiche Fachorganisationen, Patientenvertretungen und Initiativen fordern eine Strategie sowie den dringenden Ausbau von Psychotherapieangeboten, Präventions-maßnahmen und niederschwelliger Beratung.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundes-ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Wie viele Personen befinden sich laut aktuellen Daten tatsächlich in psychotherapeutischer oder psychiatrischer Behandlung in Österreich?

a.    Wie verteilen sich diese Personen auf die verschiedenen Altersgruppen?

b.    Wie verteilen sich diese Personen auf ambulante und stationäre Behandlung?

2.    Wie viele kassenfinanzierte Psychotherapieplätze stehen aktuell in Österreich zur Verfügung? (Bitte um getrennte Aufschlüsselung nach Bundesländern)

3.    Wurden zusätzliche Kassenverträge seit dem Jahr 2020 in Österreich mit Psychotherapeuten sowie Fachärzten für Neurologie und Psychiatrie abgeschlossen? (Bitte um Aufschlüsselung nach Jahren)

a.    Wenn ja, wie hoch ist die Zahl der vergebenen Kassenverträge jeweils?

b.    Wenn ja, wie verteilen sich diese Kassenverträge auf die einzelnen Bundesländer?

c.    Wenn ja, wie hat sich die Anzahl dieser Kassenverträge im Vergleich zu den Vorjahren entwickelt?

4.    Wurden im Zeitraum von 2020 bis heute zusätzliche Therapieplätze in Österreich geschaffen?

a.    Wenn ja, in welchen Bereichen der psychischen Gesundheitsversorgung wurden diese geschaffen (zum Beispiel Psychotherapie)?

b.    Wenn ja, wie wurden diese zusätzlichen Therapieplätze finanziert und welche Träger sind dafür zuständig?

5.    Haben sich die Wartezeiten auf Therapieplätze seit der Corona-Pandemie verlängert?

a.    Wenn ja, wie stark ist der Anstieg?

b.    Wenn ja, wie lange beträgt die durchschnittliche Wartezeit derzeit für Therapieplätze?

6.    Wird es in naher Zukunft eine weitere Aufstockung der Therapieplätze geben, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden?

a.    Wenn ja, wann und in welchem Umfang sind entsprechende Maßnahmen geplant?

7.    Wie lange sind die durchschnittlichen Wartezeiten auf einen kassenfinanzierten Psychotherapieplatz? (Bitte um getrennte Bekanntgabe nach Bundesländern)

8.    Planen Sie Maßnahmen, um die Versorgung mit Psychotherapie insbesondere für Kinder und Jugendliche zu verbessern?

a.    Wenn ja, welche Maßnahmen sind das?

b.    Wenn nein, warum nicht?

9.    Welche finanziellen Mittel wurden in der letzten Gesetzgebungsperiode für psychische Gesundheitsversorgung budgetiert?

a.    Welche konkreten Projekte wurden damit unterstützt?

10. Ist eine nationale Strategie für psychische Gesundheit in Vorbereitung oder bereits umgesetzt?

a.    Wenn ja, wie sieht diese konkret aus?

11. In welcher Weise wird derzeit psychische Gesundheitsprävention in Schulen, am Arbeitsplatz und in Pflegeeinrichtungen umgesetzt?

12. Welche spezifischen Programme und Initiativen werden Arbeitgebern von Seiten des Bundes zur Verfügung gestellt, um psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern?

13. Welche Rolle spielt die Arbeitsmedizin bei der Unterstützung von psychischer Gesundheit und Prävention psychischer Erkrankungen im Arbeitsumfeld?

14. Welche Maßnahmen sind zur Bekämpfung der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen vorgesehen?

15. Wie viele Suizide bei Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren wurden in den Jahren 2020 bis 2024 in Österreich registriert? (Bitte um Aufschlüsselung nach Jahren und Geschlecht und nach Bundesland)

16. Wie viele Suizide bei jungen Erwachsenen und Erwachsen über 20 Jahren wurden in den Jahren 2020 bis 2024 in Österreich registriert? (Bitte um Aufschlüsselung nach Jahren und Geschlecht und nach Bundesland)

17. Waren in den Jahren vor der Coronapandemie österreichweit sinkende Suizid-zahlen zu beobachten?

18. Haben pandemiebedingte Belastungen, schulische Überforderung, soziale Isolation oder familiäre Krisen bei der Zunahme von Suizidfällen eine Rolle gespielt?

19. Welche Maßnahmen zur Früherkennung von Suizidgefahr bei Kindern und Jugendlichen bestehen derzeit in Schulen und Gesundheitseinrichtungen?

20. Welche psychosozialen Notfall- oder Krisendienste sind derzeit österreichweit verfügbar und wie werden diese in Anspruch genommen?

21. Inwiefern werden Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychotherapie-angebote in Bezug auf Suizidprävention gestärkt?

22. Wie hoch sind die Wartezeiten auf psychotherapeutische Hilfe bei suizid-gefährdeten Kindern und Jugendlichen, sowie Erwachsenen?

23. Wie wird sichergestellt, dass auch in ländlichen Gebieten adäquate Hilfe verfügbar ist?

24. Gibt es Pläne, die Anzahl der Ausbildungsplätze für Kinder- und Jugend-psychotherapeuten zu erhöhen?

a.    Wenn ja, wie sehen diese konkret aus?

b.    Wenn nein, warum werden keine zusätzlichen Ausbildungsplätze geschaffen?

25. Welche sind aktuell die häufigsten psychischen Erkrankungen nach ICD-10-Klassifikation?

26. Wie verteilen sich die Fallzahlen auf die wichtigsten Diagnosen (z.B. Depression, Angststörungen, Anpassungsstörungen, Suchterkrankungen)?

a.    Welche Altersgruppen sind davon am stärksten betroffen?

27. Wie unterscheiden sich die durchschnittlichen Behandlungsdauern je nach Diagnosegruppe?

28. Welche Diagnosegruppe weisen die längste durchschnittliche Behandlungs-dauer auf?

29. Gibt es Unterschiede in der durchschnittlichen Behandlungsdauer zwischen den Altersgruppen?

30. Wie wirken sich Rückfälle auf die durchschnittliche Behandlungsdauer auf?

31. Wie hoch ist der Anteil jener Patienten, die nach Abschluss einer Behandlung erneut psychotherapeutische oder psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen müssen?